| Titel: | Verbesserungen an den rotirenden Dampfmaschinen, worauf sich Sir Thomas Cochrane, gewöhnlich genannt Lord Cochrane, von Regen-Street in der Grafschaft Middlesex, am 11. November 1830 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LXXII., S. 441 | 
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                        LXXII.
                        Verbesserungen an den rotirenden Dampfmaschinen,
                           worauf sich Sir Thomas
                              Cochrane, gewoͤhnlich genannt Lord Cochrane, von Regen-Street in der Grafschaft Middlesex, am 11. November 1830 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Sept. 1836, S.
                              404.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        [Cochrane, Verbesserung an den rotirenden
                           Dampfmaschinen.]
                        
                     
                        
                           Fig. 35 zeigt
                              einen Querdurchschnitt durch den Cylinder, den Kolben und die Kolbenstange der
                              Maschine, die der Patenttraͤger als seine Erfindung in Anspruch nimmt.
                           Der Cylinder a, a ist auf Pfosten befestigt; durch ihn
                              laͤuft eine Welle oder eine Spindel b, an der
                              sich der innerhalb des Cylinders umlaufende Kolben c
                              befindet. Innerhalb des Cylinders a, jedoch excentrisch
                              mit ihm, ist ein hohler, in die beiden Faͤcher e
                              und f abgetheilter Cylinder d,
                                 d angebracht. Auch dieser Cylinder laͤuft um und die Peripherien
                              beider beruͤhren einander am Grunde, wo zur Bildung eines dampfdichten
                              Gefuͤges eine Liederung angebracht ist. Die Enden des Cylinders d, d passen gleichfalls ganz genau, und zwischen ihnen
                              und dem Inneren des Cylinders a ist fuͤr eine
                              Liederung gesorgt, damit kein Dampf durchdringen kann.
                           Der Dampf wird von einem Kessel her mittelst einer Roͤhre in das eine Ende des
                              Cylinders a geleitet, von wo er durch eine Oeffnung in
                              das Fach f des inneren Cylinders gelangt, um dann durch
                              einen in dem Kolben befindlichen Canal in den Theil g
                              des Cylinders a zu treten, der dadurch mit Dampf
                              erfuͤllt wird. Waͤhrend dieß geschieht, wird der andere Theil h dieses Cylinders und das Fach e des inneren Cylinders, womit ersterer frei communicirt, im Zustande
                              eines Vacuums unterhalten.
                           Hieraus erhellt daß, indem der Dampf seine Kraft in dem Raume g ausuͤbt, der Kolben in der Richtung des Pfeiles umgetrieben wird,
                              und daß die Welle b hiedurch in eine rotirende Bewegung
                              versezt wird, die zum Betriebe verschiedener Maschinerien benuzt werden kann.
                              Waͤhrend der Kolben c mit seiner Welle b umlaͤuft, dreht sich der innere Cylinder d, d in der ihm eigenen excentrischen Stellung
                              gleichfalls um; und so wie er sich hiebei dem unteren Theile des Cylinders a annaͤhert, wird der Kolben vollkommen in das
                              Fach f
                               des inneren Cylinders
                              eintreten. Zu gleicher Zeit wird der Dampf in Folge der Stellung der Oeffnungen aus
                              der halbmondfoͤrmigen Kammer g, h austreten, so
                              daß dieser Theil der Maschine zum Vacuum wird. So wie der Kolben an dem tiefsten
                              Punkte seiner Rotirung voruͤber gegangen ist, wird er wieder aus dem inneren
                              Cylinder hervorzutreten beginnen, wo dann der durch den Canal im Kolben tretende
                              Dampf den Kolben abermals umtreiben wird.
                           Der Patenttraͤger gibt mehrere leichte Modificationen der hier beschriebenen
                              Anordnung der Theile an; er erklaͤrt zugleich aber auch, daß seine Erfindung
                              nicht in dieser Anordnung, sondern lediglich in der Anwendung einer
                              halbmondfoͤrmigen Kammer, die durch zwei, excentrisch in einander angebrachte
                              Cylinder von ungleichem Durchmesser, deren Peripherien einander beruͤhren,
                              gebildet wird, besteht, so wie auch in der Anwendung eines Kolbens, der sich in dem
                              kleineren Cylinder aus und ein schiebt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
