| Titel: | Auszug aus einem Berichte des Hrn. Labarraque über die Schab- oder Ausfleischmesser für Gerber, welche Hr. Drouet in Paris, rue des Prètres-Saint-Paul, No. 28, verfertigt. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. XXV., S. 135 | 
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                        XXV.
                        Auszug aus einem Berichte des Hrn. Labarraque uͤber die
                           Schab- oder Ausfleischmesser fuͤr Gerber, welche Hr. Drouet in Paris, rue des
                           Prètres-Saint-Paul, No. 28,
                           verfertigt.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Jul. 1836, S. 231.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Drouet, uͤber die Schab- oder Ausfleischmesser fuͤr
                           Gerber.
                        
                     
                        
                           Die Schab- oder Ausfleischmesser, deren sich die Gerber in Paris bisher bedienten,
                              bestanden aus einer einfachen Klinge mit zwei gegenuͤberstehenden Schneiden.
                              Sie kosteten 16 Fr. das Stuͤk, und dauerten im Durchschnitte 8 Monate lang;
                              die Dauer hing jedoch von ihrer Haͤrtung und von der hiedurch bedingten, mehr
                              oder minder oft noͤthigen Wiederholung des Schleifens ab; im Durchschnitte
                              verbrauchte jeder Arbeiter hienach monatlich 2 Fr. an diesem Werkzeuge allein. Ein
                              Straßburger Fabrikant, der sich durch die Guͤte seiner Erzeugnisse einen Ruf
                              verschafft hatte, verkaufte in Paris das Stuͤk seiner Schabmesser zu 22 bis
                              25 Fr. Die Englaͤnder verfertigten Schabmesser mit beweglichen Klingen, die
                              sie zu 22 Fr. lieferten; allein diese kamen in Frankreich nicht in Gunst, weil sie
                              vor den Pariser Schabmessern keinen Vorzug voraus hatten, und doch etwas theurer
                              kamen, als diese. Hr. Drouet, ein Schlossergesell ohne
                              Arbeit, kam, ohne von der Erfindung der Englaͤnder Kenntniß zu haben, wohl
                              wissend jedoch, daß man andere schneidende Instrumente, wie z.B. Rasirmesser, mit
                              auswechselbaren Klingen verfertigt, auf die Idee fuͤr die Gerber Schabmesser
                              mit zwei beweglichen Klingen zu fabriciren. Er liefert solche auf Garantie zu 16
                              Fr., und wechselt die beiden Klingen, wenn sie abgenuͤzt sind, fuͤr 5
                              Fr. aus. Der Arbeiter kann diese Messer auf Probe nehmen und sie auch austauschen;
                              er besizt auf diese Weise ein Instrument, welches ihm immer zur Hand paßt, welches
                              sein Gewicht beibehaͤlt, welches er immer in guter Beschaffenheit erhalten
                              kann, und bei welchem er rine merkliche Ersparniß macht, indem die beiden Klingen im
                              mittleren Durchschnitte 10 Monate dauern und also monatlich eine Auslage von 50
                              Cent. veranlassen, waͤhrend sie fruͤher monatlich 2 Fr. kosteten. Alle
                              Arbeiter der HH. Nys und Comp.
                              haben dieß der Commission bestaͤtiget, und schon jezt bezieht diese Fabrik
                              und ein Theil ihrer Correspondenten ihre Schabmesser von Hrn. Drouet, der dadurch in Stand gesezt seyn wird sich einen groͤßeren
                              Wirkungskreis zu schaffen, und der um so mehr den Dank der Gesellschaft und der
                              Gewerbtreibenden verdient, als die Vervollkommnung der taͤglichen
                              Handwerkzeuge von der groͤßten Bedeutung und Wichtigkeit ist.
                           Fig. 11 gibt
                              eine Ansicht des mit allen seinen Theilen versehenen Instrumentes von Vorne.
                           Fig. 12 zeigt
                              dasselbe im Profil.
                           Fig. 13 ist
                              ein Querdurchschnitt nach der Linie A, B, Fig. 11,
                              woraus man sieht, wie die beiden Klingen in ihrem Hefte angebracht sind.
                           Fig. 14 ist
                              das mit den beiden Griffen ausgestattete Heft.
                           Fig. 15 ist
                              die Dekplatte.
                           Fig. 16 zeigt
                              eine der Klingen einzeln fuͤr sich von Vorne und im Aufrisse.
                           a ist das Heft mit den beiden hoͤlzernen Griffen
                              b, b, von denen der eine parallel mit der Achse
                              laͤuft, waͤhrend der andere senkrecht gegen sie gerichtet ist. c ist eine Dekplatte, deren Ausschnitte auf das Heft a passen, und die man beseitigt, wenn man die Klingen
                              abziehen oder auswechseln will. d, d endlich sind die
                              beiden Klingen, die mit
                              vier Schrauben e, e zwischen dem Hefte und den
                              Dekplatten festgehalten werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
