| Titel: | Verbesserter Apparat zum Ausbaue von Getreide und anderen Samen, so wie auch zum Düngen, worauf sich William Keene, Ingenieur von Bankside, Southwark in der Grafschaft Surrey, am 2. November 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LVIII., S. 335 | 
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                        LVIII.
                        Verbesserter Apparat zum Ausbaue von Getreide und
                           anderen Samen, so wie auch zum Duͤngen, worauf sich William Keene, Ingenieur von Bankside,
                           Southwark in der Grafschaft Surrey, am 2. November
                              1835 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1836,
                              S. 87.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Keenes' Apparat zum Ausbaue von Getreide etc.
                        
                     
                        
                           Fig. 35 gibt
                              einen Aufriß meines Apparates. In den oberen Theil des Gehaͤuses a wird der auszubauende Samen gebracht. Der Boden dieses Theiles wird von
                              einem Schieber gebildet, welcher mittelst eines an ihm angebrachten und in Fig. 36
                              ersichtlichen Knopfes b herausgezogen und
                              hineingeschoben werden kann. In der Laͤnge dieses Schiebers befinden sich
                              mehrere Querschieber, die nach Belieben geoͤffnet oder geschlossen werden
                              koͤnnen, damit die Samen aus dem oberen Theile des Gehaͤuses
                              herausfallen oder darin zuruͤkgehalten werden koͤnnen. Wenn die
                              Querschieber geoͤffnet sind, so fallen die Samen in Aushoͤhlungen,
                              welche in dem Umfange eines Cylinders angebracht sind, der in Fig. 35 durch einen
                              punctirten Kreis angedeutet, in Fig. 36 hingegen in der
                              Fronte abgebildet ersichtlich ist. Dieser Cylinder, so wie auch der zum Ausstreuen
                              des Duͤngers bestimmte Cylinder g, g, Fig. 38, wird
                              entweder durch einen excentrischen Ring oder durch einen Winkelhebel oder auf irgend
                              andere Weise umgetrieben; diese Bewegung wird in Fig. 35 durch die Welle
                              d² hervorgebracht. An den Loͤchern,
                              welche die Querschieber lassen, damit die Samen in die Aushoͤhlungen des
                              Cylinders fallen koͤnnen, sind Federn angebracht, welche verhindern, daß mehr
                              Samen austritt, als in den Aushoͤhlungen des Cylinders Raum hat,
                              waͤhrend sie Steinen oder sonstigen, die Samen verunreinigenden harten
                              Koͤrpern nachgeben und dieselben durchfallen lassen, um unmittelbar darauf
                              und in Folge ihrer Elasticitaͤt die Aushoͤhlungen wieder zu
                              verschließen. Auf diese Weise ist die Quantitaͤt des Samens, welche der
                              Cylinder bei seinen Umdrehungen abgibt, regulirt. Die Aushoͤhlungen sind
                              reihenweise oder in Kreisen in dem Umfange des Cylinders angebracht, und diese
                              Reihen selbst sind dem zu saͤenden Samen angepaßt. Der Samen faͤllt
                              aus dem Cylinder in hohle Scharren s, und aus diesen in
                              die Furchen, und zwar in Entfernungen, welche entweder durch Aufhebung der
                              Communication des Samenbehaͤlters mit den hohlen Scharren oder durch
                              Beseitigung von einer oder mehreren dieser Scharren nach Belieben regulirt werden
                              kann.
                           Das Duͤngpulver wird in die mit f bezeichnete
                              Abtheilung des Gehaͤuses, welche durch die Scheidewand h von dem Samenbehaͤlter geschieden ist, gebracht. Es faͤllt
                              zugleich mit dem Samen durch Roͤhren, die den Kreisen des Cylinders
                              gegenuͤber angebracht sind, und welche man bei t,
                                 t ersieht, in die hohlen Scharren. Das Ausstreuen der Samens und des
                              Duͤngers wird bewirkt, indem man die Maschine von Menschen oder Thieren
                              ziehen laͤßt. Die Scharren oͤffnen die Furchen, und waͤhrend
                              dieß geschieht, faͤllt der Samen mit dem Duͤngpulver vermengt durch
                              die in den Scharren befindlichen Canaͤle herab. Mit dem hinteren Theile der
                              Scharre ist durch ein loses Gefuͤge ein Rechen r
                              verbunden, der den ausgestreuten Samen sogleich mit Erde bedekt. Die Tiefe, in
                              welche der Samen gelegt wird, laͤßt sich dadurch reguliren, daß man die Scharren hoͤher oder
                              tiefer stellt.
                           Als meine Erfindung erklaͤre ich lediglich die ganze Zusammenstellung der hier
                              beschriebenen Maschine, indem die einzelnen Theile derselben saͤmmtlich
                              bekannt sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
