| Titel: | Verbesserungen an den Pumpen, welche sich sowohl für Schiffe, als zu anderen Zweken eignen, und worauf sich John Hearle, Ingenieur und Gießer von Devonport in der Grafschaft Devon am 3. Nov. 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 60, Jahrgang 1836, Nr. LXXVI., S. 418 | 
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                        LXXVI.
                        Verbesserungen an den Pumpen, welche sich sowohl
                           fuͤr Schiffe, als zu anderen Zweken eignen, und worauf sich John Hearle, Ingenieur und
                           Gießer von Devonport in der Grafschaft Devon am 3.
                              Nov. 1834 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
                              1836, S. 216.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VII. Fig. 29, 30, 31, 32 und 33.
                        Hearle's verbesserte Pumpen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung, sagt der Patenttraͤger, besteht darin, daß ich sowohl
                              Hebe- als Drukpumpen in ein Gehaͤuse einschließe, welches luftdicht
                              gemacht werden kann, und wodurch nicht nur die Maschinerie bedeutend
                              geschuͤzt wird, sondern wodurch dieses Gehaͤuse zugleich auch als
                              Luftkammer dienen kann, wenn die Pumpen als Drukpumpen oder zu anderen Zweken benuzt
                              werden sollen.
                           An saͤmmtlichen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche
                              Gegenstaͤnde. A ist die allgemeine Grundlage oder
                              das Bett, welches aus Gußeisen oder irgend einem anderen Metalle bestehen kann; an
                              seinem oberen Theile befindet sich ein hervorragendes Randstuͤk mit Bolzen
                              oder Schraubenloͤchern, und ein eben solches Randstuͤk mit
                              Loͤchern in den Winkeln ist auch an dessen Boden angebracht, um die Pumpe
                              uͤber einem Brunnen oder auf einer Diele mit Schrauben und Schraubenmuttern
                              befestigen zu koͤnnen. B, B sind metallene
                              Schrauben, welche sich zu beiden Seiten des Bettes befinden, und die zur Befestigung
                              der Saugschlauche oder der Roͤhren 1,1 dienen. C,
                                 C sind die Pumpen, welche Stiefel aus Messing oder einem anderen Metalle
                              haben, und die auch mit metallenen Ventilen, Zugbuͤchsen und Kolbenstangen
                              ausgestattet sind. Die Stiefel oder Cylinder sind oben offen, und werden auf den
                              oberen Theil des Bettes A geschraubt. D ist das von mir sogenannte Gehaͤuse (container) oder auch das Luftgefaͤß, dessen am
                              Grunde hervorragendes Randstuͤk mit Schrauben und Schraubenmuttern an jenem
                              Randstuͤke festgemacht ist, welches sich an dem oberen Theile des Bettes A befindet. Es umschließt die Pumpen mit deren
                              Zugehoͤr, so wie auch den zu deren Bewegung dienenden Hebelbalken I. E ist der Dekel dieses Gehaͤuses, der, wenn es
                              noͤthig ist, mittelst eines an dem oberen Theile hervorragenden und dem
                              unteren aͤhnlichen Randstuͤkes luftdicht schließend gemacht werden
                              kann. F, F sind metallene Schrauben mit Dekeln, welche
                              an dem unteren Theile des Gehaͤuses angebracht sind, und bei welchen die
                              Treibroͤhren oder Schlaͤuche 2 angeschraubt werden, wenn man sich der
                              Pumpen als Feuersprize
                              bedienen will. G ist eine groͤßere,
                              aͤhnliche, metallene Schraube, welche sich an dem unteren Theile des
                              Gehaͤuses befindet, und deren Dekel abgenommen wird, wenn man sich der Pumpe
                              als einer Hebe-, Haus- oder Schiffpumpe bedient, und wenn kein
                              Luftgefaͤß erforderlich ist. H, H ist ein
                              metallener Dekel mit Schraube, der an dem oberen Theile des Gehaͤusdekels
                              angebracht ist, und der abgenommen wird, wenn die Zapfenlager des Hebels
                              eingeoͤhlt werden sollen, oder wenn man sich der Pumpe zu
                              gewoͤhnlichen Zweken, wobei Luft in das Gehaͤuse eingelassen wird,
                              bedienen will. J ist der innere, aus Messing oder einem
                              anderen Metalle verfertigte Hebel, welcher in der Mitte des Gehaͤuses oder
                              Luftgefaͤßes fixirt ist, und an dessen beiden Enden die Pumpenstangen mit
                              metallenen Bolzen festgemacht sind. Die eiserne Achse 3 geht durch den Hebel und
                              bewegt sich in Zapfenlagern, welche an den Seiten des Gehaͤuses festgemacht
                              sind. Die Enden der Achse laufen durch die Seitenwaͤnde des Gehaͤuses,
                              damit man, wenn die Pumpe als Feuersprize dienen soll, die aͤußeren Hebel 4
                              daran befestigen kann. An dem aͤußeren Theile des Gehaͤuses laufen die
                              Achsen jedoch durch Stopfbuͤchsen 5, um sie luftdicht zu erhalten. Will man
                              sich der Maschine jedoch als einer gewoͤhnlichen Hebepumpe bedienen, so kann
                              man statt des Kreuzgriffes einen gewoͤhnlichen Griff mit Scheidenende
                              anbringen.
                           K ist ein Grundriß des Bettes oder der Unterlage mit den
                              unteren Ventilen 6. L ist ein Grundriß des unteren
                              Randstuͤkes des Bettes mit den Zapfenloͤchern, womit dasselbe auf
                              einer Diele oder uͤber einem Wasserbehaͤlter befestigt wird. M sind die Kreuzarme oder Griffe, welche an den
                              Hebelenden festgemacht werden, wenn man die Pumpe in Thaͤtigkeit sezen will;
                              oder die man durch die Ringe 8,8 stekt, um die Maschine von einem Orte zum anderen
                              tragen zu koͤnnen.
                           Als meine Erfindung erklaͤre ich erstlich das hier beschriebene
                              Gehaͤuse; und zweitens die Hebelvorrichtungen, womit ich die Maschine nach
                              Belieben als Hebe- oder Drukpumpe benuzen kann. Die Vortheile, welche diese
                              Einrichtung gewaͤhrt, sind folgende: 1) kann ich Pumpen vom einfachsten Baue,
                              welche wenig Reibung verursachen und leicht auszubessern sind, anwenden; die obere
                              Kammer entleert das Wasser uͤber den Scheitel des Cylinders oder Stiefels,
                              welcher oben offen ist, und der nicht bedekt zu seyn braucht; die Kolbenstange
                              braucht auch durch keine Stopfbuͤchse zu gehen, wodurch sonst große Reibung
                              erzeugt wird: besonders wenn das Wasser auf bedeutende Hoͤhe gehoben werden
                              soll. 2) ist die ganze Maschinerie vereinfacht und in einen kleineren Raum gebracht;
                              alle ihre arbeitenden Theile sind durch das starke Gehaͤuse gegen
                              Beschaͤdigungen geschuͤzt, und die ganze Vorrichtung kann leicht von einem Orte zum
                              anderen geschafft werden.