| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 60, Jahrgang 1836, Nr. LXI., S. 317 | 
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                        LXI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Eine neue Locomotivmaschine fuͤr Eisenbahnen.
                           Dem Morning-Herald gemaͤß wird auf die
                              London-Greenwich-Eisenbahn demnaͤchst eine sehr einfache, und
                              nach einem neuen Principe erbaute Locomotivmaschine gebracht werden. Das Gestell
                              derselben ist so gebaut, daß die Raͤder bei keiner Geschwindigkeit von den
                              Schienen abweichen koͤnnen, und daß deren umlaufende Bewegung sogleich in
                              eine fortgleitende oder rutschende verwandelt werden kann. Die Maschine laͤßt
                              sich auf diese Weise leicht zum Stillstehen bringen, so daß sowohl die Gefahren
                              fuͤr die Reisenden, als fuͤr die Zuschauer bedeutend vermindert
                              werden. (Mechanics' Magazine, No. 659.)
                           
                        
                           Personenfrequenz auf der
                              Dublin-Kingstown-Eisenbahn.
                           Oeffentlichen Blaͤttern zu Folge waren in den ersten 11 Monaten nach der
                              Eroͤffnung der Eisenbahn von Dublin nach Kingstown, uͤber die wir
                              mehrere Artikel bekannt machten, nicht weniger als eine Million Menschen auf dieser
                              Bahn gefahren!
                           
                        
                           Continuirliche Steinunterlagen fuͤr Eisenbahnen.
                           Man hat bei mehreren Eisenbahnbauten in Amerika in Gegenden, wo Steine weit
                              wohlfeiler zu haben sind, als Eisen, continuirliche Steinunterlagen angenommen,
                              indem hiebei die eisernen Pedestals wegfallen und indem man dann auch
                              duͤnnere Schienen anwenden kann. Nach den angestellten Versuchen ergab sich,
                              daß wenn die Eisenstreifen hiebei unmittelbar auf die Steine gelegt werden, die
                              Abnuͤzung bedeutend groͤßer ist, als an den gewoͤhnlichen
                              Eisenbahnen; daß dieser Nachtheil aber ganz beseitigt werden kann, wenn man einen 1
                              3/4 Zoll diken Holzstreifen unter das Eisen legt. Andere empfehlen statt des Holzes
                              eine Filzunterlage. Was die Befestigung der Schienen an den Steinen betrifft, worin
                              die groͤßte Schwierigkeit zu liegen scheint, so schlaͤgt man vor
                              Holzpfloͤke in den Stein einzulassen, und in diese dann vierekige Zapfen von
                              solcher Groͤße einzutreiben, daß diese den Umfang des Loches
                              beruͤhren. Fuͤr eine Geschwindigkeit von 16 bis 20 engl. Meilen in der
                              Stunde genuͤgt es den schmiedeisernen Schienen 5/4 Zoll Dike und 2 3/4 Zoll
                              Breite zu geben; an der New-Orleans- und Nashville-Eisenbahn
                              hingegen, welche von Hrn. Ranney gebaut werden soll, will
                              man bei einer
                              Spurweite von 5 1/2 Fuß Schienen von 3 Zoll Breite und 1 oder 7/8 Zoll Dike
                              anwenden, da man eine Geschwindigkeit von 60 engl. Meilen in der Stunde
                              beabsichtigt! Hr. Stephenson hat sich anheischig gemacht,
                              eine Maschine zu liefern, welche dieß mit einer Ladung von 200 Tonnen leistet! (Mechanics' Magazine, No. 654.)
                           
                        
                           Eugène Philippe's Windmuͤhle.
                           Hr. Eugène Philippe, ein ruͤhmlich bekannter
                              Mechaniker in Paris, stellte bei der lezten Generalversammlung der Société d'encouragement in Paris ein aus
                              Eisen gearbeitetes Modell einer rechtfluͤgeligen Windmuͤhle, die sich
                              selbst orientirt, und welche zum Betriebe von Pumpen bestimmt ist, aus. Das Modell
                              fand allgemeinen Beifall.
                           
                        
                           Widerlegung einiger Einwuͤrfe gegen die
                              Eisenbahntunnels.
                           Hr. Gibbs machte vor einer von dem Parliamente
                              niedergesezten Commission Aussagen, von denen wir wenigstens das ausheben
                              muͤssen, was zur Widerlegung dessen dient, was Hr. Herapath fruͤher den Eisenbahntunnels zum Vorwurfe machte. Wir
                              halten dieß fuͤr um so noͤthiger, als der Aufsaz des lezteren
                              Schriftstellers auch in unsere Zeitschrift uͤberging. „Man hat,
                                 sagt Hr. Gibbs, allen Tunnels vorgeworfen, daß die in
                                 ihnen befindliche Luft beim Durchlaufen der Dampfwagen durch diese so verdorben
                                 wird, daß sie sich nicht laͤnger mehr zur Respiration eignet. Ob dieser
                                 Vorwurf wirklich von Jemandem gemacht wurde, der hinlaͤngliche Kenntniß
                                 von der Sache besizt, ist mir zweifelhaft. Wahrscheinlich hat man jedoch seine
                                 Besorgnisse nur von den Wirkungen abgenommen, welche durch den Durchgang einer
                                 Dampfmaschine durch die engen Tunnels an einigen unserer Canaͤle
                                 hervorgebracht werden. Die Tunnels an den Canaͤlen sind allerdings so
                                 eng, daß es gefaͤhrlich waͤre, in ihnen dieselbe Dampfkraft wie
                                 auf Eisenbahnen spielen zu lassen; denn der groͤßte dieser Tunnels, der
                                 Thames- und Medway-Tunnel, besizt nur einen Flaͤchenraum
                                 von 450 Fuß, waͤhrend der kleinste Tunnel an der
                                 Brighton-Eisenbahn einen Flaͤchenraum von wenigstens 600 Fuß
                                 bekommen soll. Um jedoch zu zeigen, in welchem Grade die Luft in einem Tunnel
                                 von einer hindurchlaufenden Locomotivmaschine verdorben wird, wollen wir
                                 annehmen, daß eine Locomotivmaschine mit 100 Tonnen Ladung durch einen Tunnel
                                 von der Laͤnge einer engl. Meile laufen soll. Nach den an der
                                 Liverpool-Manchester-Eisenbahn angestellten Versuchen braucht man,
                                 um eine Tonne eine engl. Meile weit fortzuschaffen, bedeutend weniger als ein
                                 halbes Pfund Kohks; allein selbst ein ganzes halbes Pfd. angenommen, erforderten
                                 die 100 Tonnen 50 Pfd. Kohks. Da nun 10 Pfd. Kohks einen Kubikfuß Wasser
                                 verdampfen, so werden diese 50 Pfd. in einer Meile 5 Kubikfuß Wasser in Dampf
                                 verwandeln. Da aber ferner zur Verwandlung eines Kubikfußes Wasser in Dampf
                                 beinahe 2000 Kubikfuß Luft erforderlich sind, so werden jene 5 Kubikfuß Wasser
                                 10,000 Kubikfuß Luft erfordern. Nimmt man dagegen an, daß ein Tunnel von
                                 mittlerer Groͤße und von 30 Fuß Hoͤhe einen Flaͤchenraum
                                 von 800 Quadratfuß hat, so ergibt sich, daß dieser Tunnel in einer Meile
                                 4,224,000 Kubikfuß Luft enthaͤlt, und daß also die verdorbene Luft zu der
                                 Gesammtmenge der Luft des Tunnels sich wie 10,000 zu 4,224,000 oder wie 1 zu 422
                                 verhaͤlt. Dieser Berechnung gemaͤß, gegen die sich nicht wohl eine
                                 Einwendung machen laͤßt, ist es nicht moͤglich, daß die Luft der
                                 Tunnels durch die Locomotivmaschinen so verdorben werden kann, wie man glauben
                                 machen wollte. Wollen wir daher hoffen, daß auch dieses ungegruͤndete
                                 Vorurtheil gegen die Tunnel in Baͤlde besiegt seyn wird! (Mechanics' Magazine, No. 652.) Wir koͤnnen
                                 hiezu noch beifuͤgen, daß in der Versammlung der Civilingenieure in
                                 London kuͤrzlich von Hrn. George Smith,
                                 Ingenieur der Leeds- und Selby-Eisenbahn, ein Vortrag uͤber
                                 die Ventilation der Eisenbahntunnels gehalten worden ist. Er bemerkte in diesem,
                                 daß nach den Versuchen, welche an dem eine halbe Meile messenden Tunnel in Leeds
                                 angestellt wurden, der Tunnel nach dem Durchgange einer Locomotivmaschine mit
                                 Dampf und Rauch erfuͤllt zu seyn scheint; daß aber nach 5 Minuten kaum
                                 mehr eine Spur davon
                                 sichtbar ist. Die Reisenden fuͤhlen sich bei der Durchfahrt durch den
                                 Tunnel ihren Aussagen gemaͤß nicht im Geringsten belaͤstigt.
                              
                           
                        
                           Die Leistungen der Feuerloͤschanstalten in London im
                              Jahre 1835.
                           Hr. W. Baddeley gibt im Mechanics'Magazine, No. 652 wieder einen ausfuͤhrlichen Bericht
                              uͤber die Leistungen der Feuerloͤschanstalten in London im Jahre 1835,
                              woraus wir folgende fuͤr derlei Institute sowohl, als fuͤr
                              Assecuranzen nicht uninteressante Details entnehmen.
                           Im Jahre 1835 ereigneten sich in London und in dessen naͤchster Umgebung 643
                              Feuerlaͤrme, welche sich den Monaten nach in folgende Tabelle bringen
                              lassen.
                           
                              
                                 Monate.
                                      Zahl
                                    derFeuersbruͤnste.
                                        Zahl
                                    der   Feuerbruͤnste,wobei
                                    Menschen   verungluͤkten.
                                    Zahl
                                    derverungluͤkten  Personen.
                                 Feuerlaͤrme  
                                    wegen brennenderSchornsteine.
                                   FalscheFeuerlaͤrme.
                                 
                              
                                 Januar
                                       
                                    38
                                       
                                    1
                                       
                                    1
                                       
                                    12
                                       
                                    1
                                 
                              
                                 Februar
                                       
                                    40
                                       
                                    0
                                       
                                    0
                                          8
                                       
                                    2
                                 
                              
                                 Maͤrz
                                       
                                    36
                                       
                                    2
                                       
                                    4
                                       
                                    10
                                       
                                    3
                                 
                              
                                 April
                                       
                                    45
                                       
                                    1
                                       
                                    2
                                       
                                    12
                                       
                                    5
                                 
                              
                                 Mai
                                       
                                    35
                                       
                                    0
                                       
                                    0
                                          2
                                       
                                    5
                                 
                              
                                 Junius
                                       
                                    37
                                       
                                    1
                                       
                                    1
                                          6
                                       
                                    3
                                 
                              
                                 Julius
                                       
                                    37
                                       
                                    0
                                       
                                    0
                                          4
                                       
                                    6
                                 
                              
                                 August
                                       
                                    48
                                       
                                    0
                                       
                                    0
                                          9
                                      11
                                 
                              
                                 September
                                       
                                    35
                                       
                                    0
                                       
                                    0
                                          9
                                       
                                    3
                                 
                              
                                 Oktober
                                       
                                    33
                                       
                                    0
                                       
                                    0
                                          9
                                       
                                    9
                                 
                              
                                 November
                                       
                                    36
                                       
                                    1
                                       
                                    1
                                       
                                    14
                                      10
                                 
                              
                                 December
                                       
                                    51
                                       
                                    1
                                       
                                    5
                                       
                                    17
                                       
                                    8
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                      471
                                       
                                    7
                                      14
                                      106
                                      66
                                 
                              
                           Von den 471 Feuersbruͤnsten fuͤhrten 31 zu gaͤnzlicher
                              Zerstoͤrung, 125 zu bedeutender Beschaͤdigung und 315 zu unbedeutenden
                              Beschaͤdigungen der in Brand gerathenen Gebaͤude.
                           An Montagen ereigneten sich 62, an Dienstagen 72, an Mittwochen 66, an Donnerstagen
                              67, an Freitagen 63, an Samstagen 65 und an Sonntagen 76 Bruͤnste. Die
                              Vertheilung der Bruͤnste nach den Stunden war folgende:
                           
                              
                                 
                                 1 Uhr
                                     2
                                     3
                                     4
                                     5
                                     6
                                     7
                                     8
                                     9
                                   10
                                   11
                                   12
                                 
                              
                                 Vormittag
                                   16
                                   19
                                   11
                                   19
                                   10
                                   13
                                   13
                                     8
                                   10
                                   12
                                   12
                                   17
                                 
                              
                                 Nachmittag
                                   22
                                   21
                                   25
                                   26
                                   25
                                   22
                                   24
                                   40
                                   25
                                   21
                                   24
                                   34
                                 
                              
                           Ueber die Ursachen der Feuersbruͤnste war genau angestellten Nachforschungen
                              gemaͤß nur Folgendes zu ermitteln:
                           
                              
                                 Durch verschiedene, groͤßten Theils
                                    unabwendbare Ursachen wurden veranlaßt
                                   14
                                 
                              
                                 Durch Entzuͤndung von
                                    Bettvorhaͤngen
                                   25
                                 
                              
                                 Durch Entzuͤndung von
                                    Fenstervorhaͤngen
                                   22
                                 
                              
                                 Durch verschiedene Unfaͤlle mit
                                    Kerzen
                                   36
                                 
                              
                                 Durch offenbare Unvorsichtigkeiten
                                   19
                                 
                              
                                 Durch Kinder, welche mit Feuer
                                    spielten
                                     5
                                 
                              
                                 Durch Trunkenheit
                                     3
                                 
                              
                                 Durch Feuerwerke
                                     3
                                 
                              
                                 Durch Feuer, welche an ungeeigneten Orten
                                    aufgemacht worden
                                     9
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 163
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Durch fehlerhafte Schornsteine
                                 
                                   69
                                 
                              
                                 Durch Raͤuchern und
                                    Wanzenausbrennen
                                 
                                     7
                                 
                              
                                 Durch Ueberhizung von Oefen etc.
                                 
                                     2
                                 
                              
                                 Durch verschiedene Unfaͤlle mit
                                    Gas
                                 
                                   39
                                 
                              
                                 Durch Selbsterhizung von Stroh und
                                    Heu
                                 
                                     3
                                 
                              
                                 Durch Selbsterhizung von
                                    Lampenschwarz
                                 
                                     1
                                 
                              
                                 Durch Selbsterhizung von Kalk
                                 
                                     4
                                 
                              
                                 Durch Selbsterhizung von Lumpen
                                 
                                     1
                                 
                              
                                 Durch unvorsichtiges
                                    Waͤschetroknen
                                 
                                   22
                                 
                              
                                 Durch Entzuͤndung von
                                    Spaͤnen
                                 
                                     9
                                 
                              
                                 Durch fehlerhaftes Sezen von
                                    Ofenroͤhren und Ueberheizung
                                 derselben
                                   11
                                 
                              
                                 Durch Anwendung von Hize bei verschiedenen
                                    Gewerben
                                 
                                   39
                                 
                              
                                 Durch Tabakrauchen
                                 
                                     4
                                 
                              
                                 Durch Brandstiftung
                                 
                                     6
                                 
                              
                                 Durch unbekannte Ursachen
                                 
                                   91
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 Summa 
                                 471
                                 
                              
                           Was die Feuergefaͤhrlichkeit gewisser Gebaͤude und Gewerbe betrifft, so
                              reihten sich die Feuersbruͤnste im Jahre 1835 in folgender Ordnung.
                           
                              
                                 In Privatwohnungen brachen aus
                                 145
                                 
                              
                                 In Wohnhaͤusern
                                   48
                                 
                              
                                 In Kauflaͤden
                                   47
                                 
                              
                                 Bei Speisewirthen
                                   32
                                 
                              
                                 Bei Baͤkern
                                   18
                                 
                              
                                 Bei Zimmerleuten
                                   13
                                 
                              
                                 Bei Troͤdlern
                                   10
                                 
                              
                                 Bei Schreinern
                                     9
                                 
                              
                                 In unbewohnten Wohnhaͤusern
                                     8
                                 
                              
                                 Bei Wein- und
                                    Branntweinhaͤndlern
                                     7
                                 
                              
                                 In Kaffee- und
                                    Traiteurhaͤusern
                                     7
                                 
                              
                                 Bei Oehl- und
                                    Farbenhaͤndlern
                                     7
                                 
                              
                                 In Staͤllen
                                     7
                                 
                              
                                 Bei Gewuͤrzkraͤmern
                                     5
                                 
                              
                                 Bei Zinngießern, Messinggießern und
                                    Schmieden
                                     5
                                 
                              
                                 Beim Repariren von Haͤusern
                                     5
                                 
                              
                                 Bei Lichterziehern
                                     4
                                 
                              
                                 Bei Drukern
                                     4
                                 
                              
                                 Bei Talghaͤndlern
                                     4
                                 
                              
                                 Bei Chemikern
                                     3
                                 
                              
                                 In Gasthaͤusern
                                     3
                                 
                              
                                 Auf Pachthaͤusern
                                     3
                                 
                              
                                 Auf Schiffen
                                     3
                                 
                              
                                 In Magazinen
                                     3
                                 
                              
                                 Bei Korbmachern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Buchhaͤndlern,
                                    Buchbindern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Stokfaͤrbern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Kutschenbauern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Kaffeeroͤstern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Farbenfabrikanten
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Faͤrbern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Korkbrennern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Lederern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Federhaͤndlern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Hutmachern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Malzfabrikanten
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Pastetenbaͤkern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Kupferdrukern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Lumpenhaͤndlern
                                     2
                                 
                              
                                 Auf Dampfschiffen
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Schiffbauern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Seifensiedern
                                     2 
                                 
                              
                                 Bei Wollenhaͤndlern
                                     2
                                 
                              
                                 Bei Braͤuern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Baumeistern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Fleischern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Kutschenanstreichern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Zukerbaͤkern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Destillateurs
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Kuͤrschnern
                                     1
                                 
                              
                                 In Gaswerken
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Glasblaͤsern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Roßhaarfabrikanten
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Kautschukfabrikanten
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Lampenschwarzfabrikanten
                                     1
                                 
                              
                                 Bei
                                    Zuͤndhoͤlzchenfabrikanten
                                     1
                                 
                              
                                 Bei
                                    Marinegeraͤthhaͤndlern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei
                                    Poͤkelfleischhaͤndlern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Anstreichern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Buntpapierfabrikanten
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Papierfabrikanten
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Pfannenflikern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Gemaͤldehaͤndlern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Pechfabrikanten
                                     1
                                 
                              
                                 In Gefaͤngnissen
                                     1
                                 
                              
                                 In oͤffentlichen
                                    Tanzsaͤlen
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Seilern
                                     1
                                 
                              
                                 In Saͤgemuͤhlen
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Staͤrkemachern
                                     1
                                 
                              
                                 In Theatern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Firnißmachern
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Vitriolfabrikanten
                                     1
                                 
                              
                                 Bei Webern
                                     1
                                 
                              
                                 In Arbeitshaͤusern
                                     1
                                 
                              
                           Wie viel man endlich mit wenigen, aber gut disciplinirten Leuten und
                              gehoͤrigen Apparaten ausrichten kann, ergibt sich daraus, daß das London-Fire-Establishment im Ganzen
                              gegenwaͤrtig nur 19 Stationen mit folgenden Maschinen und Personal
                              zaͤhlt.
                           
                              
                                 Nr.
                                   1
                                   1
                                 Maschine
                                     2
                                 Personen
                                 
                              
                                 –
                                   2
                                   3
                                     –
                                   10
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   3
                                   2
                                     –
                                     7
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   4
                                   1
                                     –
                                     5
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   5
                                   3
                                     –
                                   10
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   6
                                   3
                                     –
                                     8
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   7
                                   1
                                     –
                                     5
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   8
                                   3
                                     –
                                     8
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   9
                                   2
                                     –
                                     5
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 10
                                   1
                                     –
                                     5
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 11
                                   1
                                     –
                                     4
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 12
                                   2
                                     –
                                     6
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 13
                                   1
                                     –
                                     1
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 14
                                   1
                                     –
                                     1
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 15
                                   1
                                     –
                                     5
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 16
                                   2
                                     –
                                     7
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 17
                                   1
                                     –
                                     5
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 18
                                   1
                                     –
                                     2
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                 19
                                   1
                                     –
                                     4
                                     –
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––
                                 –––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 31
                                 Maschinen
                                 100
                                 Personen.
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Chevallier's verbesserte
                              Theaterperspective.
                           Hr. Chevallier in Paris, als Verfertiger
                              vorzuͤglicher optischer Instrumente bekannt, hat jezt an seinen doppelten
                              Theaterperspectiven, welche er Jumelles centrées
                              nennt, einen Mechanismus angebracht, wodurch nach der Entfernung zwischen den beiden
                              Augen, welche bei verschiedenen Personen so verschieden ist, jede der beiden
                              Roͤhren naͤher geruͤkt oder entfernt werden kann, so daß sie
                              dadurch nicht nur fuͤr eine einzelne Person, sondern fuͤr viele
                              brauchbar werden. In Folge dieser Verbesserung sind Chevallier's Theaterperspective so gesucht, daß sein Magazin von
                              Kauflustigen wahrhaft belagert ist. (Galignani's Messenger,
                                 No. 6563.)
                           
                        
                           Ueber die Champagnerflaschen-Fabrication in
                              Frankreich.
                           Wir entnehmen aus dem Berichte, den Hr. Pouillet der Société d'encouragement in Paris
                              uͤber die Leistungen der Concurrenten um den auf Verbesserungen in der
                              Champagnerflaschen-Fabrication ausgeschriebenen Preis erstattete, Folgendes.
                              Nach den im Jahre 1829 angestellten Proben hielten die damals im Handel vorkommenden
                              Flaschen nur einen Druk von 12 bis 15 Atmosphaͤren, und nie einen von mehr
                              als 20 Atmosphaͤren aus; in den besten Weinkellern hatte man daher bei der
                              Champagnerfabrication einen Verlust von 10 bis 20 Proc. an Flaschen zu erleiden.
                              Seither hat die Fabrication der Flaschen durch die Gesellschaft angeregt,
                              wesentliche Fortschritte gemacht, wie schon daraus hervorging, daß einem
                              fruͤheren Berichte gemaͤß die Flaschen des Hrn. Darche im Durchschnitte einen Druk von 21 Atmosphaͤren aushielten.
                              Bei dem lezten Concurse meldeten sich nun 4 Concurrenten um den ausgeschriebenen
                              Preis; ihre Fabricate, die jedoch nicht in solcher Anzahl eingesandt worden sind,
                              daß sich eine sichere Durchschnittszahl fuͤr deren Festigkeit haͤtte
                              ermitteln lassen, gaben mit Herrn Collardeau's Maschine
                              probirt, die in der beigefuͤgten Tabelle angedeuteten Resultate. Es geht
                              hieraus wenigstens so viel hervor, daß die Fabrication große Fortschritte gemacht,
                              und daß gegenwaͤrtig die schwaͤchsten Flaschen noch so stark sind, als
                              es im Jahre 1829 die staͤrksten waren; waͤhrend die staͤrksten
                              nunmehr eine doppelt so große Staͤrke besizen, ohne daß in Hinsicht auf
                              Schwere, Preis und Rauminhalt eine Veraͤnderung eingetreten waͤre. Der
                              Verlust an Wein und Flaschen durch den Bruch ist beigebrachten Zeugnissen
                              gemaͤß um 5 Proc. geringer geworden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 60, S. 322
                              Namen der Fabricanten; Zahl der
                                 Flaschen; Gewicht der leeren Flaschen; Rauminhalt; Staͤrke; Mittel; Maxim
                                 und Minim; Mittel; Maxim und Minim; Mittel; Maxim und Minim; Blum in Epinac;
                                 Darche in Hautmont; Bar. de Poilly in Follambray; De Violaine in Vauxrot
                              
                           Die Gesellschaft beschloß in der Ueberzeugung, daß man zu noch guͤnstigeren
                              Resultaten gelangen koͤnne, den Preis ron 3000 Fr. bis zum Jahre 1838 zu
                              verschieben, und einstweilen jedem der vier Concurrenten zum Zeichen der Anerkennung
                              ihrer Verdienste die goldene Medaille zuzuerkennen. (Bulletin
                                 de la Société d'encouragement, December 1835.)
                           
                        
                           
                           Ueber Hrn. Rowland's neues Reflexionsinstrument.
                           Das Institut enthaͤlt in seiner Nr. 140 folgende
                              Notiz uͤber das neue Reflexionsinstrument, auf welches Hr. Rowland sowohl in England als in Frankreich ein Patent
                              genommen. „Das Instrument besteht aus zwei verbundenen und parallelen
                                 Sextanten, von denen der zweite umgestuͤrzte einen beilaͤufig um
                                 die Haͤlfte kleineren Radius hat. Jeder dieser Sextanten hat seine eigene
                                 Alidade, seinen großen und seinen kleinen Spiegel; alle diese Theile befinden
                                 sich in dem Raume, der die Gradbogen theilt, und die Rectification geschieht auf
                                 dieselbe Weise wie an den gewoͤhnlichen Reflexionsinstrumenten. Das Zero
                                 des umgekehrten Sextanten befindet sich an der entgegengesezten Seite von jenem
                                 an dem großen Sextanten. Ein einziges, zwischen den beiden Flaͤchen
                                 angebrachtes Fernglas dient zur Beobachtung der Winkel, die mit beiden Alidaden
                                 gemessen werden. Der kleine Spiegel des oberen Sextanten ist an seinem linken
                                 Theile, der andere hingegen an dem rechten Theile belegt, so daß zwischen den
                                 beiden Belegen ein nicht belegter Raum von beilaͤufig vier Millimetern
                                 bleibt, womit man das Object, welches man visirt, direct sehen kann. Will man
                                 Winkel von weniger als 120° messen, so kann man den oberen Sextanten
                                 abnehmen, indem man die drei Schrauben, womit er an dem Hauptgradbogen befestigt
                                 ist, entfernt; die Messung der Winkel geschieht dann auf die gewoͤhnliche
                                 Weise. Ist jedoch der zu messende Winkel groͤßer, so ist die Verbindung
                                 der beiden Sextanten noͤthig, und man verfaͤhrt dann auf folgende
                                 Weise. Nachdem die gebraͤuchlichen Rectificationen vorher gemacht und die
                                 Alidaden auf Null gesezt worden sind, beginnt man zuerst damit, das eine der
                                 Objecte direct zu visiren, wo man dann dasselbe zugleich durch Reflexion in dem
                                 belegten Theile des umgekehrten Spiegels sieht. Hierauf bewegt man die Alidade
                                 desselben Sextanten, ohne das reflectirte Object aus dem Gesichte zu lassen,
                                 haͤlt an der Haͤlfte der Zahl der Grade des Gesammtwinkels still,
                                 und fixirt das Object an diesem Punkte. Hierauf bewegt man die Alidade des
                                 Hauptsextanten auf solche Weise, daß das Bild des zweiten Objectes mit dem
                                 ersten in Beruͤhrung kommt, wo dann die Summe der von beiden Alidaden
                                 angedeuteten Winkel den verlangten Winkel gibt. Dieser Winkel kann bis auf
                                 260° gehen, was fuͤr alle Umstaͤnde hinreicht.“
                              
                           
                        
                           Die Gasbeleuchtung auf Schiffen eingefuͤhrt.
                           Man ruͤstet gegenwaͤrtig in England ein Dampfboot aus, welches nach
                              einem von dem Marine-Lieutenant Engledne
                              angegebenen Plane mit Gas beleuchtet werden soll. Zwei Stunden vor Eintritt der
                              Nacht werden naͤmlich in die unter den Kesseln befindlichen Heizstellen zwei
                              Retorten eingesezt, welche so viel Gas erzeugen, als die ganze Nacht uͤber
                              zur Beleuchtung des Schiffes mit Gas erforderlich ist. Diese Methode, welche nur
                              unbedeutende Kosten veranlaßt, und die mit gar keinen Gefahren verbunden ist, da
                              sich der ganze Apparat auf dem Verdeke befindet, wird manchen Unfaͤllen, die
                              bisher lediglich der unvollkommenen Beleuchtung der Schiffe zur Last gelegt werden
                              mußten, abhelfen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No.
                              659)
                           
                        
                           Ueber Cazal's Regen- und Sonnenschirme
                           hat Hr. Gourlier der Société d'encouragement in Paris einen
                              sehr vortheilhaften Bericht erstartet, woraus wir Folgendes entnehmen. Hr. Cazal beseitigt an den Griffen der Regenschirme die
                              Falzen und Einschnitte, welche die gewoͤhnliche. Methode die Schirme zu
                              oͤffnen und zu schließen erheischt, und welche den Stiel mehr oder weniger
                              schwaͤchen. Die Stiele erhalten daher bei gleicher Dike eine weit
                              groͤßere Staͤrke, oder man kann unbeschadet fuͤr die
                              Staͤrke duͤnnere und mithin leichtere Staͤbe anwenden. Hr. Cazal ersezt naͤmlich die Haken, die beim Oeffnen
                              und Schließen der Schirme zur Fixirung des Laͤufers dienen, durch einen
                              doppelten Hebel, welcher mit seinen beiden Stuͤzpunkten, die an einem der
                              Enden durch einen Zapfen verbunden sind, an dem Laͤufer befestigt ist,
                              waͤhrend seine beiden anderen Enden in zwei Ringe eingehakt werden, von denen
                              der eine oben, der andere unten auf bleibende Weise an dem Griffe festgemacht ist.
                              Man braucht, um diesen Mechanismus spielen zu lassen, nur leise auf den Vereinigungspunkt der beiden
                              Hebeltheile zu druͤken, unter welchem uͤbrigens zur Erleichterung der
                              Bewegung auch noch ein Metallblaͤttchen angebracht ist. Die Commission fand
                              diesen Mechanismus bequem zu handhaben; man darf nicht besorgen sich die Finger
                              einzuklemmen, wie dieß sonst oͤfter geschieht; auch laͤuft man nie
                              Gefahr, daß die Federn nicht mit gehoͤriger Leichtigkeit gehen; endlich kommt
                              der ganze Mechanismus auch nicht theurer zu stehen als der gewoͤhnliche.
                              Wegen der groͤßeren Staͤrke, welche die Griffe dieser Einrichtung
                              gemaͤß erhalten, kann man dieselben aus Fischbein, aus Rohr, Rotang, Horn, ja
                              sogar aus Glas verfertigen; gewoͤhnlich nimmt Hr. Cazal jedoch messingene oder platirte, oder auch lederne Roͤhren,
                              in denen der Griff an dem Ende des Regenschirmes angeschraubt wird, so daß man
                              diesen Griff als Spazierstok benuzen kann, waͤhrend sich der
                              Schirmuͤberzug in einen Mantelsak paken oder sogar in den Roksak steken
                              laͤßt. Die Roͤhren koͤnnen von sehr geringer Laͤnge
                              seyn, wenn man die beiden Ringe, an denen man die Enden des Hebels einhakt, an dem
                              Stiele selbst, gleichsam als Verzierung befestigt. Hr. Cazal beschaͤftigt sich gegenwaͤrtig mit Auffindung einer
                              Vorrichtung, womit man den Schirmuͤberzug besser zusammenhalten kann, als
                              dieß mit den Ringen und mit den Schnuͤren, deren man sich bisher zu diesem
                              Zweke bediente, moͤglich ist.
                           
                        
                           Elektrische Schlaͤge aus einem Blatt Papier
                              entwikelt.
                           Hr. G. Dakin von Oxford gibt im Mechanics' Magazine, No. 660 folgende Methode an, wonach man mit einem
                              Blatte Papier Elektricitaͤt entwikeln kann. „Man bringe eine
                                 eiserne lakirte Theebuͤchse (tea tray) aus
                                 ein trokenes reines Kelchglas. Dann nehme man ein Blatt
                                 Propatria-Schreibpapier und halte es an ein Feuer bis alle Feuchtigkeit
                                 ausgetrieben worden ist. Wenn man hierauf dieses getroknete, aber nicht
                                 gebraͤunte Papier mit dem Zeigefinger und Daumen an dem einen Ende an
                                 einen Tisch druͤkt, und von Oben beginnend von der Linken zur Rechten
                                 beilaͤufig ein Duzend Striche mit einem großen Kautschukstuͤke
                                 daruͤber macht, so wird dieses Papier, wenn man es bei zwei Eken
                                 emporhebt und uͤber die Theebuͤchse bringt, wie ein Stein darauf
                                 niederfallen. Bringt man, nachdem dieß geschehen ist, einen Finger unter die
                                 Theebuͤchse, so wird man einen merklichen elektrischen Schlag
                                 verspuͤren. Man kann sich auf diese Weise in der That schnell einen
                                 Elektrophor verschaffen, welcher zolllange Funken gibt und stark genug ist, um
                                 einige leicht brennbare Koͤrper zu entzuͤnden, und um alle jene
                                 elektrischen Erscheinungen, bei denen keine uͤberkleideten
                                 Oberflaͤchen noͤthig sind, zu zeigen. Sezt man vier
                                 Kelchglaͤser auf den Boden, legt man auf diese ein Buch, und laͤßt
                                 man auf dieses Jemanden stehen, der die Theebuͤchse senkrecht
                                 haͤlt, so kann man, wenn das auf die angegebene Weise behandelte Papier
                                 auf die Buͤchse gelegt worden ist, aus jedem Koͤrpertheile dieser
                                 Person Funken ausziehen, oder umgekehrt von dieser Person aus anderen Funken
                                 ausziehen lassen.“
                              
                           
                        
                           Vorschrift zur Bereitung der purpurrothen Farbe, welche die
                              Englaͤnder auf Fayence einbrennen.
                           Hr. Malaguti, Chemiker bei der Porcellanfabrik in
                              Sèvres, hat die purpurrothe Farbe (pink colour),
                              womit die Englaͤnder ihre Fayence zieren und deren Zusammensezung bisher ein
                              Geheimniß war, analysirt. In Folge der Resultate dieser chemischen Analyse erhielt
                              er eine wenigstens eben so schoͤne Farbe durch das Calciniren von 100 Theilen
                              Zinnoxyd (Zinnsaͤure), 34 Theilen Kreide, 1 Theil (oder 1 1/4) Chromoxyd und
                              5 Theilen Kieselerde. Bei den Versuchen, welche er anstellte, um die Theorie dieser
                              sonderbaren Faͤrbung auszumitteln, die das Chromoxyd bei hoher Temperatur
                              hervorbringt, entdekte er auch eine andere purpurrote Farbe (einen mineralischen
                              Lak), die in der Oehlmahlerei anwendbar und wegen ihrer Unveraͤnderlichkeit
                              sehr schaͤzbar ist. (Hermès, No. 1.)
                           
                        
                           Ueber die sogenannte Autochrosie
                           entnehmen wir aus dem Journal des
                                 connaissances usuelles, Februar 1836, S. 87 folgende Notiz, welche, wenn
                              sie auch hie und da der Deutlichkeit ermangelt, doch einen Begriff von dieser
                              neuen Art von Oehlmahlerei gibt. „Die Autochrosie ist ein Verfahren, nach
                                 welchem man sehr schnell effectmachende und dauerhafte Mahlereien
                                 ausfuͤhren kann, und welches sich daher hauptsaͤchlich fuͤr
                                 Meubeln, fuͤr Gegenstaͤnde, welche zur Verzierung bestimmt sind,
                                 u. dergl. eignet. Die danach ausgefuͤhrten Gegenstaͤnde sind der
                                 schoͤnsten Politur faͤhig, weil deren Oberflaͤche, obschon
                                 Oehlfarben auf sie aufgetragen sind, und obschon sie impastirt ist, keine
                                 Erhabenheiten darbietet. Die zu mahlenden Zeichnungen werden gravirt oder
                                 lithographirt, und die auf Papier gemachten Abdruͤke geben die Umrisse
                                 und die Schatten. Die Farbe wird zwischen den Koͤrper, auf welchem die
                                 Mahlerei angebracht werden soll und die Drukerschwaͤrze gebracht, so daß
                                 die Formen, welche die Lithographie oder der Stich darstellt, nie
                                 beeintraͤchtigt werden koͤnnen. Die Autochrosie laͤßt sich
                                 auf abgestrichenes oder unangestrichenes Holz, auf Glas, und uͤberhaupt
                                 auf jeden Koͤrper, der einen gewissen Grad von Consistenz besizt,
                                 anwenden, und zwar auf folgende Weise. Man befeuchtet die Ruͤkseite des
                                 Papieres, auf welchem sich eine Lithographie oder ein Kupferstich befindet, mit
                                 einem Schwamme, und traͤgt, so bald das Papier von Feuchtigkeit
                                 durchdrungen ist, auf die Lithographie einen aus venezianischem Terpenthin,
                                 Mastix oder Sandrak, Weingeist und Terpenthingeist bestehenden oder irgend einen
                                 anderen aͤhnlichen Firniß auf, damit das Oehl, welches spaͤter in
                                 Anwendung kommt, das Papier nicht durchdringen kann. Hierauf traͤgt man
                                 auf jeden Theil, so wie er nach und nach unter der Farbe verschwindet, mit
                                 Oehlfarben oder je nach Umstaͤnden mit Terpenthingeist die Tinten auf, um
                                 dann die auf solche Weise behandelten Blaͤtter, welche nur einen
                                 unfoͤrmlichen Entwurf darzustellen scheinen, troknen zu lassen, oder auch
                                 deren Anwendung sogleich zu beendigen. Man uͤberzieht zu diesem Behufe
                                 jenen Theil, auf welchen die Mahlerei aufgetragen werden soll, mit einer
                                 Schichte des angegebenen Firnisses; befeuchtet die weiß gebliebene Seite des
                                 Papieres abermals; legt die bemahlene Seite sorgfaͤltig auf den Firniß;
                                 und hebt endlich, nachdem das Blatt mit aller Sorgfalt ausgebreitet worden ist,
                                 das Papier, welches die Zeichnung bedekte, und welches man befeuchtete, ab. Um
                                 den Glanz gewisser Farben, die, wenn sie impastirt werden, matt sind, zu
                                 erhoͤhen, bedient man sich der sogenannten Glasuren, welche zwischen dem
                                 Druke und einer soliden, dem zu bemahlenden Koͤrper fest
                                 anhaͤngenden Schichte angebracht werden. Man traͤgt
                                 naͤmlich auf jene Stellen, die diese Toͤne bekommen sollen, eine
                                 sehr durchsichtige Farbe und dann die impastirte Tinte auf, welche die
                                 Glaͤser heraushebt und sich einen Theil des Glanzes derselben aneignet.
                                 – Will man dieses Verfahren auf Glas anwenden, so werden nur leichte und
                                 durchsichtige Farben aufgetragen, wenn das Glas fuͤr Fenster oder zu
                                 anderen aͤhnlichen Zweken dienen soll. Um die Abloͤsung des
                                 Papieres von der Zeichnung zu erleichtern, kann man die Blaͤtter auch in
                                 ein Gemisch aus Wasser und Schwefelsaͤure tauchen. Um endlich gewissen
                                 matten Farben mehr Frische und Durchsichtigkeit zu geben, geht man auf folgende
                                 Weise zu Werke. Man befeuchtet den Ruͤken der Lithographie oder des
                                 Kupferstiches, nachdem auf die Zeichnung selbst die Firnißschichte gebracht
                                 worden ist; dann traͤgt man auf den Firniß, welcher die
                                 Drukerschwaͤrze bedekt, eine durchsichtige, mit Oehl oder mit Firniß
                                 angeruͤhrte Farbe auf, um endlich auf diese Art von Glasur eine
                                 aͤhnliche impastirte Farbe zu bringen, welche das Ganze bedekt, und
                                 welche man, wenn der Gegenstand abgeklatscht ist, durch die Glasur sieht. Das
                                 weitere Verfahren ist das oben angegebene. Will man diesen Mahlereien noch
                                 groͤßere Vollendung geben, so laͤßt man farbige Kupferstiche oder
                                 Lithographien abziehen, damit sich deren Farben noch besser mit den Oehlfarben
                                 verbinden.“
                              
                           
                        
                           Verbesserungen im Sprengen beim Bergbaue.
                           Der beruͤhmte John Taylor Esq. gab vor einer
                              Parliamentscommission, die die Bergwerksangelegenheiten zu untersuchen hatte, in
                              Betreff der in Cornwallis eingefuͤhrten Verbesserungen beim Sprengen im
                              Wesentlichen folgende Aufschluͤsse. „Das Sprengen mit Schießpulver
                                 ist ein sehr einfacher Proceß, der darin besteht, daß man ein Loch in das
                                 Gestein bohrt, und zwar in einer Richtung, wobei der schwaͤchste Theil
                                 der Einwirkung des Schießpulvers ausgesezt wird. Dieses Loch wird, nachdem eine
                                 gewisse Quantitaͤt Pulver hineingebracht worden ist, mit Thon oder mit
                                 einer weichen Felsmasse so ausgefuͤllt, daß zur Einfuͤhrung der Lunte ein
                                 kleiner Canal bleibt. Der gefaͤhrlichste Theil dieser Operation ist das
                                 Einschlagen der Felsmasse in das Bohrloch, welches fruͤher mit einem
                                 eisernen Stabe geschah; denn es springen hiebei manchmal Funken ab, die das
                                 Pulver entzuͤnden, wo dann der Arbeiter getoͤdtet oder wenigstens
                                 beschaͤdigt wird. Man verfertigt demnach diesen Stab nunmehr ganz oder
                                 zum Theil aus Kupfer. Da jedoch die Raumnadel immer noch aus Eisen bestand, und
                                 da auch hiedurch zuweilen eine Entzuͤndung des Pulvers veranlaßt ward, so
                                 wendete man in neuester Zeit auch kupferne derlei Raumnadeln an, obwohl sich die
                                 Arbeiter und Werkmeister dieser zu ihrem Vortheile gereichenden Neuerung
                                 haͤrtnaͤkig widersezten. Alle Mittel, die wir versuchten um sie
                                 zur Annahme derselben zu bewegen, waren fruchtlos, bis wir endlich
                                 erklaͤrten, daß keiner der durch Explosionen Beschaͤdigten mehr
                                 eine Unterstuͤzung bekommen wuͤrde, wenn er nicht mit kupfernen
                                 Raumnadeln arbeitete. – Abgesehen von diesen beiden Verbesserungen
                                 fuͤhrten wir jedoch noch eine dritte ein, die uns die wesentlichste von
                                 allen zu seyn scheint, und die wir einem Bewohner von Cornwallis verdanken. Wir
                                 bedienen uns naͤmlich nicht mehr der mit Pulver gefuͤllten
                                 Zuͤndroͤhrchen, sondern der sogenannten Sicherheitslunten, welche
                                 aus einer mit Theer oder Pech uͤberzogenen Schnur, in der eine
                                 duͤnne Pulverader enthalten ist, besteht. Die Sicherheit, welche diese
                                 Lunte gewaͤhrt, beruht darauf, daß zum Abbrennen einer gewissen
                                 Laͤnge derselben eine gewisse Zeit erforderlich ist; denn dieß sezt den
                                 Arbeiter in Stand sich vor der Entzuͤndung des Pulvers immer
                                 hinlaͤnglich weit zu entfernen, was fruͤher leider nicht immer der
                                 Fall war. Diese neuen Lunten sind uͤberdieß so wohlfeil, daß es die
                                 Arbeiter nicht der Muͤhe werth finden, sich die aͤlteren
                                 Zuͤndroͤhren selbst zu verfertigen, wie sie dieß ehemals thaten.
                                 Seit Einfuͤhrung dieser drei Verbesserungen sind die
                                 Ungluͤcksfaͤlle in unseren Bergwerken in Cornwallis viel seltener
                                 geworden.“ (Mechanics' Magazine, No.
                              654.)
                           
                        
                           Oefen mit Weingeist geheizt.
                           Das Mémorial encyclopedique, Januar 1836, schreibt
                              von den mit Weingeist geheizten Oefen (calorifères
                                 à l'esprit de vin), welche Hr. Wolff in
                              Paris gegenwaͤrtig verkauft, und welche sich durch Wohlfeilheit, Leichtigkeit
                              und Schnelligkeit der Heizung auszeichnen. Der ganze Apparat wiegt nicht
                              uͤber 6 Pfd., und kann, selbst wenn er angezuͤndet ist, leicht von
                              einer Stelle zur anderen getrieben werden. Fuͤr 4 Sous Weingeist kann man mit
                              ihm sehr schnell Speisesaͤle, Schlaf- und Ankleidezimmer und
                              uͤberhaupt Orte, an denen man sich nicht gewoͤhnlich aufzuhalten
                              pflegt, heizen. Besonders nuͤzlich zeigt er sich auf Reisen, indem er sich
                              leicht zerlegen, in eine Schachtel paken und wieder zusammensezen laͤßt, wenn
                              man ein warmes Zimmer haben, Wasser hizen oder Waͤsche troknen will. Auf dem
                              Lande, an feuchten Orten, an den Fruͤhlings- und Herbstabenden, bei
                              Kranken leistet er vortreffliche Dienste. Der ganze Apparat mit einer Flasche
                              Weingeist und einem Maaße fuͤr den Weingeist kostet 15, fuͤr den
                              Reisegebrauch eingerichtet 20 Fr.
                           
                        
                           Masson's Verfahren Zinkplatten zu amalgamiren.
                           In einer seiner schaͤzbaren Abhandlungen uͤber die Elektricitaͤt
                              bemerkt Hr. Faraday, daß sich bei der Volta'schen Saͤule mit großem Vortheil amalgamirte
                              Zinkplatten anwenden lassen. Hr. Masson gibt nun ein
                              Verfahren an, wodurch sich Zinkplatten sehr leicht und schnell amalgamiren lassen.
                              Man bringt auf das Zink zuerst ein wenig Queksilber, gießt dann auf das Metall
                              Schwefelsaͤure, die mit ihrem doppelten Gewicht Wasser verduͤnnt ist
                              und breitet hierauf mit einem kleinen Leinwandbaͤllchen das Queksilber
                              uͤber der ganzen Oberflaͤche aus, wobei die Amalgamation sehr rasch
                              erfolgt; von Zeit zu Zeit muß man jedoch ein wenig verduͤnnte Saͤure
                              zusezen. (Annales de Chimie et de Physique. November
                              1835, S. 334.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Pottier's Streichriemen.
                           Zu den besseren der vielen Streichriemen der neueren Zeit gehoͤren jene des
                              Hrn. Pottier in Paris, rue St.
                                 Martin, No. 12. Sie bestehen auf der einen Seite aus dichtem weichem Filze,
                              auf den die Composition aufgetragen ist; auf der anderen hingegen aus einem am Feuer
                              gehaͤrteten, gleichfalls mit Composition uͤberzogenen Leder, welches
                              beinahe metallisch aussieht und auch solchen Widerstand leistet. Die Messer werden
                              zuerst auf dem Filze abgezogen; auf dem Leder gibt man der Schneide die lezte
                              Feinheit. Hr. Pottier gibt seinen Streichriemen eine
                              etwas gewoͤlbte Form, indem bei dieser auch eine minder geuͤbte Hand
                              instinctmaͤßig jene Stelle finden wird, an der die Schneide am vollkommensten
                              mit dem Leder in Beruͤhrung steht. Als Basis zu seiner Composition nimmt Herr
                              Pottier Eisenoxyd, dem er noch Graphit und eine
                              vegetabilische Substanz zusezt; das Ganze verbindet er mittelst einer geringen
                              Quantitaͤt Rindermark zu einem Teige. (Journal acad.
                                 de l'Instit., Dec. 1835.) Wir fuͤgen dieser Notiz noch bei, daß Hr.
                              Bussy der Société d'encouragement einen guͤnstigen Bericht
                              uͤber die Streichriemen Pottiers erstattete. Graf
                              Lasteyrie erklaͤrte bei dieser Gelegenheit,
                              daß ihm noch keine von allen Compositionen die gewuͤnschten Dienste geleistet
                              habe; am besten fand er jedoch eine Salbe aus Talg und Kerzenlichtschnuppen
                              bereitet!
                           
                        
                           Angebliche Entdekung des Radicals der
                              Flußsaͤure.
                           Die Angabe des Hrn. Pélouze in der Société philomatique, daß es ihm gelungen
                              sey, das Fluor zu isoliren, veranlaßte Hrn. Baudrimont
                              die Methode mitzutheilen, wodurch er schon fruͤher diesen einfachen
                              Koͤrper erhalten haben will, so wie auch diejenige, deren er sich
                              gegenwaͤrtig noch zu diesem Zwek bedient.
                           Schon im December 1834 gab Hr. Baudrimont im Dictionnaire de physique générale die
                              Eigenschaften des Fluors folgender Maßen an: „Das Fluor ist
                                 gasfoͤrmig, sehr dunkel gelblichbraun; sein Geruch hat viel Analogie mit
                                 dem des Chlors und mit dem des verbrannten Zukers; auf das Glas hat es keine
                                 Wirkung; es entfaͤrbt den Indigo und verbindet sich direct mit dem
                                 Gold.“ Die beiden Flaschen, welche er der Akademie uͤbergab,
                              schienen in der That ein braͤunliches, aber nicht sehr dunkles Gas zu
                              enthalten; man uͤberzeugte sich uͤbrigens, daß es auf das Glas keine
                              Wirkung hatte, weil dasselbe ganz durchsichtig geblieben war. Es konnte daher auch
                              nicht mit flußsaurem, sondern nur mit kisselflußsaurem Gas vermischt seyn.
                           Hr. Baudrimont hatte das Fluorgas ganz einfach erhalten,
                              indem er ein Gemenge von Flußspath und Braunstein in einem Glaskolben mit
                              Schwefelsaͤure behandelte; war eine der angewandten Substanzen in Ueberschuß,
                              so mußte sie entweder Sauerstoff- oder Fluorwasserstoffgas liefern und
                              lezteres durch seine Einwirkung auf das Glas Kieselflußsaͤure
                              hervorbringen.
                           Fruͤher zersezte er das Fluorborgas durch Mennige, die bis zum
                              Rothgluͤhen erhizt war, und erhielt so ein weniger reines Fluor.
                           Das von Hrn. Pélouze angewandte Verfahren ist ganz
                              verschieden; er zersezt in Wasser vertheiltes Fluorsilber durch einen Strom von
                              Chlorgas; in diesem Falle muß man aber nach Baudrimont
                              ein Gemisch von unterchloriger und Fluorwasserstoffsaͤure erhalten. (Hermès, No. 1.)
                           
                        
                           Ueber eine Verbesserung in der
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrication.
                           Die meisten politischen Zeitschriften haben vor einiger Zeit die Nachricht
                              mitgetheilt, daß in Frankreich ein Verfahren entdekt worden sey, aus den
                              Runkelruͤben Zuker ohne Melassen darzustellen, was
                              streng genommen eine Krystallisation ohne Mutterlaugen waͤre. Um das Publicum
                              uͤber diese Behauptung aufzuklaͤren, bemerkt Hr. Dubrunfaut im Temps, No. 2280, daß dieses
                              bereits patentirte Verfahren darin bestehe, das Mark mit einer Substanz zu versezen,
                              welche dasselbe alkalisch moͤcht und dadurch gegen die Veraͤnderungen
                              schuͤzt, welche gewoͤhnlich bei den der Laͤuterung vorgehenden
                              Operationen Statt finden. Hr. Dubrunfaut will das große
                              Geheimniß des Patenttraͤgers nicht verrathen, sagt aber, daß wenn das
                              fragliche Mittel gute Resultate liefere, der wohlfeilere Kalk, auf geeignete Weise
                              unter denselben Umstaͤnden angewandt, die beabsichtigte Wirkung noch besser
                              hervorbringen muß. Wenn man von der neuen Methode aber allerdings große Vortheile
                              erwarten darf, so laͤßt sich doch nie an einen
                              Zuker ohne alle Melasse
                              denken; die Runkelruͤbe enthaͤlt naͤmlich 1 Proc. Kalisalze,
                              welche sich in den Mutterlaugen wiederfinden und die Krystallisation eines Antheils
                              Zuker verhindern. Gegenwaͤrtig bestehen die Melassen der
                              franzoͤsischen Ruͤbenzuker-Fabriken nach Dubrunfaut aus 2 Theilen gaͤhrungsfaͤhigem Zuker, 2 Theilen
                              Salzen und organischen, durch Gaͤhrung nicht zersezbaren Substanzen, und 1
                              Theil Wasser; sie enthalten folglich schon viel weniger Zuker als im Jahre 1830.
                           Ueber denselben Gegenstand bemerkt das Mémorial
                                 encyclopedique: Ein Theil des in der Runkelruͤbe enthaltenen
                              krystallisirbaren Zukers erleidet waͤhrend der Fabrication eine
                              Gaͤhrung, durch die er in Melasse verwandelt wird. Diese Gaͤhrung,
                              glaubt Hr. Serbat, wenn nicht vollkommen, so doch in so
                              weit unterdruͤken zu koͤnnen, daß er Zuker zu erzielen im Stande ist,
                              welche viel schoͤner sind, als die Ruͤbenzuker gewoͤhnlich zu
                              seyn pflegen; und daß er nur am lezten Fabricationstage allein Melasse
                              erhaͤlt. Er haͤlt sein Verfahren noch geheim; doch ist dasselbe
                              angeblich einfacher und leichter ausfuͤhrbar, als das aͤltere; das
                              Umarbeiten der zweiten und dritten Producte, welches bisher so laͤstig war,
                              faͤllt dabei ganz weg. Die Mehrauslagen, die es mit sich bringt, betragen
                              beilaͤufig 65 Fr. auf 100 Hectoliter Saft; dagegen muß aber in Anschlag
                              gebracht werden, daß das Umarbeiten der zweiten und dritten Producte, die Behandlung
                              mit Kohle, der Arbeitslohn, die Abnuͤzung der Apparate etc. wegfallen. Jeder
                              Fabrikant kann uͤbrigens berechnen, um wie viel Zuker er mehr gewinnt, wenn
                              er von der taͤglich erzeugten Quantitaͤt Melasse 27 Proc. abzieht. Hr.
                              N. Grar befolgte dieses Verfahren auf dem Oekonomiegute
                              in Artres und glaubt es allgemein empfehlen zu koͤnnen. (Man vergleiche auch
                              Polyt. Journal Bd. LX. S. 79.)
                           
                        
                           Ueber die Aufbewahrung der Kartoffeln.
                           Hr. Petit-Laffitte, Secretaͤr der
                              landwirtschaftlichen Section der Société
                                 industrielle de Mulhausen, sagt in dem Berichte, den er uͤber die
                              Arbeiten der Section im Laufe des J. 1835 erstattete, daß sich dieselbe besonders
                              auch mit Erprobung der verschiedenen zur Aufbewahrung der Kartoffel vorgeschlagenen
                              Methoden beschaͤftigte. Aus den zahlreichen Versuchen, welche in dieser
                              Hinsicht angestellt wurden, ergab sich, daß die Methode des Hrn. Baumann und jene, deren man sich in der Gegend von Paris
                              bedient, noch am meisten fuͤr sich hat. Nach ersterer soll man die Kartoffel
                              in den Kellern von Zeit zu Zeit mit einer geringen Menge Wasser besprengen, um ihnen
                              durch die schnelle Verdunstung des Wassers eine ansehnliche Portion
                              Waͤrmestoff zu entziehen, und sie in einer der laͤngeren Aufbewahrung
                              sehr guͤnstigen niedrigen Temperatur zu erhalten. – In der Umgegend
                              von Paris schafft man die Kartoffel nicht eher in die Keller, als bis die ersten
                              Nachtfroͤste Gelegenheit gegeben, die Temperatur dieser Knollen in einem
                              hohen Grade zu erniedrigen, ohne sie jedoch frieren zu lassen. Unter einer
                              Temperatur von 12 bis 14° findet naͤmlich kein Keimen oder Auswachsen
                              der Kartoffeln Statt. Bei der Befolgung der einen oder der anderen dieser beiden
                              Methoden laͤßt sich das Keimen um 6 Wochen bis 2 Monate verspaͤten.
                              – Eine einzige Kartoffelsorte, jene von Tavanne, lieferte wenigstens einige
                              Knollen, die sich von einem Jahre zum anderen hielten; und mit diesen ergab sich die
                              sonderbare Erscheinung, daß Knollen, die bereits im zweiten Jahre alt waren, beim
                              Ausbaue einen reichlicheren Ertrag gaben, als einjaͤhrige Knollen. (Aus dem
                              Bulletin de la Société industrielle de
                                 Mulhausen, No. 41.)
                           
                        
                           Berichtigung.
                           In Sang's Abhandlung uͤber Teppichfabrication (Bd.
                              LIX.) lese man auf S. 296 statt Eintrag Kette und S. 298
                              Z. 2 von oben: diese Art Teppiche hat alle Vortheile der tuͤrkischen, bis aus
                              die bei ihr nothwendige Wiederholung des Musters.
                           In Kreutzberg's Statistik von Boͤhmen (Bd. LIX.)
                              lese man S. 372 Z. 1 v. u. Vertrautheit statt
                              Vertraulichkeit. S. 383 Z. 6. v. u. ist Frankreich zu
                              streichen. S. 384 Z. 5 v. o. lese man: Fuͤr Arbeiten werden 40 Sous bezahlt,
                              die bei uns hoͤchstens den zehnten Theil kosten.
                           In dem Aufsaze uͤber Schweinfurter: Gruͤn
                              Bd. LIX. S. 458 lese man in der Note 83)
                              statt 100 Gran, 480 Gran (1 Unze).