| Titel: | Ueber den von Herrn E. Degrand erfundenen Apparat zum Eindiken von Syrupen und zukerhaltigen Säften bei niedriger Temperatur. | 
| Fundstelle: | Band 60, Jahrgang 1836, Nr. LXVIII., S. 354 | 
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                        LXVIII.
                        Ueber den von Herrn E. Degrand erfundenen Apparat zum Eindiken von
                           Syrupen und zukerhaltigen Saͤften bei niedriger Temperatur.
                        Aus dem Recueil industriel, Januar und Februar
                              1836.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Degrand's Apparat zum Eindiken und Versieden der
                           Syrupe.
                        
                     
                        
                           Wir beginnen die ausfuͤhrlichere Mittheilung, die wir uͤber den mit
                              Recht gepriesenen Apparat des Hrn. Degrand machen wollen,
                              mit einer Beschreibung desselben, der wir dann Bemerkungen uͤber die
                              Vortheile, die er gewaͤhrt, folgen lassen wollen.Es ist dieß derselbe Apparat, auf welchen die Bruͤder Reybaud von Marseille im Jahre 1834 in Frankreich
                                    ein Patent erhielten. A. d. R.
                              
                           Die Verdampfung der zukerstoffhaltigen Fluͤssigkeiten wird in dem aus zwei
                              Halbkugeln bestehenden Kessel A vorgenommen. Der zur
                              Erhizung dienende Dampf circulirt in einem doppelten Boden und in einem
                              Schlangenrohre: dieses Heizsystem ist durch h, h' in
                              Fig. 1
                              angedeutet.
                           Die Austreibung der atmosphaͤrischen Luft geschieht mittelst eines
                              Dampfstromes. Sobald man naͤmlich die Haͤhne m und j' oͤffnet, fuͤhrt der
                              Dampf, welcher in den geschlossenen Kessel eintritt, und der nachdem er den Kessel,
                              den Verdichter C und den an dessen Ende befindlichen
                              Cylinder D durchstroͤmt hat, bei j' in die atmosphaͤrische Luft austritt, die in
                              dem Apparate enthalten gewesene Luft mit sich fort. Ist die Luft ausgetrieben, so
                              schließt man m und j', und
                              oͤffnet dafuͤr b, wo dann die in a enthaltene Fluͤssigkeit auf den Condensator zu
                              fließen und den luftleeren Raum zu erzeugen beginnt. Bald darauf saugt man in den
                              Kessel A den einzudikenden oder zu versiedenden Syrup,
                              indem man zu diesem Behufe den Hahn j oͤffnet,
                              damit man je nach Belieben aus dem Behaͤlter f
                              oder g schoͤpfen kann. Deutet das in den Kessel
                              gebrachte Niveau an, daß der Eintrag vollkommen geschehen ist, so unterbricht man
                              den Syrupzufluß, indem man den Hahn j schließt. Bevor
                              jedoch der Eintrag noch vollendet ist, oͤffnet man die beiden Haͤhne
                              m, m', um den zur Erhizung dienenden Dampf in den
                              Heizapparat eintreten zu lassen. Der im Kessel enthaltene Saft oder Syrup beginnt
                              dann zu sieden, sobald dessen Temperatur der Spannung des Dampfes das Gleichgewicht
                              haͤlt.
                           Gesezt nun der Saft befinde sich im Sude, so werden die von ihm ausgestoßenen
                              Daͤmpfe durch die Roͤhren l, l in den
                              Verdichter 
                              C gefuͤhrt, der aus zwei horizontalen
                              Roͤhrensystemen besteht, an welchem sich die im Zigzag laufenden und durch
                              Kniee verbundenen Roͤhren in einer senkrechten Flaͤche befinden. In
                              diesen Roͤhren circuliren die in dem geschlossenen Kessel erzeugten
                              Daͤmpfe, um an deren innerer Oberflaͤche abgekuͤhlt und
                              verdichtet zu werden. Wir nennen uͤbrigens diese Vorrichtung nicht nur den
                              Verdichter, sondern wegen einer anderen Function, die sie, wie wir gleich zeigen
                              werden, gleichzeitig vollbringt, auch einen Verdampfer, Condensateur-évaporateur.
                           Bei a befindet sich ein Behaͤlter, welcher mit
                              gelaͤutertem Safte gespeist wird. Die Roͤhre b, durch welche der Saft aus diesem Behaͤlter in die beiden
                              Trichter c abfließt, ist zum Behufe der Regulirung
                              dieses Abflusses mit einem Hahne versehen. Von diesen beiden Trichtern ist
                              uͤber jedem der beiden Roͤhrensysteme, und in einer und derselben
                              Flaͤche mit ihnen je einer angebracht. Sie dienen dazu den Saft, der ihnen
                              aus dem Behaͤlter a zufließt, gleichmaͤßig
                              auf der ganzen Oberflaͤche der ersten Roͤhre des zu ihnen
                              gehoͤrigen Roͤhrensystemes zu vertheilen. Von dieser ersten
                              Roͤhre gelangt der Saft auf die Oberflaͤche der zweiten; von dieser
                              auf die dritte u.s.f. bis er endlich die unterste Roͤhre erreicht hat: so
                              zwar, daß saͤmmtliche Roͤhrenoberflaͤchen bestaͤndig mit
                              zufließendem Safte benezt sind, waͤhrend das Innere der Roͤhren mit
                              den in dem Kessel entwikelten Daͤmpfen erfuͤllt wird.
                           Aus dieser Einrichtung, deren Idee wir Hrn. Charles Derosne verdanken, ergibt sich, daß waͤhrend im Inneren dieses
                              Apparates die Abkuͤhlung und Verfluͤssigung der Daͤmpfe von
                              Statten geht, auf der aͤußeren Oberflaͤche der Roͤhren eine
                              Verduͤnstung vorgeht, durch welche dem Safte eine Quantitaͤt Wasser
                              entzogen wird, die dem Gewichte nach beinahe den im Inneren verfluͤssigten
                              Daͤmpfen gleichkommt. Man erzielt demnach durch diese Einrichtung ohne alle
                              Vermehrung des Bedarfes an Brennmaterial eine Verdoppelung des Nuzeffectes.
                           Der Saft gelangt, nachdem er in dem eben beschriebenen Apparate eine beginnende
                              Concentration oder Eindikung erlitten, auf eine schiefe Flaͤche, von der er
                              durch die Roͤhre e in den Behaͤlter f fließt, um aus diesem durch Aufsaugung zur Speisung
                              des Kessels verwendet zu werden. Da ferner die unterste Roͤhre des Apparates
                              mit dem Cylinder D communicirt, so sammelt sich das
                              Wasser, welches durch Verduͤnstung der Daͤmpfe an der inneren
                              Oberflaͤche der Roͤhren entsteht, in diesem Cylinder. Dieses Wasser
                              wird nach Belieben entfernt oder abgelassen, ohne daß man deßhalb Luft in den
                              Apparat eindringen laͤßt, und ohne daß dadurch der Verdampfungsproceß in dem Kessel und auf
                              dem Condensator unterbrochen wuͤrde. Man laͤßt zu diesem Endzweke,
                              nachdem man den Hahn d geoͤffnet, von dem
                              Dampferzeuger her einen Dampfstrom in den Cylinder D
                              treten, und man oͤffnet den Abflußhahn j' dieses
                              Cylinders, gleichsam als wollte man die Luft aus demselben austreiben. Ist das
                              Wasser auf diese Weise entfernt worden, so verschließt man den zum Wasserabflusse
                              und den zur Dampfeinleitung dienenden Hahn, und oͤffnet dafuͤr wieder
                              den Hahn d.
                           Fuͤr den Fall, daß der Versieder unterlassen haͤtte zur
                              gehoͤrigen Zeit Butter oder irgend einen anderen fetten Koͤrper in die
                              der Verdampfung ausgesezte Fluͤssigkeit zu bringen; oder wenn diese
                              Fluͤssigkeit viel Gas enthielte, so daß ein tumultuarisches Aufsieden
                              entstuͤnde, welches weder durch Eintragen eines Fettes, noch auch durch
                              Ermaͤßigung der Heizung bemeistert werden koͤnnte, wuͤrde Syrup
                              aus dem Kessel hinaus geschleudert werden. Dieser Syrup wuͤrde sich jedoch
                              mit etwas Wasser verduͤnnt in dem Cylinder D
                              ansammeln. Dieser Cylinder dient uͤbrigens auch noch zu einem anderen Zweke.
                              Wenn naͤmlich waͤhrend einer Operation aus irgend einem Grunde etwas
                              Luft in den Apparat eindringt, so wird diese Luft, durch den in den Roͤhren
                              circulirenden Dampf gegen diesen Cylinder gefuͤhrt; und da dieser Cylinder
                              einen bedeutenden Theil des ganzen Rauminhaltes des Apparates bildet, so erhellt
                              offenbar, daß wenn man die Luft aus dem Cylinder austreibt, die Gesammtmenge der in
                              dem Apparate enthaltenen Luft dadurch in bedeutendem Maaße verringert wird; so zwar,
                              daß wenn zufaͤllig eine groͤßere Menge Luft in den Apparat
                              eingedrungen waͤre, durch mehrfache Wiederholung der eben angegebenen
                              Operation wieder der fruͤhere luftleere Raum hergestellt werden
                              koͤnnte, ohne daß deßhalb die Verduͤnstung eine Unterbrechung erlitte,
                              und ohne daß in die Fluͤssigkeit, welche verdampft wird, Wasser
                              eingefuͤhrt wuͤrde.
                           Unter dem Kessel A befindet sich ein Cylinder B, der zur Aufnahme jenes Saftes, welcher in dem Kessel
                              vollkommen concentrirt, oder jenes Syrupes dient, der hinreichend versotten worden
                              ist. An der Roͤhre, welche die Verbindung zwischen dem Kessel und dem
                              Cylinder vermittelt, ist ein Hahn angebracht, damit die Communication zwischen
                              diesen beiden geschlossenen Gefaͤßen nach Belieben hergestellt oder
                              unterbrochen werden kann. Dieser Hahn wird geschlossen, wenn man die Luft aus dem
                              Apparate austreiben will, und daher wird der Cylinder B
                              nicht durch dieselbe Operation luftleer gemacht. Dafuͤr sind aber zu diesem
                              Zweke eigens fuͤr ihn bestimmte Vorrichtungen vorhanden: d.h. ein Hahn, durch
                              welchen nach Belieben Dampf von dem Dampferzeuger her einstroͤmen kann, und
                              ein zur Entleerung dienender Hahn. Der Cylinder B kann demnach nach
                              Belieben von der in ihm enthaltenen Luft befreit werden, ohne daß deßhalb der Dienst
                              des Abdampfkessels unterbrochen wuͤrde.
                           Dieses Austreiben der Luft geschieht auch wirklich waͤhrend der Concentration
                              oder waͤhrend des Versiedens. Ist das Versieden beendigt und soll der Kessel
                              entleert werden, so schließt man die beiden Haͤhne m,
                                 m', und oͤffnet dafuͤr den Hahn n; waͤhrend man zugleich zur Herstellung des Gleichgewichtes der
                              Spannung im Kessel und im Cylinder einen Hahn oͤffnet, der an einer
                              Roͤhre angebracht ist, welche von dem obersten Theile des Cylinders
                              auslaͤuft, und sich in eine der Roͤhren l
                              endigt, die vom Kessel an den Verdichter laufen. Auf diese Weise laͤßt sich
                              der Abdampfkessel entleeren, ohne daß deßhalb in den ganzen Apparat Luft eintritt;
                              und hieraus folgt, daß man unmittelbar nach erfolgter Entleerung einen neuen Eintrag
                              aufsaugen kann. Es findet demnach kein Zeitverlust Statt; alle Operationen folgen
                              ohne Unterbrechung auf einander, und deßwegen nennen wir den Cylinder B auch Cylindre de
                                 continuité.
                           Diese Eigenschaft des Apparates waͤre, wenn sie auch keine andere, als die
                              eben angedeutete Function leistete, von großem Nuzen; sie hat aber auch noch eine
                              andere Wirkung, welche besonders fuͤr die Raffinerien von großer Wichtigkeit
                              ist: sie erleichtert naͤmlich die Granulation oder Koͤrnung.
                           Der so eben beschriebene Apparat eignet sich ganz besonders auch fuͤr die
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrication. Da die beiden Roͤhrensysteme von
                              allen Seiten zugaͤngig sind, so kann der Fabrikant die erste Eindikung des
                              Saftes nach Belieben leiten. In den Raffinerien hingegen, wo nur Wasser auf den
                              Verdichter gegossen wird, ist dieß nicht durchaus noͤthig, und daher wendet
                              Hr. Degrand an diesen als Verdichter auch nur ein
                              Schlangenrohr an, welches in einem langen, oben und unten offenen Fasse
                              untergebracht ist. Die Ersparniß an Wasser ist bei dieser Einrichtung so bedeutend,
                              daß das Wasser, welches durch die Verdichtung der aus dem geschlossenen Kessel
                              entwikelten Daͤmpfe gewonnen wird, hinreicht; denn obschon dieses Wasser, da
                              es sogleich emporgepumpt wird,Das Wasser steigt in einer Huͤlle, die die Roͤhre, in der die
                                    Daͤmpfe von dem Kessel in den Verdichter stroͤmen, umgibt,
                                    empor, um dann aus dieser Huͤlle in den Trichter uͤberzugehen.
                                    A. d. O. lauwarm in den uͤber dem Verdichter angebrachten Trichter gelangt, um
                              aus diesem in Regengestalt auf die neue Art von Verdichter herabzufallen, so wird
                              hiedurch doch die Verdichtung der Daͤmpfe mit groͤßter
                              Regelmaͤßigkeit bewirkt.
                           
                           Wir haben in der Zeichnung zur Vermeidung von Verwirrung nicht alle zu dem neuen
                              Apparate gehoͤrigen Theile angegeben, und begnuͤgen uns damit noch zu
                              bemerken, daß der Cylinder D mit einem Manometer
                              versehen ist, der den Unterschied andeutet, welcher zwischen dem Druke der
                              atmosphaͤrischen Luft und der Spannung des in dem Apparate enthaltenen
                              Gemenges aus Luft und Dampf besteht. Eben so muͤssen wir bemerken, daß an dem
                              Kessel A noch angebracht sind: 1) ein Thermometer, der
                              die Temperatur andeutet, bei welcher die Verdampfung geschieht; 2) ein Butterhahn;
                              3) Fenster, bei denen man in den Kessel sehen kann, um zu beobachten was darin
                              vorgeht; 4) ein Loch zum Einsteigen, damit man die obere Halbkugel nicht abzunehmen
                              braucht, wenn etwas im Kessel zu thun ist; 5) ein Hahn zum Nehmen von Proben,
                              welcher Hahn einfacher ist, als die Sonden und Pumpen.
                           Der Degrand'sche Apparat verdichtet und kuͤhlt
                              demnach die Daͤmpfe, welche sich beim Eindiken und Versieden aus dem Kessel
                              entwikeln, oder mit anderen Worten, er bewirkt und unterhaͤlt den luftleeren
                              Raum durch Verduͤnstung und Ventilation, waͤhrend die Apparate von Howard, Roth, Pelletan und Trappe dieselbe Wirkung durch Vermengung von kaltem Wasser mit den
                              Daͤmpfen erzeugen. An ersterem wirken die Kuͤhlmittel lediglich auf
                              die aͤußere Oberflaͤche des Verdichters, waͤhrend an den
                              uͤbrigen die Verdichtung im Inneren des Verdichters bewirkt wird. An ersterem
                              hilft die atmosphaͤrische Luft mit zur Erzielung des Nuzeffectes,
                              waͤhrend an den uͤbrigen die Luft dem Nuzeffect Eintrag thut, so daß
                              man, da man deren Eindringen nicht verhuͤten kann, gezwungen ist sie
                              auszutreiben.
                           Wir wollen nun zur Eroͤrterung der Vortheile uͤbergehen, welche der Degrand'sche Apparat gewaͤhrt, und fuͤhren
                              hiebei an der Spize folgende Stellen an, die wir aus einem Berichte, den die HH. Arago, Dulong und Dumas der
                              Akademie in Paris uͤber diesen Gegenstand erstatteten, entnehmen.
                              „Der Apparat besteht aus einem geschlossenen Kessel und einem
                                 Condensator ohne Luftpumpe; der Condensator ist von neuer Art, und bietet Alles
                                 dar, was man in den Kuͤnsten eine Erfindung und zwar eine sehr wichtige
                                 Erfindung zu nennen pflegt. Der Apparat verzehrt kein Wasser; oder richtiger
                                 gesprochen: die Verdampfung wird in dem Kessel durch Verduͤnstung einer
                                 geringeren Menge Wasser unterhalten, als jene ist, welche den zu verdichtenden
                                 Dampf erzeugt, weil zu dieser Verdichtung alle jene Waͤrme benuzt wird,
                                 welche durch die Luft, die in raschem Strome durch die Verdichtungsroͤhre
                                 streicht, entzogen wird. Man kann demnach diesen Apparat selbst in solchen
                                 Localitaͤten benuzen, in welchen man sich der Apparate Howard's und Roth's wegen Wassermangel
                                 nicht bedienen kann.“ Diese Angaben sind so wahr und richtig, daß in
                              den Raffinerien von Hrn. Guillon und Hrn. Ferat in Paris, so wie in jenen der Bruͤder Reybaud und der HH. Tiers,
                                 Gavot und Callaman in Marseille, das Wasser,
                              welches durch Verdichtung der aus dem geschlossenen Kessel emporsteigenden
                              Daͤmpfe gewonnen wird, mehr als hinreichend ist, um den Apparat in Gang zu
                              erhalten.
                           Dem Degrand'schen Apparate kommen ferner auch noch
                              folgende Vorzuͤge vor allen uͤbrigen bisher bekannt gewordenen und mit
                              dem luftleeren Raume arbeitenden Apparaten zu: 1) ist der geschlossene Kessel mit
                              Fenstern ausgestattet, durch welche man den Gang des Versiedens des Syrupes und des
                              Saftes beobachten kann. Hr. Pelletan bedient sich mit
                              Unrecht aͤhnlicher Fenster; denn sein Patent ist um 6 Monate juͤnger,
                              als jenes der HH. Reybaud und Degrand. 2) befindet sich an demselben ein Behaͤlter, der zur
                              Aufnahme des versottenen Syrupes dient, und in welchen dieser abfließen kann, ohne
                              daß deßhalb in den ganzen Apparat Luft eindringt. Die Folge hievon ist, daß mehrere
                              Operationen ohne Unterbrechung auf einander folgen koͤnnen, und daß sich in
                              den Raffinerien die Wiedererwaͤrmung leicht leiten laͤßt. 3) endlich
                              ist an demselben auch noch fuͤr eine Vorrichtung gesorgt, womit man ohne
                              Unterbrechung des Versiedens die Luft aus dem Apparate austreiben kann, und welche
                              auch zum Aufsaugen des Syrupes dient, der bei großer Nachlaͤssigkeit des
                              Versieders allenfalls aus dem Kessel geschleudert wird. An den anderen
                              aͤhnlichen Apparaten geht der Zuker in dem Verdichter in eine zu große Menge
                              Wassers uͤber, als daß er mit Vortheil daraus gewonnen werden
                              koͤnnte.
                           Der Degrand'sche Apparat bedingt ferner eine bedeutende
                              Ersparniß an Brennmaterial, und diese zeigt sich hauptsaͤchlich bei der
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrication, bei der man mit Benuzung einer von Derosne angegebenen Verbesserung mit einer einfachen
                              Ausgabe an Brennmaterial einen doppelten Nuzeffect erzielen kann. Diese Verbesserung
                              besteht in der Anwendung der in dem Degrand'schen
                              Verdichter circulirenden Waͤrme, um damit die Concentration der zukerhaltigen
                              Saͤfte bei freier Luft und niedriger Temperatur zu beginnen. Der Raffineur,
                              der sich des Degrand'schen Apparates bedient,
                              laͤßt Wasser auf den Verdichter fließen; der Zukerfabrikant hingegen nimmt
                              statt des Wassers Saft. Ersterer benuzt also die in dem Verdichter circulirende
                              Waͤrme nicht, weil er damit Wasser ohne Nuzen verdampft; der Fabrikant
                              hingegen benuzt sie, indem er durch sie eine Concentration des Syrups bewirkt. Da
                              nun diese leztere
                              Verduͤnstung beinahe jener gleich ist, welche in dem geschlossenen Kessel vor
                              sich geht, so bezwekt der Fabrikant mit einem einzigen Feuer einen beinahe doppelten
                              Nuzeffect. Der Unterschied, welcher sich hieraus fuͤr eine Fabrik ergibt, die
                              taͤglich mit 300 Hectolitern gelaͤuterten Saftes von 4°, 5
                              arbeitet, ist enorm.
                           Wir haben berechnet, daß eine solche Fabrik, welche mit einem Apparate von Howard, Roth, Pelletan oder Trappe arbeitet, zur Verdampfung taͤglich 5520 Kil. Kohlen
                              verbrauchen wuͤrde, und zwar abgesehen von der Erzeugung an Dampf, welche
                              fuͤr die Luftpumpe oder an jenen Apparaten, die mit keiner solchen
                              ausgestattet sind, zum Austreiben der Luft erforderlich waͤre. Die Summe der
                              Ersparniß an Brennmaterial, welche Degrand's Apparat im
                              Vergleiche mit den uͤbrigen mit luftleerem Raume arbeitenden Apparaten
                              gewaͤhrt, betraͤgt daher taͤglich 3400 Kil. Wir wollen dieß
                              durch numerische Daten nachweisen. Der Howard'sche
                              Apparat braucht, wie gesagt, zur Verdampfung 5520 Kil.; hiezu 1280 Kil. fuͤr
                              den Betrieb der Luftpumpe, gibt in Summa 6800 Kil. Der Roth'sche Apparat braucht einerseits 5520 Kil., andererseits 1104 Kil., in
                              Summa also 6624 Kil. Das Mittel fuͤr beide Apparate betraͤgt demnach
                              6700 Kil.
                           Mit dem Degrand'schen Apparate dagegen ergibt sich
                              folgendes Resultat. Wenn auf dem Heerde des Dampferzeugers 3067 Kil. Kohlen
                              verbrannt werden, so wird nach den gewoͤhnlichen Annahmen fuͤnf Mal so
                              viel Wasser, d.h. 15,335 Kil. verdampft. Dieser Dampf circulirt in den
                              Schlangenroͤhren und in dem doppelten Boden des geschlossenen Kessels, wo er
                              sich verdichtet und dann wieder in den Dampferzeuger zuruͤkkehrt. Diese
                              Verdichtung kann aber nur geschehen, indem der Dampf den Syrupen, welche die
                              Schlangenroͤhren und den geschlossenen Kessel umfließen, auch wieder 15,335
                              Wasser entzieht. Dieß ist also der erste Nuzeffect. Die 15,335 Kil. Dampf, welche
                              die in dem geschlossenen Kessel enthaltenen Saͤfte oder Daͤmpfe
                              ausstoßen, verfluͤssigen sich an der inneren Oberflaͤche der
                              Roͤhren des Verdichters, und diese Verdichtung bewirkt ihrerseits au der
                              aͤußeren Oberflaͤche der Roͤhren die Verdampfung eines
                              Gewichtes, welches dem Gewichte der in dem geschlossenen Kessel erzeugten
                              Daͤmpfe beinahe gleichkommen wuͤrde, wenn nicht ein Theil des
                              Waͤrmestoffes an den aufsteigenden auf die Roͤhren wirkenden Luftstrom
                              abgegeben wuͤrde. Nach den von Derosne
                              angestellten Versuchen betraͤgt die auf diese Weise zur Verdampfung benuzte
                              Waͤrme mehr als 4 Fuͤnftheile des Ganzen. Nehmen wir jedoch nur 4
                              Fuͤnftheile an, so bedingt die Verdichtung der 15,335 Kil. Dampf, welche im
                              Inneren des Verdichters circuliren, auf dessen aͤußerer Oberflaͤche immer noch
                              eine Verduͤnstung von 12,265 Kil. Wasser, welche mithin dem Safte zum Behufe
                              seiner Eindikung entzogen werden. Dieß ist der zweite Nuzeffect. Es werden demnach
                              mit 3067 Kil. Kohlen, die auf dem Heerde des Dampferzeugers verbrannt werden, 15,335
                              Kil. Wasser im Kessel und 12,265 Kil. auf dem Verdichter verfluͤchtigt, was
                              in Summa 27,600 Kil. oder 276 Hectoliter gibt. Oder mit anderen Worten: der Degrand'sche Apparat entzieht den Syrupen oder
                              zukerhaltigen Saͤften mit einem Verbrauche von 3067 Kil. Kohlen eben so viel
                              Wasser, als die uͤbrigen mit dem luftleeren Raume arbeitenden Apparate mit
                              einem Verbrauche von 5520 Kil. zu entziehen im Stande sind.
                           Nach diesen Berechnungen verzehrt der Degrand'sche Apparat
                              fuͤr Verdampfung 3067 Kil. und zur Austreibung der Luft 233 Kil.: in Summa
                              3300 Kil. Kohlen. Da der taͤgliche Verbrauch der uͤbrigen Apparate
                              dagegen im mittleren Durchschnitte 6700 Kil. betraͤgt, so ergibt sich mit
                              ersterem ganz richtig eine taͤgliche Ersparniß von durchschnittlich 3400
                              Kil.
                           Was die Kosten der ersten Anschaffung betrifft, so ergibt sich auch hier wieder
                              daraus, daß man mit einem einzigen Feuer einen doppelten Nuzeffect zu erzielen im
                              Stande ist, eine bedeutende Ersparniß; denn, man braucht entweder mehrere oder
                              groͤßere Howard'sche, Roth'sche, Pelletan'sche oder Trappe'sche Apparate, um mit diesen dasselbe zu leisten,
                              wie mit dem Degrand'schen. Es kommt naͤmlich
                              hiebei zu betrachten: 1) die eigentlichen Anschaffungskosten; 2) die Kosten der zum
                              Dienste dieses Apparates gehoͤrigen Dampferzeuger; und 3) die Kosten der
                              Aufstellung des Apparates.
                           Was erstere betrifft, so kostet ein Roth'scher Apparat von
                              zweiter Groͤße mit einem Kessel von 5 Fuß, womit man in 24 Stunden 150 bis
                              160 Hectoliter Saft verarbeiten kann, ein fuͤr alle Mal 17,000 Fr.
                              Fuͤr eine Fabrik, welche taͤglich mit 300 Hectolitern Saft arbeitet,
                              sind zwei solche Apparate erforderlich, die eine Summe von 34,000 Fr. kosten.
                           Ein Degrand'scher Apparat von erster Groͤße dagegen
                              mit einem Kessel von 5 Fuß, wie ihn eine Runkelruͤbenzuker-Fabrik
                              braucht, die taͤglich mit 300 Hectoliter Saft arbeitet, kostet nur 17,000 Fr.
                              Rechnet man hiezu noch drei Annuitaͤten, jede zu 1750 Fr., so gibt dieß eine
                              baare Summe von 4700 Fr., welche bei der Ablieferung bezahlt wird. Die Gesammtkosten
                              belaufen sich daher hier auf 21,700 Fr., und ergeben also zu Gunsten des Degrand'schen Apparates eine Summe von 12,300 Fr.
                           Was die Dampferzeuger betrifft, so muͤssen sie, sie moͤgen fuͤr
                              den Dienst eines Degrand'schen oder eines Roth'schen Apparates bestimmt seyn, nicht bloß zur
                              Eindikung des Saftes, zum Versieden des Syrupes und zur Austreibung der Luft aus dem
                              Apparate Kohle verbrennen; sondern auch noch zum Behufe der Laͤuterung und
                              Klaͤrung. Da diese beiden Operationen an freier Luft geschehen, und folglich
                              einen Dampf von 135° bis 140° des hundertgraͤdigen Thermometers
                              erfordern, so bedient man sich gewoͤhnlich der Dampferzeuger mit hohem Druke
                              oder mit einem Druke von 5 Atmosphaͤren.
                           In einer Fabrik, welche taͤglich 300 Hectoliter Saft verarbeitet, muß man
                              diesen zum Behufe der Laͤuterung bis zur Siedhize erwaͤrmen, und
                              uͤberdieß 92 Hectoliter Syrup zum Behufe der Klaͤrung sieden; auch muß
                              man diese 392 Hectoliter Saft und Syrup eine kurze Zeit uͤber siedend
                              erhalten: ein Waͤrmeeffect, welcher nach den gewoͤhnlichen Annahmen
                              zusammen einer Verdampfung von 80 Hectolitern Wasser oder der Verbrennung von 1600
                              Kil. Kohlen gleichkommt.
                           Dieser Verbrauch trifft sowohl den Roth'schen, als den Degrand'schen Apparat; allein lezterer verbrennt zum
                              Behufe der Eindampfung der Saͤfte und der Syrupe, so wie zum Behufe des
                              Austreibens der Luft, nur 3300 Kil. Kohlen, waͤhrend ersterer ihrer 6624 Kil.
                              verzehrt. Die Dampferzeuger, welche zum Betriebe der zwei Roth'schen Apparate noͤthig sind, deren eine taͤglich 300
                              Hectoliter Saft verarbeitende Fabrik bedarf, verbrennen demnach einerseits 1600 und
                              andererseits 6624 Kil., was zusammen fuͤr 24 Stunden einen Verbrauch von 8224
                              Kil. Kohlen gibt. Dieß gibt also 343 Kil. fuͤr die Stunde, und dieß
                              repraͤsentirt, 5 Kil. per Stunde auf eine
                              Pferdekraft gerechnet, Dampferzeuger, deren Totalkraft 68 Pferden gleichkommt. An
                              einem Degrand'schen Apparate erster Groͤße
                              dagegen, welcher denselben Nuzeffect gibt, wie zwei Roth'sche Apparate zweiter Groͤße, betraͤgt die unter den
                              Dampferzeugern verbrannte Quantitaͤt Kohlen einerseits 1600, und andererseits
                              3300 Kil., zusammen also 4900 Kil. Hienach kommen hier 204 Kil. auf die Stunde, und
                              dieß repraͤsentirt Dampferzeuger mit einer Totalkraft von 41 Pferden. Wenn
                              daher der Verbrauch der Dampferzeuger fuͤr den Degrand'schen Apparat durch die Zahl 41 ausgedruͤkt ist, so
                              betraͤgt diese Zahl fuͤr den Roth'schen
                              Apparat beilaͤufig 68. Da nun die Dampferzeuger fuͤr einen Degrand'schen Apparat, wie sie Hr. Ch. Derosne liefert, 12,000 Fr. kosten, waͤhrend sie
                              fuͤr zwei gleichviel leistende Roth'sche Apparate
                              auf 19,500 Fr. zu stehen kommen, so ergibt sich zu Gunsten des ersteren auch hierin
                              ein Vortheil von 7500 Fr.
                           Was endlich die Emballage, die Transport- und Aufstellungskosten, das Sezen
                              der Oefen und den Bau der Schornsteine betrifft, so sind auch diese um so
                              geringer, je leichter und kleiner die Dampferzeuger sind. In dieser Hinsicht ergibt
                              sich abermal ein Vortheil zu Gunsten des Apparates des Hrn. Degrand, der sich im mittleren Durchschnitte auf 1200 Fr. anschlagen
                              laͤßt.
                           Faßt man alle diese Vortheile, die sich fuͤr eine Fabrik, welche
                              taͤglich 300 Hectoliter gelaͤuterten Saft von 4,5° in der
                              Waͤrme verarbeitet, durch die Anwendung des Apparates des Hrn. Degrand im Vergleiche mit dem Roth'schen ergeben, so erhaͤlt man die bedeutende Summe von 21,000
                              Fr.
                           
                        
                           Erklaͤrung der Kupfer.
                           A ist ein großer sphaͤrischer Kessel, welcher den
                              einzudikenden oder zu versiedenden Saft enthaͤlt.
                           B der continuirlich arbeitende Cylinder.
                           C die zur Verdichtung und zum Verdampfen dienende
                              Vorrichtung, welche aus zwei parallel angebrachten Roͤhrensystemen
                              besteht.
                           D der Cylinder, der zur Aufnahme des verdichteten
                              Wassers dient, und mit dessen Huͤlfe man auch die Luft aus dem Apparate
                              austreiben kann, ohne daß man neuerdings wieder einen luftleeren Raum zu erzeugen
                              braucht.
                           a der Behaͤlter fuͤr den
                              gelaͤuterten Saft.
                           b eine Roͤhre mit einem Hahne, der zur Regulirung
                              des Abflusses des Saftes auf den Verdichter C dient.
                           c ein Trichter, zur regenartigen Vertheilung des Saftes.
                              d Haͤhne, womit man die Communication
                              zwischen C und D nach
                              Belieben unterbrechen kann.
                           e eine Roͤhre, die den uͤber den
                              Verdichter C gelaufenen Saft in den Behaͤlter f leitet, von wo er dann zur Speisung des geschlossenen
                              Kessels aufgesogen wird.
                           g ein Behaͤlter, in welchen der Syrup nach der
                              Filtration zu 20° am Araͤometer gelangt.
                           h, h' das Heizsystem, welches aus einem Schlangenrohre
                              und einem doppelten Boden besteht.
                           j ein Saughahn, welcher zum Behufe der Speisung des
                              Kessels mit den Roͤhren k, k bald in dem
                              Behaͤlter f, bald in dem Behaͤlter g Saft aufsaugt.
                           j' der Entleerungshahn fuͤr den Cylinder D.
                           m, m' Haͤhne, die den Dampf in den Heizapparat
                              h, h' leiten. Der Hahn m' ist so eingerichtet, daß er nach Belieben in daß Schlangenrohr h oder in den Kessel A Dampf
                              eintreten laͤßt, je nachdem dieser zum Heizen oder zum Austreiben der Luft
                              verwendet werden soll.
                           
                           n ein Hahn, mit dessen Huͤlfe der Kessel A in den Cylinder B entleert
                              werden kann.
                           o ein Hahn zur Entleerung des Cylinders B dienend.
                           p ein Loch, durch welches im Nothfalle in den Kessel A eingestiegen werden kann.
                           Um die Zeichnung nicht zu verwirren, wurden an dem geschlossenen Kessel die Fenster,
                              der Thermometer, der Probirhahn, der Oehl- oder Butterhahn, und an den
                              Cylindern B und D die
                              Dampfroͤhre und der Lufthahn weggelassen. Eben so gehoͤrt an den
                              Cylinder D auch noch ein Manometer.
                           Zu den Nebentheilen, welche nicht eigentlich zu dem Apparate selbst zu zaͤhlen
                              sind, gehoͤren:
                           E die Dumont'schen
                              Filtra.
                           F der Behaͤlter fuͤr den eingedikten
                              Syrup.
                           G eine Roͤhre mit einem Hahne, die den filtrirten
                              Syrup von E in g leitet.
                           ––––––––––
                           Wir wollen der Beschreibung, welche wir von dem Degrand'schen Apparate zum Eindiken und Versieden der SyrupeWir finden uns vorzuͤglich wegen dem großen Anklang, den die
                                    Runkelruͤbenzuker-Fabrication nunmehr endlich auch in
                                    Deutschland findet, veranlaßt, der Beschreibung des Degrand'schen Apparates auch die Vergleichung desselben mit den
                                    aͤlteren aͤhnlichen Apparaten nachzutragen.A. d. R. gegeben haben, nunmehr auch eine Vergleichung desselben mit den
                              uͤbrigen, auf demselben Systeme, d.h. auf Verdampfung bei niederer Temperatur
                              beruhenden Apparaten nachschiken. Alle diese uͤbrigen Methoden wirken mehr
                              oder minder nachtheilig auf den Zuker, und werden daher gewiß von allen Fabrikanten
                              aufgegeben werden, wenn sie zur Einsicht ihrer wahren Interessen gekommen sind, und
                              wenn sie die zur Vornahme der Veraͤnderungen noͤthigen Capitalien
                              besizen.
                           Howard's Apparat. Der Erfinder des neuen Systemes, zu
                              welchem der beschriebene Degrand'sche und alle
                              uͤbrigen hier zu erwaͤhnenden Apparate gehoͤren, ist Hr. Howard.Man sehe uͤber die Howard'sche Methode
                                    Polyt. Journal Bd. XIX. S. 376, Bd. XXVI. S. 425, Bd. XXVII. S. 30 und S. 125, Bd. XXIX. S. 275 und Bd. XXXIV. S. 197.A. d. R. Der von ihm ausgedachte Apparat besteht: 1) aus einem geschlossenen Kessel
                              mit doppeltem Boden, welcher von dem in diesem doppelten Boden circulirenden Dampfe
                              geheizt wird; 2) aus einem Verdichter; und 3) aus einer Luftpumpe. Die aus dem
                              Syrupe emporsteigenden Daͤmpfe vermengen sich in dem Verdichter mit einem
                              Strahle kalten Wassers, wodurch sie verdichtet werden. Das hiedurch entstehende
                              lauwarme Wasser
                              wuͤrde den Verdichter in Kuͤrze erfuͤllen, wenn es nicht
                              ausgetrieben wuͤrde. Da das eingesprizte kalte Wasser Luft enthaͤlt,
                              und da sich diese Luft beim Eintritte des Wassers in den Apparat entbindet, so muß
                              nothwendig diese Luft entleert werden. Hr. Howard hat
                              daher seinen Apparat mit einer Luftpumpe ausgestattet, welche sowohl zum Austreiben
                              der Luft als zum Entfernen des lauen Wassers bestimmt ist. Diese Pumpe wird durch
                              eine Dampfmaschine in Bewegung gesezt; die Kraft, deren sie bedarf, ist um so
                              groͤßer, je mehr die Temperatur in dem Verdampfungskessel erniedrigt ist.
                              Dieser Apparat verbraucht eine so bedeutende Quantitaͤt Wasser, daß er sich
                              nur fuͤr solche Localitaͤten eignet, in welchen man uͤber
                              enorme Wassermassen verfuͤgen kann, und wo man alles Wasser, welches bereits
                              ein Mal gedient hat, immer ohne Nachtheil ausleeren lassen kann. Man kann sich einen
                              Begriff hievon machen, wenn man bedenkt, daß diese Quantitaͤt 18 Mal so groß
                              ist, als das Gewicht des in dem zu versiedenden Syrupe enthaltenen Wassers, so daß
                              eine Fabrik, welche taͤglich 300 Hectoliter gelaͤuterten Saftes von
                              4°,5 in der Waͤrme zu verdichten haͤtte, taͤglich
                              uͤber 5000 Hectoliter Wasser verbrauchen wuͤrde!
                           Roth's Apparat.Man findet uͤber diesen Apparat im Polyt. Journal Bd. XXXIII. S. 269 und Bd. LVII. S. 78 alle
                                    Aufschluͤsse.A. d. R. Ein geschlossener Kessel mit doppeltem Boden und mit einem Verdichter bilden
                              auch hier die hauptsaͤchlichsten Theile. Die Heizung geschieht mittelst
                              Dampf, der in dem doppelten Boden in einem Schlangenrohre circulirt. Um die
                              Luftpumpe zu ersezen, kam Hr. Roth auf die Idee die Luft
                              und das lauwarme Wasser nach jeder Operation durch Dampf auszutreiben. Hieraus
                              folgt, daß sein Verdichter viel geraͤumiger und diker als der Howard'sche seyn muß, indem er allen Dampf, der sich
                              waͤhrend der Dauer der Operation verdichtet, und alle Luft, die sich aus dem
                              kalten Verdichtungswasser entwikelt, fassen muß. Die Weglassung der Luftpumpe macht
                              den Roth'schen Apparat allerdings einfacher; allein
                              dagegen geht an dem Howard'schen Apparate, wo das laue
                              Wasser und die Luft fortwaͤhrend abfließen, viel weniger Zeit verloren, als
                              an dem Roth'schen, an welchem der Wasserabfluß nur nach
                              jeder Operation Statt findet und jedes Mal 8 bis 9 Minuten Zeit braucht. –
                              Der Roth'sche Apparat konnte in seiner
                              urspruͤnglichen Einrichtung gleichfalls nur an solchen Orten angebracht
                              werden, an welchen man Wasser in Ueberfluß hatte, und wo man das Wasser des
                              Verdichters leicht abfließen lassen konnte. Spaͤter hingegen erfand Roth, in der Absicht sein System allen
                              Localitaͤten anzupassen, eine Methode, wonach das Wasser so abgekuͤhlt
                              werden kann, daß es sich
                              immer wieder benuzen laͤßt, oder daß wenigstens nur in mehr oder minder
                              großen Zwischenraͤumen eine Erneuerung desselben nothwendig wird. Diese
                              Methode hat man in Paris in der Fabrik des Hrn. Bayvet,
                              eines Associé Roth's, mit Vortheil befolgt. Das am
                              Ende einer jeden Operation abfließende Wasser gelangt in einen auf gewisser
                              Hoͤhe angebrachten hoͤlzernen Behaͤlter, in dessen Boden sich
                              zahlreiche kreisrunde Oeffnungen von beilaͤufig 3 Zoll im Durchmesser
                              befinden. An jeder dieser Oeffnungen ist ein an beiden Enden offener Schlauch aus
                              Leinen-, Wollen- oder Baumwollenzeug angebracht, welcher oben in einer
                              kupfernen, bis zur Hoͤhe des Randes des Behaͤlters emporreichenden
                              Roͤhre festgehalten ist, waͤhrend er unten durch einen bleiernen Ring
                              gespannt erhalten wird. An dem unteren Theile der kupfernen Roͤhren und in
                              der Naͤhe der Verbindung derselben mit den Schlaͤuchen sind an der
                              Oberflaͤche kleine kreisrunde Loͤcher angebracht, durch welche das
                              Wasser des Behaͤlters aussikert, welches bestaͤndig laͤngs der
                              Schlaͤuche herabfließt und dieselben uͤberall durch die
                              Capillaritaͤt befeuchtet. Es entsteht auf diese Weise an der
                              Oberflaͤche der Roͤhren eine Verduͤnstung und ein
                              emporsteigender Luftstrom, welcher die Abkuͤhlung der in den kupfernen
                              Theilen der Roͤhren enthaltenen Luftsaͤule beguͤnstigt. Man
                              kann nach dieser Methode, welche nur geringe Kosten veranlaßt, mit groͤßter
                              Geschwindigkeit jede beliebige Wassermenge, wie groß sie auch seyn mag, auf die
                              Temperatur der Luft, die sie umgibt, abkuͤhlen. Da sich der hoͤlzerne
                              Behaͤlter uͤber der Abflußoͤffnung fuͤr das heiße Wasser
                              befindet, so wird dieses durch den Druk des Dampfes, der am Anfange einer Operation
                              zur Erneuerung des luftleeren Raumes in den Apparat eingeleitet wird, in den
                              Behaͤlter getrieben.
                           Pelletan's Apparat.Man vergleiche hieruͤber Polyt. Journal Bd. LII. S. 408, Bd. LIII. S. 39 und S. 235, Bd. LVIII. S. 416.A. d. R. Auch dieser wird wie der Howard'sche mit Dampf
                              geheizt, der in dem doppelten Boden eines geschlossenen Kessels circulirt. Die
                              Luftpumpe ist hier gleichfalls weggelassen; die Verdichtung geschieht mittelst
                              fortwaͤhrender Einsprizung von kaltem Wasser. Anstatt jedoch die aus dem
                              Wasser sich entwikelnde Luft durch einen Dampfstrahl aus dem Apparate hinaus zu
                              treiben, wird hier der Dampfstrahl so geleitet, daß er die Luft mit sich aus dem
                              Apparat hinaus fuͤhrt. Es geht hier allerdings weniger Zeit verloren, als an
                              dem Roth'schen Apparate; allein die zum Austreiben der
                              Luft noͤthige Quantitaͤt Dampf ist beinahe eben so groß, als die zum
                              Betriebe der Howard'schen Luftpumpe erforderliche. Der
                              Verbrauch an Wasser ist zwar geringer, als an dem Roth'schen Apparate, aber immer noch so groß, daß auch diese Vorrichtung sich
                              nur fuͤr
                              solche Orte eignet, wo man Ueberfluß an Wasser hat. Dagegen hat man hier den
                              Nachtheil, daß der zur Heizung dienende Dampf einen Druk von 4 bis 5
                              Atmosphaͤren haben muß.
                           Trappe's Apparat, der von den HH. Trappe und Louvier Gaspard in einer Raffinerie
                              in Paris errichtet worden ist, arbeitet mit dem luftleeren Raume und ohne Luftpumpe.
                              Die Verdichtung geschieht durch eine innere Einsprizung von kaltem Wasser; allein
                              der Verdichter unterscheidet sich von den fruͤher angegebenen dadurch, daß er
                              sich in eine Torricellische Roͤhre von beilaͤufig 32 Fuß senkrechter
                              Hoͤhe endigt. Das laue Wasser wird durch diese Roͤhre in einen Graben
                              entleert, und der aus dem kalten Wasser entwikelten Luft entledigt man sich, indem
                              man auf dieselbe Weise, wie an dem Roth'schen Apparate,
                              Dampf in den Apparat treibt. Die Trappe'sche Vorrichtung
                              erfordert etwas weniger Dampf und etwas weniger Wasser, als die vorhergehenden; doch
                              ist der Verbrauch immer noch so groß, daß auch sie nur da anwendbar ist, wo man
                              einen Ueberfluß an Wasser hat, und wo man eine Roͤhre anbringen kann, die bis
                              auf 32 Fuß unter den Verdichter hinabreicht.
                           Brame's Apparat glauben wir gleichfalls im Detail
                              betrachten zu muͤssen, obgleich er eigentlich nicht, mit dem luftleeren Raume
                              arbeitet.Siehe Polyt. Journal Bd. LVII. S.
                                       314.A. d. R. Wir halten dieß fuͤr um so nothwendiger, als bei der lezten
                              Industrieausstellung in Paris eine sehr gut gearbeitete Vorrichtung dieser Art zu
                              sehen war, und als diese sowohl auf die einfachen Liebhaber, als auf die Mechaniker
                              von Profession einen sehr guten Eindruk gemacht zu haben scheint; und als es mithin
                              von Nuzen seyn kann, wenn die Vortheile, die sie gewaͤhren kann, erwogen, und
                              untersucht wird, ob diese Vortheile groͤßer sind, als bei den fruͤher
                              aufgefuͤhrten Apparaten. Die Eindikung und das Versieden der Syrupe geschieht
                              hier durch Einblasen von heißer Luft in das Innere der Kessel, die durch Dampf,
                              welcher in Roͤhren circulirt, geheizt werden. Die Haupttheile, aus denen der
                              Apparat besteht, sind: 1) zwei Geblaͤspumpen, welche durch eine Dampfmaschine
                              in Thaͤtigkeit gesezt werden. 2) ein Luftheizer bestehend aus einem Cylinder,
                              in welchem eine gewisse Anzahl von Roͤhren enthalten ist. 3) Abdampfkessel,
                              welche dem Zutritte der Luft offen stehen. Die Pumpen saugen Luft ein und treiben
                              sie dann in den Cylinder, in welchem sie durch circulirenden Dampf erhizt wird,
                              bevor sie am Grunde der Kessel unter eine Platte gelangt, in der sich zum Behufe der
                              Vertheilung der Luft zahlreiche sehr kleine Loͤcher befinden. Die
                              Luftblaͤschen nehmen beim Emporsteigen durch den Syrup Feuchtigkeit auf, so daß die
                              Zukertheile nach und nach immer mehr und mehr concentrirt werden. Am Grunde der
                              Abdampfkessel sind Circulationsroͤhren angebracht, welche zur Aufnahme des
                              Dampfes, der zum Heizen und zum Verdampfen der Fluͤssigkeit dienen soll,
                              bestimmt ist. Man bedarf bei Anwendung dieser Vorrichtung keines kalten
                              Einsprizwassers, was allerdings von Vortheil ist; allein dieser Vortheil vermag die
                              Ersparniß an den Errichtungskosten, den geringeren Verbrauch an Brennmaterial, und
                              die groͤßere Guͤte der erzeugten Zuker, welche die mit dem luftleeren
                              Raume arbeitenden Apparate bedingen, nicht aufzuwiegen; besonders im Vergleiche mit
                              dem Degrand'schen Apparate, der nicht bloß kein kaltes
                              Wasser verbraucht, sondern sogar lauwarmes Wasser liefert.
                           Der unbestreitbare Vorzug, den die mit dem luftleeren Raume arbeitenden Apparate vor
                              dem von Hrn. Brame erfundenen und uͤbrigens
                              sinnreichen Systeme verdienen, wird fuͤr jeden Unparteiischen am offenbarsten
                              aus den Daten erhellen, die wir am Schlusse dieses Aufsazes in einer Tabelle
                              zusammengestellt haben. Eine Vergleichung saͤmmtlicher in dieser Tabelle
                              angegebener Resultate wird aber auch ganz zu Gunsten des Degrand'schen Apparates ausfallen; denn dieser allein laͤßt sich
                              unter allen Localverhaͤltnissen anbringen, was mit den Howard'schen und Roth'schen Vorrichtungen nicht
                              der Fall ist; er allein liefert Producte, welche allen Anforderungen, die man bei
                              dem gegenwaͤrtigen Zustande unserer theoretischen und praktischen Kenntnisse
                              an die Zukerfabrication machen kann, genuͤgen; er kommt uͤberdieß am
                              wohlfeilsten zu stehen, und zwar sowohl in Hinsicht auf die Anschaffungskosten, als
                              in Hinsicht auf die taͤglichen Betriebskosten.
                           Die Vortheile, die die Arbeit mit dem Degrand'schen
                              Apparate gewaͤhrt, werden noch weit groͤßer werden, wenn man ein Mal,
                              wie es zu erwarten steht, in den Fabriken statt der Presse, welcher man sich bisher
                              bediente, die Maceration in Anwendung bringt, bei der man nach wiederholt
                              angestellten Versuchen eine groͤßere Menge Zuker zu gewinnen im Stande ist.
                              Da naͤmlich bei dem Macerationsverfahren um 21 Proc. mehr Wasser verdampft
                              werden muß, als wenn das Runkelruͤbenmark in der Presse ausgepreßt worden
                              ist, so wuͤrde, wenn man sich hier des Howard'schen Apparates bedienen wollte, eine noch weit groͤßere Menge
                              Wasser erforderlich seyn, waͤhrend der Degrand'sche Apparat nur die durch das Macerations-Verfahren bedingte
                              Vermehrung des Wassers um 21 Proc. zu verdampfen hat.
                           Wir glauben diesen Aufsaz nicht besser schließen zu koͤnnen, als mit einer Bemerkung, welche Hr.
                              Degrand machte, und welche sich eben so gut auch auf
                              jeden anderen Industriezweig anwenden laͤßt.
                           
                              „Wenn ein industrielles Verfahren ein gutes Resultat geben soll, so muß
                                 dasselbe nicht nur an und fuͤr sich gut seyn, sondern der Fabrikant, der
                                 es annahm, muß auch gelernt haben sich dessen zu bedienen; denn in diesem Tacte
                                 und in den Handgriffen zeigt sich der große Unterschied zwischen den einzelnen
                                 Menschen: es mag sich um ein neues Verfahren oder um Methoden handeln, welche
                                 seit Jahrhunderten bekannt sind. Dieser Unterschied ist so groß, daß ein
                                 gewandter Arbeiter mit schlechten Werkzeugen haͤufig besser arbeitet, als
                                 ein minder gewandter mit den vollkommensten Instrumenten. Wenn man sich
                                 bekannter Methoden bedient, so kann derjenige, der weniger Gutes vollbringt, nur
                                 sich selbst anklagen; handelt es sich hingegen darum eine neue Erfindung in
                                 Ausfuͤhrung zu bringen, so wird derjenige, dem dieß nicht unmittelbar
                                 gelingt, natuͤrlich geneigt seyn zu glauben, daß der Fehler nicht in ihm,
                                 sondern in der Erfindung selbst gelegen ist. Die Folge hievon ist dann, daß die
                                 Gegner der neuen Sache dieses Nichtgelingen aufgreifen, um das gaͤnzliche
                                 Mißlingen derselben auszuschreien und selbst die Unmoͤglichkeit des
                                 Gelingens zu behaupten. So wie man aber die gewoͤhnlichen
                                 Verfahrungsweisen nur durch Praxis und Uebung erlernt, eben so bedarf es auch
                                 fuͤr die neuen Methoden einer Lehr- und Lernzeit: ja man
                                 stoͤßt hier sogar auf zwei anstatt einer einzigen Schwierigkeit; denn man
                                 ist gezwungen sich mancher Ansichten zu entledigen, die man bisher fuͤr
                                 wahr und richtig gehalten, und dann erst neue Kenntnisse, der man bedarf, zu
                                 erwerben.“
                              
                                 
                                 Die Société d'encouragement hat in
                                    ihrer Generalversammlung vom 30. December 1835 Hrn. Degrand fuͤr den von ihm erfundenen Apparat den Preis von
                                    4000 Fr. zuerkannt, den sie fuͤr den besten
                                       Apparat zum Abdampfen von salz- oder zukerhaltigen oder anderen
                                       Aufloͤsungen im luftleeren Raume ausgeschrieben hatte.
                                 A. d. R.
                                 
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 60, S. 370-371
                              Apparate; Mittlere Temperatur des
                                 Herzkoͤrpers; Mittlere Temperatur der Verdampfung; Verbrauch an kaltem
                                 Wasser in 24 Stunden; Verbrauch an Kohle in 24 St., die zur Laͤuterung u.
                                 Klaͤrung erforderliche Quantitaͤt nicht mitgerechnet; Zur
                                 Eindikung D. Saftes u. z. Versieden; Syrupes; Zur Erzeugung der Triebstoff; Zum
                                 Austreiben der Luft; Zum Erhizen der Luft; Summa; Kosten d. Brennmaterials
                                 fuͤr d. Dienst Apparates p. Campagne, d. Kil. Kohle zu 4 Cent. gerechnet,
                                 und abgesehen von der zur Laͤuterung u. Klaͤrung erforderlichen
                                 Quantitaͤt; Gr. R. Hct. Kilogr. Kil. Franken; Howard; Roth; Pelletan;
                                 Trappe; Degrand; Brame; Kosten der ersten Einrichtung; Eigentlicher Apparat mit
                                 Einschluß der Praͤmie der Patenttraͤger; Errichtungs- und
                                 andere Kosten, annaͤherungsweise; Summa; Qualitaͤt des erzielten
                                 Productes; Bemerkungen; Franken; Fr. Schoͤn; Man verfertigt in Frankreich
                                 keine derlei Apparate; (c) Der Betrag hievon ist unter dem zur Austreibung der
                                 Luft noͤthigen begriffen; Nicht sehr entsprechend; Da bisher nur sehr
                                 wenige derlei Apparate errichtet wurden, so fehlt es noch an genauen Daten in
                                 Betreff der Kosten; Entsprechend; Es besteht bis jezt nur ein einziger Apparat
                                 dieser Art; (a) Der Apparat verbraucht nicht nur kein kaltes Wasser, sondern er
                                 erzeugt sogar bei einer Fabrication von taͤglich 300 Hectoliter gegen 150
                                 Hectoliter heißes destillirtes, zu verschiedenen Zweken anwendbares Wasser; Um
                                 so schaumiger und um so schwerer zu reinigen, je weiter unten es genommen ist;
                                 Es gelangt leicht freie Kohlensaͤure in den Syrup oder in den Saft,
                                 wodurch derselbe schwerer krystallisirbar wird; (b) Man kann nicht unter
                                 75° R. eindampfen ohne die Kosten der ersten Einrichtung und den
                                 Verbrauch an Brennmaterial uͤber die Maßen zu erhoͤhen
                              
                           NB. Die Fabrik, welche diesen Berechnungen zum Grunde
                              gelegt ist, macerirt nicht; sie haͤtte in diesem Falle um 21 Proc. mehr
                              Wasser zu verdampfen, und man muͤßte dann bei jedem Apparate den Verbrauch an
                              kaltem Wasser und die Kosten des Brennmaterials um 21 Proc., die Anschaffungskosten
                              hingegen um 15 bis 18 Proc. hoͤher ansezen.
                           
                           Es ist bei diesen Berechnungen ein Apparat angenommen, der taͤglich 300
                              Hectoliter gelaͤuterten Ruͤbensaft von 4° 5 in der
                              Waͤrme oder in 140 Tagen 10 Mill. Pfd. Runkelruͤben zu Zuker
                              verarbeitet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
