| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XIV., S. 70 | 
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                        XIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. April bis 24. Mai 1836 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem William Preston,
                                 Kattundruker in Sunnyside in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Druken der Kattune und anderer Gewebe. Dd. 28. April 1836.
                              
                           
                              Dem John Burns Smith,
                                 Baumwollspinner in Salford in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an
                                 den Maschinen zum Verspinnen, Spinnen und Zwirnen der Baumwolle und anderer
                                 Faserstoffe. Dd. 30. April 1836.
                              
                           
                              Dem John Whiting, Med. Dr., in Rodney Buildings, New Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Zubereiten gewisser Mehlspeisen. Dd. 3. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              Dem John Macneill,
                                 Civilingenieur in Parliament Street, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen im Baue oder im Ausbessern gewoͤhnlicher Landstraßen. Dd. 3. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              Dem William Sneath,
                                 Spizenfabrikant in Ison Green, in der Grafschaft Rottingham: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Bobbinnetmaschinen. Dd. 3. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem William Augustus
                                    Howell, Schmied und Eisengießer in Ramsgate in der Grafschaft Kent: auf verbesserte Thuͤrfedern. Dd. 3. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Thomas Henry
                                    Russell, Roͤhrenmacher im Took's Court, in der City von
                                 London: auf Verbesserungen in der Verfertigung geschweißter eiserner
                                 Roͤhren. Dd. 3. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Edmund Pontifex,
                                 Kupferschmied im Shoe Lane, in der City von London: auf eine Verbesserung im
                                 Raffiniren des Zukers. Dd. 5. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Joseph Banister,
                                 Uhrmacher in Colchester, in der Grafschaft Essex: auf Verbesserungen an Uhren.
                                 Dd. 7. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              Dem John Elvey,
                                 Muͤhlenarzt in Canterbury, Grafschaft Kent: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen. Dd. 7. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Matthew
                                    Hawthornthwaite, Weber in Kendal, Grafschaft Westmoreland: auf
                                 eine neue Methode gewisse Muster in gewissen Geweben zu erzeugen. Dd. 7. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              Dem Thomas Taylor,
                                 Sattler in Banbury in der Grafschaft Oxford: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Reitsaͤtteln. Dd. 7. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Luke Hebert, in
                                 Paternoster Row, City von London: auf Verbesserungen an Pferdehalftern. Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem John Hague,
                                 Ingenieur in Cable Street, Wellclose Square, Grafschaft Middlesex: auf eine neue
                                 Methode das Wasser aus Bergwerken und von allen Orten, wo es sich ansammelt,
                                 mittelst einer bekannten Kraft in die Hoͤhe zu schaffen; ferner auf die
                                 Anwendung dieser Kraft zum Treiben gewisser Maschinen. Dd. 9. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Richard
                                    Waddington und John Hardman, Eisengießer in Bradford in der Grafschaft York:
                                 auf eine verbesserte Einrichtung der Raͤder fuͤr Eisenbahnwagen.
                                 Dd. 10. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              Dem Richard Birkin,
                                 Spizenfabrikant in der Pfarrei Basford, Grafschaft Rottingham: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Bobbinnetmaschinen. Dd. 11. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Richard Wilson,
                                 Baumeister in Blyth Sheds, Grafschaft Northumberland: auf Verbesserungen in der
                                 Verfertigung von Kaminverzierungen, Saͤulen, Karnießen etc., welche
                                 bisher aus Marmor gemacht wurden. Dd. 12. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Thomas Grahame,
                                 in Suffolk Street, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Boote
                                 und andere Koͤrper von einem Niveau in ein anderes zu bringen. Dd. 13. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              Dem John Ashdowne, in
                                 Tunbridge in der Grafschaft Kent: auf einen verbesserten, an den
                                 Wagenraͤdern anzubringenden Apparat, um die Wagen auf
                                 gewoͤhnlichen Landstraßen leichter fortziehen zu koͤnnen. Dd. 13. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              
                              Dem Wheatley Kirk,
                                 Pianofortèmacher in Commercial Street, Leeds: auf Verbesserungen an
                                 Pianofortes. Dd. 14. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Joseph Whitworth,
                                 Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und
                                 Dubliren von Baumwolle, Wolle und anderen Faserstoffen. Dd. 17. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem David Fisher, in
                                 Wolverhampton in der Grafschaft Stafford: auf eine Verbesserung an
                                 Dampfmaschinen. Dd. 17. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Henry Walker
                                    Wood, Kaufmann in Austin Friars in der City von London: auf
                                 Verbesserungen an gewissen Locomotivapparaten. Dd.
                                 17. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem James Brown,
                                 Papiermacher in Esk Mills, Pfarrei Pennycuick, Nordengland: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Papiermachen. Dd. 18. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              Dem Thomas Beck, in
                                 der Pfarrei Little Stoneham, Grafschaft Suffolk: auf einen neuen oder
                                 verbesserten Kraftapparat, den er rotae vivae nennen
                                 will. Dd. 18. Mai
                                    1836.
                              
                           
                              Dem Piere Barthelemy Guinibert
                                    Debac, Civilingenieur in Brixton: auf Verbesserungen an
                                 Eisenbahnen. Dd. 18. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem Henry Elkington,
                                 in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf eine verbesserte rotirende
                                 Dampfmaschine. Dd. 23. Mai 1836.
                              
                           
                              Dem William Watson,
                                 Faͤrber in Leeds: auf eine Verbesserung im Faͤrben der
                                 Huͤte durch Anwendung gewisser chemischer Materialien, die bisher noch
                                 nicht zu diesem Zwek gebraucht wurden. Dd. 24. Mai 1836.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Jun. 1836, S. 383.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 28. Septbr. bis 24. Oktbr. 1821 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Sir William
                                    Congreve in Cecilstreet, Strand, Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen. Dd. 28. Septbr. 1821.
                              
                           
                              Des James Fergusson,
                                 in Newmanstreet, London: auf Verbesserungen im Stereotypendruk. Dd. 18. Oktbr.
                                    1821.
                              
                           
                              Des Stephen Hawkins,
                                 Civilingenieur am Strand, Middlesex: auf verbesserte luftdicht schließende Dekel
                                 fuͤr Abtritte. Dd. 18. Oktbr. 1821.
                              
                           
                              Des Thomas Lees
                                 jun., in Birmingham: auf verbesserte Lichtpuzen. Dd. 18. Oktbr.
                                    1821.
                              
                           
                              Des Peter Davey,
                                 Kohlenhaͤndler in Old Swan-wharf, Chelsea, Middlesex: auf eine
                                 verbesserte Zubereitung der Steinkohlen zu Brennmaterial. Dd. 18. Okt. 1821.
                              
                           
                              Des John Poole, in
                                 Sheffield: auf gewisse Verbesserungen im Plattiren von Eisen oder Stahl mit
                                 Messing, Kupfer und verschiedenen Metalllegirungen, um es dann zu Blechen oder
                                 Barren zu walzen. Dd. 18. Oktbr. 1821.
                              
                           
                              Des John
                                    Christophers, in New Broadstreet, London: auf gewisse Verbesserungen
                                 an Ankern, oder ein Ersazmittel derselben. Dd. 18. Oktbr. 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII. S. 321.)
                              
                           
                              Des Owen Griffith, in
                                 Tryfan, Carnarvonshire: auf verbesserte Bruchbaͤnder. Dd. 18. Oktbr.
                                    1821.
                              
                           
                              Des Thomas Martin und
                                 Charles Grafton
                                 in Birmingham: auf eine Methode und einen Apparat zur Erzeugung einer
                                 vorzuͤglichen Buchdrukerschwaͤrze. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 257.)
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Mai 1836, S. 319, und Jun. S. 382.)
                              
                           
                        
                           Preise der Société royale
                                 et centrale d'agriculture in Paris, die
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrication betreffend.
                           Die oben genannte Gesellschaft ertheilt in ihrer oͤffentlichen Sizung im April
                              1837 folgende Preise.
                           1. Preis von 3000 Fr. fuͤr denjenigen, der das einfachste und wohlfeilste, auf
                              kleineren Oekonomien anwendbare Verfahren der Zukerfabrication angibt und deutlich
                              beschreibt. Das Verfahren muß seit 2–3 Monaten im Gange seyn, und
                              taͤglich wenigstens 12 Kilogr. Zuker liefern. Die Einfachheit muß so groß
                              seyn, daß jeder Landwirth das Verfahren selbst befolgen und die gewuͤnschten
                              Resultate damit erlangen
                              kann. Der Zuker muß durch fortgeseztes Abtropfen oder durch Klaͤrung, oder
                              auf irgend eine andere Weise in solchem Grade gereinigt seyn, daß er entweder
                              unmittelbar verbraucht oder in die Raffinerien gebracht werden kann. Der
                              Preisbewerber muß die Gruͤnde angeben, aus denen er seiner Methode vor den
                              uͤbrigen bekannten Methoden den Vorzug gibt.
                           2. Preis von 2000 Fr. fuͤr einen Apparat, der sich fuͤr Landwirthe oder
                              fuͤr Vereine von solchen, welche taͤglich wenigstens 50 Hectoliter
                              Runkelruͤbensaft verarbeiten wollen, am besten eignet. Wohlfeilheit,
                              Leichtigkeit der Handhabung, Ersparung an Brennmaterial oder an Triebkraft im
                              Vergleiche mit den bereits bekannten Apparaten scheinen die wesentlichsten
                              Bedingungen. Uebrigens werden die geringeren Fabricationskosten im
                              Verhaͤltnisse zur Quantitaͤt des erzielten Zukers bei uͤbrigens
                              gleichen Umstaͤnden dem Urtheile zum Grunde gelegt werden.
                           3. Preis von 1000 Fr. fuͤr die wesentlichste neue Verbesserung an irgend einer
                              der Operationen der Zukerfabrication. Die Commission der Gesellschaft wird dieselbe
                              untersuchen und deren Resultate in einer Fabrik pruͤfen und
                              bewaͤhren.
                           4. Preise von 100 Fr. fuͤr jeden der ersten zwoͤlf Concurrenten, welche
                              kleine, wohlfeil arbeitende Fabriken, in denen man jaͤhrlich aus selbst
                              gebauten Runkelruͤben uͤber 300 Kilogr. Zuker von solcher Reinheit
                              erzeugt, daß er im Hause verwendet werden kann, hergestellt haben werden.
                           Außerdem behaͤlt sich die Gesellschaft vor, Medaillen an diejenigen zu
                              ertheilen, die wesentlich zur Verbreitung der
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrication im Kleinen beigetragen haben werden; es
                              mag dieß durch Mittheilung erworbener Erfahrungen, oder durch Beispiel, oder durch
                              Nachschlaͤge geschehen seyn; ferner an diejenigen, welche zur Bildung von
                              Zuker-Fabricationsvereinen unter den Landwirthen beigetragen haben; und
                              endlich auch noch an jene Fabrikanten, die den benachbarten Landwirthen die
                              groͤßte Menge Zuker in Tausch gegen die Runkelruͤben abgegeben
                              haben.
                           Sollten die Preise im Jahre 1837 nicht ertheilt werden koͤnnen, so
                              wuͤrden sie bis zum Jahre 1839 ausgesezt bleiben; und waͤren auch dann
                              noch nicht alle Bedingungen erfuͤllt, so behaͤlt sich die Gesellschaft
                              vor, die Preise an die wuͤrdigsten Concurrenten zu vertheilen. Die
                              Abhandlungen und Dokumente muͤssen spaͤtestens im Monate Januar an den
                              Secretaͤr der Gesellschaft, Hrn. Baron de
                                 Silvestre, eingesandt werden.
                           Die Gesellschaft wuͤnscht, daß die von den Preisbewerbern angedeuteten
                              Methoden durch eine oder zwei Campagnen befolgt worden; wenigstens muͤssen
                              die angegebenen Resultate zwei Monate hindurch erzielt worden seyn. Bei dem ersten
                              und zweiten Preise macht es die Gesellschaft nicht zur Bedingung, daß die
                              Concurrenten neue Methoden angeben, wenn sie durch Wahl einer aͤlteren den
                              Absichten der Gesellschaft entsprechen. (Journal des
                                 connaissances usuelles. Maͤrz 1836, S. 106.)
                           
                        
                           Ueber Stroͤmungen im Wasser.
                           In der lezten Nummer von Silliman's
                              American Journal befindet sich ein Aufsaz uͤber
                              Stroͤmungen im Wasser, in welchem behauptet wird, daß wenn in der
                              Naͤhe der Mitte des Bodens eines mit Wasser gefuͤllten Bottiches oder
                              eines anderen Wasserbehaͤlters ein Loch gemacht wird, durch welches das
                              Wasser entweichen kann, das Wasser in eine rotirende Bewegung von Westen gegen
                              Suͤden geraͤth, und daß sich diese Bewegung allmaͤhlich selbst
                              dann wieder herstellt, wenn man auf verschiedene Weise andere Bewegungen des Wassers
                              veranlaßte. Es scheint daher, daß hier ein natuͤrliches Gesez zum Grunde
                              liegen muͤsse, wenn anders das Factum richtig ist. (Mechanics' Magazine, No. 666)
                           
                        
                           Massie's und Ranwell's
                              Ruderraͤder.
                           Mit dem von den genannten Patenttraͤgern erfundenen Ruderrade fuͤr
                              Dampfboote wurde Anfangs Mai l. J. an Bord des Dampfbootes Red Rover der erste
                              oͤffentliche Versuch angestellt. Das Princip der Erfindung scheint darin zu
                              bestehen, daß waͤhrend sich die Schaufeln in der zum Fortschaffen des
                              Fahrzeuges guͤnstigsten Stellung befinden, ihre ganze Oberflaͤche dem
                              Wasser dargeboten wird; daß die Oberflaͤche hingegen in mehrere ekige
                              Staͤbe zerfaͤllt, durch deren Zwischenraͤume das Wasser hindurch
                              stroͤmt, so wie sich die Schaufel aus der angedeuteten Stellung entfernt. Die
                              Dampfkraft wirkt daher immer gleich auf die naͤchstfolgende Schaufel und wird
                              nicht erst zum Emporheben des Wassers verschwendet. Man bemerkte bei der Anwendung
                              dieser Art von Ruderraͤdern zwar keinen so bedeutenden Wasserschwall, wie an
                              den gewoͤhnlichen Ruderraͤdern; allein es zeigte sich ein bedeutendes
                              Schaͤumen und Gaͤhren des Wassers, welches jedoch durch eine
                              Modifikation im Baue leicht bedeutend vermindert werden koͤnnte. Wir bemerken
                              zu dieser aus dem Mechanics' Magazine, No. 666
                              entnommenen Notiz nur noch, daß uns dieses Ruderrad mit den neueren
                              Raͤderraͤdern von Elijah Galloway und von
                              Hrn. Field große Aehnlichkeit zu haben scheint.
                           
                        
                           Ueber die Folgen der Verbreitung der Maschinen.
                           Unter den Gegnern der Maschinen hat sich in neuester Zeit ein Arzt und Chirurg, Hr.
                              P. Gaskell Esq. in London, besonders hervorgethan, und
                              unter dem Titel „Artisans and Machinery: the moral
                                    and physical Condition of the Manufacturing Population considered with
                                    reference to Mechanical Substitutes for Human Labour. By P.
                                 Gaskell
                                 Esq. 8. London 1836. By Parker“ ein Werk
                              geliefert, welches von den Freunden der Maschinen mit eben so vielem Interesse
                              gelesen, als von deren Gegnern mit Applaus aufgenommen werden duͤrfte. Da es
                              hier nicht unsere Absicht ist, in die den Maschinen feindlichen Ansichten des
                              Verfassers einzugehen und eine wie uns scheint nicht sehr schwierige Widerlegung
                              derselben zu versuchen, so begnuͤgen wir uns, um die Aufmerksamkeit auf
                              dieses Werk zu lenken, mit Ausziehung folgender historisch-statistischer
                              Notizen.
                           
                              „Unsere enorme Ausfuhr, sagt Hr. G., hat Viele durch ganz außerordentliche
                                 Taͤuschungen verblendet. Wir wollen jedoch sehen, wie dieselbe zu ihrer
                                 gegenwaͤrtigen Groͤße stieg. Um dieß zu koͤnnen,
                                 muͤssen wir zuerst erlaͤutern, was unter officiellem und declarirtem Werthe zu
                                 verstehen ist. Ersterer bezeichnet lediglich die Quantitaͤt: er ist das
                                 Ausfuhrquantum nach einem vor mehreren Jahren von der Mauth fixirten und
                                 unveraͤndert gebliebenen Tarife auf Geld reducirt. Wenn es daher z.B. in
                                 Beziehung auf den officiellen Werth heißt, im Jahre 1800 wurden von diesem oder
                                 jenem Artikel fuͤr eine, und im Jahre 1835 dagegen fuͤr zehn
                                 Millionen ausgefuͤhrt; so heißt dieß so viel als: im Jahre 1810 wurde
                                 eine gewisse Anzahl von Yards auf eine, und im Jahre 1835 eine gewisse Anzahl
                                 auf zehn Millionen geschaͤzt und zwar nach einem und demselben Tarife;
                                 hieraus folgt denn, daß in lezterer Zeitperiode zehn Mal mehr Yards
                                 ausgefuͤhrt wurden, als in ersterer. – Der declarirte Werth hingegen ist der wirkliche Preis nach der Angabe des
                                 Versenders. Vergleicht man mithin den officiellen mit dem declarirten Werthe, so
                                 ergibt sich sogleich die Zu- oder Abnahme des Werthes des Artikels.
                                 Steigt der officielle Werth, waͤhrend der declarirte stationaͤr
                                 bleibt, so ergibt sich, daß eine groͤßere Quantitaͤt Waare
                                 versendet wird, ohne daß dafuͤr ein entsprechender Ruͤkfluß an
                                 Geld Statt findet. Dieß nun auf unseren Baumwollwaarenhandel angewendet, gibt
                                 großen Aufschluß uͤber die Wirkungen der Maschinen auf Production und
                                 Werth. Im Jahre 1814 betrug der officielle Werth der ausgefuͤhrten
                                 Baumwollwaaren 17,655,378 Pfd. Sterling, der declarirte hingegen 20,033,132 Pfd.
                                 Sterl.; im Jahre 1833 stand der officielle Werth auf 46,337,210 Pfd. Sterl., der
                                 declarirte hingegen nur auf 18,459,000 Pfd. Sterl. Um das Sinken im Werthe
                                 demnach recht anschaulich zu machen, kann man sagen:
                              
                           
                              
                                 
                                    im
                                    Jahre
                                    1814
                                    wurden
                                    17,655,378 Yards
                                    fuͤr
                                    20,033,132 Pfd. Sterl.
                                    
                                    
                                 
                                     –
                                      –
                                    1833
                                       –
                                    46,337,210   –
                                     –
                                    18,459,000   –
                                           –
                                    verkauft;
                                    
                                 
                              
                           so daß, obschon sich unsere Ausfuhr verdreifachte, der absolute Ertrag um beinahe
                                 2,000,000 Pfd. Sterl. abnahm.“ Diese Daten als richtig angenommen,
                              glauben wir, daß es um die gehoͤrigen Folgerungen aus ihnen ziehen zu
                              koͤnnen, noͤthig gewesen waͤre, zugleich auch die relativen
                              Gestehungspreise anzugeben, da nur hieraus der Gewinn des Landes bei der Fabrication
                              abzunehmen gewesen waͤre.
                           Interessant finden wir auch folgende Zusammenstellung des Lohnes, den ein Arbeiter in
                              verschiedenen Jahren fuͤr ein und dasselbe Cambricgewebe einnahm, mit dem
                              Preise der Hauptlebensmittel und des Miethzinses fuͤr eine vier- oder
                              zweistuͤhlige Wohnung in Bolton.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 61, S. 74
                              Jahre; Lohn; Feinmehl per Last;
                                 Grobmehl per Last; Kartoffel per Last; Rindfleisch per Pfund; Miethzins
                                 fuͤr 4 Stuͤhle; Miethzins fuͤr 2 Stuͤhle
                              
                           Um diese vergleichende Uebersicht vollkommen zu wachen, haͤtte der Verfasser
                              nothwendig beifuͤgen sollen, wie viel der Arbeiter taͤglich Lohn
                              verdient, oder wie viel er in Folge der Verbesserungen der Maschinen taͤglich
                              Fabricat zu liefern im Stande ist. Davon schwieg er jedoch weislich still, weil eine
                              solche Angabe zu sehr und zu offenbar zu Gunsten der Maschinen gesprochen haben
                              wuͤrde!
                           
                        
                           Tragbarer Kessel zum Erhizen von Baͤdern.
                           Die HH. John Macpherson und C. H. Smith, Architect in Edinburgh, haben eine neue Methode Baͤder
                              mittelst eines tragbaren Kessels in jedem Zimmer zu hizen erfunden. Bei einem
                              Versuche, den sie mit ihrem Apparate vor der Society of
                                 arts in Edinburgh anstellten, wurde ein Bad im Sizungssaale der
                              Gesellschaft innerhalb 46 Minuten von 8° R. auf 34° R. erhizt. (Edinb. New Phil. Journal. April 1836.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Vortheile der Dampfpfluͤge
                           liest man in der Revue britannique
                              vom December 1835 im Wesentlichen Folgendes. „Man erhaͤlt leicht
                                 einen Begriff von der Ersparniß, die sich beim Gebrauche der Pfluͤge
                                 durch Anwendung der Dampf- anstatt der Pferdekraft ergeben wuͤrde,
                                 wenn man die Kosten beider vergleicht, und wenn man erwaͤgt, daß ein
                                 Dampfpflug dasselbe leistet, wozu sonst mehrere gewoͤhnliche
                                 Pfluͤge erforderlich waͤren. Rechnet man, daß ein Dampfpflug nur
                                 zwei gewoͤhnliche Pfluͤge ersezt, so ergibt sich fuͤr
                                 ersteren bei zehnjaͤhrigem Dienste, die Anschaffungs- und
                                 Unterhaltungskosten gehoͤrig in Anschlag gebracht, eine Ersparniß von
                                 mehr als zwei Drittheilen. Dabei ist aber noch gar nicht in Berechnung gekommen,
                                 welche Vortheile die Maschine noch abwerfen wuͤrde, waͤhrend man
                                 ihrer nicht zum Pfluͤgen bedarf; indem sie dann zum Transporte von Holz,
                                 von Duͤnger, von Lebensmitteln, so wie auch zum Dreschen benuzt werden
                                 koͤnnte. Die mechanischen Schwierigkeiten, auf die man bei der Anwendung
                                 der Dampfkraft zu landwirthschaftlichen Zweken stoͤßt, sind bei weitem
                                 nicht so groß, wie jene, die ihrer Anwendung zum Betriebe der Wagen auf den
                                 gewoͤhnlichen Landstraßen im Wege stehen. Es ist naͤmlich ein
                                 großer Unterschied, ob man eine Maschine zu erbauen hat, welche eine sehr
                                 bedeutende Last mit einer Geschwindigkeit von 15–20 engl. Meilen in der
                                 Stunde fortschaffen soll; oder ob es sich um einen Dampfpflug handelt, der
                                 hoͤchstens 5–6 engl. Meilen in der Stunde zuruͤkzulegen
                                 hat. Wir muͤssen daher die Anwendung der Dampfkraft zu
                                 landwirtschaftlichen Zweken sehr empfehlen; und wenn wir auch wohl einsehen, daß
                                 die Anschaffung der Maschinen nur von groͤßeren Oekonomen bestritten
                                 werden koͤnnte, so ließen sich doch Vereine gruͤnden, welche
                                 Dampfpfluͤge anschaffen, und sie dann je nach Bedarf an die benachbarten
                                 Landwirthe vermiethen koͤnnten.“ (Mémorial encyclopédique. Februar 1836.)
                           
                        
                           Ueber das Schmelzen von Platin
                           machte Hr. Maugham am 12. Mai 1835
                              der Society of arts eine Mittheilung, aus welcher das
                              Magazine of Popular Science in No. III. S. 208,
                              Folgendes entnimmt. „Wenn man Platin mit der
                                 Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme auf Kohle schmilzt, so wird es
                                 bruͤchig, indem es wahrscheinlich in ein Carburet verwandelt wird. Als
                                 die beste Unterlage zeigte sich mir ein feuerfester Thon, wie jener von
                                 Stourbridge. Am zwekmaͤßigsten fand ich es, wenn man groͤßere
                                 Platinklumpen erzeugen will, der auf der Oberflaͤche geschmolzenen Masse
                                 kleine Stuͤkchen ungeschmolzenen Metalles beizusezen, die dann
                                 zusammenschweißen. Vor dem Auswalzen oder bevor man das Platin zu einem anderen
                                 Zweke verwendet, muß man jene Theile, die zunaͤchst an dem Thone lagen,
                                 entfernen, indem sich diese mit etwas Kiesel verbanden und daher nicht wohl zu
                                 weiterer Verarbeitung taugen. Wenn man hinreichend geraͤumige Gasometer
                                 zu Gebot hat, und wenn man die Muͤndung, durch welche die Gase
                                 ausstroͤmen, hinlaͤnglich erweitert, lassen sich nach diesem
                                 Verfahren gewiß Platinmassen von beliebiger Schwere erzeugen. Ich selbst
                                 verschaffte mir auf diese Weise aus Koͤrnern einen Klumpen von einem
                                 halben Pfunde im Gewichte.“
                              
                           
                        
                           Neue Art von Stereotypie.
                           Die amerikanischen Zeitschriften melden, daß man sich gegenwaͤrtig in den
                              Vereinigten Staaten folgender Methode bediene, um den Druk von einem Blatte Papier
                              auf eine Metallplatte uͤberzutragen. Man nimmt zwei gut planirte und gut
                              polirte Platten aus weichem Eisen und bringt das bedrukte Blatt Papier
                              gehoͤrig befeuchtet zwischen sie; dann erwaͤrmt man die Platten und
                              unterwirft sie einem starken Druke, worauf man die Schriftzuͤge auf das Eisen
                              uͤbergetragen findet. Die Platte wird nunmehr mit verduͤnnter
                              Salpetersaͤure benezt, welche saͤmmtliche Theile, die nicht mit der
                              Schwaͤrze uͤberzogen sind, anaͤzt, so daß man eine Art von
                              Stereotypenplatte erhaͤlt. Manchmal haͤrtet man die Platten nach der
                              Perkins'schen Methode, so daß man 20 bis 25,000
                              Abdruͤke damit veranstalten kann. (Hermes, No.
                              6.)
                           
                        
                           
                           Ueber das Verzinnen bleierner Roͤhren.
                           Wir haben in einem fruͤheren Jahrgange der Methode erwaͤhnt, nach
                              welcher Hr. Ewbank in den Vereinigten Staaten bleierne
                              Roͤhren verzinnt, um sie nicht bloß zu Wasserleitungen, sondern auch zu
                              mannigfachen anderen Zweken, z.B. beim Abziehen von Bier, Cider u. dergl. ohne alle
                              Gefahr anwendbar zu machen. Da man hiegegen Einwendungen erhob, so macht nun Hr. G.
                              Chilton von New York im American Journal of Science folgende Versuche bekannt. „Ich
                                 fuͤllte mehrere Stuͤke bleierner Roͤhren, die theils mit
                                 reinem Zinne, theils mit verschiedenen Zinnlegirungen verzinnt worden waren, mit
                                 Essig von verschiedener Staͤrke, und ließ sie einen Monat bis zu 6 Wochen
                                 unter oͤfterem Schuͤtteln stehen. Der Essig gab nach dieser Zeit
                                 mit schwefelsaurem Natron gepruͤft keine Reaction, mit
                                 schwefelwasserstoffsaurem Ammoniak hingegen einen braunen Niederschlag von
                                 Schwefelzinn. Dasselbe Resultat ergab sich auch, als ich die Roͤhren mit
                                 Kochsalzaufloͤsung anstatt mit Essig fuͤllte. Es scheint demnach,
                                 daß in allen diesen Faͤllen, welche ich als galvanische Wirkungen
                                 betrachte, das Zinn das am leichtesten oxydirbare Metall war, obschon sich das
                                 Blei an freier Luft und ohne Einfluß galvanischer oder polarischer
                                 Verhaͤltnisse schneller oxydirt, als das Zinn. Ich brauche wohl kaum zu
                                 bemerken, daß Proust schon vor 30 Jahren
                                 aͤhnliche Resultate erhielt, als er in Auftrag seiner Regierung eine
                                 Reihe von Versuchen mit verschiedenen Blei- und Zinnlegirungen anstellte,
                                 um zu erforschen, ob die gewoͤhnliche Verzinnung der kupfernen
                                 Gefaͤße einen Nachtheil fuͤr die Gesundheit habe. Bei keinem
                                 seiner Versuche fand naͤmlich eine Aufloͤsung von Blei oder von
                                 Zinn Statt. Ich bemerke schließlich nur noch, daß ich jaͤhrlich ein
                                 kupfernes verzinntes Gefaͤß mit verduͤnnter Salzsaͤure
                                 reinige, und daß hiedurch das entstandene Zinnoxyd aufgeloͤst wird,
                                 waͤhrend das Kupfer unangegriffen bleibt.“ (Mechanics' Magazine, No. 661.)
                           
                        
                           Ueber die Conservirung von Marmor durch Einlassen desselben
                              mit Wachs.
                           Wir entnehmen aus den Aussagen, welche Hr. John Henny im
                              vorigen Jahre vor der Commission machte, die von dem Parliamente fuͤr
                              Kuͤnste und Wissenschaften niedergesezt worden, folgende interessante Notiz
                              uͤber die Conservirung von polirtem Marmor gegen die nachtheiligen
                              Einfluͤsse, welche die atmosphaͤrische Luft zu London darauf
                              ausuͤbt. „Als ich vor 16 Jahren, sagt Hr. Henny, nach London kam, untersuchte ich sorgfaͤltig den Zustand
                                 der steinernen Gebaͤude. Die gegen den Fluß zu gelegene Mauer von
                                 Sommerset House zog hierbei bald meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich fand
                                 naͤmlich eine Muschel einen halben Zoll weit aus dem
                                 Portland-Kalke, aus welchem dieselbe gebaut ist, herausstehen, und da
                                 diese nicht aus dem Steine herausgewachsen seyn konnte, so folgte nothwendig,
                                 daß der Stein eine Abnuͤzung erlitten haben mußte, welcher die
                                 haͤrtere Muschel widerstanden hatte. Bei weiterer Untersuchung fand ich
                                 auch, daß die Steine hie und da nach ihrem Blaͤttergefuͤge
                                 zersprungen waren, und wenn die Blaͤtter senkrecht standen, in großen
                                 Stuͤken abfielen. Als ich die Façade von Hyde-Park zum
                                 ersten Male sah, war ich ganz erstaunt, das Karnieß an einigen Stellen in
                                 Verwitterung begriffen zu sehen, obschon es erst vor drei Monaten unter dem
                                 Meißel hervorgegangen war. Bei genauerer Besichtigung bemerkte ich an jenen
                                 Stellen, die am schnellsten verwittert waren, einige Salz-Krystalle. Als
                                 ich hieruͤber nachdachte, kam mir die Idee, daß sich dieser
                                 Zerstoͤrung, welche hauptsaͤchlich durch Einwirkung der
                                 Feuchtigkeit bewirkt seyn mußte, wahrscheinlich durch Einlassen des Marmors mit
                                 Wachs vorbeugen ließe. Aus Furcht mißdeutet und verkannt zu werden, wagte ich es
                                 nicht, anfangs meinen Vorschlag bekannt zu machen; vor sieben Jahren behandelte
                                 ich jedoch die Frieße an dem Athenaͤum und die Façade von
                                 Hyde-Park nach meiner Methode, und zwar, wie die Zeit lehrte, mit
                                 guͤnstigem Erfolge. Ich weiß nicht, ob vor oder gleichzeitig mit mir
                                 Jemand anderer eine aͤhnliche Methode in Vorschlag brachte, wohl aber
                                 weiß ich, daß ich von selbst auf diese Idee kam. Meinen ersten Versuch machte
                                 ich mit einem Stuͤke polirten Marmors, auf welches ich mit einem
                                 Haarpinsel einen duͤnnen Streifen Wachs auftrug, und welches ich hierauf
                                 der Waͤrme aussezte, bis alles Wachs in den Stein eingedrungen war. Einen
                                 aͤhnlichen Streifen machte ich mit einem Gemenge von Wachs mit etwas
                                 Terpenthin; das Wachs drang hier tiefer ein, doch war es auch fuͤr sich
                                 allein 1/16 Zoll tief in den Marmor eingedrungen. Den auf diese Weise
                                 behandelten Marmor sezte ich einen ganzen Winter uͤber auf dem Hausdache
                                 der Witterung aus, und die Folge hievon war, daß er uͤberall, ausgenommen
                                 an den mit Wachs eingelassenen Stellen, seine Politur verloren hatte. Hiedurch
                                 von dem Nuzen des Wachses uͤberzeugt, entschloß ich mich eine
                                 Marmorbuͤste mit Wachs zu behandeln: der beste Erfolg kroͤnte
                                 meine Arbeit. Der mit Wachs behandelte Marmor hat durchaus keinen unangenehmen
                                 Glanz, wie man allenfalls glauben moͤchte; sondern er sieht ganz so aus,
                                 wie der feinste, gut aufbewahrte, alte Marmor. Um das Wachs einzulassen, mache
                                 ich dasselbe so warm als moͤglich, und eben so erhize ich den Marmor
                                 selbst, nachdem ich alle fremden Substanzen von dessen Oberflaͤche
                                 entfernt habe; das uͤberschuͤssige Wachs beseitige ich mit einem
                                 Wollen- oder Baumwolltuche. Man kann das Wachs auch in Terpenthin
                                 geloͤst auftragen, doch dringt es fuͤr sich allein schon so tief
                                 in den Marmor ein, daß dieß nicht die Muͤhe lohnen duͤrfte; das
                                 Wachs dringt fuͤr sich schon 1/16 Zoll tief ein, und dieß genuͤgt,
                                 um den Stein gegen Einwirkung von Feuchtigkeit zu schuͤzen. Ich wende
                                 weißes Wachs an, weil dieß die Farbe des Marmors am wenigsten veraͤndert;
                                 in gewoͤhnlichen Faͤllen duͤrfte sich jedoch auch anderes
                                 Wachs als Schuzmittel eignen. Handelt es sich um eine große Statue, so beginne
                                 ich das Einlassen am Kopfe; ich mache das Wachs so warm als moͤglich, und
                                 bediene mich, um die Statue nicht beruͤhren zu duͤrfen, erhizter
                                 Eisen, um das Wachs bis auf den Boden herab zu leiten. Der Zwek meines
                                 Verfahrens ist, das Eindringen des Wassers in den Stein, wodurch die
                                 Verwitterung beguͤnstigt wird, zu verhuͤten; auch wird dem Marmor
                                 auf diese Weise die glaͤnzende Weiße benommen, so daß er wie der best
                                 aufbewahrte alte Marmor, den ich je fand, aussieht. Die Zeit, waͤhrend
                                 welcher das Wachs den Marmor schuͤzen kann, weiß ich nicht anzugeben; sie
                                 muß aber bedeutend scyn, da das Wachs weniger Veraͤnderungen an der Luft
                                 erleidet, als irgend eine andere aͤhnliche Substanz.“ (Aus dem
                              Repertory of Patent-Inventions. November
                              1835.)
                           
                        
                           Waagschalen aus Porcellan.
                           Die gewoͤhnlichen metallenen Waagschalen lassen sich nicht gut reinigen; und
                              geschieht dieß Reinigen oft, was doch bei vielen Artikeln, besonders beim Verkaufe
                              von Nahrungsmitteln sehr haͤufig nothwendig ist, wenn die Waagen nicht
                              ekelhaft werden sollen, so verlieren die Schalen durch das Abreiben an Gewicht, und
                              die Waage muß neu gerichtet werden, was seine Unannehmlichkeiten hat. Um diesen
                              abzuhelfen, hat man in neuester Zeit in England, besonders bei Butter- und
                              Kaͤsehaͤndlern, Waagschalen aus Porcellan in Anwendung gebracht, die
                              sehr sauber und elegant aussehen, und welche jedes Mal durch Abwaschen und einfaches
                              Abtroknen schnell gereinigt werden koͤnnen, ohne an Gewicht zu verlieren.
                              (Mechanics' Magazine No. 662.)
                           
                        
                           Bavier's elastischer Sattel.
                           Man hat zur Verhuͤtung des Aufdruͤkens der Pferde bereits mehrere
                              elastische Saͤttel mit Stahlfedern, Fischbeinen u. dergl. versucht, kam aber
                              jederzeit davon zuruͤk, weil die zur Bewirkung der Elasticitaͤt
                              dienenden Mittel zu complicirt, zu bruͤchig und zu kostspielig waren. Hr. Bavier will dagegen in neuester Zeit einen solchen Sattel
                              erfunden haben, der alle Vortheile, die man fuͤglich davon erwarten kann,
                              gewaͤhrt, und allen bisher ruͤgbaren Maͤngeln abhilft. Das
                              Mittel, welches er benuzt, um die Elasticitaͤt zu erzeugen, und welches er
                              noch geheim haͤlt, ist sehr einfach und keiner Zerstoͤrung durch den
                              Gebrauch unterworfen; zugleich ist es auch so wohlfeil, daß es eine allgemeine
                              Anwendung zulaͤßt. Hr. Bavier empfiehlt deßhalb
                              seine Saͤttel namentlich fuͤr den Militaͤrdienst, bei welchem
                              aus deren Einfuͤhrung seiner Ansicht nach große Ersparnisse erwachsen
                              muͤssen. (Recueil industriel. Januar 1836, S.
                              78.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Benuzung von Pfeifenthon anstatt Seife.
                           Ein Correspondent einer Zeitschrift von Dundee schreibt Folgendes: „Ich
                                 habe, nachdem ich mehrere Versuche angestellt, gefunden, daß wenn man unter das
                                 zum Waschen von Leinenzeug bestimmte Wasser etwas Pfeifenthon gibt, der
                                 Leinenzeug so weiß wird, als wenn er von der Bleiche kaͤme; und daß
                                 hiebei, wie schmuzig die Waͤsche auch seyn mag, die Haͤlfte der
                                 Arbeit und wenigstens der vierte Theil an Seife erspart wird. Ich ruͤhre
                                 den Pfeifenthon unter das zum Waschen bestimmte warme Wasser, oder ich reibe den
                                 Thon zugleich mit der Seife in die schmuzige Waͤsche, und wiederhole dieß
                                 so oft, bis die Waͤsche vollkommen rein geworden ist. Alle, die dieses
                                 Verfahren noch wiederholten, waren mit mir uͤber dessen Vorzuͤge
                                 einverstanden; der Vortheil, den die Anwendung des Thones gewaͤhrt,
                                 scheint mir darin zu liegen, daß hiedurch selbst das haͤrteste Wasser zu
                                 einem vollkommen weichen gemacht wird.“ (Mechanics' Magazine, No. 665.)
                           
                        
                           Polizeiverordnung in Betreff der Wurst- und
                              Spekhaͤndler in Paris.
                           Die Polizeipraͤfectur in Paris erließ am Anfange laufenden Jahrs eine
                              Verordnung fuͤr die Wurst- und Spekhaͤndler, deren Inhalt im
                              Wesentlichen folgender ist. 1) Es wird keine Licenz zur Gruͤndung eines
                              derlei Etablissements ertheilt, ausgenommen die Polizei hat die dazu bestimmten
                              Localitaͤten fuͤr geeignet und folgenden Bedingungen entsprechend
                              befunden. – 2) Nirgendwo duͤrfen die Poͤkelfaͤsser oder
                              Fleischstaͤnder, die Pressen und die sonstigen Geraͤtschaften mit
                              Platten aus Blei oder irgend einem anderen Metalle uͤberzogen seyn; vielmehr
                              sollen sie aus Stein, Holz oder Steingut bestehen. – 3) Die Anwendung
                              kupferner Gefaͤße und Geraͤthe ist, selbst wenn sie verzinnt sind,
                              verboten, und an deren Stelle sind solche aus Guß- oder Schmiedeisen zu
                              sezen. – 4) Statt der glasirten Toͤpferwaare ist Steingut oder irgend
                              eine andere Toͤpferwaare, deren Glasur kein Metall enthaͤlt,
                              anzuwenden. – 5) Zum Einsalzen darf kein Kabeljau- und kein
                              Seetangsalz, so wie auch kein Salz der Salpetersiedereien genommen werden. –
                              6) Das Waschwasser darf nicht uͤber Nacht in den dazu bestimmten
                              Behaͤltern stehen, sondern diese muͤssen taͤglich ausgeleert
                              und ausgewaschen werden. – 7) Die Waschwasser muͤssen in die
                              naͤchste Gasse abgeleitet werden, und duͤrfen keine
                              Fleischtruͤmmer und dergleichen enthalten; diese Abfaͤlle
                              muͤssen vielmehr in die Schwindgruben geworfen werden.
                           Die Verkaufslaͤden muͤssen wenigstens drei Meter hoch, mit Steinen
                              gepflastert und plafonnirt seyn. Um waͤhrend der Nacht die Luft in denselben
                              zu erneuern, muß unmittelbar unter der Deke gegen die Straße zu ein Loch von
                              beilaͤufig 6 Zoll im Gevierte angebracht seyn, und eine aͤhnliche
                              Oeffnung muß sich unten an der Thuͤre oder an der gegenuͤberliegenden
                              Mauer befinden. Beide Oeffnungen muͤssen vergittert seyn. – Die
                              Kuͤchen und Laboratorien muͤssen so geraͤumig seyn, daß alle
                              Operationen mit Reinlichkeit und ohne Nachtheil fuͤr die Gesundheit
                              unternommen werden koͤnnen; auch sie muͤssen wenigstens drei Meter
                              hoch und plafonnirt seyn. Der Boden und die Waͤnde sollen bis zu einer
                              Hoͤhe von 1 1/2 Meter so angestrichen seyn, daß man sie abwaschen kann und
                              daß das Eindringen thierischer Substanzen verhindert ist. Dem Boden muß eine solche
                              Neigung gegeben werden, daß das Wasser in die naͤchste Gosse ablaͤuft.
                              Auch ist fuͤr gehoͤrige Ventilirung und fuͤr Lichtzutritt zu
                              sorgen. – Die Oefen und die Kessel muͤssen stets so gebaut seyn, daß
                              keine Duͤnste daraus entweichen koͤnnen, und die zum Sieden großer
                              Stuͤke, so wie zum Schmelzen von Fett bestimmten Kessel muͤssen in
                              Mauerwerk eingesezt seyn. – In Ermangelung von Brunnen muß ein
                              Wasserbehaͤlter von einem halben Kubikmeter, der taͤglich
                              gefuͤllt wird, vorhanden seyn. Weder in den Laden, noch in den Kuͤchen
                              darf unter irgend einem Vorwande Jemand seine Schlafstelle haben. – Die zum
                              Einsalzen bestimmten Keller muͤssen von gehoͤriger Groͤße,
                              gesund und gut geluͤftet seyn; es duͤrfen sich in ihnen nicht die
                              Raumoͤffnungen fuͤr die Schwindgruben befinden, und eben so wenig
                              duͤrfen Canaͤle, die in die Schwindgruben fuͤhren, durch sie
                              laufen; ihre Hoͤhe muß wenigstens 2 3/4 Meter betragen, und ihr Boden muß zum
                              Behufe des Aufwaschens gepflastert seyn, weßhalb er denn auch eine entsprechende
                              Neigung haben muß, damit alle Fluͤssigkeiten ablaufen koͤnnen. (Aus
                              dem Recueil industriel. Jan. 1836.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Ertraͤgnisse der Talgschmelzerei und
                              Kerzenfabrication in Frankreich.
                           Hr. Grouvelle gibt in den Annales
                                 de la Société polytechnique, No. 19 in obiger Hinsicht
                              folgende Zusammenstellung. Eine Talgschmelzerei, welche taͤglich mit 1200
                              Kilogr. rohen Talges arbeitet, zahlt fuͤr diesen, die 100 Kilogr. zu 80 Fr.
                              gerechnet, 960 Fr.; 1000 Kilogr. Torf kosten 14 Fr.; der Lohn von 2 Arbeitern, indem
                              einer 600 Kilogr. Fett verarbeitet, betraͤgt 6 Fr.; 25 Kilogr.
                              Schwefelsaͤure kosten 6 Fr. 25 Cent.; die Auflagen, Interessen und sonstigen
                              kleinen Angaben lassen sich auf 12 Fr. anschlagen; dieß gibt eine Summe von 998 Fr.
                              25 Cent, fuͤr die Ausgaben. 1200 Kilogr. roher Talg geben mit
                              Schwefelsaͤure behandelt, 88 Kilogr. auf 100 gerechnet, 1056 Kilogr., wovon
                              die 100 Kilogr. im Durchschnitte 100 Fr. gelten. Es ergibt sich also ein Ertrag von
                              1056 Fr., so daß mithin taͤglich ein Nettogewinn von 57 Fr. 75 Cent. bleibt.
                              – Es wurden hier nur 88 Kilogr. reiner Talg auf 100 Kilogr. rohen Talges
                              angenommen, obschon man ihrer gewoͤhnlich 90 gewinnt; dagegen ist zu
                              bemerken, daß, wenn der Abgang nur um 3 bis 4 Proc. groͤßer ausfaͤllt,
                              der groͤßte Theil des Gewinnes verloren ist. Das Brennmaterial wird
                              gewoͤhnlich durch den Ertrag der Grieben gedekt.
                           Bei einer Kerzenfabrication von taͤglich 500 Kilogr. berechnet sich die Sache
                              folgender Maßen. 500 Kilogr. Talg kosten 500 Fr; 200 Kilogr. Torf 2 Fr. 80 Cent.;
                              1,25 Kilogr. Baumwolle 6 Fr. 25 Cent.; zwei Arbeiter, von denen jeder des Tages
                              200–250 Kilogr. Kerzen gießt, kosten 8 Fr.; die uͤbrigen Kosten
                              berechnen sich auf 10 Fr., mithin in Summa 527 Fr. 5 Cent. Dagegen werfen 500
                              Kilogr. Kerzen im Durchschnitte einen Ertrag von 576 Fr. ab, so daß ein Nettogewinn
                              von 48 Fr. 95 Cent. bleibt, wozu jedoch noch der Gewinn beim Talgschmelzen und beim
                              Papiere, in welches die Kerzen eingewikelt werden, zu rechnen ist. Auch dekt der
                              Bodensaz gewoͤhnlich die Kosten des Brennmateriales. Um taͤglich 200
                              Kilogr. Kerzen erzeugen zu koͤnnen, braucht man 4000 Model, die aus gleichen
                              Theilen Zinn und Blei bestehen, und wovon einer beilaͤufig 1 Fr. kostet.
                           
                        
                           Otis's Maschine zum Waschen und
                              Butterausruͤhren.
                           Das Patent, welches ein Hr. Charles Otis in Finksburg in
                              Maryland auf eine zu obigem Zweke bestimmte Maschine erhielt, lautet folgender
                              Maßen: „Ich bediene mich eines Cylinders, der sich auf gewoͤhnliche
                                 Weise an Zapfen dreht, und an welchem sich eine Oeffnung befindet, durch die die
                                 darin zu behandelnden Gegenstaͤnde eingetragen werden, und welche mit
                                 einem genau schließenden Thuͤrchen verschlossen wird. Diesen Cylinder
                                 lasse ich in einem Troge laufen, welcher bei der Benuzung der Maschine zum
                                 Waschen, zum Auffangen des allenfalls entweichenden Seifenwassers dient,
                                 waͤhrend ich ihn, wenn Butter ausgeruͤhrt werden soll, je nach der
                                 Jahreszeit zur Beschleunigung der Operation mit warmem oder kaltem Wasser
                                 fuͤlle. Diese Theile, welche bereits an anderen derlei Apparaten in
                                 Anwendung kamen, erklaͤre ich uͤbrigens keineswegs als meine
                                 Erfindung; wohl aber besteht diese in Folgendem. Ich bringe an der inneren
                                 Oberflaͤche des Cylinders flache Fluͤgel oder Eimer an, die von
                                 einem Ende zum anderen laufen, und deren 2, 3 oder mehrere seyn koͤnnen.
                                 Diese verfertige ich aus flachen Brettern, deren Flaͤchen in der Richtung
                                 von Radien des Cylinders stehen, welche je nach der Groͤße der Maschine 2
                                 bis 6 Zoll Breite oder daruͤber haben koͤnnen, und in welchen ich
                                 zur Vermehrung der Agitation der Fluͤssigkeit Loͤcher anbringe.
                                 Durch diese Fluͤgel, in denen meine Erfindung besteht, wird beim Waschen
                                 der Waͤsche und beim Ausruͤhren der Butter der Rahm auf wirksamere
                                 Weise emporgehoben, als dieß durch die sonst an Maschinen dieser Art
                                 gebraͤuchlichen Zapfen zu geschehen pflegt.“ (Mechanics' Magazine, No. 663.)
                           
                        
                           Zur Geschichte der Irrthuͤmer großer
                              Maͤnner.
                           Das Magazine of Popular Science enthaͤlt in seiner
                              No. II. eine scharfe Warnung gegen das Haschen nach
                              Wunderbarem und Unerklaͤrlichem, und bindet es namentlich Maͤnnern,
                              die einen großen wissenschaftlichen und litterarischen Ruf besizen, aufs Gewissen,
                              ja keine derlei wunderbaren Historien und Neuigkeiten zu erzaͤhlen, ausgenommen
                              sie sind ihrer Sache ganz gewiß: denn unter dem Namen solcher Maͤnner
                              schleichen sich sonst zuweilen Irrthuͤmer ein, die oft in Jahrhunderten nicht
                              mehr ganz ausgemerzt werden. Anlaß zu dieser Ruͤge gab dem erwaͤhnten
                              Journale der beruͤhmte und allgemein bekannte Sir David Brewster, der in seinen an Walter Scott
                              gerichteten „Letters on Natural
                                    Magic“ Folgendes seiner Feder entschluͤpfen ließ.
                              „Einer der merkwuͤrdigsten und unerklaͤrlichsten
                                 Versuche in Hinsicht auf die Staͤrke des menschlichen Koͤrpers ist
                                 jener, nach welchem der schwerste Mann mit groͤßter Leichtigkeit
                                 aufgehoben werden kann, wenn das Aufheben in dem Augenblike geschieht, wo sowohl
                                 die Lungen des Aufzuhebenden, als jene der Aufhebenden mit Luft ausgedehnt sind.
                                 So viel ich weiß, wurde dieser Versuch in England zuerst vor einigen Jahren von
                                 Major H. gezeigt, der ihn in Venedig vor einer großen Gesellschaft von einem
                                 Offiziere der nordamerikanischen Marine anstellen sah. Da Major H. den Versuch
                                 in meiner Gegenwart mehr dann ein Mal ausfuͤhrte, so will ich das von ihm
                                 dabei befolgte Verfahren so genau als moͤglich beschreiben. Das schwerste
                                 Individuum der Gesellschaft ward so auf zwei Stuͤhle gelegt, daß seine
                                 Beine auf den einen und der Ruͤken auf den anderen Stuhl zu liegen kamen.
                                 Hierauf versuchten es 4 Personen, von denen jede den Koͤrper bei einem
                                 Fuße oder bei einer Schulter faßte, aufzuheben, wobei sie ihn sehr schwer
                                 fanden. Wieder auf den Stuhl niedergelegt, gab der Aufzuhebende den 4 Personen,
                                 die ihn auf die angegebene Weise gefaßt hatten, durch Haͤndeklatschen
                                 zwei Zeichen. Bei dem ersten Zeichen mußten alle 5 Personen einen langen und
                                 tiefen Athemzug machen, und nachdem dieser vollbracht und die Lungen mit Luft
                                 erfuͤllt waren, mußte auf das zweite Zeichen der Liegende aufgehoben
                                 werden, wobei man zu nicht geringem Erstaunen fand, daß dieß so leicht geschah,
                                 als waͤre der schwere Koͤrper nun federleicht. Ich bemerkte hiebei
                                 mehrere Male, daß wenn einer der Traͤger oder Aufheber sein
                                 Geschaͤft schlecht vollbrachte und außer der Zeit einathmete, jener Theil
                                 des Koͤrpers, den er aufzubeben hatte, schwer zuruͤkblieb. Da Sie
                                 selbst diesem Versuche wiederholt beiwohnten und selbst die Last und den
                                 Traͤger abwechselnd vorstellten, so werden Sie bezeugen koͤnnen,
                                 wie merkwuͤrdig diese Wirkungen der ganzen Gesellschaft erschienen, und
                                 wie Jedermann uͤberzeugt war, daß die Luft durch das beschriebene
                                 Verfahren entweder leichter oder der Traͤger staͤrker geworden
                                 seyn mußte. In Venedig wurde der Versuch auf eine noch imposantere Weise
                                 angestellt, denn der schwerste Mann aus einer Gesellschaft von 60 Personen ward
                                 auf den Spizen der Zeigefinger von 6 Personen emporgehoben und getragen. Major
                                 H. sagte, daß der Versuch nicht gelingt, wenn man den Aufzuhebenden auf ein
                                 Brett legt, und wenn man ihn dann mit diesem aufheben will, so daß es scheint,
                                 daß die Aufheber in directer Communication mit dem Aufzuhebenden zu stehen
                                 haben. Ich hatte keine Gelegenheit weitere Versuche uͤber diese
                                 sonderbaren Thatsachen anzustellen, doch duͤrfte es einer
                                 sorgfaͤltigen Untersuchung werth seyn, zu ermitteln, ob der Effect eine
                                 Illusion oder das Resultat bekannter oder neuer Principien ist.“
                              Dieselbe Geschichte ward im April des Jahres 1835 in Silliman's
                              American Journal in einem Briefe eines James Nickalls auf sehr aͤhnliche Weise erzaͤhlt;
                              und dieß veranlaßte denn eine experimentirende Gesellschaft in London der Sache ihre
                              Aufmerksamkeit zu schenken. Man machte in dieser den Versuch beinahe an
                              saͤmmtlichen Mitgliedern genau nach der von Brewster beschriebenen Methode, und kam endlich zu dem einstimmigen
                              Schlusse, daß das von Brewster beschriebene leichte Aufheben nach vorausgegangenem
                              tiefen Einathmen nicht existire, und daß, wenn ja bei haͤufiger Wiederholung
                              des Versuches das Aufheben leichter scheinen mochte, dieß nur davon
                              herruͤhrte, daß die Aufhebenden sich mehr geuͤbt hatten,
                              gemeinschaftlich und gleichzeitig auf ein gegebenes Zeichen aufzuheben. (Wir
                              bemerken hiezu nur noch, daß es in Suͤddeutschland unter den Arbeitern
                              allgemeine Sitte ist, vor dem Aufheben schwerer Lasten tief einzuathmen und dann den
                              Athem an sich zu halten, nicht weil sie meinen hiedurch das Aufheben selbst zu
                              erleichtern, sondern weil sie hiedurch dem durch Heben haͤufig entstehenden
                              Austreten von Eingeweiden aus der Unterleibshoͤhle vorbeugen zu
                              koͤnnen glauben.)