| Titel: | Verbessertes Zeugsieb für Papiermacher, worauf sich Thomas Wrigley, Papierfabrikant von Bridge Hall Mills bei Bury in der Grafschaft Lancaster, am 20. Junius 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. LXIV., S. 284 | 
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                        LXIV.
                        Verbessertes Zeugsieb fuͤr Papiermacher,
                           worauf sich Thomas
                              Wrigley, Papierfabrikant von Bridge Hall Mills bei Bury in der Grafschaft
                           Lancaster, am 20. Junius 1833 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Sept. 1837, S.
                              333.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Wrigley's verbessertes Zeugsieb fuͤr
                           Papiermacher.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in einer Vorrichtung zum Sieben des Zeuges, damit alle
                              Knoͤtchen, Kluͤmpchen und sonstige Unreinigkeiten aus demselben
                              abgeschieden werden.
                           Fig. 69 zeigt
                              den ganzen Apparat im Durchschnitte. a ist der Bottich,
                              worin der Zeug enthalten ist. b das Sieb, welches aus
                              zwei, innerhalb einander angebrachten Cylindern c und
                              d besteht, und in welchem sich Spalten befinden, die
                              sich in senkrechter Richtung von Oben bis Unten erstreken. Diese Spalten haben
                              gewoͤhnlich eine solche Weite, wie sie fuͤr das groͤbste Papier
                              erforderlich sind; d.h. eine Weite von 1/16 Zoll. Man kann jedoch den Apparat, wie
                              spaͤter gezeigt werden soll, eben so gut auch fuͤr Papier von der
                              feinsten Qualitaͤt benuzen.
                           In dem Siebcylinder bewegt sich ein Kolben e auf und
                              nieder; jedoch so, daß er die Waͤnde des inneren Cylinders nicht
                              beruͤhrt, und daß er folglich durch seine Bewegung nur in geringem Grade
                              pumpend wirkt. Die Kolbenstange f bewegt sich durch die
                              beiden Stopfbuͤchsen g, g, und wird durch die
                              umlaufende Kurbel h, die uͤber ihr angebracht
                              ist, auf und nieder bewegt. An der Kurbelwelle ist ein Zahnrad i fixirt, und in dieses greift ein kleines, an der Welle
                              der Laufbandrolle aufgezogenes Getrieb, so daß also auf diese Weise die Bewegung von der
                              Bandrolle her an den Kolben fortgepflanzt wird. Mit den oberen und unteren Theilen
                              des inneren Cylinders communiciren die beiden Austrittsroͤhren k und l, an denen
                              Sperrhaͤhne und Ventile, welche sich nach Außen oͤffnen, angebracht
                              sind. Diese beiden Roͤhren leiten den Zeug, nachdem er durch das Sieb
                              gegangen ist, in eine Kammer m, welche zur Seite des
                              Bottiches untergebracht ist, und von der aus der Zeug durch eine kleine
                              Roͤhre n in die Papiermaschine oder in irgend
                              einen fuͤr ihn bestimmten Behaͤlter laͤuft. Die Kammer m hat keinen anderen Zwek, als zur Aufnahme des
                              gesiebten Zeuges, der aus den beiden Roͤhren k
                              und l herbeilaͤuft, zu dienen.
                           Das Sieb selbst besteht, wie gesagt, aus zwei Cylindern, von denen einer in dem
                              anderen angebracht ist, und die so genau in einander eingepaßt sind, daß nichts von
                              dem Zeuge zwischen ihnen entweichen kann. Zu groͤßerer Deutlichkeit ist in
                              Fig. 70
                              ein solches Sieb in einem horizontalen Durchschnitte abgebildet, woraus zugleich
                              auch erhellt, daß diese Cylinder eine Regulirung zulassen, gemaͤß welcher sie
                              sich zum Sieben einer jeden Art von Zeug eignen. Wenn man z.B. Zeug zu feinem
                              Schreibpapiere braucht, so hat man den inneren Cylinder nur um eine sehr geringe
                              Streke zu bewegen, wo dann die Staͤbe des inneren Cylinders die Spalten oder
                              Oeffnungen des aͤußeren Cylinders in solchem Maaße verlegen werden, daß nur
                              mehr die feinsten Zeugfasern hindurchgelangen koͤnnen. Die Art und Weise der
                              Adjustirung der Siebcylinder, so wie sie von dem Patenttraͤger vorgeschlagen
                              wird, erhellt noch deutlicher aus Fig. 71 und 72. Die beiden
                              Bolzen o, o schieben sich naͤmlich in Spalten
                              oder Fenstern, die in der Scheitelplatte der Cylinder angebracht sind, und sind
                              selbst an einem Querstuͤke befestigt, welches man bei p an dem inneren Cylinder fixirt sieht. q ist
                              eine Schraubenspindel, in der fuͤr den Bolzen o
                              ein entsprechender Ausschnitt angebracht ist. Die Schraubenspindel q, die man in Fig. 72 einzeln
                              fuͤr sich sieht, bewegt sich in den Schraubenmuttern r, welche oben auf dem aͤußeren Cylinder unbeweglich befestigt
                              sind. So wie daher die Spindel umgedreht wird, wird sie durch den Bolzen o allmaͤhlich vor- oder
                              zuruͤkbewegt, wodurch die Stellung des inneren Cylinders eine jedem Grade der
                              Feinheit des Zeuges entsprechende Veraͤnderung erleiden wird.
                           Wenn der Bottich bis zum Scheitel des Cylinders empor mit ungesiebtem Zeuge
                              gefuͤllt, und die Treibrolle auf irgend eine Weise in Thaͤtigkeit
                              gesezt worden ist, so gelangt der Kolben durch die beschriebenen Vorrichtungen in
                              eine Hin- und Herbewegung, durch die zuerst in dem oberen Theile des
                              Cylinders uͤber dem Kolben und hierauf in dem unteren Theile unter dem Kolben ein theilweises
                              Vacuum erzeugt wird. So wie der Kolben emporsteigt, wird der Zeug durch das hiedurch
                              entstehende theilweise Vacuum aus dem Behaͤlter in den Cylinder gezogen; und
                              da durch den schmalen Raum, durch den der Zeug einzudringen vermag, nichts von den
                              Knoͤtchen, Kluͤmpchen und sonstigen Unreinigkeiten hindurchgelangen
                              kann, so werden alle diese Dinge außen an dem Siebe haͤngen bleiben. Da
                              hiedurch das Sieb in Kuͤrze solcher Maßen verlegt werden wuͤrde, daß
                              kein Zeug mehr durchdringen koͤnnte, so ist zur Entfernung und Beseitigung
                              dieser Substanzen folgende Vorkehrung getroffen. In den Roͤhren k und l sind, wie bereits
                              erwaͤhnt worden ist, Sperrhaͤhne und Ventile angebracht, denen eine
                              solche Regulirung und Adjustirung zu geben ist, daß nicht so viel Zeug durch die
                              Roͤhren gelangen kann, als in den Siebcylinder eingezogen wird. Die Folge
                              hievon ist, daß eine gewisse Quantitaͤt Zeug in dem Cylinder
                              zuruͤkbleibt, und daß diese dann, so wie der Kolben herabsteigt, durch die
                              Spalten des Siebes ausgetrieben wird, und mithin die an dessen Außenseite
                              angelagerten Stoffe zuruͤkdraͤngt, damit sie dann in Folge ihres
                              groͤßeren specifischen Gewichtes zu Boden fallen.
                           
                        
                     
                  
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