| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen, Zurichten und Dubliren von Baumwolle und anderen Faserstoffen, worauf sich Joel Livsey, Baumwollspinner von Bury in der Grafschaft Lancaster, am 10. Nov. 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XX., S. 114 | 
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                        XX.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen,
                           Zurichten und Dubliren von Baumwolle und anderen Faserstoffen, worauf sich Joel Livsey, Baumwollspinner
                           von Bury in der Grafschaft Lancaster, am 10. Nov.
                              1836 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Sept.
                              1837, S. 145.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Livsey's verbesserte Maschinen zum Spinnen, Zurichten und Dubliren
                           von Baumwolle etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung beruht auf der Ausstattung der vorderen oder Speisungswalzen der zum
                              Spinnen, Zurichten und Dubliren der Baumwolle und anderer Faserstoffe dienenden
                              Maschinen mit einer beweglichen, aus Wolle oder einem anderen aͤhnlichen
                              Materiale bestehenden Oberflaͤche, um dadurch das sogenannte Stuͤkeln
                              (piecing or joining) des von der vorderen Walze
                              abgegebenen Vorgespinnstes zu erleichtern, und den damit verbundenen Verlust
                              bedeutend zu vermindern.
                           Fig. 34 gibt
                              eine Endansicht einer gewoͤhnlichen Drosselmaschine, woraus erhellt, auf
                              welche Art und Weise meine Verbesserungen daran anzubringen sind. In Fig. 35 sieht man meine
                              Verbesserung an der vorderen oder Speisungswalze einer derlei Maschine angebracht.
                              Fig. 36
                              und 37
                              endlich sind Front- und Endansichten meiner Verbesserungen, und zwar in deren
                              Anwendung an der vorderen Walze einer zum Spinnen, Zurichten und Dubliren von
                              Baumwolle und anderen Faserstoffen bestimmten Maschine. Der einzige Unterschied
                              zwischen der in Fig. 36 und 37 und in Fig. 34 und 35 bemerkbaren
                              Anordnung der Theile besteht in einer leichten Modification der gewoͤhnlichen
                              Maschinerie, wodurch meine verbesserten Vorrichtungen besser unterstuͤzt
                              werden.
                           In Fig. 34 ist
                              A die vordere oder Speisungswalze; B die auf gewoͤhnliche Weise aufgestellt Spule
                              mit dem Vorgespinnste, und C die Spindel oder Spule,
                              welche zur Aufnahme des Gespinnstes dient. Meine Verbesserungen bestehen in einem
                              Hebel a, a, welcher an dem einen Ende mit einem Gewichte
                              b versehen ist, waͤhrend sich an seinem
                              anderen Ende eine mit Wollentuch oder einem anderen derlei Materiale
                              uͤberzogene hoͤlzerne Walze c, die ich mit
                              dem Namen under clearer bezeichne, befindet. Der Hebel
                              a, a hat seinen Drehpunkt in d, das Gewicht b sucht also die Walze c bestaͤndig gegen die Oberflaͤche der
                              vorderen oder Speisungswalze A anzudruͤken. Der
                              Grad dieses Drukes haͤngt nothwendig von der Schwere des Gewichtes b ab, welches je nach Umstaͤnden gewechselt
                              werden kann. Die Walze
                              c wird in dieser Stellung der Bewegung der vorderen
                              oder Speisungswalze A theilhaftig. Sobald das Gespinnst
                              oder der Faden auf dem Uebergange von der Walze A an die
                              Spindel oder Spule, auf die er endlich aufgewunden wird, bricht, wird derselbe von
                              der Walze c aufgenommen, indem er lieber an der rauhen
                              Oberflaͤche dieser lezteren, als an der Oberflaͤche der gerieften
                              Walze A haͤngen bleibt.
                           Der Bau und die Stellung der Walze c erhellt noch besser
                              aus Fig. 36
                              und 37, wo
                              zur Bezeichnung der einzelnen Theile dieselben Buchstaben beibehalten sind. Der
                              Stuͤzpunkt fuͤr die kleinen Hebel a, a
                              befindet sich jedoch hier in einer Spalte oder Oeffnung in dem Pfosten, der die
                              gewoͤhnlichen Walzen traͤgt. Ich gebe dieser Einrichtung an neuen
                              Maschinen wegen ihrer groͤßeren Festigkeit und Zwekmaͤßigkeit den
                              Vorzug.
                           Die Vortheile, welche aus der Anwendung dieser meiner Verbesserungen an den zum
                              Spinnen, Zurichten und Dubliren der Baumwolle dienenden Maschinen erwachsen, werden
                              allen Spinnern und Sachverstaͤndigen einleuchten. Sie verhuͤten
                              naͤmlich im Falle des Brechens des Vorgespinnstes oder Garnes die
                              Anhaͤufung von solchem auf der vorderen Walze; sie verhuͤten ferner,
                              daß das gebrochene Ende das benachbarte Vorgespinnst oder Garn
                              beeintraͤchtigt oder gar zum Bruche bringt, was haͤufig zu geschehen
                              pflegt, wenn man sich meiner Verbesserungen nicht bedient. Endlich laͤßt sich
                              auch das Stuͤkeln besser verrichten, indem es genau mit der von der vorderen
                              Walze gelieferten Quantitaͤt Vorgespinnst oder Garn geschieht; und indem das
                              Bruchende von der Walze c aufgenommen wird, auf der es
                              verbleiben kann, bis der Arbeiter Muße hat es zu beseitigen. Dieser Umstand allein
                              gibt die Moͤglichkeit das Stuͤkeln schneller, oder was dasselbe ist,
                              mit weniger Haͤnden zu bewerkstelligen.
                           Meine Erfindung laͤßt verschiedene Modificationen zu; so kann man nicht nur
                              das Gewicht b durch eine Feder ersezen, oder eine solche
                              unmittelbar unter der Walze c anbringen; sondern man
                              kann auch auf eine andere als die hier beschriebene Weise eine bewegliche, aus Wolle
                              oder einer anderen aͤhnlichen Substanz bestehende Oberflaͤche auf die
                              Speisungswalze anwenden. Ich nehme daher keineswegs die hier beschriebene, besonders
                              zwekdienlich scheinende Anordnung und Einrichtung allein, sondern im Allgemeinen die
                              Anwendung einer umlaufenden Walze auf die Oberflaͤche der unteren vorderen
                              oder Speisungswalze als meine Erfindung in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
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