| Titel: | Verbesserungen an den Buchdrukerpressen, worauf sich Andrew Smith, Mühlenbauer und Ingenieur von Belper in der Grafschaft Derby, am 18. Mai. 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. VII., S. 35 | 
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                        VII.
                        Verbesserungen an den Buchdrukerpressen, worauf
                           sich Andrew Smith,
                           Muͤhlenbauer und Ingenieur von Belper in der Grafschaft Derby, am 18. Mai. 1835 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Junius 1836, S.
                              201.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Smith's verbesserte Buchdrukerpressen.
                        
                     
                        
                           Gegenwaͤrtige Verbesserungen beziehen sich auf jene Art von Drukerpressen, in
                              denen der Druk der Papierbogen mittelst beweglichen, von einem Ende der Maschine zum
                              anderen laufenden Walzen, und mittelst Formen, welche auf fixirten Tafeln oder
                              Tischen angebracht sind, bewerkstelligt wird. Sie bestehen:
                           1) In der Art und Meise den Drukcylindern von den zur Bedienung der Presse bestimmten
                              Personen die noͤthigen Bewegungen mittheilen zu lassen, und diesen Bewegungen
                              jede beliebige Ausdehnung zu geben, damit der Druk auf Bogen von verschiedener
                              Groͤße oder mit Letternformen von verschiedener Groͤße geschehen kann;
                              d.h. damit man die Cylinder durch einen groͤßeren oder kleineren Raum laufen
                              machen kann, ohne deßhalb die zur Erzeugung der Bewegung dienenden Theile eigens
                              stellen zu muͤssen. Die Cylinder werden naͤmlich unabhaͤngig
                              von allen uͤbrigen Theilen der Maschine mit der Hand bewegt, und ihre
                              Bewegung erstrekt sich uͤber irgend einen Theil ihrer ganzen Bahn: was nicht
                              der Fall seyn koͤnnte, wenn diese Bewegung von den Bewegungen irgend anderer
                              Theile der Maschine abhinge, wie dieß an anderen Maschinen dieser Art der Fall
                              ist.
                           2) In der Anwendung von stationaͤren oder fixirten Speisungstafeln (delivering tables), welche je nach Umstaͤnden an
                              verschiedenen Theilen der Maschine angebracht werden koͤnnen, auf Maschinen
                              dieser Art. Auf diese Tafeln werden naͤmlich die zu bedrukenden Bogen gelegt,
                              und von ihnen werden sie von den zu diesem Behufs aufgestellten Personen in den
                              Speisungsapparat der Maschine gebracht. Die Stellung dieser Tafeln laͤßt sich
                              jedoch in Hinsicht auf die Drukcylinder reguliren, damit sie den Bewegungen
                              derselben entsprechen, sie werden naͤmlich den Cylindern mehr
                              genaͤhert oder weiter davon entfernt, je nachdem die Bewegung der Cylinder
                              nach der Groͤße des Papieres uͤber einen kleineren oder
                              groͤßeren Raum Statt findet.
                           3) In der Einrichtung und in dem Baue jener Theile der Maschine, die dazu bestimmt
                              sind, die Papierbogen von den Speisungstafeln aufzunehmen, und sie an die
                              Drukcylinder und Fuͤhrbaͤnder (guide taps)
                              zu uͤbertragen, damit sie auf diese Weise durch die Maschine gefuͤhrt und bedrukt
                              werden, um am Ende bedrukt aus der Maschine zu kommen. Die
                              Fuͤhrbaͤnder und Drukcylinder bilden uͤbrigens keinen Theil der
                              Erfindung.
                           4) In der Ausstattung der beweglichen Drukcylinder mit sogenannten Fingern (fingers or gripes), die die Papierbogen erfassen, so wie
                              sie von den Speisungstafeln dargeboten werden, damit sie solcher Maßen mit den
                              Cylindern uͤber die Letternformen laufen. Diese Finger sind an den Cylindern
                              aufgezogen, und bewegen sich in Fugen derselben; sie drehen sich mit den Cylindern
                              herum, wenn der eben unter 3) angedeutete Speisungsapparat nicht mit der Aufnahme
                              der Papierbogen von den Speisungstafeln und mit deren Uebertragung an die Cylinder
                              beschaͤftigt ist.
                           5) In einem solchen Baue dieser Art von Maschinen, daß das Papier hiedurch auf beiden
                              Seiten bedrukt werden kann, ohne daß man die Bogen waͤhrend dieß geschieht
                              aus der Maschine zu nehmen braucht. D.h. jede dieser Maschinen ist mit zwei
                              beweglichen Drukcylindern und mit zwei Letternformen ausgestattet, und die Bogen
                              werden von der einen der Speisungstafeln auf den einen der Drukcylinder
                              uͤbergetragen, und von dem anderen Drukcylinder nach Vollendung des Abdrukes
                              beider Formen wieder abgegeben. Diese Operation des Bedrukens der Kehrseite, das
                              sogenannte Vollenden (perfecting), findet sowohl beim
                              Vor- als Ruͤkwaͤrtslaufen der Drukcylinder Statt, indem beide
                              abwechselnd von den Speisungstafeln her mit Papier versehen werden. Die Erfindung
                              bezieht sich in dieser Hinsicht besonders auf die verbesserte Methode die Bogen,
                              nachdem sie auf der einen Seite bedrukt worden sind, umzukehren, und sie sogleich
                              dem anderen Cylinder darzubieten, damit auch die andere Seite bedrukt oder der Bogen
                              vollendet wird. Diese Art von Maschinen hat zwei stationaͤre Speisungstafeln,
                              auch sind in dem mittleren Theile derselben zwei Letternformen angebracht.
                           6) In der Anwendung der oben erwaͤhnten Verbesserungen auf die eben
                              beschriebenen Maschinen mit doppelten Drukcylindern und Letternformen; und
                              namentlich in einer verbesserten Methode mit zwei Letternformen die eine Seite des
                              Papieres mit zwei verschiedenen Farben zu bedruken, ohne daß das Papier hiebei aus
                              der Maschine genommen zu werden brauchte. Dieser Doppeldruk (double printing) findet sowohl beim Ruͤk- als
                              Vorwaͤrtslaufen der Drukcylinder Statt, wobei die Cylinder das Papier von
                              zwei Speisungstafeln mitgetheilt erhalten.
                           Ich muß, sagt der Patenttraͤger, bevor ich zur Beschreibung der einzelnen
                              Theile uͤbergehe, bemerken, daß alle diese verbesserten Maschinerien entweder
                              mit Menschenhaͤnden, oder durch eine Dampfmaschine, ein Wasserrad oder irgend eine
                              andere Triebkraft in Bewegung gesezt werden koͤnnen, und zwar durch Anwendung
                              entsprechender mechanischer Vorrichtungen. So kann z.B. die Bewegung der
                              Drukcylinder mit Kurbeln und Verbindungsstangen, endlosen Baͤndern oder
                              Ketten, Zahnstangen und Getrieben, die mit einem Kurbelgriffe umgetrieben werden,
                              oder mit einem an einer kreisenden Welle angebrachten Rigger erzeugt werden. Es
                              gehoͤrt naͤmlich zu den Eigenthuͤmlichkeiten dieser
                              verbesserten Maschinen, daß saͤmmtliche arbeitende Theile von den
                              Drukcylindern oder dem Gestelle, worin diese angebracht sind, abhaͤngig sind.
                              Da jedoch diese mechanischen Vorrichtungen nicht neu sind, und auch bereits auf
                              Drukmaschinen mit beweglichen Cylindern angewendet wurden, so gehoͤren
                              dieselben nicht mit zu meiner Erfindung. Uebrigens bemerke ich, daß die mechanischen
                              Vorrichtungen, womit die Drukcylinder in Bewegung versezt werden sollen, eine solche
                              Regulirung zulassen muͤssen, daß man dieser Bewegung je nach der
                              Groͤße der zu bedrukenden Bogen und der abzudrukenden Formen verschiedene
                              Ausdehnung zu geben im Stande ist. Da dieser Zwek mit sehr verschiedenen
                              mechanischen Vorrichtungen erreicht werden kann, so habe ich diese in den
                              beigefuͤgten Zeichnungen und in deren Beschreibung weggelassen und dem
                              Ermessen der sachkundigen Mechaniker anheim gestellt.
                           Ich schreite nunmehr zuerst zur Beschreibung einer Drukerpresse, woran die drei
                              ersten Theile meiner Erfindung angebracht sind, und in der sich nur ein Drukcylinder
                              und nur eine einzige Letternform befindet. Fig. 1 zeigt einen
                              Grundriß der Maschine, woran man den Drukcylinder sieht, wie er zur Erzeugung eines
                              Abdrukes eben uͤber die Letternform laͤuft; eine der Speisungstafeln
                              ist hier befestigt, um den Schwaͤrztrog, die Streichwalze (ductor rooller) und die Vertheilungstafel anschaulich zu
                              machen. Fig. 2
                              ist ein Endaufriß derselben Maschine und Fig. 3 ein Seitenaufriß,
                              in welchem der Cylinder an dem einen Ende der Maschine angelangt, und bereit ist,
                              von einer der stationaͤren Speisungstafeln einen Bogen Papier aufzunehmen,
                              waͤhrend die Vertheilungswalze eben ihre Schwaͤrze aufgetragen
                              bekommt. An allen diesen Figuren sind gleiche Theile mit gleichen Buchstaben, und
                              zwar die aͤlteren, die nicht zu meiner Erfindung gehoͤren, mit großen,
                              die neuen hingegen, auf denen meine Anspruͤche beruhen, mit kleinen
                              bezeichnet.
                           A, A ist das Gestell der Maschine, auf dessen oberem
                              Theile der Drukcylinder B laͤuft; lezterer wird
                              dabei von einem auf dem Scheitel des einen der Seitengestelle angebrachten V foͤrmigen Lager, und von einem entsprechenden,
                              um das eine Ende des Cylinders herumlaufenden Falzen in seinen Bewegungen geleitet.
                              An den Enden des
                              Cylinders befinden sich Zahnraͤder C, C, die in
                              die Zahnstangen D, D, welche oben an dem Gestelle
                              angebracht sind, eingreifen. E, E sind die verschiedenen
                              Schwaͤrzwalzen, womit die Formen oder deren Lettern gehoͤrig mit
                              Schwaͤrze versehen werden, und F, F die
                              sogenannten Vertheilungswalzen; alle diese Walzen sind in dem beweglichen Rahmen G, G, der an der Welle des Drukcylinders
                              aufgehaͤngt ist, angebracht. Dieser Rahmen bewirkt, daß diese Walzen
                              uͤber die Vertheilungslager und Letternformen laufen, waͤhrend sich
                              der Drukcylinder vor- und ruͤkwaͤrts bewegt; er wird von kleinen an
                              der unteren Seite der Zahnstange D laufenden Rollen in
                              geeigneter Stellung erhalten und gefuͤhrt. H ist
                              die Tafel, auf welcher die Letternform ruht, und die sich in Beziehung auf die
                              Drukcylinder mittelst Schrauben auf geeignete Weise stellen laͤßt. I, I sind die beiden zur Vertheilung der
                              Schwaͤrze dienenden Tafeln, welche hier in diesem Falle kreisrund geformt und
                              an senkrechten in entsprechenden Zapfenlagern laufenden Spindeln K, K aufgezogen sind; sie werden jedes Mal, so oft der
                              Drukcylinder von dem einen Ende der Maschine zum anderen gelaufen ist, um einen
                              kleinen Theil eines Umganges umgedreht, indem ein Theil des Rahmens G auf die an den Enden der horizontalen Spindeln M, M aufgezogenen Hebel L, L
                              trifft. Diese lezteren Spindeln laufen in den Enden des Gestelles in Zapfenlagern
                              und fuͤhren Sperrkegel, die in Sperrraͤder, welche an den Spindeln K, K aufgezogen sind, eingreifen, so daß also diese
                              Spindeln K, K und mithin auch die Schwaͤrztafeln
                              nach jedem geschehenen Druke eine theilweise Umdrehung vollbringen. N, N sind die Schwaͤrztroͤge, und die an
                              beiden Enden der Maschine befindlichen Fuͤhrwalzen; sie sind hier an den
                              Traͤgern der Speisungstafeln aufgezogen, und folglich mit diesen so stellbar,
                              daß sie der Ausdehnung der Bewegung der Drukcylinder entsprechen. Wollte man sie
                              lieber unabhaͤngig von diesen Tafeln aufziehen, so muͤßten sie
                              gleichfalls so gestellt werden, wie es in Bezug auf die Cylinder oder die
                              Vertheilungswalzen erforderlich ist. O, O sind die
                              Fuͤhrbaͤnder, welche die Papierbogen zum Behufe des Drukes an und
                              unter die Cylinder bringen, und sie dann wieder aus der Maschine hinaus schaffen.
                              Diese Baͤnder laufen uͤber die spaͤter zu beschreibenden
                              Aufnahmwalzen und rund unter dem Drukcylinder herum; ihre Enden sind an den Enden
                              der Maschine uͤber Walzen oder Querstangen gefuͤhrt, und um sie
                              gehoͤrig gespannt zu erhalten ist ein Gewicht an sie gehaͤngt. a, a sind die beiden stationaͤren oder
                              unbeweglichen Speisungstafeln, die den ersten Theil der Erfindung bilden; sie sind
                              an beiden Enden der Maschine angebracht, und werden von den aus den stellbaren
                              Stuͤken e, e hervorragenden Armen b, b getragen. Diese Stuͤke e, e schieben sich in den Seitengestellen A, A in schwalbenschwanzfoͤrmigen Falzen, damit
                              die beiden Tafeln in groͤßere oder geringere Entfernung von einander gebracht
                              werden koͤnnen, je nachdem den Drukcylindern eine groͤßere oder
                              geringere Streke zur Bewegung gestattet ist. Diese Stuͤke lassen sich mit
                              Schrauben in jeder beliebigen Stellung fixiren; uͤbrigens kann dasselbe auch
                              auf irgend andere geeignete Weise erzielt werden. Die zu bedrukenden Papierbogen
                              werden von der zur Bedienung der Maschine bestimmten Person auf die Speisungstafeln
                              a, a gelegt, und zwar so, daß der eine ihrer
                              Raͤnder uͤber den Rand der Tafeln hinaus und auf die
                              Fuͤhrbaͤnder O, O zu liegen kommt. d ist der Kurbelgriff, womit der Drukcylinder
                              umgetrieben und durch die Maschine hindurch bewegt wird, wobei die Zahnraͤder
                              in die Zahnstangen D eingreifen. Die Vor- und
                              Ruͤkwaͤrtsbewegung kann uͤbrigens auch ohne diesen Kurbelgriff
                              mit Huͤlfe von Griffen, die aus den Rahmen G, G
                              hervorragen, bewerkstelligt werden, indem der Arbeiter mit diesen Griffen den Rahmen
                              und mithin auch den Cylinder hin und her bewegt, wobei lezterer durch die
                              Zahnstangen und Raͤder in die erforderliche rotirende Bewegung versezt wird.
                              h, i sind die Aufnahmwalzen oder jene Theile, die
                              die Papierbogen zuerst aufnehmen und sie dann an den Cylinder uͤbertragen;
                              sie bilden den zweiten Theil der Erfindung und sind an den oberen Enden der Stangen
                              k, l aufgezogen. Diese Stangen schieben sich in den
                              an den Seitengestellen angebrachten Fuͤhrern, und auf sie wirken die an den
                              Schieberstuͤken e, e befindlichen schiefen
                              Flaͤchen m und n,
                              indem diese abwechselnd, so wie der Cylinder an dem Ende der Maschine anlangt, mit
                              den an den Enden der Stangen k, l befindlichen
                              Gegenreibungsrollen in Beruͤhrung kommen.
                           Diese Maschine arbeitet nun auf folgende Weise. Die zu deren Bedienung bestimmte
                              Person dreht den Kurbelgriff in der Richtung des Pfeiles um, bis der Drukcylinder
                              dicht in die Naͤhe der einen der Speisungstafeln gekommen ist; wie dieß aus
                              Fig. 6
                              ersichtlich ist. Die Aufnahmwalze befindet sich dann gleichfalls in der aus dieser
                              Figur bemerkbaren Stellung, d.h. die Baͤnder O, O
                              sind durch sie emporgehoben, indem das untere Ende der Stange k mit der schiefen Flaͤche m in
                              Beruͤhrung steht; zugleich ragt der Rand des Papierbogens uͤber den
                              Rand der Tafel a und uͤber die mittlere Walze P hinaus. Wenn nun der Cylinder fortfaͤhrt, sich
                              in derselben Richtung noch etwas weiter zu bewegen, so wird die Gegenreibungsrolle
                              an dem Ende der Stange k uͤber das Ende o der schiefen Flaͤche in hinaus gelangt seyn und
                              folglich herabfallen; die Aufnahmwalze h, die ihr hiebei
                              folgt, faͤllt dann auf den Rand des Papierbogens, und haͤlt ihn mit
                              der Walze B und deren endlosem Bande in Beruͤhrung. Hierauf
                              wird der Kurbelgriff in entgegengesezter Richtung umgedreht, und in Folge dieser
                              Bewegung laͤuft der Cylinder zuruͤk, wobei er den Papierbogen mit sich
                              und uͤber die Letternform, von der dieser den Druk empfaͤngt,
                              fuͤhrt. Das Gewicht des Rahmens G, G
                              beguͤnstigt den Druk. Die an dem Ende der Stange k befindliche Rolle ist hiebei unter die schiefe Flaͤche m gelangt, und diese gibt dabei nach, indem sie sich um
                              den Zapfen, woran sie aufgehaͤngt ist, dreht. So wie der Cylinder
                              fortfaͤhrt sich gegen die an dem linken Ende der Maschine befindliche
                              Speisungstafel zu bewegen, wird das Papier von dem Cylinder weg zwischen die Walzen
                              i und P gefuͤhrt,
                              wo es dann mit der Hand abgenommen wird; zu gleicher Zeit kommt das untere Ende der
                              Stange l mit der schiefen Flaͤche n in Beruͤhrung, wodurch sie und mit ihr auch die
                              Walze i emporgehoben wird, so daß ein neuer Bogen Papier
                              zwischen diese Walze und die mittlere Walze P gelangen
                              kann. Waͤhrend dieß geschieht kommt die Vertheilungswalze F mit der anderen Streichwalze N in Beruͤhrung, wodurch sie mit der fuͤr die
                              Vertheilungstafel I noͤthigen Schwaͤrze
                              versehen wird. Wenn die an dem Ende der Stange l
                              befindliche Gegenreibungsrolle von der schiefen Flaͤche n herabfaͤllt, so ergreift die Walze i an der linken Tafel einen Bogen, wo dann die Kurbel
                              abermals nach der entgegengesezten Richtung umgetrieben, das Papier auf seinem
                              Durchgange durch die Maschine bedrukt, und an dem entgegengesezten Ende wieder
                              abgegeben wird. Auf diese Weise geht die Operation so fort, daß bei jeder Vor- und
                              Ruͤkwaͤrtsbewegung des Cylinders ein Bogen bedrukt wird. Sollte ein
                              außerordentlicher Druk des Cylinders erforderlich seyn, so koͤnnte man die an
                              dem Rahmen G, G befindlichen Gegenreibungsrollen an die
                              untere Seite der Zahnstangen D, D spannen, und dadurch
                              einen groͤßeren Druk veranlassen, als er sonst durch das Gewicht allein
                              bewerkstelligt wird.
                           Fig. 4 zeigt
                              einen Durchschnitt einer Modifikation dieser Maschine. B
                              ist der auf die fruͤher beschriebene Weise aufgezogene Cylinder; H, H die Tafel, welche die Letternformen
                              festhaͤlt; O, O die Fuͤhrbaͤnder;
                              P, P die Fuͤhrwalzen mit ihren um den
                              Cylinder laufenden endlosen Baͤndern. h, i sind
                              die Aufnahmwalzen, uͤber die die Fuͤhrbaͤnder O, O um den Cylinder gefuͤhrt sind; sie sind an
                              den Enden der Krummhebel k, l, die sich in den
                              beweglichen Rahmen G, G um Zapfen bewegen, aufgezogen.
                              Auf die unteren Enden dieser Hebel wirken die schiefen Flaͤchen m, n, welche in den Seitengestellen der Maschine an
                              Zapfen angebracht sind. a, a sind die beiden
                              Speisungstafeln, welche sich hier in diesem Falle in der Mitte der Maschine
                              befinden, und sich so stellen lassen, daß sie der Bewegung des Cylinders entsprechen. Wenn der
                              Cylinder an dem Ende der Maschine angelangt ist, den bedrukten Bogen Papier
                              abgegeben hat, und noch eine kurze Streke zuruͤkgelaufen ist, so ist er zur
                              Aufnahme eines neuen Bogens bereit, dessen Rand er auch auf folgende Weise erfassen
                              wird. Der Rand des Bogens ragt naͤmlich uͤber den Rand der
                              Speisungstafel hinaus, und wird je nach der Seite, gegen die der Cylinder
                              laͤuft, von den Walzen h und P oder i und P erfaßt, um dann von hieraus mittelst der
                              Fuͤhrbaͤnder unter den Cylinder gebracht zu werden. Damit der bedrukte
                              Bogen aus der Maschine kommen kann, ohne mit dem neu aufzunehmenden Bogen in
                              Collision zu kommen, gerathen die schiefen Flaͤchen m,
                                 n in diesem Augenblik mit den an dem unteren Ende der Krummhebel
                              befindlichen Gegenreibungsrollen in Beruͤhrung, und dadurch kommen die Hebel
                              k, l und die Walzen h, i
                              in die aus Fig.
                                 7 ersichtliche Stellung, so daß das Papier von dem Scheitel des
                              Fuͤhrbandes O oder von den unteren Tafeln a, a weggenommen werden kann. Die an den Enden der
                              Fuͤhrbaͤnder O, O befindlichen Gewichte
                              erhalten diese Baͤnder bei der Abwaͤrtsbewegung der Walzen h, i in gehoͤriger Spannung. Die Walzen h, i gelangen wieder in die aus Fig. 4 ersichtliche
                              Stellung, indem ihre unteren Enden so beschwert sind, daß sie die Walzen wieder
                              emporzuschaffen vermoͤgen, nachdem sie durch Einwirkung der schiefen
                              Flaͤchen auf die an den unteren Hebelenden befindlichen Gegenreibungsrollen
                              herabgedruͤkt worden sind. Diese Bewegungen ereignen sich bei jeder Vor- und
                              Ruͤkwaͤrtsbewegung der Maschine.
                           Ich will nun zeigen, wie die zuerst beschriebene Maschine auf solche Weise in
                              Bewegung gesezt werden kann, daß sie nur nach der einen Richtung des Laufes des
                              Cylinders drukt, indem dieß in solchen Faͤllen, wo nur eine geringe Anzahl
                              von Abdruͤken erforderlich ist, und wo es nicht so sehr auf Zeitersparnis
                              ankommt, vortheilhaft seyn duͤrfte. In diesem Falle genuͤgt eine
                              Person zur Bedienung der Maschine. 1, 1 ist eine Stange, die von den Querspindeln
                              M getragen wird; an ihr befindet sich eine Schraube
                              2, die sich in einer Schraubenmutter in der Scheide 3 umdreht. Leztere Scheide ist
                              an der Querstange 4 angebracht, die ihrerseits an die Querstangen 5,5 geschirrt ist,
                              welche mit ihren Enden in Zapfenlagern laufen, und die die vier Arme oder
                              Daͤumlinge 6,6, auf denen die Tafel H ruht,
                              fuͤhren. Wenn die Maschine nur dann druken soll, wenn sich der Cylinder nach
                              einer Richtung bewegt, so muͤssen die Schwaͤrz- und Vertheilungswalzen
                              der einen Seite, und zwar jener Seite, die der in Anwendung gebrachten
                              Speisungstafel zunaͤchst liegt, beseitigt werden. So wie die Bogen zum Behufe
                              des Drukes durch die Maschine laufen, werden die Daͤumlinge oder Arme die
                              Tafel in die aus Fig. 3
                              ersichtliche Stellung bringen; wenn hingegen das Ende des Rahmens G an den entgegengesezten Arm L gelangt, so wird die Bewegung, welche er beim Umwenden der kreisrunden
                              Vertheilungstafel I macht, bewirken, daß sich die
                              Stangen 1, 4 und 5 gleichfalls bewegen, wodurch die Daͤumlinge 6,6
                              niedergelegt, und die Formentafel herabgelassen wird, so daß der Drukcylinder an das
                              andere Ende der Maschine zuruͤkkehren kann, ohne auf die Form zu
                              druͤken.
                           Eine Zeichnung einer anderen derlei Maschine, welche gleichfalls nur nach der einen
                              Richtung drukt, sieht man aus Fig. 5; sie wird dieselben
                              Dienste leisten, wie eine einfach wirkende Maschine und laͤßt sich
                              fuͤr verhaͤltnißmaͤßig geringe Kosten herstellen. B ist der Drukcylinder mit dem Rahmen G fuͤr die Schwaͤrz- und
                              Vertheilungswalzen E, E und F.
                                 H ist die Tafel mit der Letternform; O, O sind
                              die Fuͤhrbaͤnder. a, a ist die
                              Speisungstafel; i die an der Schieberstange l aufgezogene Aufnahmwalze; diese Stange wird auf die
                              bereits beschriebene Weise mit einer an dem Seitengestelle der Maschine angebrachten
                              schiefen Flaͤche in Bewegung gesezt. Hier in diesem Falle werden die
                              Papierbogen, die uͤber die Speisungstafel hinausragen, sobald der Cylinder
                              zum Druk bereit ist, ergriffen, indem die Aufnahmwalze auf deren Rand faͤllt,
                              und ihn gegen den Umfang des Cylinders andruͤkt. Nachdem der Druk geschehen
                              ist, wird der Bogen auf der oberen Flaͤche des unteren Theiles der
                              Fuͤhrbaͤnder unmittelbar uͤber den Lettern frei, wo er dann mit
                              der Hand weggenommen werden kann.
                           Fig. 6 zeigt
                              eine andere Modification dieser Art von Maschine, an der das Papier ohne Anwendung
                              der an lezter Maschine beschriebenen Aufnahmwalze i an
                              den Drukcylinder abgegeben wird. B ist der bewegliche
                              Drukcylinder; E, E und F
                              sind die Schwaͤrz- und Vertheilungswalzen; O, O
                              die Fuͤhrbaͤnder; H die Letterntafel; P die Walze mit ihrem endlosen, um den Drukcylinder
                              laufenden Bande; a die Speisungstafel, von der die Bogen
                              dem Cylinder dargeboten werden. Die Aufnahme selbst geschieht von den Walzen P und Q, von denen leztere
                              die Fuͤhrbaͤnder O traͤgt; so wie
                              der Cylinder umlaͤuft, wird der Druk auf der Form bewerkstelligt, worauf der
                              bedrukte Bogen von dem Cylinder auf den Baͤndern O,
                                 O zuruͤkgelassen wird, und von diesen vor dem Ruͤklaufe des
                              Cylinders mit der Hand abgenommen werden kann. An den beiden zulezt nach Fig. 5 und 6 beschriebenen
                              Maschinen brauchen die Tafeln nicht verschieden stellbar zu seyn, indem man sie
                              gleich in der dem Cylinder entsprechenden Stellung fixiren kann.
                           Ich komme nunmehr zur Erlaͤuterung des dritten Theiles meiner Erfindung, naͤmlich zur
                              Anwendung von Fingern an den beweglichen Drukwalzen. Eine Modification dieser Art
                              ersieht man aus Fig.
                                 7, wo einer der Seitentheile abgenommen ist, um die einzelnen Theile
                              anschaulicher zu machen. A ist das Gestell; B der Drukcylinder; C dessen
                              Zahnrad; D, D die Zahnstangen; E,
                                 E, F die Schwaͤrz- und Vertheilungswalzen; G deren Gestell; H die Letterntafel; N, N die Streichwalzen und die
                              Schwaͤrztroͤge; O, O die uͤber die
                              beiden Walzen R, R und um den Cylinder laufenden
                              Fuͤhrbaͤnder. Die zu bedrukenden Papierbogen werden wie fruͤher
                              auf die Tafeln a, a gelegt, und dem Cylinder so
                              dargeboten, daß ihre Raͤnder uͤber die Tafel hinausragen. q, q sind die Finger, welche diesen uͤber die
                              Tafel hinausreichenden Rand des Papieres erfassen, wenn der Cylinder, wie Fig. 7 zeigt,
                              an dem Ende der Maschine angelangt und zur Aufnahme des Papieres bereit ist. Diese
                              Finger sind, wie aus Fig. 8 erhellt, wo der Cylinder einzeln fuͤr sich abgebildet ist,
                              an einer Spindel r, r angebracht, die sich in
                              Zapfenlagern, welche sich in einem Ausschnitte in dem Umfange des Cylinders
                              befinden, umdrehen. Das Ende der Spindel r ragt durch
                              eines der Raͤder C hindurch, und fuͤhrt an
                              seinem aͤußersten Ende ein kleines verzahntes Kreissegments, welches in ein
                              anderes an der Achse des Drukcylinders aufgezogenes verzahntes Kreissegment t eingreift. Lezteres Segment ist solcher Maßen an
                              seiner Welle angebracht, daß es bald lose daran laufen, bald aber mittelst eines
                              Federfaͤngers u so damit verbunden werden kann,
                              daß es sich zugleich mit ihr umdreht. v ist ein
                              beschwerter Hebel; er dreht sich um einen Zapfen, der in dem hier weggenommenen
                              Seitengestelle C festgemacht ist. Das obere Ende dieses
                              Hebels wirkt auf folgende Weise auf den Schwanz w des
                              verzahnten Kreissegmentes t. Wenn der Cylinder in der
                              aus Fig. 7
                              bemerkbaren Stellung angelangt, d.h. zur Aufnahme des Papieres bereit ist, so wird
                              das untere Ende des Hebels v mit einem der Zapfen oder
                              Aufhaͤlter x, x, welche an beiden Enden der
                              Maschine in ihren Seitengestellen angebracht sind, in Beruͤhrung kommen, und
                              dadurch wird der Hebel aus seiner horizontalen Stellung gebracht werden, so daß er
                              mithin auf den Schwanz w wirkt, und das Kreissegment t um einen Theil eines Umganges in der durch einen Pfeil
                              angedeuteten Richtung umtreibt. Durch diese Bewegung des Segmentes t wird auch das Segment s,
                              und mit diesem die Spindel r umgedreht werden, wodurch
                              dann nothwendig auch die Finger q, q umgedreht werden,
                              und in jene Stellung gelangen, welche man aus Fig. 9 (wo das Ende des
                              Cylinders einzeln fuͤr sich in etwas groͤßerem Maaßstabe abgebildet
                              ist) ersieht. Die Finger ergreifen hiedurch den Rand der Papierbogen, der zwischen
                              sie und den Rand der Fuge im Umfange des Cylinders gelangt, und auf diese Weise wird
                              das Papier mit dem Cylinder uͤber die Letternform gefuͤhlt und dabei
                              bedrukt. Das Ende des an dem Rade C fixirten
                              Federfaͤngers u greift in eine der Auskerbungen,
                              die sich an den kuͤrzeren Radien des Segmentes t,
                                 t befinden, und haͤlt lezteres hiedurch so lange mit dem Cylinder
                              und dem Rade in Verbindung, bis der Cylinder in der Naͤhe der Mitte der
                              Maschine anlangt, wo dann, indem sich die Segmente mit dem Cylinder umdrehen, und
                              indem der beschwerte Hebel von ihnen unabhaͤngig auf den Rahmen G herabhaͤngt, das Ende des Schwanzes w abermals, jedoch an der anderen Seite mit dem Ende des
                              Hebels in Beruͤhrung kommt. Der beschwerte Hebel bewirkt dann unter diesen
                              Umstaͤnden, daß die Finger in die aus Fig. 10 ersichtliche
                              Stellung umgedreht werden, und den Rand des Papiers loslassen. Bei weiterem Umlaufen
                              des Cylinders wird sich der Schwanz w von dem Ende des
                              Hebels v weg bewegen, so daß dieser wieder in seine
                              senkrechte Stellung gelangen wird; und eben so werden die Finger, die nunmehr aus
                              dem Cylinder emporragen, wieder in den Falz zuruͤkgedraͤngt werden,
                              indem sie unter einer der Walzen R weglaufen, wie dieß
                              aus Fig. 11
                              erhellt. Durch fortgesezte Bewegung des Cylinders gegen das rechte Ende der Maschine
                              gelangt der beschwerte Hebel gegen den anderen stritten Zapfen x*, waͤhrend zugleich der Rand des auf der
                              Speisungstafel a* befindlichen Papiers auf den Cylinder
                              zu liegen kommt. Wenn dann der Cylinder seine Bewegung gegen dieses Ende der
                              Maschine vollendet, so wird das obere Ende des Hebels v
                              auf den Schwanz w wirken, und die Segmente t und s in einer der
                              Bewegung am linken Ende der Maschine entgegengesezten Richtung umdrehen, so daß
                              folglich die Finger abermals, auf den vorstehenden Rand des Papieres zu liegen
                              kommen, und ihn festhalten, waͤhrend das Papier auf der Ruͤkkehr des
                              Cylinders durch die Maschine abermals bedrukt wird. Hienach wird also bei jeder Vor-
                              und Ruͤkwaͤrtsbewegung des Cylinders ein Bogen Papier erfaßt, zum
                              Behufe des Drukes an den Cylinder uͤbertragen, und an der entgegengesezten
                              Walze R bedrukt wieder von der Maschine abgeliefert.
                           Eine Modifikation dieser Finger und ihrer Anwendung auf die beweglichen Drukcylinder
                              erhellt aus Fig.
                                 12 und 13, von welchen Figuren erstere einen theilweisen Grundriß des
                              Drukcylinders mit den Schwaͤrz- und Vertheilungswalzen und ihrem Rahmen,
                              leztere hingegen einen Endaufriß derselben Maschine mit Hinwegnahme des einen der
                              Seitengestelle darstellt. Die Finger werden hier durch die Bewegung des Cylinders in
                              Thaͤtigkeit gesezt. B ist der Drukcylinder; E, E und F sind die
                              Schwaͤrz- und Vertheilungswalzen mit ihrem Rahmen G, G: R, R die
                              Walzen, uͤber die die Baͤnder O, O laufen.
                              g ist der Kurbelgriff, womit der Cylinder
                              umgetrieben wird. a, a sind die Finger, die hier an den
                              Enden der Arme b, b angebracht sind; diese Arme befinden
                              sich an der Stange c, c, die durch den Drukcylinder
                              laͤuft, und die sich sowohl in den Enden dieses lezteren als auch in den
                              Zahnraͤdern C, C in Laͤngenspalten bewegt.
                              An den uͤber die Raͤder hinausragenden Enden dieser Stange befinden
                              sich die kleinen Gegenreibungsrollen d, d, die sich an
                              einem Paare eigens geformter Fuͤhrstuͤke e,
                                 e bewegen. Diese Fuͤhrer, die der Stange c und den Fingern a eine wachsende radiale
                              Bewegung mittheilen, sind an Zapfen in den Seitengestellen G,
                                 G aufgehaͤngt, und haͤngen so weit herab, daß sie die Achse
                              des Drukcylinders beruͤhren, wie dieß aus Fig. 13 und noch
                              deutlicher aus der perspectivischen Ansicht Fig. 15 erhellt. Wenn
                              sich der Cylinder B und das Zahnrad C umdreht, so bewirken die Laͤngenspalten, daß
                              sich die Stange c und die Gegenreibungsrolle d gleichfalls mit ihnen bewegt; und da leztere in
                              Beruͤhrung mit den Fuͤhrern e, e
                              laͤuft, so bewegt sie sich bei der Ruͤk- und Vorwaͤrtsbewegung
                              des Drukcylinders abwechselnd an der aͤußeren und inneren Seite dieser
                              Fuͤhrer. f, f sind Spiralfedern, die an der
                              inneren Seite des Cylinders und der Stange c befestigt
                              sind, und welche die Finger nach Innen zu ziehen trachten, jedoch der
                              Thaͤtigkeit der Gegenreibungsrollen d und der
                              Fuͤhrer e, e nachgeben; sie bewirken, daß die
                              Finger den Rand des Papiers festhalten, wenn die Walze von der Thaͤtigkeit
                              der Fuͤhrer befreit ist.
                           In Fig. 13 ist
                              angenommen, daß sich der Cylinder in der Richtung des Pfeiles umdrehe, d.h. daß er
                              sich der Tafel naͤhert und bereit ist den Bogen aufzunehmen, der ihm von der
                              Speisungstafel dargeboten wird. Zu gleicher Zeit wird die Reibungsrolle, nachdem sie
                              die aͤußere Seite des Fuͤhrers c*
                              durchlaufen, an dem Scheitel oder an dem oberen Ende desselben angelangt seyn; und
                              da sich der Cylinder noch eine kurze Streke weit in dieser Richtung bewegen wird, so
                              wird die Rolle unmittelbar uͤber den Scheitel des Fuͤhrers gehen und
                              zwischen die beiden Fuͤhrer e* und e** herabfallen, wo dann die Finger das Papier
                              festhalten. Hierauf wird der Cylinder in entgegengesezter Richtung in Bewegung
                              gesezt; worauf die Gegenreibungsrolle den Fuͤhrer e* von der Achse des Drukcylinders nach Auswaͤrts treibt. Sezt der
                              Cylinder dann seine Bewegung in dieser Richtung fort, so kommen die
                              Gegenreibungsrollen mit dem Fuͤhrer e* in
                              Beruͤhrung; und da das Ende dieses lezteren dicht an der Achse des Cylinders
                              liegt, so wird sich die Rolle an der aͤußeren Seite des Fuͤhrers e* bewegen, und folglich werden sich die Finger abermals
                              radial ausbreiten, wenn die Reibungsrolle an dem Ende des Fuͤhrstuͤkes
                              
                              e** angelangt ist. Ist der Cylinder hierauf an dem Ende
                              der Maschine angelangt, und zur Aufnahme eines neuen Bogens Papier bereit, so
                              faͤllt die Reibungsrolle zwischen die beiden Fuͤhrer herab, und der
                              Cylinder beginnt unmittelbar sich nach der entgegengesezten Richtung zu bewegen,
                              damit auch dieser Bogen wieder bedrukt werde; und auf dieselbe Weise geht die
                              Bewegung der Maschine weiter von Statten. Fig. 15 ist ein
                              Querdurchschnitt des Cylinders, woran man einen der Finger herabgesenkt und einen
                              Bogen Papier festhaltend ersieht.
                           Meine fuͤnfte Erfindung, welche bezwekt, diese Maschinen auch zum Bedruken der
                              Kehrseite geeignet zu machen, und die sich demnach hauptsaͤchlich darauf
                              bezieht, daß die Bogen, nachdem sie auf einer Seite bedrukt worden sind, umgekehrt,
                              und zum Behufe der Vollendung des Drukes der Kehrseite an einen anderen Drukcylinder
                              abgegeben werden, ersieht man aus dem Laͤngendurchschnitte Fig. 16, aus dem
                              Grundrisse Fig.
                                 17, woran eine der Speisungstafeln weggenommen ist, und aus dem
                              Querdurchschnitte Fig. 18.An diesen drei Figuren sind im Originale mehrere der einzelnen Theile
                                    unbezeichnet gelassen, die Beschreibung duͤrfte jedoch alle Zweifel
                                    genuͤgend loͤsen. A. d. R.
                              A ist das Gestell; B, B sind
                              die beiden Drukcylinder; C, C die Zahnraͤder; D die Zahnstange; E, E, F
                              die Schwaͤrz- und Vertheilungswalzen mit ihrem Rahmen G: H die Formentafeln; I die kreisrunden
                              Vertheilungstafeln mit ihren Spindeln K: N die
                              Streichwalzen; O, O die Fuͤhrbaͤnder, die
                              uͤber die Walzen R, R, unter den Drukcylindern
                              B hinweg, und uͤber die kleinen unteren
                              Walzen S laufen; p, p die
                              mittleren an beschwerten Hebeln aufgezogenen Walzen mit ihren endlosen, gleichfalls
                              um die Cylinder laufenden Baͤndern; h ein
                              beschwerter Hebel, der in dem Gestelle G an einem Zapfen
                              i aufgehaͤngt ist, und an dessen unterem
                              Ende- sich die kleine Uebertragungswalze k befindet, die
                              die Uebertragung der Papierbogen von dem einen Drukcylinder auf den anderen
                              folgender Maßen bewerkstelligt. Mit dem unteren Ende des Hebels h steht durch ein Gelenk der Daͤumling i in Verbindung, der mit einem aus dem mittleren Theile
                              des Seitengestelles A, A hervorragenden Zapfen m in Beruͤhrung kommt. a*a** sind die Speisungstafeln, die hier in der Mitte der Maschine
                              angebracht sind, und welche der Ausdehnung der Bewegung der Cylinder angepaßt werden
                              koͤnnen, indem man sie hoͤher oder niedriger stellt, d.h. indem man
                              den Winkel, unter welchem sie gegen einander und gegen die Maschine gestellt sind,
                              vergroͤßert oder verkleinert, was mittelst des an ihrem oberem Ende
                              befindlichen Angelgewindes leicht geschehen kann. Die Enden der Papierbogen ragen
                              uͤber die Tafeln hinaus, und werden den Cylindern dargeboten; sie treten zwischen das eine der
                              Walzenpaare R, P ein, und bei dem entgegengesezten Paare
                              wieder aus. Wenn sich die Drukcylinder in der aus Fig. 16 ersichtlichen
                              Stellung, d.h. zur Aufnahme eines Papierbogens in Bereitschaft befinden, so gelangt
                              das Papier von der Tafel a* zwischen die Walzen R*, P*, die sich der Tafel annaͤhern; und wenn
                              sich der Cylinder R* in der Richtung des Pfeiles
                              umdreht, so wird das Papier mit ihm und unter ihm durchlaufen, auf der einen Seite
                              von der Form H* bedrukt werden, und hierauf von endlosen
                              Baͤndern gefuͤhrt den Cylinder B*
                              verlassen. So wie dann die Cylinder ihren Lauf gegen das rechte Ende der Maschine
                              fortsezen, wird das Papier zwischen die beiden Drukcylinder empor gelangen; und
                              sobald dessen hinteres Ende die Walze verlassen hat, wird das Gelenkstuͤk i mit dem feststehenden Zapfen m in Beruͤhrung kommen. Da die Cylinder ihre Bewegung fortsezen, so
                              wird der Zapfen den Hebel auf die andere Seite versezen, waͤhrend die Walze
                              das hintere Ende des Papieres mit den endlosen Baͤndern des Cylinders in
                              Beruͤhrung bringt. Durch die weitere Umdrehung dieses Cylinders in der
                              Richtung des Pfeiles wird das Papier auf die zweite Letternform H** gebracht und auf der anderen Seite gleichfalls
                              bedrukt werden, und wenn dieß geschehen ist, so wird in Folge der
                              fortwaͤhrenden Bewegung der Cylinder von dem Walzenpaare R**, P** von der Speisungstafel a** her ein anderer Bogen aufgenommen, worauf durch die umgekehrte
                              Bewegung der Cylinder abermals wieder dasselbe erzeugt werden wird. Bei jeder Vor-
                              und Ruͤkwaͤrtsbewegung der Cylinder wird sich dasselbe wiederholen.
                              Die Drukcylinder B*, B** duͤrfen nicht mit den
                              gegenseitigen Letternformen, welche sich beide in einer horizontalen Flaͤche
                              befinden, in Collision kommen; sie laufen deßhalb auf zwei verschiedenen Lagern und
                              auf zwei verschiedenen Theilen des Scheitels der Seitengestelle A. Der Cylinder B*
                              laͤuft, wenn er uͤber die Form H** geht,
                              uͤber den hoͤchsten Theil des Scheitels r
                              des seitlichen Gestelles, gleitet uͤber die schiefe Flaͤche s herab, und laͤuft dann uͤber den
                              unteren, mit Punkten bezeichneten Theil t. Der Cylinder
                              B** hingegen laͤuft, wenn er uͤber die
                              Form H* geht, uͤber den Theil u, steigt die schiefe Flaͤche v herab, und laͤuft auf dem unteren Theile w, wenn er von seiner Form H** abdrukt.
                           Meine sechste Erfindung, naͤmlich die verbesserte Methode, die eine Seite des
                              Papieres mit zwei verschiedenen Farben von zwei verschiedenen Formen in einer
                              doppelten Cylindermaschine zu bedruken, ohne das Papier dabei aus der Maschine zu
                              nehmen, erhellt aus Fig. 19. B*, B** sind zwei Drukcylinder; H*, H** die beiden Formen, welche von zwei Streichwalzen
                              und zwei an den Enden der Maschine befindlichen Farbtroͤgen mit Farbe
                              gespeist werden. O, O sind die uͤber die Walze
                              R, R und um die Cylinder gefuͤhrten
                              Fuͤhrbaͤnder; P, P die inneren Walzen,
                              welche an den Enden von Hebeln aufgezogen sind, die beschwert sind, um ihre endlosen
                              Baͤnder in gehoͤriger Spannung zu erhalten. Diese endlosen
                              Baͤnder laufen uͤber und unter den Walzen z, z,
                                 z weg, um eine solche Bandlaͤnge zu erhalten, daß die Papierbogen
                              bei dem Uebergange von einer Form zur anderen daruͤber laufen koͤnnen.
                              Die Papierbogen werden von den in der Mitte der Maschine angebrachten Tafeln a, a auf die oben beschriebene Weise geliefert, und
                              gelangen je nach der Richtung, in der die Cylinder durch die Maschine laufen,
                              zwischen den Walzen R, P, R, P in die Maschine; auf dem
                              Durchgange unter dem Cylinder B* erhalten sie den Druk
                              von der Form H*, worauf sie sich dann nach Auf- und
                              Abwaͤrts uͤber und unter die Walzen z, z,
                                 z, auf und unter den Cylinder B** begeben, bei
                              dem Durchgange unter diesem Cylinder von der Form H**
                              bedrukt werden, und endlich bei dem entgegengesezten Walzenpaare R, P aus der Maschine austreten. Nach Beseitigung des
                              bedrukten Bogens gelangt bei demselben Walzenpaare, bei welchem der vollendete Bogen
                              eben ausgetreten war, ein neuer Bogen in die Maschine, worauf sich dann die Cylinder
                              zuruͤkbewegen, und auf ihrem Lauf den Bogen von beiden Formen her bedruken.
                              Damit die Walzen, welche die beiden Formen mit verschiedenen Farben speisen, nicht
                              mit den unrechten Formen in Beruͤhrung kommen, laufen sie auf dem Scheitel
                              des Gestelles in eigenen Bahnen, von denen die eine hoͤher ist, als die
                              andere, damit die eine Walze jene Form, die nicht zu ihr gehoͤrt,
                              uͤbergeht.
                           Am Schlusse sagt der Patenttraͤger, daß er sich nicht auf die hier
                              beschriebenen Anordnungen lediglich und allein beschraͤnke, indem zu den
                              fraglichen Zweken, in denen seine Erfindungen beruhen, verschiedene Modificationen
                              angebracht werden koͤnnen. Von allen bekannten Theilen, die in seiner
                              Beschreibung vorkommen, und wozu das Gestell, die Lager fuͤr die Formen, die
                              Schwaͤrz- und Vertheilungstafeln, die Drukcylinder, die noͤthigen
                              Schwaͤrz- und Vertheilungswalzen, die Schwaͤrztroͤge und
                              Streichwalzen, die Fuͤhrbaͤnder und andere Theile gehoͤren,
                              nimmt er keinen in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
