| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XLVIII., S. 229 | 
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                        XLVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preise, welche die Société industrielle in Muͤlhausen in ihren
                              Generalversammlungen vom 31. Mai 1838, 1839 und 1840 zuerkennen wird.
                           Die Société industrielle in
                              Muͤlhausen macht in No. 49 ihres Bulletins das
                              Programm der Preise bekannt, welche sie in ihrer lezten Jahressizung auszuschreiben
                              fuͤr gut fand. Da diese Preise großen Theils mit den fruͤher schon oft
                              bekannt gemachten uͤbereinstimmen, so begnuͤgen wir uns mit einer
                              ausfuͤhrlicheren Erwaͤhnung der neuen und mit einer kurzen Hinweisung
                              auf die aͤlteren.
                           
                              Chemische Kuͤnste.
                              Die dreizehn ersten auf das Jahr 1838 verschobenen Preise sind ganz dieselben,
                                 wie jene, welche man im Polyt. Journ. Bd. LXI.
                                    S. 473 unter den Nummern: 1, 2, 4, 5, 6, 8, 10, 11, 13, 14, 15, 16 und
                                 17 aufgefuͤhrt findet.
                              Außerordentliche Preise sind:
                              14) Preis von 15,300 Fr. fuͤr Ausfindigmachung eines Mittels, womit man
                                 bei bloß einmaligem Faͤrben allen Farbstoff des Krappes, oder wenigstens
                                 um ein Drittheil mehr, als man bisher bei den gewoͤhnlichen
                                 Faͤrbemethoden daraus erhielt, auf gebeiztem Zeuge befestigen kann.
                              15) Preis von 14,600 Fr. fuͤr Auffindung eines Krapptafelroths, zu welchem
                                 kein anderer Farbstoff als Krapp kommt, welches dieselbe Intensitaͤt,
                                 Lebhaftigkeit und Haltbarkeit hat, wie das schoͤnste mit Krapp
                                 gefaͤrbte Roth oder Rosenroth, eben so gut auf der Walzenmaschine, wie
                                 mit dem Model gedrukt werden kann, und zwar auf weiße Baumwollzeuge, die keine
                                 Vorbereitung erhielten. Nach dem Druken darf keine andere Operation
                                 noͤthig seyn, als das Auswaschen in Wasser oder das Daͤmpfen; und
                                 eben so muß es der Einwirkung des Sonnenlichtes, der alkalischen
                                 Chlorverbindungen, der Seifen, der Saͤuren und Alkalien eben so gut
                                 widerstehen, wie das mit Krapp gefaͤrbte Roth. Auch muß die Farbe alle
                                 Schattirungen vom Dunkelroth bis zum hellen Rosenroth geben. Endlich
                                 duͤrfen zwei Liter dieser Farbe nicht uͤber 10 Fr. kosten.
                              Neuer Preis:
                              16) Goldene Medaille fuͤr eine Reihe von Analysen von Luft, welche in den
                                 Schornsteinen der Dampfkessel des Departements genommen wurde.
                              
                           
                              Mechanische Kuͤnste.
                              Die fuͤnfzehn ersten, auf das Jahr 1838 verschobenen Preise sind so
                                 geblieben, wie man sie im Polyt. Journ. Bd.
                                    LXI. S. 474 unter denselben Nummern ausgeschrieben findet: mit dem
                                 einzigen Unterschiede, daß unter 6 und 14 eine silberne Medaille bestimmt war,
                                 waͤhrend gegenwaͤrtig eine goldene ausgesezt ist.
                              Außerordentlicher Preis:
                              16) Preis von 36,500 Fr., durch Subscription gegruͤndet, fuͤr den
                                 Erfinder eines Reservoirs fuͤr Triebkraft, wodurch sich ein Theil der
                                 gaͤnzlich verloren gehenden Kraft des Wassers, Windes, Dampfes oder
                                 irgend einer anderen Triebkraft aufspeichern laͤßt.
                              Neue Preise sind:
                              17) Goldene Medaille von 500 Fr. im Werth fuͤr eine oder mehrere
                                 Vorrichtungen an den zur Vorbereitung der Baumwolle fuͤr die
                                 Spinnmaschinen dienenden Mechanismen: namentlich an den Klopfzupfern,
                                 Ausbreitern und Kardirmaschinen, wodurch der Verlust oder Abfall, der sich
                                 dermalen mit den besten dieser Maschinen ergibt, um ein Bedeutendes und zwar
                                 wenigstens um 5 Proc. vermindert wird, ohne daß die Qualitaͤt des
                                 Productes dafuͤr irgend eine Beeintraͤchtigung erleidet. (Die
                                 concurrirenden Maschinen muͤssen wenigstens 10 Monat lang gearbeitet
                                 haben; ihre Bedienung darf keinen hoͤheren Arbeitslohn veranlassen; sie
                                 muͤssen sich auf alle Sorten von Baumwolle anwenden lassen, und was die
                                 Karden betrifft, wenigstens ein Sortiment von sechs dieser Vorrichtungen
                                 umfassen.)
                              
                              18) Goldene Medaille fuͤr eine Reihe vergleichsweise angestellter
                                 Versuche, aus denen sich durch die Quantitaͤt des verdampften Wassers
                                 ergibt, ob es in Hinsicht auf den Verbrauch an Brennmaterial von Vortheil ist,
                                 den Luftzug an den Dampfkesseln mittelst eines Geblaͤses, anstatt
                                 mittelst eines Schornsteines zu erzeugen.
                              (Die Versuche muͤssen mit guten und schlechten Steinkohlen vorgenommen
                                 worden seyn, indem fuͤr leztere die Anwendung eines Ventilators
                                 vortheilhafter ausfallen duͤrfte. Im Falle der Anwendung eines
                                 Geblaͤses muͤßte die Waͤrme des entweichenden Rauches zur
                                 Erhizung der Luft und des Speisungswassers, und wenn es die Localitaͤt
                                 gestattet, auch noch zu anderen Zweken verwendet werden. Die Abhandlung
                                 haͤtte daher eine Beschreibung dieser Vorrichtung zu enthalten. Bei jedem
                                 Versuche ist die Temperatur des Rauches, nachdem man jeden moͤglichen
                                 Vortheil davon gezogen oder bei dessen Austritt anzugeben. Es ist nicht
                                 nothwendig, daß bei der Anwendung des Geblaͤses zur Beseitigung des
                                 Rauches ein keiner Rauchfang hinreicht; sondern die Waͤrme des Rauches
                                 braucht nur in solchem Grade absorbirt zu werden, daß sein Emporsteigen im
                                 Rauchfange durch einen Ventilator unterstuͤzt werden muß. Es handelt sich
                                 naͤmlich hauptsaͤchlich darum, zu wissen, ob der Aufwand, welcher
                                 erforderlich ist, um durch Erhizung eines Rauchfanges von 100 Fuß Hoͤhe
                                 auf 300 und selbst auf 400° einen gehoͤrigen Zug zu erzeugen,
                                 nicht groͤßer ist, als jener, der mit der Anwendung eines
                                 Geblaͤses zu diesem Zweke verbunden ist, wenn alle die Waͤrme, die
                                 fruͤher zur Erhizung des Schornsteines diente, dabei zu anderen
                                 nuͤzlichen Zweken verwendet wird.)
                              
                           
                              Naturgeschichte und Landwirthschaft.
                              Unter den vierzehn in diesen Faͤchern ausgeschriebenen Preisen findet man
                                 diejenigen beibehalten, welche man im Polyt. Journ. Bd. LXI. S. 475 unter Nr. 1, 2, 3, 5, 6,
                                 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15 und 16 aufgefuͤhrt sind.
                              
                           
                              Verschiedene Preise.
                              Außer der Wiederholung der am angefuͤhrten Orte unter 1, 2 und 3
                                 aufgefuͤhrten Preisaufgaben, kommen hier noch als neue hinzu:
                              4) Goldene Medaille von 500 Fr. im Werthe fuͤr Verbesserung der
                                 Ziegelfabrication nach flaͤmmdischer Methode im Departement des
                                 Oberrheins.
                              5) Goldene Medaille von 300 Fr. im Werthe fuͤr Kalkbrennerei mittelst
                                 Steinkohlen im Departement des Oberrheins.
                              6) Goldene Medaille fuͤr Anwendung des Anthracites von Offenburg und
                                 Uffholz zur Feuerung der Dampfkessel im Großen.
                              
                           
                        
                           Ueber die große Verbindungs-Eisenbahn zwischen
                              Birmingham, Manchester und Liverpool.
                           Die Eigenthuͤmer dieser Eisenbahn hielten am 7. Sept. laufenden Jahres eine
                              General-Jahres-Versammlung, in welcher die Directoren der Gesellschaft
                              ihren Bericht erstatteten. Das Wesentlichste dieses Berichtes ist dem Mechanics' Magazine, No. 737 gemaͤß
                              Folgendes:
                           
                              „Es ist nun gluͤklicher Weise nicht mehr an der Zeit bei langen
                                 Eroͤrterungen uͤber den großen Nuzen der Eisenbahnen, uͤber
                                 die Geschwindigkeit, Sicherheit, Ersparniß und Bequemlichkeit, die sie
                                 gewaͤhren, und uͤber die großen Veraͤnderungen, welche sie
                                 in allen unseren socialen Verhaͤltnissen hervorzubringen bestimmt sind,
                                 zu verweilen. Unserer Gesellschaft war es jedoch vorbehalten, in England die
                                 praktische Ausfuͤhrung einer Bahnstreke von beinahe 100 engl. Meilen
                                 Laͤnge durch das Herz des Landes und durch die belebtesten und
                                 industrioͤsesten Gegenden in ihren Folgen zu zeigen. Die
                                 Eroͤffnung einer Eisenbahn von diesem Charakter ist ein wahres
                                 Nationalereigniß, dessen Folgen Jedermann und die Gesellschaft insbesondere
                                 interessiren muͤssen. Die in den beiden ersten Monaten gemachte Erfahrung
                                 uͤbertraf selbst die sanguinischsten Hoffnungen; die meisten der
                                 bisherigen directen Fahrgelegenheiten mußten eingestellt werden, ja selbst ein
                                 großer Theil der auf Seitenwegen fahrenden Eilwagen, so wie die Privatfuhrwerke
                                 sind unsichtbar geworden, waͤhrend der Verkehr auf allen zur Eisenbahn
                                 fuͤhrenden Eisenbahnen auf eine wirklich unglaubliche Weise stieg.
                                 Liverpool und Manchester sind nur mehr eine Nachtfahrt von London entfernt, und
                                 andere Orte haben nicht weniger dabei gewonnen. Man mag sich einen Begriff davon
                                 machen, wenn man bedenkt, daß taͤglich nicht weniger als 740
                                 Postfelleisen an den verschiedenen Eisenbahnstationen auf- und abgeladen
                                 werden! Alle Gerechtigkeit muͤssen wir in dieser Hinsicht auch der
                                 Schnelligkeit und dem guten Willen, womit die Postbehoͤrden ihr
                                 bisheriges System der neuen Ordnung der Dinge anpaßten, widerfahren lassen; und
                                 obgleich wir der Ansicht sind, daß die der Gesellschaft in dieser Beziehung
                                 werdende Entschaͤdigung, weder mit den von ihr geleisteten Diensten, noch
                                 mit dem großen Gewinne, den das Publicum daraus zieht, im Verhaͤltnisse
                                 steht, so glauben wir doch, daß es Pflicht ist hier jede Erleichterung eintreten
                                 zu lassen, und gerade hier das Interesse der Gesellschaft dem
                                 Gesammt-Interesse unterzuordnen.
                              
                           Die Brutto-Einnahmen, welche sich seit Eroͤffnung der Bahn ergaben,
                              waren wie folgt:
                           
                              
                                 
                                 
                                 
                                     Pfd.
                                 Sch.
                                  D.
                                 
                              
                                 In der mit dem
                                   8.
                                 Julius ablaufenden Woche
                                    3224
                                 15
                                   7
                                 
                              
                                 
                                 15.
                                   –
                                    4910
                                 19
                                 11
                                 
                              
                                 
                                 22.
                                   –
                                    5452
                                 10
                                   7
                                 
                              
                                 
                                 29.
                                   –
                                    4673
                                 12
                                 10
                                 
                              
                                 
                                   5.
                                 August
                                    4887
                                   4
                                 
                                 
                              
                                 
                                 12.
                                    –
                                    5873
                                 19
                                   1
                                 
                              
                                 
                                 19.
                                    –
                                    6394
                                   1
                                   8
                                 
                              
                                 
                                 26.
                                    –
                                    5649
                                   5
                                   8
                                 
                              
                                 
                                   2.
                                 September
                                    5395
                                 16
                                   9
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 ––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Summa
                                 46,462
                                   6
                                   1
                                 
                              
                           Diese Einnahmen vertheilten sich folgendermaßen:
                           
                              
                                 
                                 
                                            Passagiere
                                     Einnahme
                                 
                              
                                 
                                 1. Classe
                                 2. Classe
                                    Pfd.
                                 Sch.
                                 D.
                                 
                              
                                 1) von Liverpool nach Birmingham
                                   5708
                                   2840
                                   7893
                                   9
                                 6
                                 
                              
                                 2) von Birmingham nach Liverpool
                                   6542 1/2
                                   3576
                                   9198
                                 19
                                 6
                                 
                              
                                 3) nach Stationen auf der Bahn nach
                                    Liverpool
                                   4870
                                   3300
                                   3536
                                   1
                                 9
                                 
                              
                                 4) von Liverpool nach Bahnstationen
                                   4441
                                   3320
                                   3190
                                 10
                                 
                                 
                              
                                 5) nach Stationen auf der Bahn nach
                                    Birmingham
                                   5067
                                   4297 1/2
                                   2191
                                 
                                 6
                                 
                              
                                 6) von Birmingham nach Bahnstationen
                                   5748 1/2
                                   5263
                                   2476
                                   6
                                 
                                 
                              
                                 7) von Manchester nach Birmingham
                                   2588
                                     978 1/2
                                   3425
                                 19
                                 
                                 
                              
                                 8) von Birmingham nach Manchester
                                   2567
                                   1241
                                   3535
                                 15
                                 6
                                 
                              
                                 9) von Stationen suͤdl. v. Crewe
                                    nach Manchester
                                     800 1/2
                                     674
                                     895
                                 15
                                 6
                                 
                              
                                 10) von Manchester nach Stationen
                                    suͤdl. v. Crewe
                                     640 1/2
                                     650 1/2
                                     825
                                 14
                                 6
                                 
                              
                                 11) von Stationen noͤrdl. v. Crewe
                                    nach Manchester
                                   1656 1/2
                                   1440
                                     721
                                 13
                                 6
                                 
                              
                                 12) von Manchester nach Stationen
                                    noͤrdl. v. Crewe
                                   1637 1/2
                                   1919 1/2
                                     803
                                   7
                                 6
                                 
                              
                                 13) von einer Station zur anderen
                                   6621
                                 15840 1/2
                                   3247
                                 19
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 48888
                                 45341 1/2
                                 41942
                                 11
                                 9
                                 
                              
                                 Fuͤr Pakete
                                 
                                 
                                   2396
                                   1
                                 4
                                 
                              
                                 Fuͤr Wagen von Privaten
                                 
                                 
                                   1483
                                   6
                                 
                                 
                              
                                 Fuͤr Pferde
                                 
                                 
                                     520
                                   7
                                 
                                 
                              
                                 Fuͤr Couriere
                                 
                                 
                                     120
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 ––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Summa
                                 16462
                                   6
                                 1
                                 
                              
                           Die Directoren geben zu, daß diese Zahlen durch die Neuheit und die aͤußerst
                              guͤnstige Witterung gesteigert worden seyn mochten; allein andererseits ist
                              zu bedenken, daß der Waarentransport noch nicht eingeleitet ist; daß von Liverpool
                              noch 3 und von Manchester noch 5 Eilwagen nach Birmingham fahren, welche auch noch
                              erliegen muͤssen; und daß der Verkehr erstaunlich steigen muß, wenn auch die
                              Bahn zwischen Birmingham und London ganz vollendet seyn wird.
                           Die an der Bahn vorkommenden Gradienten erzeugten nicht die geringste Schwierigkeit,
                              denn die Maschinen fahren mit 200 Passagieren und ihrem Gepaͤke uͤber
                              die Anhoͤhe von Madeley ohne eine wesentliche Abnahme in der Geschwindigkeit
                              zu erleiden. Auch kann eine und dieselbe Maschine ohne Schwierigkeit in einem Tage
                              von Liverpool nach Birmingham und zuruͤk fahren.
                           Die Ausgaben der Gesellschaft beliefen sich bis zum 30. Junius l. J. mit Einschluß
                              des Ankaufes der Eisenbahn von Warrington und Newton, auf die Summe von 1,469,811 Pfd. St. 4
                              Sch. 5 D., und noch sind von jeder Actie 10 Pfd. uneingefordert.
                           
                        
                           Bauanschlaͤge der
                              London-Birmingham-Eisenbahn.
                           Bei Gelegenheit des siebenten halbjaͤhrigen Berichtes, welcher von den
                              Directoren der genannten Bahn den Actionaͤren am Schlusse des Jahres 1836
                              erstattet wurde, ward unter anderen Documenten auch nachstehende Vergleichung
                              zwischen dem fruͤheren, dem Parliamente vorgelegten und dem neuesten
                              Kostenanschlage vorgelegt.
                           
                              
                                 
                                 
                                  Dermaliger  Anschlag.
                                    Dem Parliamentevorgelegter
                                    Anschlag.
                                   Mehr.
                                 
                              
                                 
                                 
                                    Pfd.  St.
                                       Pfd.  St.
                                    Pfd.  St.
                                 
                              
                                 Ankauf des Grund und Bodens
                                    und   Entschaͤdigung
                                    506,500
                                       250,000
                                    256,500
                                 
                              
                                 Contrahirte Arbeiten fuͤr
                                    die Bahn
                                 2,146,068
                                    1,703,830
                                    442,238
                                 
                              
                                 Schienen, Stuͤhle,
                                    Bloͤke, Querbalken   und zufaͤllige
                                    Auslagen
                                    693,822
                                       366,977
                                    326,845
                                 
                              
                                 Stationen u. Fuhrwerke: Bauten
                                 154,521
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                                       
                                    Locomotiven
                                 100,215
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                                       
                                    Wagen u. Karren
                                 153,500
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Allgemeine Kosten:
                                    408,236
                                         80,000
                                    328,236
                                 
                              
                                 Erlangung der Bill
                                   72,869
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Gerichtskosten
                                   12,000
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Unterhandlungskosten
                                   53,800
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Ingenieur- u. Vermessungskosten
                                 127,100
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Directionskosten
                                   13,300
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Gehalt der Bediensteten
                                   27,515
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Drukerkosten u.
                                    Ankuͤndigungen
                                     4,800
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Gemischte Auslagen mit Einschluß
                                       der Reisekosten
                                   10,600
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    321,984
                                         99,191
                                    222,791
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Summa
                                 4,076,610
                                    2,500,000
                                 4,576,610
                                 
                              
                                 Hiezu die Ausdehnung der Bahn
                                    nach   Enston
                                    255,722
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Die Interessen der Anlehen
                                    mit
                                    114,262
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 
                                 
                              
                                 Gibt einen Gesammtanschlag
                                    von
                                 4,446,594
                                 Pfd. St.
                                 
                                 
                              
                           Als Ursachen dieser bedeutenden Ueberschreitung des Kostenanschlages werden
                              angegeben:
                           1) die Ausdehnungen und Erweiterungen des urspruͤnglichen Planes;
                           2) die Ausdehnung der Bahn bis Enston-grave;
                           3) die Notwendigkeit 800 Acres mehr, als berechnet war, anzukaufen, und zwar zu
                              Preisen, welche die angeschlagenen weit uͤbersteigen; 4) das Steigen der
                              Preise aller Materialien; so wie auch die durch die Erfahrung bewaͤhrte
                              Annahme schwererer Schienen, schwererer Stuͤhle etc.
                           5) unvorhersehbare Schwierigkeiten, die sich an drei Orten ergaben;
                           6) endlich, Anschaffung groͤßerer Vorraͤthe und einer reichlicheren
                              Ausstattung der Stationen.
                           (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 707.)
                           
                        
                           Einnahmen an der großen Verbindungseisenbahn zwischen
                              Birmingham und Manchester.
                           Die Einnahmen an der in der Aufschrift bezeichneten Eisenbahn betrugen in den ersten
                              seit der Eroͤffnung verflossenen 47 Tagen die Summe von 35,534 Pfd. St. In
                              der ersten Wache nahm man nur 3224 Pfd. 15 Sch. 7 D. ein; in der lezten dagegen 6394
                              Pfd. 1 Sch. 8 D., was offenbar in dieser kurzen Zeit eine außerordentliche Zunahme des
                              Verkehres andeutet. Diese ganze Einnahme ruͤhrte von Passagieren und leichtem
                              Gepaͤke her; da fuͤr den Waarentransport die Vorkehrungen noch nicht
                              beendigt sind. – Nicht weniger glaͤnzend zeigen sich die Einnahmen an
                              der zwischen London und Boxmoor eroͤffneten Streke der
                              London-Birmingham-Eisenbahn. In den ersten 28 Tagen sind
                              naͤmlich auf ihr gefahren 39,855 Personen, wonach also auf den Tag 1428
                              Personen mit einem Fuhrlohne von 153 Pfd. St. kommen. In der lezten Woche war die
                              Zahl der Reisenden taͤglich auf 1807 und die Einnahme taͤglich auf 189
                              Pfd. St. gestiegen. (Mechanics' Magazine, No. 734)
                           
                        
                           Prof. Nollet's verbesserte Dampfmaschine.
                           Nach Bruͤsseler Blaͤttern hat Hr. Prof. Nollet daselbst eine Dampfmaschine erfunden, an der alle Gefahren der
                              Explosion beseitigt sind, welche wenig kostet, einen kleinen Raum einnimmt, und
                              dabei noch den großen Vortheil gewaͤhrt, daß sie bei derselben Temperatur
                              eine sechs Mal groͤßere Kraft entwikelt, als die gewoͤhnlichen
                              Maschinen. Hieraus erwaͤchst nicht nur der große Vortheil, daß man um den
                              fuͤnften Theil weniger Brennmaterial braucht, sondern daß man mit dem
                              Kohlenvorrathe auch weiter reicht, ohne daß man gezwungen ist, den Raum zu
                              erweitern.
                           
                        
                           Torf zur Beheizung von Dampfbooten verwendet.
                           Es duͤrfte fuͤr die Ausdehnung der Dampfschifffahrt auf die oberen
                              Theile der Donau, in deren unmittelbarer Naͤhe es hie und da an brauchbaren
                              Steinkohlen zu fehlen scheint, von großer Wichtigkeit seyn, daß die zwischen
                              Limerick, Clare und Kilrush in Irland fahrenden Dampfboote dermalen durchaus mit
                              Torf geheizt werden. Der Garryowen legt bei dieser Beheizung seine Fahrt zwischen
                              Limerick und Kilrush in 3 Stunden 20 Minuten zuruͤk.
                           
                        
                           Pistrucci's Erfindung in der
                              Medaillirkunst.
                           Hr. Pistrucci, erster Medailleur an der koͤnigl.
                              Muͤnze in London, hat eine Methode ausfindig gemacht, wonach man sich von
                              einem Model, der nie von einem Graveur beruͤhrt wurde, eine Matrize oder
                              einen Bunzen verschaffen kann, mit dem sich Medaillen erzeugen lassen, die dem in
                              Wachs genommenen Abdruke vollkommen aͤhnlich sind. Da er kein Geheimniß aus
                              seiner Erfindung macht, so geben die Times Folgendes als
                              das Wesentliche derselben an. Wenn man sich aus irgend einer Substanz, wie z.B. aus
                              Wachs, Thon, Holz oder einem anderen entsprechenden Materiale ein Modell verschafft
                              hat, so nimmt man hievon einen Gypsabdruk, den man, wenn er getroknet und
                              geoͤhlt worden ist, in Sand oder einer anderen aͤhnlichen Substanz
                              abdruͤkt, und von dem man sich dann einen Abguß in Eisen verschafft. Dieser
                              Abguß in Eisen muß moͤglichst duͤnn seyn, damit die Umrisse sehr
                              scharf werden, und damit das Eisen beinahe die Haͤrte eines
                              gehaͤrteten Stahlmodels bekommt. Dieser eiserne Abguß wird dann auf der
                              Ruͤkseite mathematisch genau abgeebnet, und in einem staͤhlernen Model
                              fixirt, in welchem ein Loch ausgedreht worden ist, welches genau der Groͤße
                              des Abgusses entspricht, und in welches dieser Abguß gleichsam wie in einen Halsring
                              eingesezt wird. Das Metall, in welches der Abdruk hievon zu geschehen hat, um sich
                              die Medaille selbst, oder wenn man will, eine staͤhlerne Matrize zu
                              verschaffen, wird auf gewoͤhnliche Weise kegelartig geformt, an der Basis
                              vollkommen abgeebnet, zum Rothgluͤhen erhizt, und in das Lager der Presse
                              eingesezt. Wenn dann der Model in den Laufer oder oberen Theil der Presse eingesezt
                              worden ist, so wird man durch drei oder vier Schlaͤge des in Bereitschaft
                              stehenden Arbeiters einen vollkommenen Abdruk des eisernen Models erhalten, ohne daß
                              fuͤr diesen selbst irgend ein Nachtheil daraus erwaͤchst. Der
                              Kuͤnstler braucht, bevor er sich der auf solche Weise erzielten Matrize
                              bedienen will, deren Oberflaͤche nur zu poliren. Der erste von Hrn. Pistrucci angestellte Versuch ward mit einem Bunzen aus
                              hartem Kupfer, auf dem sich eine Medaille von 3 Zoll im Durchmesser befand,
                              vorgenommen, er gelang vollkommen, und der Erfinder zweifelt auch nicht an dem Gelingen des
                              Verfahrens mit staͤhlernen Bunzen; ja vielleicht duͤrfte es nicht ein
                              Mal noͤthig werden diese zu erhizen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß man,
                              wenn dieses Verfahren ein Mal jenen Grad von Vollkommenheit erreicht haben wird,
                              dessen es faͤhig zu seyn scheint, auf diesem Wege nicht nur die Arbeit von
                              Monaten und Jahren ersparen duͤrfte; sondern daß man hiedurch Facsimiles
                              aller Kunstwerke der Medailleurs erzielen kann, und zwar weit vollkommnere als mit
                              den neuerlich zu diesem Zweke erfundenen Maschinen. (Mechanics' Magazine, No. 732.)
                           
                        
                           Peltier's neuer
                              Hygrometer.
                           Hr. Peltier gibt fuͤnf neben einander gelegten
                              Metallpaaren (Wismuth und Antimon) die Form einer ganz geschlossenen Krone; er
                              vervollstaͤndigt sie mittelst eines Multiplicators von 150 Windungen. Auf der
                              Krone liegt eine Platinschale, deren untere Oberflaͤche die Loͤthungen
                              beruͤhrt. Dieser Apparat ist außerordentlich empfindlich. Wenn man Wasser in
                              die Schale bringt, erniedrigt seine freiwillige Verdunstung die Temperatur so weit,
                              daß die Nadel des Multiplicators von 40 bis 60° variirt. Da der Zustand der
                              Luft hinsichtlich ihrer Feuchtigkeit und Temperatur auf die Verdunstung und die
                              daraus erfolgende Kaͤlte einen entsprechenden Einfluß haben muß, so
                              laͤßt sich das Instrument Peltier's offenbar als
                              Hygrometer gebrauchen. – Dieses neue Instrument hat nicht die
                              Unvollkommenheiten des Haarhygrometers, dessen Gang so ungleich ist, und gestattet
                              uͤberdieß eine sehr ausgedehnte Scala. Wenn man die Anzahl der Metallpaare
                              aͤndert, muß man auch die Anzahl der Windungen des Multiplicators danach
                              abaͤndern, um die Verhaͤltnisse in der Verdunstung zu erfahren. Zu
                              verschiedenen Zeiten macht man nach der bekannten Methode eine Tabelle uͤber
                              das Verhaͤltniß zwischen der Kraft des Stroms und der Abweichung der Nadel.
                              Das Gefaͤß, welches das Wasser enthaͤlt, muß aus sehr duͤnnem
                              Platin bestehen und einen gerad aufstehenden Rand haben, damit sich die
                              Oberflaͤche immer gleich bleibt. Das Wasser muß destillirtes seyn, weil
                              salzhaltiges weniger verdampft, so daß man durch lezteres nicht den wahren
                              hygrometrischen Zustand der Luft erfuͤhre. Der Apparat ist sehr empfindlich,
                              wenn er bei feuchter Witterung 40 bis 50° zeigt. Alsdann muß man
                              Kupferdraͤhte von verschiedener Laͤnge in die Kette einschalten,
                              wodurch ihr Strom vermindert und die Nadel auf niedrigere Grade
                              zuruͤkgebracht wird. Durch die hinzugefuͤgten Widerstaͤnde,
                              welche man kennt, laͤßt sich also die Scala bedeutend ausdehnen. Um alle
                              Fehlerquellen zu vermeiden, muß die Saͤule uͤbrigens gegen die
                              Bewegungen der Luft und die Ausstrahlung der Koͤrper geschuͤzt werden.
                              (Mémorial encyclopédique, Julius
                              1837.)
                           
                        
                           Einfluß des Kupfers auf die Dehnbarkeit des Stahls.
                           Durch sehr interessante Versuche hat Stengel (s. Karsten's Archiv, Bd. IX.) dargethan, daß eine kleine
                              Beimischung von Kupfer dem Stahle eine Neigung zum Rothbruch ertheilt, welche sich
                              dadurch aͤußert, daß beim Ausschmieden zu breiten und duͤnnen Schienen
                              die Kanten rauh und feinrissig werden. Er fand, daß Rohstahlsorten, welche die
                              genannte Eigenschaft zeigten, uͤbrigens aber von vortrefflicher
                              Beschaffenheit und zu den meisten Zweken sehr tauglich waren, 0,27 bis 0,40 und
                              selbst 0,62 Proc. (d. i. 1/370 bis 1/160) Kupfer enthielten. In verschiedenen Sorten
                              Schmiedeisen ergab sich ebenfalls ein Gehalt an Kupfer, welcher bei einigen nur 0,03
                              bis 0,07 Proc. (1/3333 bis 1/1430), bei anderen 0,29 bis 0,44 Proc. (1/345 bis
                              1/227) betrug. Der Kupfergehalt ruͤhrt von der Anwendung solcher Eisenerze
                              her, welche Kupferkies, Fahlerz oder Kupfergruͤn eingesprengt enthalten.
                              Allein in dem aus solchen Erzen erschmolzenen Roheisen ist die Menge des Kupfers
                              geringer, als in dem ferner aus dem Roheisen dargestellten Rohstahle oder
                              Schmiedeisen; denn beim Frischen wird verhaͤltnißmaͤßig wenig Kupfer
                              oxydirt, also dasselbe in dem Producte aufgehaͤuft oder concentrirt. So war
                              z.B. ein Rohstahl, welcher 0,40 Proc. Kupfer enthielt, aus zwei Sorten Roheisen
                              gewonnen, von welchen die eine 0,18 die andere 0,34 Proc. Kupfergehalt zeigte. Da
                              die erstere Sorte 2/3, die leztere 1/3 der Frischbeschikung ausgemacht hatte, so darf man
                              die Menge des Kupfers in dem Gemische von beiden zu 0,23 Proc. annehmen, was beinahe
                              nur halb so viel ist, als sich in dem daraus bereiteten Stahle vorfand.
                              (Hannoͤver'sche Mittheil. Nr. 11.)
                           
                        
                           Ueber den Schwefelstikstoff.
                           Hr. Soubeiran hat der Pariser Akademie der Wissenschaften
                              seine Versuche uͤber den Schwefelstikstoff mitgetheilt. Er erhaͤlt
                              diese interessante Verbindung durch Behandlung von Chlorschwefel mit Ammoniak; er
                              leitet naͤmlich trokenes Ammoniakgas in einen großen Recipienten und taucht
                              dann zu wiederholten Malen eine kleine Schale mit etwas Chlorschwefel in denselben.
                              Es bildet sich dadurch eine schmuziggruͤne flokige Substanz, welche er 24
                              Stunden lang in einer Atmosphaͤre von Ammoniak laͤßt und die dann aus
                              Schwefelstikstoff und salzsaurem Ammoniak besteht. Behandelt man sie mit Wasser, so
                              loͤst sich lezteres Salz auf und es bleibt reiner Schwefelstikstoff
                              zuruͤk. Damit dieses Verfahren gelingt, muß der Chlorschwefel mit Chlor
                              gesaͤttigt seyn, die Temperatur sehr kalt erhalten werden, das Ammoniak immer
                              in großem Ueberschusse vorhanden seyn und das Gemenge schnell ausgewaschen werden.
                              Der Schwefelstikstoff ist, wenn man ihn zuerst zwischen ungeleimtem Papiere und dann
                              im luftleeren Raume ausgetroknet hat, citronengelb, geruchlos, und schmekt anfangs
                              gar nicht, dann aber auffallend scharf.
                           Durch den Stoß oder rasches Erhizen detonirt er heftig. Gebraucht man die Vorsicht,
                              ihn mit einer unwirksamen Substanz zu vermengen, so zersezt er sich gegen
                              140° ruhig in Schwefel und Stikstoff. Wasser loͤst davon wenig auf,
                              verwandelt ihn aber nach und nach mit Beihuͤlfe der Waͤrme in
                              unterschwefligsaures Ammoniak. Alkohol und Aether loͤsen mehr davon auf. Wenn
                              lezterer ganz rein und troken ist, hinterlaͤßt er beim Verdunsten den
                              Schwefelstikstoff gut krystallisirt. Die Alkalien verwandeln ihn schnell in Ammoniak
                              und unterschwefligsaures Salz; mit den Saͤuren gibt er Ammoniak, Schwefel und
                              schweflige Saͤure. Er besteht aus 2 Atomen Stikstoff und 3 Atomen Schwefel.
                              (Echo du monde savant.)
                           
                        
                           Kuͤnstliche Bereitung des Oenanthaͤthers,
                              welcher das Bouquet der Weine bildet.
                           Es ist Hrn. August Laurent gelungen, den
                              Oenanthaͤther, welcher das Bouquet der Weine bildet (vergl. Polyt. Journal
                              Bd. LXIV. S. 61) kuͤnstlich zu
                              bereiten, so daß man nun wahrscheinlich die Weine mit dieser Substanz wird
                              verbessern koͤnnen. Hr. Laurent sezte
                              naͤmlich voraus, daß die Oenanthsaͤure, da sie 28 Atome Kohlenstoff,
                              26 Atome Wasserstoff und 2 Atome Sauerstoff enthaͤlt, aus einem
                              sauerstoffhaltigen Radical und uͤberschuͤssigem Sauerstoffe bestehen
                              muß; in diesem Radicale muß die Anzahl der Kohlenstoffatome zur Summe der Atome des
                              Wasserstoffs und Sauerstoffs in einem einfachen Verhaͤltnisse stehen. Um
                              dieses Radical zu finden, ersezt er in Gedanken das Sauerstoffatom, welches es
                              enthalten muß, durch 2 Atome Wasserstoff, und findet so eine Zahl von 28 Atomen
                              Kohlenstoff und 28 Atomen Wasserstoff, welche mit 5 multiplicirt genau das Radical
                              der Oehlsaͤure repraͤsentirt. Vergleicht man mit der Formel dieser
                              lezteren Saͤure die Formel der Oenanthsaͤure, mit 5 multiplicirt, so
                              ergibt sich, daß man die Oehlsaͤure bloß mit einer oxydirenden Substanz zu
                              behandeln braucht, um ihr 2 Atome Wasserstoff zu entziehen und diese durch ihr
                              Aequivalent, 1 Atom Sauerstoff zu ersezen, damit daraus Oenanthsaͤure
                              wird.
                           Wendet man nun als oxydirenden Koͤrper Salpetersaͤure an, so
                              erhaͤlt man die unreine Oenanthsaͤure; bei Behandlung des Ganzen mit
                              Alkohol und Schwefelsaͤure verdichtet sich dann der Oenanthaͤther mit
                              den Alkoholdaͤmpfen in der Vorlage. (Echo du monde
                                 savant, No. 93.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Zusammensezung einiger englischen und bayerischen
                              Biere.
                           Hr. Prof. Dr. Kaiser in Muͤnchen hat einige
                              englische und bayerische Biere nach der von dem k. Oberbergrath Dr. Fuchs angegebenen und im polytechnischen Journal
                              Bd. LXII. S. 302 ausfuͤhrlich
                              beschriebenen Methode mit seiner bekannten Genauigkeit untersucht und seine
                              Resultate im Kunst- und Gewerbeblatt 9tes Heft
                              1837 mitgetheilt.
                           A. Starkbiere.
                           
                              
                                 Den 8. April 1837.
                                 
                                              Preis
                                    = 48 kr. per Flasche à 3 Quart.
                                 
                              
                           Ale aus der Brauerei des Hrn. Barklay in London.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 236
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure; oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                              
                                 den 17. April 1837.
                                         Preis = 1
                                    fl. per Flasche à 3 Quart.
                                    (Champagnerflasche.)
                                 
                              
                           Doppelporter aus der Brauerei des Hrn. Barklay in
                                 London.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 236
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                              
                                 den 12. April 1837.
                                         Preis 8 kr.
                                    per Maaß.
                                 
                              
                           Bok aus dem koͤnigl. Hofbraͤuhause in
                                 Muͤnchen.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 236
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                           
                              
                                 den 6. April 1837.
                                         Preis = 10
                                    kr. per Maaß.
                                 
                              
                           Salvatorbier aus dem Keller des Hrn. Zacherl in der Vorstadt
                                 Au.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 237
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt
                              
                           
                           B. Lagerbiere.
                           
                              
                                 Den 8. Mai 1837.
                                         Preis = 5
                                    kr. 1 pf. per Maaß.
                                 
                              
                           Lagerbier aus der Brauerei des Hrn. Grafen Seefeld in
                                 Muͤnchen.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 237
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                              
                                 den 23. Mai 1837.
                                         Preis = 5
                                    kr. 1 pf. per Maaß.
                                 
                              
                           Lagerbier aus der Brauerei des Hrn. G. Pschorr in
                                 Muͤnchen.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 237
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt
                              
                           
                           den 12. April 1837.
                           Einjaͤhriges Lagerbier aus dem koͤnigl.
                                 Hofbraͤuhause in Muͤnchen.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 237
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                           C. Schenkbiere.
                           
                              
                                 Den 23. Dec. 1836.
                                         Preis = 5
                                    kr. per Maaß.
                                 
                              
                           Schenkbier aus der Brauerei des Hrn. Grafen Seefeld.
                           (Auf Flaschen abgezogen.)
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 238
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt
                              
                           
                           den 5. Januar 1837.
                           Das Bier aus derselben Brauerei.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 238
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                              
                                 den 8. April 1837.
                                         Preis = 4
                                    kr. 3 pf. per Maaß.
                                 
                              
                           Schenkbier aus der Brauerei des Hrn. Floßmann zum
                                 Loderer-Braͤuer am Anger, in Muͤnchen.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 238
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                              
                                 den 26. April 1837.
                                         Preis 4 1/2
                                    kr. per Maaß.
                                 
                              
                           Braunbier aus Augsburg, vom Haͤringwirth.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 238
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                           
                              
                                 den 17. April 1837.
                                         Preis = 5
                                    kr. 2 pf. per Maaß.
                                 
                              
                           Weißes Weizenbier aus dem koͤnigl. Hofbraͤuhause
                                 in Muͤnchen.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 239
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt
                              
                           
                           
                              
                                 den 26. April 1837.
                                         Preis = 3
                                    kr. per Maaß.
                                 
                              
                           Weißes Gerstenbier von Danschacher, Wirth in
                                 Augsburg.
                           Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 66, S. 239
                              Freies Wasser;
                                 Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract;
                                 Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt
                              
                           Die hallymetrische Bierprobe, wonach diese Resultate
                              erhalten worden sind, hat in der kurzen Zeit, seit welcher sie bekannt geworden ist,
                              viele Anhaͤnger gefunden, und derjenige, welcher sie einmal vollkommen inne
                              hat, wird sie auch nicht wieder aufgeben. Ihre Verbreitung ist aber
                              gegenwaͤrtig noch mehr beguͤnstiget, seitdem die dazu erforderlichen
                              Instrumente bei dem Mechaniker Rath in Muͤnchen
                              vollstaͤndig und genau zu bekommen sind; und das gereinigte und
                              praͤparirte Kochsalz von Hrn. Helmsauer in der
                              Apotheke des Hrn. Dr. Zaudzer
                              sen. dargestellt wird.
                           
                        
                           Reinigung der Maischbottiche in den Branntweinbrennereien
                              durch Kalk.
                           Kann man die Maischbottiche nicht einen Tag leer stehen und ausluͤften lassen,
                              so wird ungeachtet der groͤßten Reinlichkeit, die in einer Brennerei
                              unumgaͤnglich noͤthig ist, sich mit der Zeit Saͤure einstellen,
                              wenn man nicht den so eben geleerten Bottich, nach der Reinigung mit kochendem
                              Wasser, einige Stunden mit einem duͤnnen Brei von moͤglichst frisch
                              gebranntem und geloͤschtem Kalke uͤberstrichen stehen laͤßt,
                              und kurz vor der Wiederanfuͤllung den Kalk rein wieder abwaͤscht,
                              damit derselbe sich nicht zu sehr ins Holz zieht. – Dieses von Kapff (in der Schrift: „Welches sind die
                                 Rettungsmittel fuͤr den norddeutschen Landwirth?“) angegebene
                              Mittel ist in den bayerischen Brennereien und selbst Bierbrauereien nicht
                              unbekannt.
                           
                        
                           Ausbringung von Fleken aus Kupferstichen und
                              Buͤchern.
                           Sowohl Kupferstiche als auch Drukschriften oder Buͤcher, welche naß geworden
                              sind, bekommen gewoͤhnlich Fleken, welche, wenn die Gegenstaͤnde von
                              großem Werthe sind, sehr unangenehm sind. Die gewoͤhnliche Methode diese
                              Fleken zu beseitigen ist langweilig und kostspielig; weit schneller und eben so gut
                              geht es, wie das Mechanics' Magazine in Nr. 704
                              schreibt, auf folgende Weise: Man soll den Kupferstich oder Drukbogen zuerst so
                              lange in reinem Wasser einweichen, bis er ganz flach darauf liegt; dann sott man ihn
                              in eine Schuͤssel bringen, welche so groß ist, daß er flach ausgebreitet hinreichend
                              Raum hat, und welche mit einer klaren Chlorkalkaufloͤsung, die mit der
                              Haͤlfte Wasser verduͤnnt worden, gefuͤllt ist. In einigen
                              Minuten sind die Fleken verschwunden, worauf dann der Kupferstich zur Beseitigung
                              des Chlors wieder in reines Wasser eingeweicht, und endlich zwischen Fließpapier
                              getroknet werden muß.
                           
                        
                           Ueber das in China gebraͤuchliche
                              Theeoͤhl.
                           Reisende, welche aus China kommen, versichern, daß man daselbst in den Haushaltungen
                              gewoͤhnlich eine Art feinen Oehles zu denselben Zweken wie in Europa das
                              Olivenoͤhl anwendet, und daß dieses Oehl sehr wahrscheinlich von derselben
                              Pflanze herruͤhrt, welche den Thee liefert, oder von einer anderen Art dieser
                              natuͤrlichen Familie. Hr. Thomson glaubt, daß es
                              aus dem Samen der zwei Gattungen, thea und camellia, gewonnen seyn koͤnnte. Dieses Oehl war
                              bis jezt in Europa unbekannt und besizt folgende Eigenschaften: frisch ist es
                              geruchlos, strohgelb, bildet keinen Saz, loͤst sich in Alkohol gar nicht und
                              sehr wenig in Aether auf, verbrennt mit einer hellen und weißen Flamme, und
                              widersteht einer Kaͤlte von 4º,4 R., ohne fest zu werden; bei
                              3º,8 R. ist es einer Emulsion aͤhnlich; sein specifisches Gewicht ist
                              927, und es besteht aus:
                           
                              
                                 Elain
                                   75
                                 Theilen
                                 
                              
                                 Stearin
                                   25
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                                 
                              
                                 
                                 100.
                                 
                                 
                              
                           Hr. Thomson glaubt, daß dieses Oehl
                              ein wichtiger Handelsartikel werden koͤnnte, weil es sowohl zur Beleuchtung
                              als fuͤr den Kuͤchengebrauch dem Cocosnußoͤhle und den anderen
                              in Asien gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Oehlen vorzuziehen waͤre.
                              (Journal de chimie médicale, August
                              1837.)
                           
                        
                           Zur Handels-Statistik von Belgien.
                           Die belgische Regierung machte kuͤrzlich eine Zusammenstellung des Handels,
                              den Belgien in den Jahren 1831 bis 1834 mit dem Auslande trieb, bekannt, aus welchem
                              sich ein ungeheures Mißverhaͤltniß zwischen der Ein- und Ausfuhr
                              ergibt. Die Einfuhr belief sich im Jahre 1831 auf 98,013,079 Fr., im Jahre 1834 auf
                              198,816,939 Fr.; die Ausfuhr hatte im Jahre 1831 einen Werth von 104,579,786 Fr.,
                              wovon 96,555,274 Fr. auf belgische Erzeugnisse kommen; im Jahre 1834 hingegen nur
                              einen Werth von 146,951,258 Fr., wovon 118,540,917 Fr. an belgischen Erzeugnissen.
                              Der Transit belief sich in ersterem Jahre auf 8,024,512 Fr., in lezterem auf
                              17,249,509 Fr. Im Jahre 1834 liefen in den belgischen Haͤfen 1670 Fahrzeuge
                              mit 195,854 Tonnen ein, worunter 133 belgische Fahrzeuge mit 44,291 Tonnen waren.
                              Ausgelaufen sind 1655 Fahrzeuge mit 197,229 Tonnen Ladung; im Jahre 1832 liefen 2243
                              Fahrzeuge mit 244,764 Tonnen Ladung aus. Im Jahr 1834 belief sich die Einfuhr an
                              Fabricaten auf 57,872,677 Fr., wovon fuͤr 51,337,217 Fr. consumirt wurden.
                              Die Ausfuhr an Fabricaten belief sich in demselben Jahre auf 65,320,140 Fr., wovon
                              59,837,757 Fr. auf belgischem und 5,482,383 Fr. auf fremde Fabricate kommen. Von
                              diesen 59 Millionen wurden fuͤr 42,659,970 Fr. zu Lande ausgefuͤhrt.
                              Dieses guͤnstige Verhaͤltniß zwischen Ein- und Ausfuhr von
                              Fabricaten duͤrfte jedoch durch den Schmuggelhandel, der nach Belgien
                              staͤrker hinein als heraus getrieben wird, ausgeglichen werden. Was die
                              Ein- und Ausfuhr an Agricultur-Erzeugnissen betrifft, so ist erstere
                              ungeachtet der hohen Stufe, auf der die Landwirthschaft im Allgemeinen in Belgien
                              steht, bedeutend groͤßer, als leztere. (Mémorial encyclopédique.)