| Titel: | Verbessertes Material zum Schönen und Klären von Flüssigkeiten, worauf sich John Dyer, Kaufmann von Mark Lane, City of London, am 22. Oktober 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XLIII., S. 219 | 
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                        XLIII.
                        Verbessertes Material zum Schoͤnen und
                           Klaͤren von Fluͤssigkeiten, worauf sich John Dyer, Kaufmann von Mark Lane, City of
                           London, am 22. Oktober
                              1835 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius
                              1836, S. 364.
                        Dyer's verbessertes Material zum Schoͤnen und Klaͤren
                           von Fluͤssigkeiten.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung beruht darauf, daß ich mir gewisse Substanzen in
                              pulverfoͤrmigem Zustande verschaffe, und sie hierauf zu einem Materiale
                              vermenge, welches zum Schoͤnen und Klaͤren von Fluͤssigkeiten
                              verschiedener Art verwendet werden kann. Die beiden Hauptbestandtheile meiner Pulver
                              sind Eiweiß und Blut, welche ich auf folgende Weise behandle.
                           Nachdem ich mir eine hinreichende Menge Eiweiß verschafft habe, bringe ich dasselbe
                              in ein geeignetes Gefaͤß, welches am besten luftdicht verschlossen wird, und
                              von welchem ich zum Behufe der Verdichtung der daraus emporsteigenden Daͤmpfe
                              eine Roͤhre in einen Kuͤhlapparat leite. Dieses Gefaͤß mit dem
                              Eiweiße seze ich dann in einem Wasser- oder Sandbade einer moͤglichst
                              gleichbleibenden Temperatur von 34° R. aus, bis dessen Inhalt troken geworden
                              und in diesem Zustande zur Zusammensezung der Pulver verwendet werden kann.
                           Das Blut trokne ich am liebsten auf dieselbe Weise, auf welche ich dieß so eben bei
                              dem Eiweiße angegeben habe; uͤbrigens kann man sowohl das Eiweiß als das Blut
                              auch an freier Luft troknen, obwohl ich dieß nicht fuͤr so gut halte.
                           Der dritte Bestandtheil meiner Pulver ist getroknetes Knochenmehl, zu dessen
                              Bereitung ich den Knochen junger Thiere den Vorzug gebe. Als vierten Bestandtheil
                              benuze ich Thon oder Mergel oder irgend eine andere derlei Substanz; als
                              fuͤnften endlich gepulverte thierische Kohle.
                           Nachdem ich mir diese verschiedenen Stoffe verschafft habe, vermenge ich sie in
                              folgenden Verhaͤltnissen.
                           Pulver Nr. I. Drei Maaßtheile Eiweißpulver etc., ein Theil Blutpulver werden innig
                              mit einander vermengt. Ein einen Kubikzoll fassendes Maaß dieses Pulvers reicht zum
                              Schoͤnen einer Pipe Portwein hin. Man ruͤhrt das Pulver zu diesem
                              Behufe mit einigen Unzen kalten Wassers an, laͤßt es beilaͤufig 8
                              Stunden lang stehen und ruͤhrt es dann unter den Wein.
                           Pulver Nr. II. Dieses besteht aus 3 Theilen Blutpulver, einem Theile Knochenpulver
                              und einem Theile gelben Mergels oder Thons.
                           
                           Pulver Nr. III. Dieses besteht aus 2 Theilen Blutpulver, 2 Theilen thierischer Kohle
                              und einem Theile Knochenpulver. Die Pulver Nr. II. und III. eignen sich fuͤr
                              weiße Weine, Cider, Bier, geistige und andere Fluͤssigkeiten, welche einer
                              Schonung und Klaͤrung beduͤrfen. Man bedient sich ihrer auf die bei
                              dem Portweine beschriebene Art und Weise.
                           Ich weiß sehr wohl, daß man Blut und thierische Kohle bereits schon oͤfter zu
                              verschiedenen aͤhnlichen Zweken verwendete; ich nehme daher deren Benuzung
                              nur dann als meine Erfindung in Anspruch, wenn man sich ihrer in Verbindung mit
                              einer oder der anderen der erwaͤhnten Ingredienzien und in
                              pulverfoͤrmigem Zustande bedient. Bemerken muß ich noch, daß ich mich nicht
                              genau auf die oben angegebenen Proportionen beschraͤnke, indem die Mischungen
                              auch in verschiedenen anderen Verhaͤltnissen vorgenommen werden
                              koͤnnen. Ferner muß ich erinnern, daß man sich dieser Pulver auch zugleich
                              mit den uͤbrigen zum Schoͤnen von Weinen und anderen
                              Fluͤssigkeiten gebraͤuchlichen Substanzen bedienen kann. Als meine
                              Erfindung erklaͤre ich namentlich die Verwandlung des Eiweißes in ein Pulver,
                              und dessen Vermengung zu den obigen Pulvern.