| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von Angelgewinden, worauf sich Thomas Horne, Gelbgießer von Aston bei Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 24. Jul. 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. VIII., S. 49 | 
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                        VIII.
                        Verbesserungen in der Fabrication von
                           Angelgewinden, worauf sich Thomas
                              Horne, Gelbgießer von Aston bei Birmingham in der Grafschaft Warwick, am
                           24. Jul. 1835 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Junius 1836, S.
                              226.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Horne's verbesserte Angelgewinde.
                        
                     
                        
                           Ich verfertige die Angelgewinde (hinges) meiner Erfindung
                              gemaͤß aus Metallblech von ungleicher Dike, welches ich mir durch Auswalzen,
                              Streken oder Pressen verschaffe, und aus dessen duͤnnerem Theile ich das
                              Gelenk bilde, um auf diese Weise Gewinde mit kleineren Gelenken zu erzeugen, als
                              dieß mit Metallplatten von durchaus gleichmaͤßiger Dike moͤglich ist,
                              und um dadurch sowohl an Arbeit als an Material zu ersparen.
                           Ich verschaffe mir demnach durch Auswalzen oder auf sonstige geeignete Weise Streifen
                              aus Metallblech, welche an einer Stelle duͤnner sind, und welche man z.B. in
                              Fig. 24,
                              25 und
                              26 im
                              Durchschnitte sieht. Von diesen Blechstreifen schneide ich Stuͤke von solcher
                              Laͤnge ab, wie sie zur Erzeugung eines Gewindes erforderlich sind. Da ich der
                              aus Fig. 24
                              ersichtlichen Form den Vorzug einraͤume, indem sich bei ihr die
                              groͤßte Ersparniß an Material ergibt, so will ich hier eroͤrtern, wie
                              ich in Bezug auf diese Form verfahre.
                           Fig. 24 ist
                              ein Querdurchschnitt dieses Metallstreifens. Fig. 27 zeigt die
                              Flaͤche eines Theiles eines solchen Streifens, an welchem laͤngs der
                              Mitte die Austiefung a, die den duͤnneren Theil
                              bildet, laͤuft. Das zur Erzeugung eines Gewindes noͤthige
                              Stuͤk, welches jedoch verschiedene Groͤße haben kann, ersieht man aus
                              Fig. 28.
                              Dieses Stuͤk wird dann mittelst einer Schneidpresse in zwei Theile
                              geschnitten, die man in Fig. 29 von Vorne und von
                              der Seite sieht. Die Theile a, a sind zur Bildung des
                              eigentlichen Gewindes; die Theile b, b hingegen zur
                              Bildung der Fluͤgel bestimmt. Man kann die Stuͤke anlassen, damit man
                              beim Biegen derselben nicht Gefahr laͤuft sie zu brechen. Nachdem dieß
                              geschehen ist, biegt man die duͤnnen Theile a, a,
                                 a als Vorbereitung zur Gewindbildung hakenfoͤrmig um, wie dieß aus
                              Fig. 30
                              und 31
                              ersichtlich ist. Man kann dieß durch Einpressen der Theile in ein entsprechendes
                              Werkzeug oder auf irgend andere Weise bewerkstelligen. In die hakenfoͤrmig
                              gebogenen Theile legt man hierauf einen geraden cylinderfoͤrmigen Draht, der
                              gleichsam als Doke dient, um sie dann mit diesem zwischen ein Paar Model, Fig. 32, zu
                              bringen, in denen die Haken in Cylinder umgewandelt werden: d.h. die Enden der Haken
                              werden in den Modeln, Fig. 32, bis dicht an die
                              Schultern c genaͤhert, und in Fig. 33 dann erst in
                              vollkommene, cylinderfoͤrmige Gewindaugen umgewandelt. Nunmehr kann man dann
                              in den Fluͤgeln die Schraubenloͤcher, die uͤbrigens auch vor
                              der Bildung der eigentlichen Gewinde angebracht werden koͤnnen, erzeugen und
                              versenken, so daß dann nichtsweiter mehr uͤbrig bleibt, als die
                              Draͤhte auszuziehen, die Raͤnder der Gewindaugen mittelst einer Feile
                              oder eines umlaufenden Schneidinstrumentes so abzuebnen, daß je zwei genau an
                              einander passen, die Stuͤke zu reinigen, den geraden als Achse oder Spindel
                              dienenden starken Draht durch je zwei der zusammengepaßten Stuͤke zu steken,
                              und endlich auch die aͤußeren Raͤnder ganz fertig zu machen. Man
                              erhaͤlt auf diese Weise Angelgewinde von der aus Fig. 34 ersichtlichen
                              Gestalt.
                           Ich muß bemerken, daß die eingebogenen Enden der Haken auch an die Schulter c geloͤthet werden koͤnnen, wenn man es
                              fuͤr zwekmaͤßig haͤlt, hiedurch dem Gewinde noch
                              groͤßere Festigkeit zu geben; fuͤr kleine Gewinde fand ich dieß jedoch
                              noch nie noͤthig. Ich bemerke ferner, daß die Gewindaugen auch dadurch
                              gebildet werden koͤnnen, daß man die duͤnnen Theile a uͤber einer Art von Doke schließt, indem man
                              sie durch eine Matrize zieht. Da sich jedoch meine Erfindung im Allgemeinen darauf
                              ausdehnt Gewinde aus Metallstreifen von verschiedener Dike zu erzeugen, so halte ich
                              es nicht fuͤr noͤthig, alle die verschiedenen Methoden, nach welchen
                              dieß zur Ausfuͤhrung gebracht werden kann, zu beschreiben; besonders da das
                              bereits angegebene Verfahren wohlfeiler zu kommen scheint, als dieses Ausziehen und
                              als mehrere andere Methoden.
                           Will man Angelgewinde aus Eisen fabriciren, so soll das Eisen zur Erleichterung des
                              Biegens erhizt werden, was besonders bei großen und schweren Gewinden ersprießlich
                              ist. Um eiserne Angelgewinde zu erzeugen, die entweder an dem einen oder an beiden
                              Fluͤgeln in lange Arme oder Schwaͤnze auslaufen, dergleichen man z.B.
                              in Fig. 35
                              und 36
                              ersieht, verfertige ich die Gewindtheile nach der oben beschriebenen Methode und
                              schweiße erst nach deren Vollendung die Schwanzstuͤke f, f daran.
                           Meine Erfindung besteht, wie gesagt, lediglich darin, daß ich die Gewinde aus
                              Metallstuͤken von ungleicher Dike verfertige, so daß die eigentlichen
                              Gewindtheile aus duͤnnerem Metalle bestehen, als die
                              Gewindfluͤgel.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
