| Titel: | Verbesserungen in der Verfertigung von Schienen für Eisenbahnen, und in der Methode sie an einander zu fügen und zu fixiren, worauf sich John Ruthven von Edinburgh am 13. Okt. 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. IV., S. 23 | 
| Download: | XML | 
                     
                        IV.
                        Verbesserungen in der Verfertigung von Schienen
                           fuͤr Eisenbahnen, und in der Methode sie an einander zu fuͤgen und zu
                           fixiren, worauf sich John
                              Ruthven von Edinburgh am 13. Okt.
                              1836 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius
                              1837, S. 319.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Ruthven's verbesserte Schienen fuͤr Eisenbahnen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft 1) die Form und die Verfertigung von gußeisernen Schienen
                              fuͤr Eisenbahnen oder Schienenwege; und 2) die Verfertigung hohler, ekiger
                              Schienen aus zusammengeschweißten eisernen Roͤhren.
                           Fig. 44 gibt
                              einen Durchschnitt einer dem ersten Theile meiner Erfindung gemaͤß gebauten
                              Schiene; sie besteht, wie man sieht, aus zwei hohlen, aus einem Stuͤke
                              gegossenen Roͤhren a, b, von denen die obere eine
                              entsprechende Tragflaͤche fuͤr die Wagenraͤder hat. Das Neue
                              hiebei beruht jedoch hauptsaͤchlich auf dem unteren Theile c, indem man den Dorn beim Gießen der Schienen so
                              anzubringen hat, daß der innere Kreis oder die Bohrung in Hinsicht auf den
                              aͤußeren Rand excentrisch wird, so daß also das Metall an der unteren
                              Oberflaͤche eine bedeutend groͤßere Dike bekommt, als an allen
                              uͤbrigen Stellen; und daß diese Dike bis zu dem oberen Theile des Umfanges
                              hin allmaͤhlich abnimmt. Es erhellt offenbar, daß bei dieser Vertheilung der
                              Metalldike bei verhaͤltnißmaͤßig geringer Schwere der Schienen ein
                              hoher Grad von Staͤrke erzielt werden kann.
                           In Fig. 45
                              sieht man eine perspectivische Ansicht solcher Schienen, wie sie von ihren
                              Stuͤhlen d getragen werden. Diese Stuͤhle
                              d, welche zur Aufnahme der Schienen bestimmt sind,
                              und welche sich an den Schienen so weit verschieben lassen, daß sie die Enden zweier
                              Schienen umfassen, kommen uͤbrigens nur da in Anwendung, wo zwei Schienen an
                              einander stoßen. Als Unterlage fuͤr die uͤbrigen Theile der Schienen
                              hingegen dienen die Stuͤhle e, welche mit den
                              unteren Theilen der Schienen aus einem Stuͤke gegossen sind.
                           In Fig. 46,
                              47 und
                              48 sieht
                              man die Durchschnitte dreier, nach dem zweiten Theile meiner Erfindung verfertigter,
                              hohler, schmiedeiserner Schienen. Dieselben bestehen aus hohlen Schienen, welche aus
                              schmiedeisernen Roͤhren erzeugt werden, und denen man je nach
                              Umstaͤnden verschiedene Formen geben kann. Die geeignetsten Formen scheinen mir uͤbrigens
                              die hier abgebildeten zu seyn, an denen f jene
                              Flaͤche bezeichnet, welche die Wagenraͤder zu tragen hat. Um solche
                              hohle Schienen aus Schmiedeisen zu verfertigen, nehme ich eine lange Eisenplatte und
                              biege deren Raͤnder so auf, daß sie einander ganz oder beinahe
                              beruͤhren. In diesem Zustande bringe ich sie in einen Ofen, in welchem ich
                              sie bis zur Schweißhize erhize, um sie hierauf durch ausgekehlte Walzen laufen zu
                              lassen und dadurch deren Raͤnder durch Schweißung zu verbinden. Nach
                              vollbrachter Schweißung gebe ich die Roͤhren abermals in den Ofen, um sie
                              dann endlich durch jene ausgekehlten Walzen, durch die sie die gewuͤnschte
                              Form bekommen sollen, laufen zu lassen. Der Zwek der Erfindung ist auch hier
                              Erzielung einer großen Staͤrke mit einer verhaͤltnißmaͤßig
                              geringen Menge Metalles.
                           Ich weiß, daß schon fruͤher hohle Schienen in Vorschlag gebracht wurden; ich
                              nehme daher diese nur dann als meine Erfindung in Anspruch, wenn sie den hier
                              angegebenen Bedingungen entsprechen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
