| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LXXXVII., S. 480 | 
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                        LXXXVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 15. Septbr. bis 24. Oktober 1836 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Moses Poole, im
                                 Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Ankern und an den
                                 Reibungsrollen, wodurch das Heben und Senken derselben erleichtert wird. Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. Septbr. 1836.
                              
                           
                              Dem William Pringle
                                    Green, von Falmouth, Lieutenant bei der Marine: auf
                                 Verbesserungen an den Winden fuͤr Schiffe und zu anderen Zweken, so wie
                                 auf Methoden und Vorrichtungen, um die Handarbeit bei den Winden in Bergwerken
                                 zu vermindern. Dd. 28. Septbr. 1836.
                              
                           
                              Dem John Isaac
                                    Hawkins, Civilingenieur in Chase Cottage, Hampstead Road,
                                 Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an der Blasroͤhre fuͤr
                                 Geblasoͤfen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 28. Septbr.
                                    1836.
                              
                           
                              Dem George Crane,
                                 Eisenmeister bei den Yniscedywyn Iron Works: auf eine Verbesserung in der
                                 Eisenfabrication. Dd. 28. Septbr. 1836.
                              
                           
                              Dem William Reale
                                    Clay, Fabrikant chemischer Producte in West Bromwich, in der
                                 Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen in der Darstellung des schwefelsauren
                                 Natrons. Dd. 28.
                                    Septbr. 1836.
                              
                           
                              Dem Richard Pearson,
                                 Organist in Saint Giles, Oxford: auf Verbesserungen an den Hemmvorrichtungen der
                                 Fuhrwerke. Dd. 28.
                                    Septbr. 1836.
                              
                           
                              Dem John Ledyard
                                    Phillips, Tuchfabrikant in Melksham in der Grafschaft Witts: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication der Wollentuche. Dd. 4. Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem James White,
                                 Ingenieur in Lambeth in der Grafschaft Surrey: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Eisenbahnen. Dd. 4. Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem Charles William
                                    Stone, in Finchley in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an den Geschirren der Webstuͤhle und den
                                 Apparaten zur Verfertigung derselben. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 4. Okt.
                                    1836.
                              
                           
                              Dem Henry Huntley
                                    Mohun, Med. Dr., in Walworth in der
                                 Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Zunderfabrication. Dd. 4. Okt.
                                    1836.
                              
                           
                              Dem Samuel Tonkin
                                    Jones, Kaufmann in Manchester: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Gerben der Haͤute und Felle. Dd. 6. Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem Miles Berry, im
                                 Chancery Lane in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Apparaten
                                 zur Verfertigung metallener Schrauben. Dd. 6. Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem John Sharp,
                                 Flachsspinner im Borough Dundee in der Grafschaft Torfar: auf eine Maschinerie,
                                 um Seile in Taue zu verwandeln und auf eine verbesserte Maschine zum Vorbereiten
                                 des Hanfes und Flachses fuͤr das Spinnen. Dd.
                                 8. Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem Henry Scott
                                 jun. und Robert Stephen Oliver, Hutmachern in
                                 Edinburgh: auf Verbesserungen in der Verfertigung von
                                 Huͤten, Kappen und Maͤzen. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 13. Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem Friedrich Benjamin
                                    Geithner, Gelbgießer in Birmingham: auf
                                 eine verbesserte
                                 Methode Fensterschirme, Landkarten etc. aufzuwinden. Dd. 13. Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem John Hemming in
                                 Edward Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Bleiweiß. Dd. 13.
                                    Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem Thomas Lutwyche,
                                 Fabrikant chemischer Producte in Liverpool: auf
                                 Verbesserungen an den Apparaten zur Zersezung des Kochsalzes. Dd. 13. Okt.
                                    1836.
                              
                           
                              Dem John Ruthven in
                                 Edinburgh: auf Verbesserungen in der Verfertigung von
                                 Eisenbahnschienen und seine Methode sie zu befestigen und zu verbinden. Dd. 13. Okt.
                                    1836.
                              
                           
                              Dem Charles Pierre
                                    Devaux, Kaufmann in Fenchurch Street,
                                 London: auf einen Apparat zur Verhinderung der
                                 Explosionen der Dampfkessel. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 13. Okt.
                                    1836.
                              
                           
                              Dem John Joseph Charles
                                    Sheridan, Chemiker in Peckham in der Grafschaft Surrey: auf sein
                                 verbessertes Verfahren die zukerige, geistige und saͤure Gaͤhrung
                                 zu leiten. Dd. 20.
                                    Okt. 1836.
                              
                           
                              Dem William Bridges
                                    Adam, Kutschenfabrikant in Brecknock Crescent, Camden Town,
                                 Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Raͤderfuhr, werken.
                                 Dd. 20. Okt.
                                    1836.
                              
                           
                              Dem Christopher
                                    Nickels, Kautschukfabrikant in Guilford Street in der Grafschaft
                                 Surrey: auf Verbesserungen im Zubereiten und Verarbeiten des Kautschuks zu
                                 mannigfaltigen nuͤzlichen Zweken. Zum Theil von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 24. Okt. 1836.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1836,
                                 S. 329.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 19. December 1821 bis zum 14. Januar 1822
                              in England ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Samuel Brierley,
                                 Faͤrbers in Salford bei Manchester: auf ein
                                 Verfahren die rohe Seide zum Farben vorzubereiten und zu reinigen. Dd. 19. December
                                    1821.
                              
                           
                              Des John Gladstone,
                                 Ingenieur im Castle Douglas, Grafschaft Galloway, Nordengland: auf
                                 Verbesserungen an Dampfbooten und ihrer Maschinerie. Dd. 20. Decbr. 1821.
                              
                           
                              Des Julius Griffith
                                 Esq., in Brompton Crescent, Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfwagen
                                 fuͤr gewoͤhnliche Landstraßen. Dd.
                                 20. Decbr. 1824.
                              
                           
                              Des Pierre Grard,
                                 Verfertigers musikalischer Instrumente in Great Street, Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Pianofortes und anderen Clavisinstrumenten. Dd. 22. Decbr.
                                    1824.
                              
                           
                              Des George Linton,
                                 Mechanikers in Gloucester Street, Middlesex: auf eine Methode Maschinen ohne
                                 Beihuͤlfe von Dampf, Wasser, Wind, Luft oder Feuer zu treiben. Dd. 22. Decbr.
                                    1821.
                              
                           
                              Des Richard Ormond,
                                 Eisengießers in Manchester: auf eine Methode das Wasser
                                 in Kesseln schneller zum Kochen zu bringen und so die Dampferzeugung zu
                                 beschleunigen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Jan. 1822.
                              
                           
                              Des Richard Summers
                                    Harford, Eisenmeisters in Aberystwith in Monmouthshire: auf eine
                                 Verbesserung beim Puddeln. Dd. 9. Jan. 1822.
                              
                           
                              Des James Harris, im
                                 Mildred's Court, London: auf eine Verbesserung in der
                                 Verfertigung von Hufeisen fuͤr Pferde und andere Thiere. Dd. 9. Jan.
                                    1822.
                              
                           
                              Des William
                                    Ravenskroft in Serle Street, Middlesex: auf eine
                                 Advocatenperruͤke. Dd. 14. Jan. 1822.
                              
                           
                              Des David Loescham in
                                 Newman Street, Middlesex, und James Allwright in Little Newport Street, Middlesex: auf ein
                                 verbessertes Clavisinstrument, welches ihnen von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt wurde. Dd. 14. Jan. 1822.
                              
                           
                              Des Alexander Gordon
                                 in London und David Gordon in
                                 Edinburgh: auf eine neue Einrichtung der Lampen und
                                 gewisse Brennmaterialien fuͤr dieselben. Dd.
                                 14 Jan. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 262)
                              
                           
                              Des David Gordon in
                                 Edinburgh: auf gewisse Verbesserungen an Dampfbooten.
                                 
                                 Dd. 14. Jan.
                                    1822. (Beschrieben im Repertory, zweite
                                 Reihe, Bd. XLI. S. 202.)
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Okt. 1836,
                                 S. 263 und Nov. S. 328.)
                              
                           
                        
                           Preise, welche die Society of arts
                              in Edinburgh im Jahre 1836 ertheilte.
                           Die in Edinburgh bestehende Society for the Encouragement of
                                 useful arts ertheilte in ihrer Sizung vom 9. Maͤrz l. J. fuͤr
                              den Jahrgang 1834/35 folgende Preise:
                           1. Dem Hrn. Landale,
                              Bergingenieur in Wemyß in Fifeshire, ihre goldene Medaille fuͤr seine Methode
                              Dampf von niederem Druke 193 Yards weit zu leiten, um damit eine zum Trokenlegen
                              einer Steinkohlengrube bestimmte Dampfmaschine in Bewegung zu sezen.
                           2. Dem Hrn. Wm. Meikle von
                              Townend, Strathaven in Lanarkshire, ihre goldene Medaille fuͤr seine neue
                              Floͤte, Caledonica genannt, und fuͤr seine
                              verbesserte Oboë.
                           3. Dem Hrn. Robert-Muir,
                              Buchdruker von Glasgow, ihre silberne Medaille fuͤr seine Abhandlung
                              uͤber die beste Composition zu Walzen, welche zum Schwarzen der Lettern
                              bestimmt sind.
                           4. Dem Hrn. John Weier,
                              Jalousien-Fabrikanten von Glasgow, ihre silberne Medaille fuͤr seine
                              verbesserte Methode die Jalousien aufzuziehen und herabzulassen, und fuͤr
                              seine verbesserte Methode Naͤgel auszuziehen.
                           5. Dem Hrn. David Kemp, Schmied
                              von Leith, ihre silberne Medaille fuͤr seine Verbesserungen an den
                              Schloͤssern.
                           6. Dem Hrn. I. Stewart Hepburn
                              Esq., von Colguhalzie, ihre erste Ehrenmedaille fuͤr seine Abhandlung
                              uͤber die Ursachen der Unthaͤtigkeit von Wasserrohren und Hebern durch
                              entwikelte Luft, und uͤber die Verfertigung eines Instrumentes, womit diese
                              Luft entfernt werden kann.
                           7. Dem Hrn. David Stevenson
                              Esq., in Edinburgh, ihre zweite Ehren-Medaille fuͤr seine Bemerkungen
                              uͤber die Liverpool-Manchester-Eisenbahn.
                           8. Dem Hrn. George Martin Esq.,
                              von Edinburgh, ihre dritte Ehren-Medaille fuͤr seine Bemerkungen uͤber
                              die Glasgow-Garnkirk-Eisenbahn.
                           9. Dem Hrn. James Dowie,
                              Schuhmacher in Edinburgh, ihre vierte Ehrenmedaille fuͤr seine verbesserten
                              Schuhe und Stiefel.
                           
                        
                           Zahl der in England vorgefallenen Schiffbruͤche.
                           Das Nautical Magazine enthaͤlt eine Liste
                              saͤmmtlicher vom Jahre 1832 bis Mitte 1836 durch Schiffbruch zu Grunde
                              gegangener Schiffe. Daraus ergibt sich, daß in 4 1/2 Jahren die ungeheure Zahl von
                              1993 Schiffen von den Wellen verschlungen wurden, und daß mithin 443 auf das Jahr
                              kamen. Das ungluͤkliebste Jahr seit langer Zeit war das Jahr 1833, denn in
                              diesem zahlte man 680 Schiffbruͤche!
                           
                        
                           Das Dampfboot Novelty in den Vereinigten Staaten.
                           Dr. Knott, Praͤsident des Union College in
                              New-York, besizt gegenwaͤrtig auf dem Hudson eines der groͤßten
                              Dampfboote, die Novelty, dessen Kessel seinen Erfindungen gemaͤß so gebaut
                              ist, daß er mit Anthracit geheizt werden kann Das Boot legt bei dieser Heizung gegen
                              die Ebbe und bei ziemlich starker durch Regenguͤsse vermehrter
                              Stroͤmung 18 engl. Meilen in der Zeitstunde zuruͤk. Die Ersparniß,
                              welche sich durch Anwendung des Anthracites anstatt des Holzes (das auf dem Hudson
                              auch schon theuer zu werden beginnt) ergeben duͤrfte, wird auf 19,000 Dollar
                              fuͤr die Dauer der jaͤhrlichen Schifffahrt angeschlagen. Außerdem
                              hofft man, daß die ruhig ausstrahlende, nachhaltige und intensive Hize, welche der
                              Anthracit gibt, einiger Maßen gegen jene ploͤzlichen Ueberhizungen, die bei
                              dem Foͤhrenholze vorkommen, sicher stellen duͤrfte; gleichwie auch
                              alle Feuersgefahr, die sonst durch das Funkenspruͤhen bedingt ist, und die
                              durch den Rauch veranlaßten Qualen wegfallen. Die Communication zwischen Amerika und
                              Europa kann der neuen
                              Erfindung gemaͤß nunmehr mit Dampfbooten betrieben werden, und hieraus
                              duͤrfte eine bedeutende Verminderung der Fracht erwachsen. Wir bemerken zu
                              dieser dem New York Evening Star entnommenen Notiz, daß
                              der den beruͤhmten Maschinenfabrikanten Maudsley
                              und Comp. in London eine doppelte Dampfmaschine von 400 Pferdekraͤften
                              bestellt wurde. Diese ungeheure Maschine ist fuͤr ein Dampfboot, welches den
                              Dienst zwischen Liverpool und New-York versehen soll und 1400 bis 1500 Tonnen Ladung
                              fuͤhren wird, bestimmt. Es scheint uͤbrigens nicht, daß auch hier die
                              Heizung mit Anthracit eingefuͤhrt werden soll.
                           
                        
                           Janvier's Ruder fuͤr
                              Dampfboote.
                           Hr. Janvier,
                              franzoͤsischer Schiffslieutenant, machte im Laufe dieses Jahrer in Toulon
                              Versuche uͤber die Anwendung von gaͤnsefußartigen Rudern anstatt des
                              Schaufelraͤder an den Dampfbooten. Das Resultat soll so guͤnstig
                              ausgefallen seyn, daß man sich ein endliches vollkommenes Gelingen verspricht. (Hermès, No. 39)
                           
                        
                           Ueber das Sammeln der Daͤmpfe, die sich beim Abdampfen
                              entwikeln.
                           Der Dampf, welcher sich aus den meisten der verschiedenen Apparate entwikelt, deren
                              man sich zum Eindiken der zukerhaltigen Fluͤssigkeiten bedient, geht
                              gewoͤhnlich verloren, und man entledigt sich desselben auch nur
                              unvollstaͤndig, indem man ihn mittelst hoͤlzerner Maͤntel in
                              die Rauchfange entweichen laͤßt. Hr. Gosselin, Direktor der zu Choisy-le-Roi bei
                              Paris auf Aktien errichteten Zukerfabrik, hat diesem Uebelstande durch einen sehr
                              sinnreichen Apparat, den er mit den zum Abdampfen und Eindiken dienenden Kesseln in
                              Verbindung bringt, abgeholfen. Er bringt naͤmlich an dem obern Theile dieser
                              Kessel, indem er deren Raͤnder in ein hydraulisches Gefuͤge eintreten
                              laͤßt, einen sich sanft abdachenden und nach Oben weiter werdenden Dekel an,
                              dessen Dimensionen nach Oben jene des Kessels uͤbersteigen. Dieser Dekel ist
                              an dem obern und untern Theil cannelirt oder gerieft, wodurch dessen
                              Oberflaͤche bedeutend vergroͤßert wird. Der aus dem Kessel
                              emporsteigende heiße Dampf gelangt an die innere Oberflaͤche des Dekels,
                              verdichtet sich daselbst zu Tropfen, welche dann in kleinen Stroͤmchen in
                              eine Rinne fließen, die am untern Ende des Dekels angebracht ist, und welche die
                              Fluͤssigkeit in den Umschlag oder in den erhabenen Rand des hydraulischen
                              Gefuͤges leitet. Auf die obere Flaͤche des Dekels faͤllt
                              dagegen der einzudikende Saft, und zwar aus einer Roͤhre, die denselben auf
                              der ganzen Oberflaͤche des Dekels gleichmaͤßig ausbreitet. Der Saft
                              gleitet hierauf langsam in den Cannelirungen herab, und nimmt hiedurch schnell die
                              Temperatur des Dampfes an, der sich an der innern Oberflaͤche des Dekels
                              verdichtet. Es findet demnach hier schon ein bestaͤndiger Abdampfungsproceß
                              Statt, bis der Saft unten am Ende des Dekels in eine Rinne gelangt, und in dieser in
                              den zum Abdampfen dienenden Kessel geleitet wird. Mittelst dieses einfachen und
                              durchaus nicht kostspieligen Apparates wird also nicht nur der Dampf, der bisher
                              unbenuzt entwich und die Fabrik mit einem laͤstigen Qualm erfuͤllte,
                              nuͤzlich verwendet, sondern es wird auch vermieden, daß sich der Dampf an der
                              unteren Flaͤche der gewoͤhnlichen flachen Dekel in Tropfen ansammelt
                              und in den Kessel zuruͤkfaͤllt, um abermals wieder verdampft werden zu
                              muͤssen. Es steht daher zu erwarten, daß man sich in allen Fabriken in
                              Kuͤrze dieser Dekel bedienen wird, da mit deren Huͤlfe und ohne alle
                              Vermehrung der Handarbeit die Eindikung des Saftes bedeutend beschleunigt und minder
                              kostspielig gemacht werden kann. (Mémorial
                                 encyclopédique. Oktober, 1836)
                           
                        
                           Eisenbahn zwischen Utica und Shenectady.
                           Amerikanische Blaͤtter kuͤndigen an, daß die Eisenbahn zwischen Utica
                              und Shenectady bei einer Laͤnge von 77 engl. Meilen innerhalb eines Monates
                              (??) so weit vollendet wurde, daß sie dem Verkehre geoͤffnet werden
                              koͤnnte. Diese Bahn stellt nunmehr eine vollkommene Verbindung zwischen
                              New-York und Utica her, so daß man die ganze Entfernung zwischen diesen beiden
                              Orten, welche 255 engl.
                              Meilen betraͤgt, zum Theil auf dem Canale, zum Theil auf der Eisenbahn in 15
                              Stunden zuruͤklegen kann. (Hermès, No.
                              46.)
                           
                        
                           Ueber den Bau von Saͤlen in akustischer
                              Hinsicht.
                           Vor der Akademie der Wissenschaften in Paris ward am 30. Mai l. J. von Hrn. Lenoir ein Vortrag uͤber eine
                              neue, der Akustik entsprechende Bauart fuͤr Saͤle gehalten. Es ward
                              darin als Grundsaz aufgestellt, daß man in Parliamentssaͤlen,
                              Schauspielhaͤusern u. dergl. die dem Redner zunaͤchst befindlichen
                              Echos so viel als moͤglich beizubehalten, die von ihm entfernten dagegen zu
                              beseitigen trachten muͤsse. Die Substanz, woraus die Waͤnde bestehen
                              sollen, muß gleichfalls sehr in Betracht gezogen werden, und aus eben diesem Grunde
                              muß die Anwendung von Marmor, von anderen Steinen, Holz und Draperien mit großer
                              Umsicht geschehen. Der Architect muß in dieser Hinsicht den Tischler eben so gut,
                              als den Tapezierer zu Huͤlfe nehmen. Man hat an der Deke eines großen Saales
                              der Sorbonne mehrere Gefaͤße aus Erz gefunden, welche dazu dienen sollten,
                              der Stimme mehr Klang zu geben, eine gleiche Anwendung derselben soll bereits Vitruvius gemacht haben. Hr. Lenoir glaubt, daß diese Gefaͤße nicht an
                              sehr hohen Plafonds angebracht werden sollen, wenn sie ja mehr als das nach Art der
                              Musikinstrumente benuzte Holz zur Vermehrung des Schalles der Stimme beitragen. Die
                              durch zu weit entfernte derlei Gefaͤße entstehenden Echos muͤßten
                              naͤmlich zu spaͤt kommen, und koͤnnten daher die Stimme nur
                              undeutlich machen; ihr Plaz waͤre um die Redner herum, uͤber und in
                              der Naͤhe ihrer Koͤpfe, in dem Tische des Praͤsidenten, in der
                              Rednerbuͤhne, im Fußboden, zwischen der Tribuͤne und der Ministerbank.
                              Es waͤre allerdings der Muͤhe werth, uͤber die Form dieser
                              Gefaͤße und uͤber die Anwendung von Holz, Erz, Glas, Porzellan und
                              gebranntem Thone zu denselben umfassende Versuche anzustellen. (Mémorial encyclopédique. Junius 1836.)
                           
                        
                           Maschine zum Straßenkehren.
                           Nachdem man ein Mal des in ganz Europa beruͤchtigten Straßenkothes von Paris
                              muͤde geworden ist und auf eine gehoͤrige Reinigung der Straßen dieser
                              Hauptstadt gedacht hat, wurden auch bereits mehrere Vorschlaͤge zur
                              Vollbringung dieses Geschaͤftes mittelst mechanischer Vorrichtungen gemacht.
                              Unter den hiezu empfohlenen Maschinen zeichnet sich hauptsaͤchlich eine aus,
                              welche aus einem dreiekigen, auf drei Raͤdern ruhenden und mit 60 Besen
                              ausgestatteten Rahmen besteht. Die Besen sind zu 5 in gußeisernen Parallelepipeden
                              angebracht, und bewegen sich frei in ausgeschnittenen Balken, so daß sie sich je
                              nach den Unebenheiten des Bodens heben oder senken koͤnnen, und daher immer
                              mit demselben in Beruͤhrung bleiben. In dem Maaße, als sich einer der Besen
                              abnuͤzt, sinkt er schon durch seine eigene Schwere herab. Bewegt sich die
                              Maschine nach Vorwaͤrts, so theilt ihre Spize den Koth, gleichwie der
                              Vordertheil eines Schiffes das Wasser theilt, nach Links und Rechts, um ihn. ohne
                              daß ein Sprizen Statt findet, 8 Fuß weit von einander in Haufen zu kehren. Bewegt
                              sich das Dreiek hingegen nach Ruͤkwaͤrts, so wird der fluͤssige
                              Koth gegen die Mitte hin gedraͤngt, und dann in die Canaͤle getrieben.
                              (Mémorial encyclopedique. Septbr. 1836.)
                           
                        
                           Goulet-Colles's Methode
                              artesische Brunnen zu bohren.
                           W. Goulet-Colles theilte der Akademie der Wissenschaften
                              zu Paris eine neue von ihm erfundene Methode, artesische Brunnen zu bohren, mit,
                              gemaͤß welcher man, wie er versichert, um drei bis vier Mal geringere Kosten
                              Bohrloͤcher von 1000 Fuß Tiefe bohren kann. Die neue Methode ist in der
                              Hauptsache eine Modification der Percussionsmethode, auf welche derselbe Erfinder im
                              Jahr 1830 ein Patent nahm. Eine Art von Rammblok (mouton) ist an einer Kette aufgehaͤngt, welche uͤber eine an dem
                              Gipfel eines Hebebokes befindliche Rolle laͤuft, und die mit ihrem andern
                              Ende an einem Pedale festgemacht ist, auf welches die Arbeiter durch das Gewicht
                              ihres Koͤrpers wirken, um dadurch die Erschuͤtterungen zu erzeugen,
                              welche den Bloͤk in der Tiefe des Bohrloches bewegen und die Ausbohrung des Bodens bedingen. Zum
                              Aufziehen des Blokes, nachdem man denselben fuͤr hinreichend gefuͤllt
                              haͤlt, dient ein aus einem Zapfenrade bestehender Haspel. Die Leitungsrolle
                              befindet sich in einem Gestelle, welches sich im Kreise bewegen laͤßt, und
                              mit dessen Huͤlfe sich der Mittelpunkt der Aufhaͤngung des Blokes
                              veraͤndern laͤßt, um auf diese Weise eine Erweiterung zu erzeugen,
                              welche der Basis freien Durchgang gestattet. Der aus einer langen Roͤhre aus
                              starkem Eisenbleche bestehende Bloͤk enthaͤlt eine bleierne
                              Roͤhre und wiegt 300–500 Pfund; er dient zur Aufnahme der
                              Koͤpfe der Bohrstuͤke, die je nach dem Erdreiche, auf welches man
                              trifft, verschieden seyn muͤssen. Einer dieser Koͤpfe ist mit 8
                              gekreuzten Schabern (raclettes) versehen, die man
                              mittelst einer Kette mehr oder minder weit von einander entfernen kann, und womit
                              sich das Loch so erweitern laͤßt, daß die Basis, welche aus starkem an einer
                              Laͤngenstange befestigten Eisenbleche besteht, eingefuͤhrt werden
                              kann. Ein anderer dieser Koͤpfe besteht aus drei gebogenen, mittelst Federn
                              elastisch gemachten Staͤben, die zum Herausziehen der Instrumente, welche
                              allenfalls in das Bohrloch gefallen oder zufaͤllig lose geworden sind,
                              dienen. Ein mit einem Ventil versehener Eimer, der hinunter gelassen wird, nachdem
                              der Rammblok seine Wirkung vollbracht hat, dient zum Herausschaffen des Wassers,
                              wenn dasselbe allenfalls wegen der Ueberladung mit erdigen Theilen die Wirkung des
                              Rammblokes beeintraͤchtigen sollte. Das Hinablassen dieses Eimers wird drei
                              bis vier Mal des Tags vorgenommen. Der Erfinder bemerkt: 1) daß die Kraft der
                              Arbeiter bei dieser Operationsweise in Folge der Einrichtung des Bokes, des Haspels
                              und des Pedales auf die nuͤzlichste und wohlfeilste Art angewendet wird; 2)
                              daß die ausgebohrten Substanzen mittelst des Rammblokes und des Schoͤpfeimers
                              mit sehr geringen Kosten heraufgeschafft werden) 3) endlich, daß man mittelst des
                              Schabers und der Leitungsrolle ein Bohrloch erzeugen kann, welches groͤßer
                              ist als das Instrument, und daß das Instrument immer senkrecht wirkt und immer ein
                              Bohrloch von gleichem Kaliber erzeugt, waͤhrend man bei allen uͤbrigen
                              Methoden Gefahr laͤuft, von der senkrechten Richtung abzuweichen. (Aus dem
                              Echo du monde savant, 1836, No. 46.)
                           
                        
                           Allarmlampen anstatt der Selbstschuͤsse.
                           Ein Buͤchsenmacher in Easingwold im Yorkshire hat eine sogenannte Allarmlampe
                              erfunden, die sich sehr gut anstatt der sogenannten Selbstschuͤsse benuzen
                              laͤßt, indem diese lezteren wegen der vielen dadurch veranlaßten
                              Ungluͤksfaͤlle nunmehr in England gesetzlich verboten sind. Die Lampe
                              kann an irgend einem Orte, den man vor dem Zutritte Fremder, und mithin vor
                              Bestehlung etc. schuͤzen will, angebracht werden, und wird, so wie Jemand in
                              deren Bereich kommt, nicht nur augenbliklich angezuͤndet werden, sondern
                              zugleich auch 15 bis 20 Schuͤsse, die man auf eine halbe Stunde weit
                              hoͤren kann, abfeuern. Man kann auch die Einrichtung treffen, daß die Lampe
                              in diesem Falle Raketen steigen laͤßt. Eine Vorrichtung dieser Art
                              verscheucht gewiß jeden Dieb, ohne daß ein Unschuldiger Gefahr laͤuft, durch
                              sie an seinem Leben gefaͤhrdet zu werden. (Mechanics'
                                 Magazine, No. 687. Wir werden diese Vorrichtung, so bald sie in irgend
                              einem englischen Journale naͤher beschrieben wird, unseren Lesern
                              mittheilen.)
                           
                        
                           Wallace's verbesserte
                              Taschenpistole.
                           In der Absicht den Taschenpistolen laͤngere Laͤufe zu geben, damit sie
                              weiter tragen und sicherer treffen, hat Hr. Victor M. Wallace in Virginia in den Vereinigten
                              Staaten folgenden Bau derselben veranschlagen und sich auf diese angebliche
                              Verbesserung auch ein Patent ertheilen lassen. Das hintere cylinderfoͤrmige
                              Ende der Laͤufe soll naͤmlich bis an das Ende des Schaftes reichen;
                              und damit dieß moͤglich ist, soll der Griff an dem hinteren Ende unter einem
                              rechten Winkel nach Abwaͤrts gerichtet seyn. Das Zuͤndhuͤtchen
                              soll auf eine Zuͤndroͤhre, welche hinten in der Mitte des Laufes
                              angebracht ist, gestekt werden; und das Abfeuern soll mittelst eines Druͤkers
                              und der uͤbrigen noͤthigen und in dem Griffs untergebrachten Theile
                              geschehen. Der hintere Theil des Laufes ist abgerundet, und dadurch wird der
                              Pulversak etwas kleiner als die vordere Muͤndung, doch ließe sich diesem
                              Uebelstande wahrscheinlich abhelfen, (Mechanics' Magazine,
                                 No. 170.)
                           
                        
                           
                           Chronometer als Thermometer benuzt.
                           Hr. Jurgensen von Coppenhagen,
                              bekannt durch seine Abhandlung uͤber die freien Hemmungen und durch die
                              Guͤte der von ihm verfertigten Chronometer, kam neuerlich auf die Idee, diese
                              Instrumente zugleich auch zur Bestimmung der mittleren Temperatur von 24 Stunden zu
                              benuzen. Um naͤmlich eine Uhr gegen die Wirkungen der Temperaturveranderungen
                              zu schuͤzen, muß man an der Unruhe einen Kreisbogen anbringen, der aus zwei
                              verschiedenen Metallen besteht, damit durch die ungleiche Ausdehnung dieser Metalle
                              die Curve so geoͤffnet oder geschlossen werke, daß die Bewegung dadurch eine
                              langsamere oder raschere wird. Um nun diese Vorrichtung zum Messen der mittleren
                              Temperatur zu benuzen, muß die Concavitaͤt des Bogens nach Auswaͤrts
                              gerichtet werden, wodurch die durch die Temperatur veranlaßte Variation um das
                              Doppelte erhoͤht wird. Hr. Jurgensen hat, um diese Wirkung noch auffallender zu machen, noch
                              einen zweiten Bogen hinzugefuͤgt; er erzielt hiedurch eine Abweichung von 31
                              1/2 Secunden fuͤr jeden Temperaturgrad. Vergleicht man demnach ein derlei
                              Instrument mit einem regelmaͤßigen Chronometer, und waͤhlt man hiezu
                              zwei um 24 Stunden von einander entfernte Zeitmomente, so wird man dadurch erfahren,
                              um wie viel sich die Temperatur uͤber oder unter einem bestimmten
                              Temperaturgrade befand. Es versteht sich von selbst, daß der Sang des Instrumentes
                              vorher fuͤr eine bestimmte Temperatur, z.B. fuͤr Null, regulirt worden
                              seyn mußte. (Hermès, No. 30.)
                           
                        
                           Ueber die Abnuͤzung der Schienen an den Curven von
                              kleinem Halbmesser.
                           Hr. Laignel bemerkte der Société d'encouragement zu Paris, daß man,
                              wenn man sich einen Begriff von der Abnuzung, der Reibung und den
                              Erschuͤtterungen machen wolle, welche die Curven mit kleinen Halbmesser an
                              den Schienen der Eisenbahnen erzeugen, wenn die auf ihnen laufenden Wagen
                              Raͤder von gleichem Durchmesser haben, daß man, sagt er, nur die Schienen an
                              der provisorischen Eisenbahn von St. Germain zu untersuchen braucht. Von diesen
                              Schienen haben naͤmlich jene, welche die Wagen zwingen, von der geraden Bahn
                              abzuweichen, von den 15 Millimeter Dike, welche sie hatten, schon so viel verloren,
                              daß ihre Dike nur mehr 5 Millimeter betraͤgt, ob schon nicht mehr als
                              3–4000 Wagen daruͤber gelaufen sind. Hr. Laignel glaubt, daß bei der Annahme seines
                              Systemes diese große Abnuͤzung vermieden worden waͤre, und daß
                              uͤberdieß ein Pferd selbst durch die Curven 5–6 Wagen haͤtte
                              ziehen koͤnnen, waͤhrend es so nur ihrer zwei zu ziehen vermochte. Er
                              zeigt bei dieser Gelegenheit an, daß das Huͤttenwerk zu La Voulte Curven mit
                              Radien von 16 und 13 Meter erbauen ließ, und daß man zu Lizy nach seinem Systeme
                              fuͤr die Compagnie des Ourcg-Canales eine Eisenbahn erbaut habe, die aus 120
                              Meter gerader Bahn und 60 Meter Curven mit 10 Meter Halbmesser bestehe. Auf dieser
                              Bahn soll naͤmlich die Ladung der auf der Marne angelangten Schiffe an den
                              Canal geschafft werden. (Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, Oktober, S. 394)
                           
                        
                           Lane's Verbesserungen an den
                              Vorspinnmaschinen.
                           Die Verbesserungen an den Vorspinnmaschinen (roving frames,
                                 cone frames, bobbin and fly or jack frames), worauf sich William Lane, von Stockport in der Grafschaft Chester, am 5.
                              August 1830 ein Patent ertheilen ließ) bezweken, wie das London Journal of arts, August 1856., S. 347 berichtete
                              hauptsaͤchlich eine Verminderung des Gewichtes der Spulen. Um dieß zu
                              erreichen, schlaͤgt der Patenttraͤger vor, daß man cylindrische Spulen
                              ohne Randvorspruͤnge anwenden, und auf diese das Garn in (Zylindern, welche
                              an beiden Enden kegelfoͤrmig zulaufen, aufwinden soll. Das Abwinden des
                              Vorgespinnstes von diesen Spulen soll bei den weiteren Spinnprocessen mit
                              groͤßerer Leichtigkeit und geringerer Gefahr des Brechens der Faͤden
                              von Statten gehen. Die cylinderfoͤrmigen Spulen ohne Enden sind nicht an und
                              fuͤr sich neu, sondern neu ist bloß deren Anwendung auf die oben angegebenen
                              Arten von Maschinen und deren Verbindung mit jenen Mechanismen, durch welche das
                              Vorgespinnst in der angedeuteten Form auf diese Spulen aufgewunden wird. Dieser
                              Mechanismus besteht lediglich in einer Methode die Dokenlatte der Maschine durch
                              verschiebbare Keile oder schiefe Flaͤchen, oder sogenannte
                              Spiralraͤder, welche durch ein mit den rotirenden Theilen der Maschine in
                              Verbindung gebrachtes Raͤderwerk umgetrieben werden, zu heben und zu senken.
                              Der Patenttraͤger fand es fuͤr noͤthig, um diese seine
                              Erfindung deutlich zu machen, oder vielmehr, um sie unter vielen nicht darauf
                              bezuͤglichen Dingen zu verbergen, auf 21 klein geschriebenen Pergamentbogen
                              alle bisher bekannten Methoden, die Dokenlatten in den Vorspinnmaschinen in Bewegung
                              zu sezen, zu beschreiben!
                           
                        
                           Cochrane's Verbesserungen im
                              Spinnen der Cashemirwolle.
                           Hr. Charles Stuart Cochrane
                              Esq. nahm am 13. Nov. 1830 in England ein Patent auf Verbesserungen im Zurichten und
                              Spinnen der Cashemirwolle. Dieses Patent beruht jedoch, wie der Patenttraͤger
                              selbst angibt, auf einer Uebertragung des von Hrn. Hindelang in Paris betriebenen Verfahrens nach
                              England, wo bisher alles das Gespinnst, welches zur Nachahmung der feinen
                              Cashemir-Shawls verwendet wurde, aus Frankreich bezogen ward. Diesem Verfahren
                              gemaͤß wird die Wolle, so wie sie aus den Ballen kommt, auf einer Art von
                              Sieb von Weibern mit Stoͤken geschlagen, um dadurch die Fasern zu
                              oͤffnen und den Schmuz zu beseitigen. Hierauf wird die Wolle in Wasser mit
                              milder Seife gewaschen und sortirt, indem man von Kindern alle groben Haare
                              auszupfen laͤßt. Die hiedurch gewonnenen feinsten Theile der Wolle werden
                              hierauf gekaͤmmt, wie dieß gewoͤhnlich zu geschehen pflegt, und durch
                              Schwefeln gebleicht. Der grobe und kuͤrzere Theil der Wolle, der in den
                              Kaͤmmen zuruͤkbleibt, wird zugleich mit den ausgezupften Haaren an
                              Hutmacher verkauft; die lange feine Wolle hingegen wird auf die gewoͤhnliche
                              Weise versponnen. – Die Cashemirwolle von zweiter Qualitaͤt, die sich
                              nur zum Spinnen von Garn bis zu Nr. 45 hinauf eignet, wird, nachdem sie auf die
                              angedeutete Art geoͤffnet, ausgezupft und gewaschen worden ist, in eine
                              Zurichtmaschine gebracht, die aus mehreren horizontal hinter einander aufgezogenen
                              umlaufenden Cylindern besteht. Von diesen (Zylindern sind abwechselnd die einen mit
                              Borsten (bristles), die anderen mit Hechelspizen besezt.
                              Die Wolle, welche zwischen diese Cylinder gelangt, wird durch die Bewegung derselben
                              ausgezogen, und endlich wie gewoͤhnlich in Form eines Fließest auf die lezte
                              Trommel gelegt. Dieß Fließ wird hierauf in einer gewoͤhnlichen
                              Kardaͤtschmaschine behandelt, dann in Vorgespinnst verwandelt und endlich
                              versponnen.
                           
                        
                           F.
                                 Levrat's Kardaͤtsch-, Spinn- und Spulmaschine.
                           Hr. F. Levrat erfand eine
                              Maschine, womit man in ununterbrochener Bewegung alle Arten von Haaren oder Wollen
                              kardaͤtschen, spinnen und spulen kann, welche keinen groͤßeren Raum
                              einnimmt, als die gewoͤhnliche Kardaͤtschmaschine, und zu deren
                              Betrieb eine Wassermenge hinreicht, welche nur um ein unbedeutendes groͤßer
                              ist, als die fuͤr leztere Maschine erforderliche. Die Haare werden in Filzen
                              oder Matrazen in die Maschine gebracht, und kommen als groͤberes oder
                              feineres Gespinnst auf Spulen aus derselben. Die Zahl der Spindeln wechselt nach der
                              Breite der Kardaͤtschtrommel; auf eine solche von 3 Fuß Breite kommen 44
                              Spindeln, und diese koͤnnen selbst die Nacht uͤber stuͤndlich 1
                              1/2 Kilogr. Feingespinnst und so viel Grobgespinnst liefern als die Karde zu
                              kardaͤtschen vermag. Bei den groben oder schwach gedrehten Gespinsten
                              geschieht das Spulen nach einem Verfahren, welches vor allen uͤbrigen den
                              Vortheil voraus hat, daß die Enden gleichmaͤßig gedreht sind. Sowohl das
                              Fein- als das Grobspinnverfahren laͤßt sich mit Leichtigkeit an den allgemein
                              gebraͤuchlichen Kardaͤtschmaschinen anbringen. Der neue Mechanismus
                              kann auch ohne die Karde arbeiten, liefert vier Mal mehr als die Mule-Jennies, und
                              gewaͤhrt selbst denen, die weniger auf die Quantitaͤt als auf die
                              Regelmaͤßigkeit der Drehung bedacht sind, einen Vortheil von mehr als der
                              Haͤlfte. Hr. Levrat
                              macht sich anheischig, mit allen ihm eingesendeten Wollen und Haaren Proben zu
                              spinnen. Weitere Aufschluͤsse ertheilt der Vorstand der Société polytechnique in Paris, aus deren
                              Annalen, Nr. 21 diese Anzeige entnommen ist.
                           
                        
                           
                           Picot's Maschine zum Schneiden
                              von Furnirholz etc.
                           In den Annales de la Société
                                 polytechnique-pratique, No. 22 Wird eine von Hrn. Picot erfundene Maschine, womit man sehr
                              duͤnne Holzplatten schneiden kann, sehr empfohlen. Die Maschine ist sehr
                              leicht, eignet sich fuͤr in- und auslaͤndische Hoͤlzer, gibt im
                              Vergleiche mit den gewoͤhnlichen Saͤgen eine Ersparniß von beinahe der
                              Haͤlfte, so daß der Erfinder die Holzplatten um 25 Proc. wohlfeiler liefert,
                              als man sie bisher haben koͤnnte. Die Maschine bedingt gar keinen Verlust an
                              Holz; ein Mann kann sie in Bewegung sezen und zugleich dirigiren, waͤhrend
                              ein Knabe die geschnittenen Stuͤke aufliest. In einer Stunde liefert sie 4000
                              Blaͤtter aus westindischem Holz oder aus dem in der Buͤrstenbinderei
                              gebraͤuchlichen Holze. Aus einem Zoll Holz lassen sich mit ihr 24 bis 30
                              Blaͤtter fuͤr Buͤrstenbinder und 170 Blaͤtter zur
                              Lithographie schneiden. Eine neue verbesserte Maschine dieser Art liefert
                              Furnirblaͤtter von 28 bis 30 Zoll Laͤnge auf 14 bis 16 Zoll Breite;
                              zwei Arbeiter koͤnnen mit ihr in einer Stunde 400 Furnirblaͤtter von
                              jeder fuͤr die Tischlerkunst erforderlichen Dimension schneiden. Hr.
                              Picot besizt ein Patent,
                              dessen Benuzung er jedoch gegen billige Bedingungen gestattet.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Saget's Mahlmuͤhle fuͤr Armeen, Colonisten etc.
                           gibt Hr. General
                                 Bardin im Mémorial
                                 encyclopèdique, Mai 1836, S. 292 folgende Notiz. „Die von
                                 Hrn. Saget, einem
                                 ausgezeichneten Mechaniker in Paris rue Montholon,
                                    No. 24, erfundene Maschine ruht auf einem einfachen Wagen, der von
                                 einem Pferde gezogen und von einem Menschen geleitet wird. Sie ficht der
                                 aͤußeren Form nach einem Wasserfasse gleich, und mahlt und beutelt
                                 waͤhrend sie von dem Pferde gezogen wird, indem die Bewegung der
                                 Wagenraͤder die Maschine selbst in Thaͤtigkeit sezt. Das Spiel der
                                 Muͤhle kann von dem Kutscher in jedem Augenblik unterbrochen werden, ohne
                                 daß der Wagen selbst deßhalb anzuhalten brauchte. Die Maschine ist ferner so
                                 eingerichtet, daß sie, wenn man Halt macht, auch durch Wasserkraft, von
                                 Menschenhaͤnden und selbst von Kindern betrieben werden kann. Die
                                 Muͤhlsteine lassen sich in jede beliebige Entfernung von einander
                                 bringen, und man kann daher von der Bohne bis zur Hirse alle Koͤrner in
                                 derselben mahlen. Eben so laͤßt sich die Qualitaͤt und die
                                 Quantitaͤt des zu erzeugenden Mehles beliebig abaͤndern. Von einem
                                 Menschen betrieben liefert die Maschine taͤglich 2 1/2 Hectoliter Mehl,
                                 von 2 Menschen in Bewegung gesezt liefert sie taͤglich 5 Hectoliter, und
                                 von einem Pferde betrieben beilaͤufig 9 Hectoliter. Man ist mit
                                 Huͤlfe dieser sehr empfehlenswerthen Maschine in Stand gesezt in jedem
                                 Augenblik uͤberall und unter allen Umstaͤnden Mehl zu erzeugen,
                                 wenn man mit den dazu noͤthigen Koͤrnern versehen ist. Die
                                 Akademie in Bordeaux erstattete einen sehr guͤnstigen Bericht
                                 uͤber die Erfindung des Hrn. Saget.“
                              
                           
                        
                           Delpech's Verbesserungen in
                              der Fayencefabrication.
                           Hr. Delpech in Cahors, Dept. du Lot, hat einige Verbesserungen in der Fayence-
                              und Porzellanfabrication gemacht, welche angeblich folgende Vortheile gewahren; 1)
                              wird bei dem neuen Verfahren, welches in einem Auspressen (estampage) der Gegenstaͤnde besteht, das Glaͤtten
                              uͤberfluͤssig; 2) ist das Auspressen weit leichter, als das Ausdrehen
                              auf der Drehscheibe, so daß es, selbst dem ungeuͤbtesten Handlanger
                              uͤberlassen, immer vollendete Artikel, und zwar in vier- und zehnfacher und
                              fuͤr Gegenstaͤnde mit Verzierungen selbst in hundertfacher Anzahl
                              liefert; 3) da der auszupraͤgenden Masse (croute)
                              kein Wasser zugesezt zu wer, den braucht, und in der Presse ein großer Theil der in
                              ihr enthaltenen Feuchtigkeit ausgetrieben wird, so kommen die Artikel nach 8 bis 10
                              Minuten geformt und beinahe troken aus der Presse; man braucht also eine geringere
                              Anzahl von Modeln, als bei der alten Methode, und was noch schaͤzbarer ist,
                              weit weniger Raum zum Troknen, indem die Model waͤhrend der Fabrication auf
                              einander gesezt werden koͤnnen; 4) die Formnaͤhte sind beinahe nichtig
                              und koͤnnen daher leicht entfernt werden; 5) die aus den Formen kommenden
                              Gegenstaͤnde koͤnnen sich nicht mehr verziehen, da sie beinahe troken
                              sind; 6) es ergibt sich eine außerordentliche Ersparniß an Arbeitslohn. Die Société polytechnique unterhandelt uͤber die
                              Abtretung oder Mittheilung des Patentes, welches Hr. Delpech besizt. (Annales
                                 de la Société polytechnique, No. 23.)
                           
                        
                           Royl's verbesserte Methode
                              eiserne Roͤhren und Cylinder zu verfertigen.
                           Das London Journal of arts gibt in seinem neuesten
                              Septemberhefte Nachricht uͤber die schon am 21. Maͤrz 1831 patentirte
                              Methode George Royl's von
                              Walsall zur Verfertigung von eisernen Roͤhren oder Cylindern. Es bemerkt, daß
                              ihm diese Methode nicht von jenem Verfahren abzuweichen scheine, welches man bei
                              Verfertigung der gewoͤhnlichen Gasroͤhren einzuschlagen pflegt. Der
                              Patenttraͤger erhizt naͤmlich, nachdem das Eisenblech in Form der
                              verlangten Roͤhre, des gewuͤnschten Cylinders oder des zu
                              verfertigenden Flintenlaufes gebogen worden ist, die eine Haͤlfte davon in
                              einem Windofen oder in einem anderen Feuer, und laͤßt es dann zwischen einem
                              unmittelbar vor der Muͤndung des Ofens angebrachten ausgeschnittenen
                              Walzenpaare durchlaufen, damit die Raͤnder des Metalles auf diese Weise
                              zusammengeschweißt werden. Zur Erleichterung des Einfuͤhrens des aufgebogenen
                              Metalles zwischen die Walzen wird die obere Walze mit Huͤlfe eines mit ihrem
                              Wagen in Verbindung stehenden Hebels emporgehoben. Erst wenn die Walze hierauf
                              wieder herabgesenkt worden ist, und wenn sie das Eisen erfaßt hat, werden beide
                              Walzen in rotirende Bewegung versezt, damit die Schweißung bewirkt wird. Nach
                              vollbrachter Schweißung hat die Roͤhre oder der Cylinder dann zwischen einem
                              Paar cylindrischer Model durchzulaufen, wodurch deren Oberflaͤche vollkommen
                              rein und glatt wird. Der obere Model wird gleichfalls zur Erleichterung der
                              Einfuͤhrung der Roͤhre mittelst einer Hebelverbindung aufgehoben, und
                              wenn das Ende der Roͤhre zwischen den beiden Modeln gefaßt worden ist, wird
                              die Roͤhre mit Zangen und mit Huͤlfe irgend eines Mechanismus hindurch
                              gezogen.
                           
                        
                           Ueber einen in Frankreich eingefuͤhrten
                              Eisenfrischproceß.
                           Der Hermès berichtet in seiner Nr. 39, daß man im
                              Departement de la Haute-Saône eine
                              Verbesserung in der Erzeugung von Schmiedeisen eingefuͤhrt habe,
                              gemaͤß welcher das Roheisen mit Huͤlfe jener Waͤrme gefrischt
                              wird, die sich aus dem zum Ausschmelzen des Erzes benuzten Brennmateriale entwikelt.
                              Mit dem Hohofen in Verbindung sind die Frischheerde so eingerichtet, daß die Flamme
                              durch einen starken Luftstrom hineingetrieben wird, sich in dem ganzen Gestelle mit
                              Intensitaͤt entwikelt, und daselbst eine gleichmaͤßige Temperatur
                              unterhaͤlt. Das in dem Hohofen genommene Roheisen wird in fluͤssigem
                              oder halbfluͤssigem Zustande auf die Heerde gebracht, auf denen die
                              Entkohlung geschieht. Die zur Entkohlung dienenden Agentien sind von solcher Art,
                              daß sie genug Kohlenstoff ausziehen, und da man die schwefeligen Gase der Steinkohle
                              nicht zu fuͤrchten hat, so erzielt man ein sehr gutes Eisen, indem der
                              Frischproceß auf dieselbe Weise von Statten geht, wie bei den mit Holz und heißer
                              Luft gespeisten Frischfeuern. Man kann bei dem neuen Verfahren alle Arten von
                              Brennmaterial benuzen; doch haͤlt man sich vorzugsweise an scharf getroknetes
                              Holz, welches man entweder fuͤr sich allein, oder mit Holzkohlen vermengt
                              anwendet. Dieß ist Alles, was im Hermès
                              hieruͤber zu lesen ist.
                           
                        
                           Terrasson's Maschine zur
                              Ziegelfabrication.
                           Unter den vielen Maschinen und Apparaten, schreibt die France
                                 industrielle, welche seit 50 Jahren in Europa sowohl, als in Amerika zum
                              Behufe der Vervollkommnung und Beschleunigung der Ziegel- oder Baksteinfabrication
                              erfunden und empfohlen wurden, hat die Erfahrung und die Zeit nur einige wenige
                              bewaͤhrt. Hr. Terrasson-Fougères, Eigenthuͤmer der Fabrik
                              feuerfester Baksteine, welche in Neil im Dept. de
                                 Ardèche besteht, scheint durch seinen einfachen und sinnreichen
                              Apparat jedoch allen Anforderungen, die die Fabrication im Großen machen kann,
                              Genuͤge geleistet zu haben. Dieser Apparat, welcher dem Erfinder schon im
                              Jahre 1823 von Seite der Société
                                 d'encouragement die goldene Medaille eintrug, hat naͤmlich im Laufe
                              siebenjaͤhriger Praxis und Erfahrung solche Vervollkommnung erfahren, daß
                              gegenwaͤrtig 4 Handlanger und 3 Kinder stuͤndlich 4000 Ziegel damit zu
                              erzeugen im Stande sind. Die Zubereitung des Thones geschieht in einem Fasse,
                              welches mit dem in England gebraͤuchlichen große Aehnlichkeit hat; das Formen
                              selbst geschieht mittelst eines Models, der in Hinsicht auf Geschwindigkeit,
                              Genauigkeit und Ersparnis nichts zu wuͤnschen uͤbrig laͤßt. Als
                              Triebkraft kann man Pferde, den Wind, Wasser und Dampf benuzen. Die Maschine ist
                              einfach, wohlfeil und leicht in jeder Ziegelschlaͤgerei unterzubringen; der
                              patentirte Erfinder tritt das Recht, sich ihrer zu bedienen, unter sehr billigen
                              Bedingungen ab.
                           
                        
                           Runkelruͤbenzuker-Fabrik in England.
                           Das Mechanics' Magazine schreibt in seiner Nr. 691, daß
                              man in England, wo man bisher so sehr gegen die Ruͤbenzuker-Fabrication zu
                              Felde zog, in Chelsea, bei Thames Bank, eine Raffinerie erbaut habe, die in den
                              naͤchsten 6 Wochen bereits die vielen Runkelruͤben verarbeiten soll,
                              welche im Laufe dieses Sommers in Londons Nachbarschaft und namentlich in Wandsworth
                              gepflanzt worden sind. Die Maschinerie soll nach dem Principe der Vacuumpfannen
                              eingerichtet seyn, und man hofft schon auf den ersten Sud reinen, raffinirten Zuker
                              zu erhalten. Die Abfalle der Ruͤben will man in derselben Fabrik auf grobes,
                              braunes Pakpapier benuzen. – Eine zweite aͤhnliche Raffinerie erstand
                              in Belfast, in dessen Nachbarschaft allein im lezten Sommer uͤber 200 Acres
                              mit Runkelruͤben bepflanzt waren. Wenn die englische Regierung nicht bald mit
                              einer bedeutenden Auflage einschreitet, so duͤrften sich diese
                              Unternehmungen, wie das Mechanics' Magazine meint, in
                              Kuͤrze bedeutend mehren. Wer hatte dieß noch vor wenigen Jahren
                              getraͤumt!
                           
                        
                           Nachtraͤgliches uͤber Laurence's Methode den Runkelruͤbensaft
                              zu gewinnen.
                           Hr. Laurence gibt in einem
                              Schreiben an die Redaction des Mémorial
                                 encyclopédique folgende erlaͤuternde Notizen uͤber
                              seine doppelte Macerationsmethode, von der wir in diesem Bande des pol. Journ. S.
                              158 Meldung machten. „Man gibt in ein cylindrisches
                                 Gefaͤß,“ sagt er, „8 Zoll hoch zerriebene
                                 Runkelruͤben, schuͤttet dann dem Gewichte nach so viel Wasser
                                 darauf, als der Brei wiegt, zapft hierauf das Product, welches zur
                                 Laͤuterung gebracht wird, ab, und gießt noch einmal so viel Wasser auf,
                                 als das erste Mal. Das zweite Extract gießt man in einen Bottich, der so viel
                                 Mark enthaͤlt, als der erste, und der hiedurch gewonnene Saft wird
                                 gleichfalls zur Laͤuterung gebracht. Das Mark im zweiten Bottiche wird
                                 ebenso zwei Mal uͤbergossen, und auf dieselbe Weise geht der Proceß ins
                                 Unendliche fort. – Alle uͤbrigen Operationen gehen auf die
                                 herkoͤmmliche Methode von Statten. Ich erhielt nach dieser hoͤchst
                                 einfachen Methode 8 Proc. schoͤnen Zuker, und hoffe, es sogar noch weiter
                                 zu bringen.“
                              
                           
                        
                           Ueber Potaschegewinnung aus den
                              Ruͤbenzukermelassen.
                           Die Runkelruͤbe, schreibt das Mémorial
                                 encyclopédique in seinem lezten Oktoberhefte, scheint durch ein
                              neues Product, welches aus derselben gewonnen werden kann, von noch hoͤherer
                              Wichtigkeit fuͤr die Landwirthschaft sowohl, als fuͤr die Industrie
                              werden zu wollen. Es handelt sich naͤmlich um die Gewinnung der Potasche aus
                              den Ruͤkstanden, welche bei der Destillation der Melassen auf Alkohol
                              bleiben, und welche bisher unbenuzt verloren gingen. Um einen Begriff von der
                              Wichtigkeit zu bekommen, welche diese neue Verwendung der Runkelruͤbe
                              erlangen duͤrfte, genuͤgt es zu bemerken, daß man nach Hrn. Dubrunfaut's Verfahren aus den
                              Ruͤben auch noch eine. Quantitaͤt Potasche gewinnen koͤnne, die
                              den sechsten Theil des ausgezogenen Zukers betraͤgt. Bedenkt man
                              naͤmlich, daß gegenwaͤrtig schon jaͤhrlich 40 Millionen
                              Kilogramme Ruͤbenzuker in Frankreich erzeugt werden, so ergibt sich hieraus,
                              daß sich, abgesehen von dem Alkohol, zugleich auch noch 7 Mill. Kilogr. eines Salzes
                              gewinnen lassen, welches der besten kaͤuflichen Potasche an die Seite gesezt
                              werden kann, und welches fuͤr sich allein einen Werth von 8 bis 9 Mill.
                              Franken repraͤsentirt! Die Fabricationskosten sind nach Dubrunfaut nur unbedeutend.
                           
                        
                           Shiels's verbesserte Methode
                              den Reiß zu reinigen.
                           Hr. Charles Shiels. Kaufmann
                              von Liverpool, erhielt am 5. Aug., 1830 ein Patent auf eine verbesserte Methode Reiß
                              zu reinigen. Die von demselben gegebene Beschreibung seiner Erfindung beginnt mit
                              der gewoͤhnlichen Reinigungsmethode, gemaͤß welcher man den Reiß,
                              nachdem er gesiebt worden ist, zum Behufs der Entfernung der aͤußeren braunen
                              Schale durch ein Paar Muͤhlsteine laufen laͤßt, um ihn danach in einer
                              Puzmuͤhle von der Spreue zu reinigen, und endlich uͤber ein schief
                              geneigtes Drahtgitter laufen zu lassen, dessen Maschen oben am feinsten sind, damit
                              die kleinen oder zerbrochenen Koͤrner durchfallen koͤnnen. Nunmehr
                              erst beginnt die verbesserte Methode, welche darin besteht, daß man den Reiß
                              abermals durch eine Muͤhle laufen laͤßt, um ihn von der zweiten unter
                              der ersteren befindlichen Schale zu befreien. Diese Muͤhle soll einen harten
                              festen Bodenstein haben; der Laͤufer hingegen soll aus Holz bestehen, und an
                              seiner inneren Flaͤche mit einem Schaffelle, woran sich noch das Rauhe
                              befindet, uͤberzogen seyn. Das Rauhe dieses Felles soll gegen den
                              Laͤufer hin gekehrt seyn, damit solcher Maßen eine Art von Kissen gebildet
                              wird, welches einen elastischen Druk ausuͤbt, und dadurch das lezte
                              Haͤutchen des Reißes abreibt, ohne dabei die Koͤrner zu zerbrechen.
                              (Aus dem London Journal. August 1836, S. 359.)
                           
                        
                           Ueber den Verbrauch und die Ertraͤgnisse der
                              Fleischereien zu Paris
                           liefert das Journal du Commerce
                              folgende interessante Daten. Aus 40 Departements werden jaͤhrlich 72,000
                              Ochsen, 16,000 Kuͤhe, 72,000 Kaͤlber und 360,000 Hammel nach Paris
                              geschafft. Der Ankaufspreis dieser Thiere berechnet sich auf 42,584,000 Fr. die
                              Accise und die verschiedenen andern Kosten, jedoch mit Ausschluß allen
                              Arbeitslohnes, auf 5,525. 200 Fr. Man gewinnt von diesen 420,000 Stuͤken Vieh
                              77,080,000 Pfund Fleisch, welche fuͤr 41,515,200 Franken verkauft werden. Der
                              Ertrag der Haͤute berechnet sich auf 4,860,000 Fr.; jener des Talges auf
                              4,023,200 Fr.; jener der sogenannten Schlachterartikel auf 1,394,000 Fr. Erstaunend
                              ist, daß von dieser lezteren Summe auf Kazenfutter allein, als welches
                              gewoͤhnlich Herz, Lungen und Gekroͤs der Thiere gekauft werden,
                              325,000 Franken kommen, abgesehen davon, daß außerdem auch noch fuͤr 36,000
                              Fr. Kazenfutter von der Banlieue von Paris eingebracht wird! Der Verkauf der Jungen
                              berechnet sich auf 176,000 Fr., jener der Fuͤße, welche auf Klauenfett, Horn
                              und thierische Kohle benuzt werden, auf 165,440 Fr. Die Achillessehnen, die auf Leim
                              benuzt werden, so wie die Eingeweide, die der Saiten-Fabrication als Basis dienen,
                              werden den Fleischerjungen uͤberlassen. Das Blut, welches jaͤhrlich
                              fuͤr 28,000 Fr. an die Zukerraffinerien abgegeben wird, dient zugleich mit
                              dem Ertrage mehrerer anderen kleineren Artikel zur Bestreitung der
                              Administrationskosten des Syndikates. In Summa ergibt sich ein Ertrag von 52,133.
                              840 Fr., und rechnet man hievon den Ankaufspreis und die uͤbrigen Kosten ab,
                              so bleibt fuͤr das Fleischergewerbe zu Paris ein jaͤhrlicher Gewinn
                              von 4,024,640 Fr. Da nun Paris 500 Fleischer zaͤhlt, so kommen auf jeden
                              derselben im Durchschnitte jaͤhrlich 8049 Fr. Gewinn, wovon jedoch die Kosten
                              der Miethe, des Patentes und des Betriebes abzuziehen kommen.
                           
                        
                           Ueber die Eselsmilch im Vergleiche mit der Milch anderer
                              Thiere.
                           Hr. Peligot, der die Eselsmilch
                              neuerlich zum Gegenstaͤnde seiner Untersuchungen waͤhlte, fand, daß
                              sich dieselbe hauptsaͤchlich durch einen verhaͤltnißmaͤßig
                              groͤßeren Gehalt an Milchzuker von der Milch anderer Thiere unterscheide, und
                              daß hauptsaͤchlich diesem ihre heilkraͤftigen Wirkungen zuzuschreiben
                              seyn duͤrften. Ihr spezifisches Gewicht betraͤgt, jenes des Wassers zu
                              1000 angenommen, zwischen 1030 und 1035, Ihre Bestandtheile, nach einem Durchschnitte von 16 Analysen
                              genommen, sind: 90,47 Wasser und 9,53 fester Stoffe, welche leztere aus 1,29 Butter,
                              6. 29 Milchzuker und 1,95 Kaͤsestoff zusammengesezt sind. Das
                              Verhaͤltniß der festen Bestandtheile wechselt uͤbrigens je nach der
                              Nahrung der Thiere zwischen 7 und 11 Procent. Die menschliche Milch enthaͤlt
                              in 100 Theilen 8,97 Butter, 1,20 Milchzuker und 1,94 Kaͤsestoff; die Kuhmilch
                              enthaͤlt 2,68 Butter, 3,60 Milchzuker und 8,95 Kaͤsestoff, die
                              Ziegenmilch endlich enthaͤlt 4,56 Butter, 9,42 Milchzuker und 4,38
                              Kaͤsestoff. Hr. Péligot fand, daß die Milch verhaͤltnißmaͤßig
                              um so reicher an festen Bestandtheilen wird, je laͤnger sie in den Zizen
                              verweilt, und daß die zulezt aus den Strichen ausgetriebene Milch jedes Mal die
                              gehaltreichste ist, was die Landleute schon fruͤher sehr wohl wußten. Hr. P.
                              stellte nicht nur uͤber die Wirkung verschiedener Nahrungsmittel auf die
                              Beschaffenheit der Milch Versuche an, sondern er erweiterte dieselben auch auf die
                              Moͤglichkeit des Uebergehens von Arzneistoffen in die Milch. Die Milch einer
                              Eselin, welche 10 Tage lang 30 Gran hydryodsaures Kali genommen hatte, zeigte hiebei
                              einen ausgesprochenen Jodgehalt; Kochsalz kann in merklicher Quantitaͤt in
                              die Milch uͤbergehen; kohlensaures Natrum macht die Milch, die sonst sauer
                              reagirt, alkalisch. Die Milch einer Ziege, welche laͤngere Zeit
                              Queksilbersublimat genommen hatte, zeigte jedoch keine Spur hievon. (Wir
                              muͤssen in lezterer Hinsicht dieser dem Hermes
                              entnommenen Notiz beifuͤgen, daß dieß nicht bei allen thierischen Organismen
                              gleich zu seyn scheint, indem wir uns mehrfach uͤberzeugten, daß die
                              menschliche Milch durch laͤngeren Gebrauch von Queksilbersublimat sehr wohl
                              queksilberhaltig gemacht werden kann.)
                           
                        
                           Zunahme der Theeeinfuhr in England.
                           Die Times liefern aus dem Theehandel entnommen folgenden
                              Beweis fuͤr die außerordentliche Zunahme des Verbrauches und des Handels bei
                              groͤßerer, demselben gestatteter Freiheit. In den ersten sieben Monaten des
                              Jahres 1835 betrug die Theeeinfuhr in England 21,011,000 Pfd. St. im Werthe, in
                              denselben Monaten des Jahres 1836 hingegen, wo das Handelsmonopol nach China
                              aufgehoͤrt hatte, belief sich diese Summe bereits auf 36,650,000 Pfd. St. Die
                              als Zoll in den Staatsschaz fließenden Einkuͤnfte hievon stiegen
                              natuͤrlich in demselben Verhaͤltnisse!
                           
                        
                           Zuker- und Kaffeeeinfuhr in Europa.
                           Im Jahre 1835 wurden 913,500,000 Pfd. Zuker in Europa eingefuͤhrt, und davon
                              kamen 79 1/2 Millionen Pfund auf Hamburg, 70,100,000 auf Amsterdam, 55,300,000 auf
                              Marseille, 41,800,000 auf Antwerpen, 56,800,000 auf Trieft, 440,440,000 auf England.
                              Die Kaffeeeinfuhr in demselben Jahre belief sich auf 210,600,000 Pfd., wovon 41
                              Mill. auf Hamburg, 36 Mill. auf Amsterdam, 22 Mill. auf Antwerpen, 15 1/2 Mill. auf
                              Havre, 4,100,000 auf Bordeaux, 9 1/2 Mill. auf Marseille, 19,900,000 Pfd. auf Trieft
                              und 28 Mill. auf England kamen. (Hermés, No.
                              32.)