| Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Skizziren und Zeichnen, worauf sich Samuel Parlour in Addicombe Road, Grafschaft Surrey, am 30. März 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XXXIX., S. 190 | 
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                        XXXIX.
                        Verbesserungen an den Apparaten zum Skizziren und
                           Zeichnen, worauf sich Samuel
                              Parlour in Addicombe Road, Grafschaft Surrey, am 30. Maͤrz 1836 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jan.
                              1837, S. 28.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Parlour's verbesserte Apparate zum Skizziren u.
                           Zeichnen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezwekt einen verbesserten Apparat zum Skizziren und Zeichnen, den
                              ich Parlour's Camera (Parlour's
                                 Sketching Case) nennen will, und der aus folgender Beschreibung der hierauf
                              bezuͤglichen Zeichnung allgemein verstaͤndlich werden wird.
                           Fig. 10 gibt
                              eine Ansicht meines Apparates von der Seite, so wie er an einem Portefeuille oder an
                              einem Kaͤstchen angebracht werden kann.
                           Fig. 11 zeigt
                              das Portefeuille oder das Kaͤstchen im Grundrisse.
                           Fig. 12, 13, 14 und 15 sind die
                              einzelnen Theile, auf deren Anordnung und Anwendung meine Erfindung eigentlich
                              beruht.
                           An saͤmmtlichen Figuren sind gleiche Theile mit denselben Buchstaben
                              bezeichnet.
                           a ist ein hohler Stab, der sich ziemlich hart in dem
                              Angelgewinde b bewegt, welches mit einer Schraube an dem
                              Portefeuille oder an dem Kaͤstchen festgemacht ist, indem diese Schraube
                              durch eines der Loͤcher c, c dringt. An dem
                              oberen Theile dieses Stabes ist eine Schraube geschnitten, an welche die
                              Schraubenmutter d geschraubt ist; und da das obere Ende
                              des Stabes gespalten ist, so wird durch das Anschrauben dieser Schraubenmutter d bewirkt, daß mit diesem oberen Ende des Stabes a der Stab e, der sich in
                              dem Stabe a schieben laͤßt, in jeder beliebigen
                              Stellung fixirt werden kann. Auf diese Weise kann demnach der Stab e, welcher die spaͤter zu beschreibenden Theile
                              traͤgt, in der gewuͤnschten Laͤnge und Stellung adjustirt
                              werden. f ist ein kleiner Reflector aus Glas oder irgend
                              einem anderen entsprechenden Materiale; er ist in einem Rahmen aufgezogen, wie man
                              aus Fig. 12
                              im Grundrisse und von der Seite her sieht, und besteht aus einer auf der
                              Ruͤkseite belegten, vierekigen Glasplatte, die mittelst der Schraube g in dem Rahmen festgestellt ist. Dieser Reflector ist
                              an einer Spindel h aufgehaͤngt, und laͤßt
                              sich mit Huͤlfe einer kurzen Schraube und einer Schraubenmutter i stellen oder adjustiren, indem diese Schraube durch
                              eine in dem Rahmen k befindliche Spalte oder Oeffnung
                              j dringt. Es erhellt hieraus, daß man den Reflector
                              in Hinsicht auf die uͤbrigen Theile unter jeden beliebigen Winkel stellen kann. Der
                              Rahmen k, dessen Gestalt und Bau aus Fig. 10 und 13 deutlich
                              erhellt, laͤßt sich um eine Achse oder Spindel l
                              bewegen. m ist ein Rahmen, den man in Fig. 14 einzeln
                              fuͤr sich im Grundrisse und von der Seite abgebildet sieht, und in welchem
                              ein vierekiges Stuͤk eines braunen oder auch eines anders gefaͤrbten
                              Glases festgemacht ist; er bewegt sich hart um einen Zapfen oder um eine Spindel,
                              die sich an dem oberen Theile des hohlen Stabes befindet. Der Rahmen n endlich enthaͤlt eine Linse, welche dem
                              Gesichte der Person, die sich des Instrumentes bedient, angepaßt seyn muß, und die
                              beim Zeichnen die Spize des Zeichenstiftes deutlich macht. Dieser Rahmen
                              laͤßt sich, wie aus der Abbildung deutlich hervorgeht, mit Huͤlfe der
                              Schraube o unter jedem beliebigen Winkel stellen.
                           Das hiemit beschriebene Instrument wird auf folgende Art benuzt. Man stellt die
                              verschiedenen Rahmen und Glaͤser, wie Fig. 10 zeigt, solcher
                              Maßen, daß der zu skizzirende Gegenstand auf die unterhalb befindliche
                              Flaͤche reflectirt erscheint, wobei der Zeichner in der Richtung des Pfeiles
                              durch das Instrument schaut. Das Instrument laͤßt sich sehr leicht stellen;
                              und wenn die Stellung correct seyn soll, so muß der auf der unteren Flaͤche
                              erscheinende Reflex einer senkrechten Linie des Objectes mit den Seiten des
                              Portefeuilles oder des Kaͤstchens parallel erscheinen. Ist das Instrument so
                              gestellt, so kann jeder Gegenstand leicht gezeichnet werden; denn man sieht die den
                              Zeichenstift fuͤhrende Hand sehr deutlich, wenn man mit dem Auge durch das
                              Instrument blikt, und kann demnach, wenn man das reflectirte Bild auf ein in das
                              Portefeuille gelegtes Blatt Papier fallen laͤßt, die Zeichnung sehr leicht
                              ausfuͤhren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
