| Titel: | Verbesserungen an den Locomotivwagen, worauf sich John Hanson, Kupferschmied von Huddersfield in der Grafschaft York, am 31. August 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. XXXIII., S. 194 | 
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                        XXXIII.
                        Verbesserungen an den Locomotivwagen, worauf sich
                           John Hanson,
                           Kupferschmied von Huddersfield in der Grafschaft York, am 31. August 1831 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. August 1836, S.
                              352.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Hanson's verbesserte Locomotivwagen.
                        
                     
                        
                           Die unter diesem Patente begriffene Erfindung bezieht sich nicht auf die Maschinen,
                              womit die Locomotion oder Bewegung hervorgebracht werden soll, sondern vielmehr auf
                              die Raͤder und Achsen der Wagen, die auf den Eisenbahnen sowohl, als auf den
                              Landstraßen mittelst einer Triebkraft fortbewegt werden sollen. Sie besteht: 1) in
                              einer Methode die Triebkraft mittelst einer endlosen Kette auf die Raͤder
                              fortzupflanzen; und 2) in einer Methode die Raͤder aus der geraden Bahn zu
                              bringen, ohne daß dabei die Stellung ihrer Achsen veraͤndert wird.
                           Fig. 17 zeigt
                              einen Theil der Seite eines Locomotivwagens, an welchem jedoch die
                              Raͤder, auf denen der Wagen laͤuft, nicht dargestellt sind, a, a ist das Gestell des Wagens; b die Kurbelwelle, welche auf die gewoͤhnliche Weise durch die
                              Bewegungen der Maschine umgetrieben wird. An dieser Welle ist ein Stirnrad c aufgezogen, dessen Zaͤhne in die Glieder der
                              endlosen Kette eingreifen.
                           Die Achse des einen Paares der Laufraͤder sieht man in e zwischen den beiden Schenkeln eines Pfostens f, zwischen denen sie sich in dem durch die beiden Schenkel gebildeten
                              Fenster auf und nieder bewegen kann. Eine der Federn des Wagens druͤkt, wie
                              durch g angedeutet ist, auf diese Achse der
                              Laufraͤder; an den Enden der Federn befinden sich Stangen, die das Gestell
                              a, a und die auf ihm untergebrachte Maschinerie
                              tragen. Die Achse e kann demnach in Folge der Wirkung
                              dieser Federn g in dem Fenster des Pfostens spielen, und
                              der Wagen ist von den Erschuͤtterungen befreit, die er sonst beim Hinrollen
                              der Raͤder uͤber die Unebenheiten der Bahn oder der Straße erleiden
                              wuͤrde.
                           An der Achse des Laufrades e ist ein Stirnrad h angebracht, uͤber welches die endlose Kette d, d laͤuft; mithin wird in Folge der Umdrehungen
                              der Kurbelwelle und des Stirnrades c die endlose Kette
                              die Achse des Laufrades e umtreiben, und dadurch den
                              ganzen Wagen vorwaͤrts bewegen.
                           An der Kurbelwelle b sollen jedoch zwei
                              Stirnraͤder c von verschiedenen Durchmessern
                              aufgezogen werden; uͤber jedes dieser Raͤder soll eine endlose Kette
                              gezogen seyn, und die eine dieser Ketten soll an die Achse der vorderen, die andere
                              hingegen an die Achse der hinteren Raͤder laufen, damit beide Achsen durch
                              die Umgaͤnge der Kurbelwelle in Thaͤtigkeit gesezt werden. Diese
                              Raͤder c sind mit Klauenbuͤchsen an die
                              Kurbelwelle geschirrt.
                           Der zweite Theil der Erfindung ist aus Fig. 18, welche einen
                              senkrecht durch die Nabe eines Laufrades genommenen Durchschnitt darstellt,
                              ersichtlich. i, i ist die Nabe; e, e die kegelfoͤrmige, an den Enden in eine Kugel auslaufende
                              Achse. An dem aͤußeren Ende der Nabe ist ein Randvorsprung k, an dem inneren Ende hingegen ein Randvorsprung l, l befestigt; zwischen diesen beiden
                              Randvorspruͤngen bewegt sich das kugelfoͤrmige Ende der Achse, wie in
                              einem Kugel- und Scheidengelenke. Ein aus dem oberen Theile der Kugel hervorragender
                              Zapfen ragt in einen in der Nabe angebrachten Ausschnitt hinein; so wie daher die
                              Achse umlaͤuft, wird das Rad vermoͤge dieses Zapfens gleichfalls
                              umgetrieben, waͤhrend die senkrechte Stellung des Rades durch einen Rahmen
                              m, m, dessen senkrechte Gabelarme an der Nabe
                              festgemacht sind, erhalten wird.
                           Vermoͤge dieses Baues der Achse und der Nabe koͤnnen die Raͤder
                              beim Umwenden auf
                              den Straßen oder beim Durchlaufen von Bahncurven aus der geraden Richtung des Wagens
                              gebracht werden, ohne daß die Stellung der Achse selbst dabei veraͤndert
                              wuͤrde.
                           Von dem gabelfoͤrmigen Rahmen m eines jeden der
                              Laufraͤder laͤuft ein horizontaler Arm aus, und diese beiden Arme sind
                              durch Hebel mit dem vorderen Theile des Wagens, auf welchem der Wagenlenker sizt,
                              verbunden. Werden diese Hebel nach Rechts oder nach Links bewegt, so kommen die
                              Laufraͤder in eine gegen die Achsen horizontal geneigte Stellung, und mithin
                              kann der Wagen beliebig gewendet werden. Die Kugelverbindung der Achse mit der Nabe
                              gestattet naͤmlich dem Rade in dieser Richtung umzulaufen, und das
                              kegelfoͤrmige Ende der Achse, welches in dem kegelfoͤrmigen
                              Ausschnitte des Randvorsprunges l laͤuft,
                              traͤgt mit zur Freiheit dieser Bewegung bei.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
