| Titel: | Verbesserungen an den Schrauben, deren man sich zum Verschließen von Tintenzeugen, Parfümerie-, Liqueur-, Medicin- und anderen Fläschchen, so wie auch zum Verschließen der Tiegel und Becher, worin man Salben, Pulver, Eingemachtes und andere Dinge aufbewahrt, bedient, worauf sich George Lawrence, Etuimacher von New-Bond-Street, in der Grafschaft Middlesex, am 8. März 1856 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. IX., S. 51 | 
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                        IX.
                        Verbesserungen an den Schrauben, deren man sich
                           zum Verschließen von Tintenzeugen, Parfuͤmerie-, Liqueur-, Medicin- und anderen
                           Flaͤschchen, so wie auch zum Verschließen der Tiegel und Becher, worin man
                           Salben, Pulver, Eingemachtes und andere Dinge aufbewahrt, bedient, worauf sich George Lawrence, Etuimacher
                           von New-Bond-Street, in der Grafschaft Middlesex, am 8. Maͤrz 1856 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Junius 1836, S.
                              229.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Lawrence's verbesserte Schrauben fuͤr Tintenzeuge
                           etc.
                        
                     
                        
                           Der Zwek der unter obigem Patente begriffenen Erfindung geht darauf hinaus, die
                              Muͤndungen von Flaͤschchen, Buͤchsen, Tiegeln etc. leichter,
                              schneller und vollkommener zu verschließen. Sie besteht, sagt der
                              Patenttraͤger, darin, daß er die Schrauben, welche zum Anziehen der Dekel auf
                              den Muͤndungen der Flaschen oder Buͤchsen dienen, zugleich mit diesen
                              Dekeln in einem Rahmen anbringt, der mit dem Gestelle oder dem Besaze des
                              Flaͤschchens durch ein Angelgewinde und eine einfache Federschließung oder
                              auf irgend andere Weise in Verbindung steht. Wenn her Schraubenrahmen und der Dekel
                              uͤber die Muͤndung des Flaͤschchens gebracht worden ist und von
                              der Feder oder dem Faͤnger festgehalten wird, so wird der Dekel dadurch, daß
                              man eine maͤnnliche Schraube nur um einen Theil eines. Umganges dreht, so
                              fest an die Muͤndung des Flaͤschchens angedruͤkt, daß dieses
                              dadurch vollkommen verschlossen ist. Zugleich wird hiedurch auch die Feder- oder
                              Faͤngerschließung so fest gestellt, daß sie nicht nachgeben, kann, bis die
                              erwaͤhnte maͤnnliche Schraube nach. der entgegengesezten Seite
                              umgedreht wird. Ich weiß sehr wohl, daß man sich schon seit langer Zeit der,
                              Schrauben bediente, um die Dekel auf den Muͤndungen der Flaͤschchen,
                              Buͤchschen etc. zu befestigen, so wie uͤberhaupt zu allen Zweken, zu
                              denen auch meine verbesserte Verschließung dienen kann; allein diese Schrauben
                              wurden bisher an dem Halse der Flaͤschchen selbst, oder an deren Besazung und
                              innerhalb des Dekels angebracht, wo sie dann vollkommen losgeschraubt und von dem
                              Flaͤschchen abgenommen werden muͤssen. Die Folge hievon ist aber, daß
                              der Dekel leicht verloren geht, oder durch Herabfallen an seinen Raͤndern und
                              mithin an seinem Schraubengewinde so Schaden leidet, daß die Schraube nicht leicht
                              mehr angezogen werden kann. Ich weiß ferner, daß man an den. Dekeln der
                              Flaͤschchen kleine maͤnnliche Schrauben anbrachte, welche man in eine in dem Besaze der
                              Flaͤschchen befindliche Oeffnung einschraubte; allein auch hier mußte die
                              Schraube zum Behufe des Oeffnens des Flaͤschchens vollkommen losgeschraubt
                              werden. Eben so hat man die Schrauben auch in einem getrennten Staͤngelchen,
                              welches quer uͤber den Dekel lief, angebracht, wobei die Spize der
                              maͤnnlichen Schraube auf den Dekel des Flaͤschchens druͤkte,
                              wenn dieser festgehalten werden sollte; und wobei also zum Befestigen und Nachlassen
                              des Dekels mehrere Schraubenumdrehungen erforderlich waren. Alle diese Vorrichtungen
                              erfordern zum Oeffnen und Schließen der Flaͤschchen weit mehr Zeit als die
                              von mir erfundene, welche die Vortheile eines kraͤftigen, von der Schraube
                              ausgeuͤbten Drukes mit der Geschwindigkeit der Federschließung in sich
                              vereint. Meine verbesserten Schrauben brauchen, da sie von großer Dimension sind,
                              nur um einen Theil eines Umganges umgedreht zu werden, um dadurch den Dekel des
                              Flaͤschchens zu befestigen oder lose zu machen, und die maͤnnlichen
                              und weiblichen Schrauben werden nie vollkommen aus einander geschraubt. Die
                              Zeichnung wird alles dieß anschaulich machen.
                           Fig. 37 zeigt
                              einen Durchschnitt eines Tintenflaͤschchens, woran meine Verbesserungen
                              angebracht sind; die Muͤndung ist mit dem Dekel verschlossen und der Dekel
                              ist auf sichere Weise befestigt. Fig. 38 gibt eine
                              seitliche Ansicht, woran der Dekel abgenommen und die Muͤndung
                              geoͤffnet ist. Fig. 39 ist ein Grundriß
                              von Fig. 38.
                              Fig. 40
                              zeigt den Schraͤubenrahmen fuͤr sich allein im Grundrisse,
                              waͤhrend man ihn in Fig. 41 von der Seite
                              ersieht. Fig.
                                 42 gibt eine aͤhnliche Ansicht des Dekels. a ist das Flaͤschchen und b dessen
                              Besaz. c ist der Schraubenrahmen, der hier in diesem
                              Falle mittelst des Angelgewindes d an dem Besaze
                              festgemacht ist. Die Mutterschraube ist innen in den Rahmen c geschnitten; die maͤnnliche Schraube e hingegen in den aͤußeren Rand des Dekels f. Der Faͤnger g ist mittelst eines
                              Zapfens und Angelgewindes an dem Besaze befestigt, und wird, wenn der Dekel wie beim
                              Schließen der Muͤndung des Flaͤschchens herabgesenkt wird,
                              uͤber und zwischen den beiden aus dem Schraubenrahmen hervorragenden Ohren
                              h, h weggefuͤhrt. In dem Augenblike, in
                              welchem die Schraube auf die Muͤndung des Flaͤschchens druͤkt,
                              bewirken die Ohren h, h vermoͤge ihrer gebogenen
                              Gestalt, daß sich der Faͤnger g etwas nach Innen
                              dreht, so daß der Dekel nicht eher wieder abgenommen werden kann, als bis der Druk
                              der Schraube auf die Muͤndung des Flaͤschchens aufgehoͤrt hat,
                              wo dann der Faͤnger h wieder frei
                              zuruͤkgedreht werden kann.
                           Da die maͤnnliche Schraube nie und in keinem Falle von der weiblichen losgemacht werden
                              soll, so muß in dem Rahmen h oder der maͤnnlichen
                              Schraube c ein kleiner Zapfen angebracht werden, der da
                              verhindert, daß die Schraube nicht weiter umgedreht werden kann, als eben
                              erforderlich ist. Sollte man es fuͤr besser halten, so koͤnnte die
                              maͤnnliche Schraube auch außen in den Schraubenrahmen, die weibliche hingegen
                              innerhalb in den Dekel geschnitten werden, wo dann die Ohren h, h und das Angelgewinde so gestellt werden muͤßten, daß sie den
                              Dekel nicht beeintraͤchtigen, wie dieß in der seitlichen Ansicht und in dem
                              Durchschnitte Fig.
                                 43 und Fig. 44 angedeutet ist. Der Schraubenrahmen braucht ferner nicht durch
                              ein Angelgewinde mit dem Besaze des Flaͤschchens in Verbindung zu stehen;
                              sondern er kann auch durch einfache Haken- oder Federbefestigungen, welche an dem
                              Besaze festgemacht sind, und die uͤber die an dem Schraubenrahmen
                              befindlichen Ohren hinausragen, daran angebracht werden. Diese Anordnung, die man in
                              Fig. 45
                              und 46 zum
                              Theil ersieht, eignet sich besonders fuͤr Flaͤschchen oder
                              Buͤchschen mit großer Muͤndung. Die Faͤnger koͤnnen auch
                              aus Federn, welche dem Schraubenrahmen nachgeben, wenn der Dekel
                              herabgedruͤkt wird, waͤhrend sie denselben festhalten, wenn der Druk
                              der Schrauben den Dekel auf der Muͤndung der Flaͤschchen
                              festhaͤlt, verfertigt werden, wo dann der Federfaͤnger nachgibt, wenn
                              man nach der gewoͤhnlichen Methode mit dem Daumen auf einen Knopf
                              druͤkt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
