| Titel: | Verbesserungen an den Ruderrädern, worauf sich John Rogers, Gentleman von Princes Court, Westminster in der Grafschaft Middlesex am 10. Julius 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XVII., S. 89 | 
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                        XVII.
                        Verbesserungen an den Ruderraͤdern, worauf
                           sich John Rogers, Gentleman
                           von Princes Court, Westminster in der Grafschaft Middlesex am
                           10. Julius 1835 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1836,
                              S. 295.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Rogers's verbesserte Ruderraͤder.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung ist durch die in Fig. 78 und 79 gegebene
                              Zeichnung, deren Beschreibung sogleich folgen soll, vollkommen
                              erlaͤutert.
                           a, a sind drei Ringe oder Radgestelle, woran die
                              Schaufeln oder Ruderbrettchen mit Schraubenbolzen oder auf andere Weise festgemacht
                              sind. Die Ringe a und c
                              haben einen gleichen Durchmesser, damit die seitlichen Ruderbrettchen ebenfalls
                              einen gleichen Durchmesser oder gleiche Tauchung bekommen; der mittlere Ring b hingegen hat einen groͤßeren Durchmesser, wie
                              dieß aus der Zeichnung deutlich ersichtlich ist, damit die daran befestigten
                              Ruderbrettchen b dem Rade einen groͤßeren
                              Durchmesser geben, oder damit sie selbst eine tiefere Tauchung bekommen. d ist die Haupttreibwelle, die von der Dampfmaschine
                              oder von der sonstigen an Bord des Schiffes befindlichen Triebkraft in Bewegung
                              gesezt wird, und an welche die Naben der drei Ringe a, b,
                                 c geschirrt sind. Die Ringe selbst stehen mit ihren Naben durch die
                              Speichen oder Arme e in Verbindung. Man ersieht dieß
                              deutlich aus Fig.
                                 78, wo ein nach meiner Erfindung gebautes Ruderrad von der Seite, und aus Fig. 79, wo ein solches
                              von dem Rande her abgebildet ist. An lezterer Figur sind jedoch nur zwei
                              Schaufelansaͤze: einer oben und einer unten, angedeutet, waͤhrend die
                              uͤbrigen, um die Zeichnung nicht verworren zu machen, weggelassen sind. Da in
                              Fig. 78
                              saͤmmtliche Schaufeln abgebildet sind, so konnte diese Weglassung um so eher
                              geschehen. f, f sind die an dem Radgestelle befestigten
                              Schaufeln; sie sind gebogen, damit sie auf die guͤnstigste Weise in das
                              Wasser eintreten; zur Vermeidung aller Nachtheile beim Austreten aus dem Wasser
                              befindet sich bei g in jeder der Schaufeln eine
                              Oeffnung, durch die das Wasser, welches sonst beim Austreten mit emporgehoben werden
                              wuͤrde, abfließen kann. Die Stege oder Staͤbe h dienen zur Befestigung der Schaufeln an dem Gestelle und auch zu deren
                              Verstaͤrkung. Wesentlich neu an meiner Erfindung ist, wie ich hier bemerken
                              muß, daß diese Schaufeln f tiefer als die anderen
                              sogleich zu beschreibenden Schaufeln unter das Wasser tauchen. Der groͤßeren
                              Festigkeit und Staͤrke wegen habe ich das Gestell b, woran die Schaufeln f befestigt sind,
                              groͤßer gemacht, als die beiden Gestelle a und
                              c; dieß ist jedoch zur Erlangung der tieferen
                              Tauchung der Schaufeln nicht wesentlich nothwendig, indem, wie jeder
                              Sachverstaͤndige sehen wird, derselbe Zwek auch auf andere Weise erreicht
                              werden kann. i, i sind die seitlichen Schaufeln, die mit
                              Schraubenbolzen und auf andere Weise an den Gestellen a
                              und c, so wie auch an dem Gestelle b festgemacht sind. Auch an diesen Schaufeln gebe ich
                              der gebogenen Gestalt den Vorzug, obschon man sie auch vollkommen flach machen kann,
                              wo sie dann den gewoͤhnlichen Schaufeln aͤhnlich werden. Der Zwek
                              dieser Schaufel ist auf das Wasser zu wirken, so wie es aus den Schaufeln f entweicht. Ueberdieß sind an dem Radgestelle b auch noch die aus Fig. 78 ersichtlichen
                              Schaufeln j, j angebracht, welche ich
                              Faͤcherschaufeln (bat-wing paddles) nenne,
                              und durch welche der dem Kessel entgegengesezte Widerstand noch erhoͤht
                              werden soll.
                           Aus dieser Beschreibung duͤrfte der Zwek meiner Erfindung zur Genuͤge
                              erhellen. Ich beabsichtige naͤmlich durch die hier dargestellte
                              Schaufelverbindung unter dem Wasser eine ausgedehnte Schaufeloberflaͤche
                              herzustellen, die jedoch so zusammengesezt ist, daß sie dieser
                              Flaͤchenausdehnung ungeachtet immer unter den zur Krafterzeugung
                              guͤnstigsten Bedingungen in das Wasser ein- und wieder aus demselben
                              austritt. Ich beschraͤnke mich keineswegs genau auf die hier gegebenen Formen
                              der Schaufeln, noch auch auf ein bestimmtes Material, woraus sie verfertigt werden
                              sollen, indem in diesen Beziehungen je nach den verschiedenen Umstaͤnden,
                              unter denen sie angewendet werden sollen, zum Behufe der Erzeugung des
                              gehoͤrigen, der verlangten Geschwindigkeit und der zu benuzenden Triebkraft
                              entsprechenden Widerstandes verschiedene Modifikationen noͤthig sind. Von den
                              einzelnen Theilen erklaͤre ich keinen als meine Erfindung; wohl aber
                              erklaͤre ich als solche die Verbindung der Schaufeln f, i, j zu einem Ruderrade, so wie ich es oben beschrieben habe.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
