| Titel: | Verbesserung an der Gebläsröhre oder Düse der Gebläsöfen und Schmiedefeuer, worauf sich John Isaak Hawkins, Civilingenieur, am 28. Septbr. 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. IX., S. 39 | 
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                        IX.
                        Verbesserung an der Geblaͤsroͤhre
                           oder Duͤse der Geblaͤsoͤfen und Schmiedefeuer, worauf sich
                           John Isaak Hawkins,
                           Civilingenieur, am 28. Septbr. 1836 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August
                              1837, S. 109.
                        Hawkins's verbesserte Duͤse fuͤr
                           Geblaͤsoͤfen und Schmiedefeuer.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht darin, daß ich der Muͤndung der
                              Geblaͤsroͤhre eine solche Gestalt gebe, daß die Luft oder der
                              sogenannte Wind in einer
                              oder mehreren duͤnnen Schichten, welche im Verhaͤltnisse zu dem
                              Volumen des Windes eine große Oberflaͤche darbieten, in den Ofen oder in die
                              Esse gelangt, damit die Luft ihren Sauerstoff unmittelbar an eine große Menge
                              entzuͤndeten Brennmateriales abgehen kann. Es wird hiedurch die Verbrennung
                              nicht nur auf die vortheilhafteste Weise beguͤnstigt, sondern es wird auch
                              jene Abschrekung des Metalles vermieden, die nothwendig entsteht, wenn eine
                              bedeutende Masse kalter Luft auf dasselbe Hingetrieben wird, wie dieß nach der
                              gewoͤhnlichen Methode zu geschehen pflegt.
                           Um nun diese Verbesserung auszufuͤhren, erweitere ich die gewoͤhnliche
                              kreisrunde Oeffnung des Mundstuͤkes oder des gegen das Feuer gerichteten
                              Endes der Geblaͤsroͤhre auf das Dreifache ihres gewoͤhnlichen
                              Durchmessers und manchmal noch daruͤber. Concentrisch in ihr bringe ich einen
                              kegelfoͤrmigen Pfropf an, dessen Spize gegen das Geblaͤs zu gekehrt
                              ist, waͤhrend seine Basis gegen das Feuer zu gerichtet ist, und entweder mit
                              dem Ende des Mundstuͤkes in einer Flaͤche liegt oder etwas
                              daruͤber hinaus oder hinein ragt. Die Dimensionen der Basis dieses Kegels
                              muͤssen solcher Art seyn, daß zwischen dem Kegel und den
                              Roͤhrenwaͤnden ein ringfoͤrmiger Raum bleibt, dessen
                              Flaͤchenraum jenem des gewoͤhnlichen Mundstuͤkes, oder wenn
                              mehrere vorhanden sind, aller zusammen gleichkommt. Der Wind gelangt in Folge dieser
                              Einrichtung in einer so duͤnnen cylindrischen Schichte in das Feuer, daß sich
                              dessen Sauerstoff unmittelbar mit dem Brennmateriale verbinden kann, und also die
                              Intensitaͤt des Feuers auf eine weit vortheilhaftere Weise erhoͤhen
                              wird, als dieß durch einen oder mehrere Stroͤme kalter Luft bewirkt werden
                              kann. Zur Befestigung des Kegels im Mundstuͤke dienen zwei Zapfen oder
                              Staͤbe, welche horizontal durch die Waͤnde der Roͤhre und durch
                              die Waͤnde des Kegels laufen, so daß sie die gemeinschaftliche Achse des
                              ersteren sowohl als des lezteren unter rechten Winkeln kreuzen. Manchmal bringe ich,
                              um den Kegel noch sicherer mit der Roͤhre concentrisch zu erhalten, auch zwei
                              seitliche Fuͤhrer an; und zuweilen verlaͤngere ich auch die beiden
                              Loͤcher im Kegel, so daß dieser mittelst eines Hebels, der seinen
                              Stuͤzpunkt in der Wand der Roͤhre oder in deren Naͤhe hat, in
                              der Richtung der gemeinschaftlichen Achse der Roͤhre und des Kegels um eine
                              geringe Streke verschoben werden kann. Ein Arm dieses Hebels ragt aus der
                              Roͤhre hervor, und auf diesen Arm kann man die Kraft wirken lassen,
                              waͤhrend der andere Arm innerhalb der Roͤhre bis zur Spize des Kegels
                              hinauf reicht, und daselbst mit einem Kettenglieds in Verbindung steht, welches auf
                              irgend eine bekannte Weise an der Spize des Kegels befestigt ist. Wenn man diesen
                              Hebel dadurch, daß man seinen aͤußeren Arm laͤngs der Roͤhre
                              bewegt, um seinen Stuͤzpunkt in Bewegung sezt, so wird der innere Arm den
                              Kegel in der Linie der gemeinschaftlichen Achse des Kegels und der Roͤhre
                              bewegen. Manchmal gebe ich dem die Kegelbasis umgebenden Ende des Mundstuͤkes
                              eine etwas kegelfoͤrmige Gestalt, so daß sie sich gegen das Feuer hin
                              erweitert; damit auf diese Weise der ringfoͤrmige Raum vergroͤßert
                              oder verkleinert wird; je nachdem man den Kegel vor- oder nach
                              Ruͤkwaͤrts schiebt. Zuweilen lasse ich die Geblaͤsroͤhre
                              in zwei oder mehrere Arme auslaufen, von denen ein jeder den Wind durch eine lange
                              schmale Oeffnung in das Feuer treten laͤßt, und deren saͤmmtliche
                              Oeffnungen an Flaͤchenraum dem Rauminhalte der gewoͤhnlich
                              gebraͤuchlichen einzelnen kreisrunden Muͤndung gleichkommt. An
                              Hohoͤfen und an kleineren Cupoloͤfen zum Schmelzen von Gußeisen
                              vertheile ich die Mundstuͤke rings um das Feuer herum, damit die Luft in
                              gleichen Entfernungen von einander in duͤnnen Schichten in das Feuer gelange.
                              An Schmiedessen vertheile ich sie nach der Laͤnge des Feuers; zugleich gebe
                              ich den groͤßten Oeffnungen eine senkrechte Stellung und eine solche
                              Hoͤhe, daß sie zum Anblasen eines Feuers von gehoͤriger Hoͤhe
                              am geeignetsten sind. Zuweilen bringe ich fuͤnf oder mehrere
                              Mundstuͤke mit kreisrunden Oeffnungen an, welche ich jedoch nicht fuͤr
                              eben so vortheilhaft halte wie die laͤnglichen. Auf die beschriebene Methode
                              den Kegel innerhalb des Kegels zu verschieben gruͤnde ich uͤbrigens
                              keine Patentanspruͤche, und eben so wenig auch auf die Anwendung zweier oder
                              mehrerer Mundstuͤke mit kreisrunden Oeffnungen.