| Titel: | Verbesserungen in der Gewinnung gewisser Oehle, worauf sich Henry Walker Wood, Kaufmann von Austin Friars in der City of London, am 18. März 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 60, Jahrgang 1836, Nr. XV., S. 49 | 
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                        XV.
                        Verbesserungen in der Gewinnung gewisser Oehle,
                           worauf sich Henry Walker
                              Wood, Kaufmann von Austin Friars in der City of London, am 18. Maͤrz 1835 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              Maͤrz 1836, S. 168.
                        Wood's Verbesserungen in der Gewinnung gewisser Oehle.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung ist auf die Erzeugung solcher Oehle anwendbar, die aus Pflanzensamen
                              gewonnen werden. Nach der Methode, die man gewoͤhnlich hiebei zu befolgen
                              pflegt, werden die Samen zerquetscht oder gemahlen, und hierauf einem bedeutenden
                              Druke ausgesezt, wie dieß allgemein bekannt ist. Ich beabsichtige hingegen durch
                              meine Erfindung die Samen vor dem Pressen mit einer verduͤnnten
                              Saͤure, am besten Salzsaͤure, zu behandeln, um sie hiedurch besser zur
                              Abgabe des in ihnen enthaltenen Oehles geeignet zu machen. Das Verfahren, welches
                              ich hiebei empfehle, ist folgendes.
                           Man nehme beilaͤufig 100 Pfd. Samen und besprenge sie waͤhrend des
                              Mahlens regelmaͤßig mit 3 Pfd. 3 Unzen Salzsaͤure, die man vorher mit
                              beilaͤufig 6 1/4 Pfd. Wasser verduͤnnt hat, so daß die Saͤure
                              ein specifisches Gewicht von 1160 bekommt. Diese Saͤure wird waͤhrend
                              des Mahlens innig mit den gemahlenen Samen vermengt, worauf man dann das Ganze
                              einige Stunden lang stehen laͤßt: zwoͤlf Stunden werden
                              gewoͤhnlich ausreichen, obschon die Zeit je nach der Qualitaͤt der
                              Samen allerdings auch etwas variiren kann. Einige Erfahrung wird dieß bald lehren,
                              und eine kurze Zeit unter oder uͤber dem richtigen Zeitpunkte bringt auch dem
                              Verfahren keinen wesentlichen Eintrag. Nach Ablauf der angegebenen Zeit bringt man
                              das gemahlene Gemenge in Saͤken in die Presse, und zwar so, daß man zwischen
                              je zwei Saͤke eine eiserne Platte legt. Ich gebe einer hydraulischen Presse
                              den Vorzug und uͤbe mit dieser den Druk nach der gewoͤhnlichen Methode
                              aus. Man wird finden, daß die Samen bei dieser Behandlung das in ihnen enthaltene
                              Oehl lieber abgeben, und daß man aus einer bestimmten Menge Samen eine
                              groͤßere Menge
                              Oehl erhaͤlt, als dieß nach der gewoͤhnlichen Methode der Fall
                              war.
                           Ich habe zwar oben bestimmte Quantitaͤten Saͤure und Wasser, die man
                              auf eine bestimmte Quantitaͤt Samen anwenden soll, angegeben; allein ich
                              beschraͤnke mich nicht aus die angegebenen Verhaͤltnisse allein, indem
                              diese je nach der Qualitaͤt der Samen verschieden modificirt werden
                              muͤssen. Es haͤngt dieß groͤßten Theils von der Einsicht der
                              Fabrikanten, welche man sich bloß durch Erfahrung erwerben kann, ab. Ich
                              beschraͤnke mich auch keineswegs auf die Anwendung einer bestimmten
                              Saͤure, und eben so wenig auf die Beimengung der Saͤure
                              waͤhrend des Mahlens, da dieser Zusaz auch nach dem Mahlen, und ehe man den
                              Samen in die Presse bringt, gemacht werden kann.