| Titel: | Verbessertes Instrument zum Messen der Tiefe des Wassers der See und der Flüsse, worauf sich John Ericsson, Civilingenieur in Albany Street, Grafschaft Middlesex, am 14. Novbr. 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. XLI., S. 212 | 
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                        XLI.
                        Verbessertes Instrument zum Messen der Tiefe des
                           Wassers der See und der Fluͤsse, worauf sich John Ericsson, Civilingenieur in Albany Street,
                           Grafschaft Middlesex, am 14. Novbr. 1835 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. August 1836, S.
                              355.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Ericsson's verbessertes Seemaß.
                        
                     
                        
                           Das unter obigem Patente begriffene Instrument ist ein sogenanntes Seemaaß (sea-gage), an welchem jedoch die Hauptschwierigkeiten
                              und vorzuͤglichen Maͤngel dieser Art von Instrument beseitigt sind. Zu
                              diesen Schwierigkeiten gehoͤrt: 1) die Ermittelung eines Registers, welches
                              die Tiefe, bis in welche das Sondirinstrument gelangte, mit Genauigkeit angibt,
                              nicht leicht in Unordnung geraͤth, und nicht in seine fruͤhere
                              Stellung zuruͤkkehrt, sobald der Druk des Wassers wieder aufhoͤrt; 2)
                              die Graduirung der Scalen, indem die Grade in einer bedeutenden Tiefe sehr rasch
                              kleiner werden muͤssen; und 3) die Verhuͤtung des Zerbrechens des
                              Instrumentes bei dem ungeheuren Druke, den es in einer bedeutenden Tiefe zu erleiden
                              hat, und der den hohlen Instrumenten gewoͤhnlich so nachtheilig zu werden
                              pflegt. Der Patenttraͤger hat alle diese Schwierigkeiten auf eine eben so
                              sinnreiche als einfache Weise beseitigt.
                           Fig. 21 gibt
                              einen senkrechten Durchschnitt des Instrumentes, welches aus einer an beiden Enden
                              offenen, und mit Cement in der gußeisernen Roͤhre b befestigten Glasroͤhre a besteht. c ist die graduirte Klafterscala; d ist eine Luftkammer, die durch die kurze Roͤhre e mit der aͤußeren atmosphaͤrischen Luft
                              communicirt; f ist eine gebogene, oben an der
                              Glasroͤhre a befestigte, und mit dieser
                              communicirende Roͤhre.
                           Wenn das Instrument angewendet werden soll, wird der an dem unteren Ende der
                              Glasroͤhre befindliche Sperrhahn g geschlossen,
                              so daß kein Wasser entweichen kann. So wie das Instrument dann in das Wasser
                              versenkt wird, druͤkt das Wasser auf die in der kurzen Roͤhre e befindliche Luft, wodurch die Luft in der Kammer d comprimirt wird. In dem Maaße, als die Luft comprimirt
                              wird, steigt das Wasser in der Kammer; und wenn es das obere Ende der gebogenen
                              Roͤhre f erreicht hat, so wird es in die
                              Glasroͤhre a fließen, und auf diese Weise die
                              Zahl der Klafter, bis auf die das Instrument einsank, andeuten. Durch die Anwendung
                              der gebogenen Roͤhre f soll verhindert werden,
                              daß das Wasser, wenn es ein Mal in die Glasroͤhre gelangt ist, nicht mehr in
                              die Luftkammer d zuruͤkfließen kann, ausgenommen
                              das Instrument wird
                              ganz und gar umgestuͤrzt. Ein solches Umstuͤrzen ist jedoch nicht
                              wahrscheinlich, wenn das Instrument auch durch die Stroͤmungen allerdings
                              ganz auf die Seite gelegt werden duͤrfte. Der Druk des Wassers kann hier
                              offenbar keine zerstoͤrende Wirkung auf das Instrument ausuͤben; denn
                              der aͤußere Druk wird durch den Druk der Luft und des Wassers im Inneren
                              gleichsam ausgeglichen oder neutralisirt. Ist das Instrument aus dem Wasser gezogen,
                              so wird die Tiefe durch den Wasserstand in der Glasroͤhre angedeutet. Man
                              kann sich desselben zu einer neuen Messung bedienen, wenn man das Wasser mittelst
                              des Sperrhahnes g aus der Glasroͤhre ablaufen
                              ließ.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
