| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von Hüten, Kappen und Müzen, worauf sich Henry Scott jun. und Robert Stephen Oliver, beide Hutmacher in Edinburgh, am 13. Okt. 1836 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XI., S. 42 | 
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                        XI.
                        Verbesserungen in der Fabrication von
                           Huͤten, Kappen und Muͤzen, worauf sich Henry Scott
                           jun. und Robert Stephen Oliver, beide Hutmacher in
                           Edinburgh, am 13. Okt. 1836 ein Patent
                           ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius
                              1837, S. 316.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Scott's und Oliver's verbesserte Huͤte, Kappen und
                           Muͤzen.
                        
                     
                        
                           Wir bezweken durch unsere Erfindung die Bildung eines aus Stahl, Eisen, Messing,
                              Fischbein, Holz oder anderen entsprechenden Substanzen zusammengesezten, der
                              Zusammenziehung sowohl als der Ausdehnung faͤhigen Gerippes fuͤr
                              Huͤte, Kappen und Muͤzen. Dieses Geripp, welches an der inneren Seite
                              der Kopfbedekung anzubringen ist, ist naͤmlich so eingerichtet, daß der Dekel
                              oder der obere Theil des Hutes auf die Krempe herabgedruͤkt werden kann, und
                              wenn der Druk nachgelassen doch wieder seine fruͤhere Form und Stellung
                              einnimmt.
                           Fig. 49 zeigt
                              eines dieser Gerippe in seiner aufrechten oder ausgedehnten Stellung, so wie auch
                              durch punktirte Linien angedeutet die aͤußere Gestalt des um das Geripp herum
                              angebrachten Hutuͤberzuges. Der Ring oder Kranz A
                              ist an dem Dekel des Hutes, der Ring B hingegen an der
                              Krempe befestigt. C, C, C, C sind die Stuͤzen mit
                              den in ihrer Mitte befindlichen Angelgewinden E, E, E, E.
                                 D ist der bewegliche Ring.
                           Fig. 50 gibt
                              eine Ansicht des Gerippes in zusammengedruͤktem Zustande.
                           In Fig. 51 ist
                              F eine seitliche Ansicht des mittleren
                              Gefuͤges, welches in Fig. 49 mit E, E bezeichnet ist, und zwar in
                              zusammengedruͤktem Zustande. G stellt dasselbe
                              von Vorne dar. H ist eine seitliche Ansicht des
                              Gefuͤges, welches bei Fig. 52 beschrieben
                              werden soll, und welches in I von der Kante her
                              dargestellt ist.
                           Fig. 52 zeigt
                              ein aus Draͤhten zusammengeseztes Geripp.
                           Die Gerippe bestehen demnach aus zwei Ringen oder Kraͤnzen A, B, mit denen durch Gefuͤge oder Gewinde vier
                              oder mehrere aufrechte Traͤger oder Stuͤzen verbunden sind. In der
                              Mitte dieser lezteren befinden sich Gewinde, welche gestatten, daß sich diese
                              Stuͤtzen und mit ihnen auch die beiden Ringe zusammenlegen. Einer dieser
                              Kraͤnze A wird an den Dekel genaͤht, oder
                              auf andere Weise an einer inneren, zur Fuͤtterung dienenden Krone befestigt;
                              der andere Kranz B hingegen, welcher eine ovale oder
                              irgend eine andere, denn Kopfe des Traͤgers entsprechende Gestalt hat, wird
                              an dem unteren Theile des Koͤrpers des Hutes oder an der Krempe
                              angenaͤht, oder auch auf andere Weise daran befestigt. In das Futter des
                              Hutes wird ein aus Metall oder einem anderen zwekgemaͤßen Materiale
                              bestehender Ring, an dem sich schwache, den aufrechten Stuͤzen entsprechende
                              Biegungen befinden, genaͤht, und auf diese Weise eine bewegliche Krone
                              gebildet, welche es moͤglich macht, daß der Hut entweder in seiner Form
                              erhalten oder auch beliebig zusammengedruͤkt werden kann.
                           Wenn man sich des Hutes bedienen will, so muß der bewegliche Ring oder die bewegliche
                              Krone mit dem Daumen und den Fingern nach Einwaͤrts oder gegen den Dekel des
                              Hutes hin geschoben werden, damit er auf diese Weise laͤngs der aufrechten
                              Stuͤzen bewegt wird und mithin leztere auf aͤhnliche Weise, wie die
                              Staͤbchen eines Sonnenschirmes ausgespannt werden. In einer beinahe
                              aufrechten Stellung werden hiebei die Stuͤzen fixirt, indem man dem mittleren
                              Ring in die Kerben bringt, welche in der Naͤhe der mittleren Gewinde in den
                              Stuͤzen angebracht sind. Um den Hut zusammenzudruͤken muß man den
                              beweglichen Ring gegen die Krempeherabziehen, indem man eine oder mehrere der
                              aufrechten Stuͤzen mit dem Daumen und mit den Fingern nach Einwaͤrts
                              druͤkt, und den Ring aus den erwaͤhnten Kerben befreit.
                           Die Krempe dieser Huͤte kann aus Filz, einem Wollen- oder
                              Baumwollenzeuge oder irgend einem anderen biegsamen Materiale bestehen. Der Ueberzug
                              der Krempe sowohl als des Gestelles kann, aus Castor, Seide, Sammet, Baumwollzeug
                              oder irgend einem anderen der gewoͤhnlich hiezu verwendeten Stoffe
                              gewaͤhlt werden, der zwischen dem Dekel und der Krempe befindliche Theil muß
                              jedoch immer weich und ungesteift bleiben, damit er die freie Beweglichkeit des
                              Gerippes nicht beeintraͤchtige. Bemerken muͤssen wir, daß wir den
                              inneren Rand der Krempe etwas weniges nach Aufwaͤrts zu biegen pflegen, damit die
                              noͤthige Befestigung des Ringes B keinen
                              unangenehmen Druk auf den Kopf desjenigen, der den Hut traͤgt,
                              ausuͤben kann. Wir binden uns in Hinsicht auf das Material, aus welchem wir
                              unsere verbesserten Huͤte, Kappen und Muͤzen verfertigen, an gar
                              nichts; denn wir beschraͤnken uns in unseren Anspruͤchen lediglich auf
                              den Bau und die Zusammensezung des inneren Gerippes, womit man die Huͤte etc.
                              zusammenhaltbar und ausdehnbar machen kann.Unsere Leser werden finden, daß dieses Geripp nichts weiter als eine Copie
                                    desjenigen ist, welches Hr. Gibus in seinen
                                    mechanischen Huͤten anbringt. Diese Huͤte, auf welche in
                                    Frankreich vor 2 Jahren ein Patent ertheilt wurde, findet man im Polyt.
                                    Journal Bd. LIX. S. 290
                                    beschrieben.A. d. R. Wir hielten es nicht fuͤr noͤthig in Hinsicht auf die Kappen,
                              die wir nach diesem Systeme verfertigen, eigene Abbildungen zu geben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
