| Titel: | Verbesserte Maschine zur Fortpflanzung der Triebkraft zu mechanischen Zweken, worauf sich John Ericsson, Civilingenieur von Liverpool in der Grafschaft Lancaster, am 9. Febr. 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. I., S. 1 | 
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                        I.
                        Verbesserte Maschine zur Fortpflanzung der
                           Triebkraft zu mechanischen Zweken, worauf sich John Ericsson, Civilingenieur von Liverpool in
                           der Grafschaft Lancaster, am 9. Febr. 1832 ein
                           Patent ertheilen ließ.Wir theilen dieses Patent einzig und allein der Vollstaͤndigkeit der
                                 Literatur wegen mit und verweisen hinsichtlich seines Werthes auf Russell's schaͤzbare Abhandlung uͤber
                                 die rotirenden Dampfmaschinen im vorhergehenden Bande des polytechn. Journals S.
                                    332.A. d. R.
                           
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar
                              1838, S. 290.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        [Verbesserte Maschine zur Fortpflanzung der Triebkraft zu
                           mechanischen Zweken.]
                        
                     
                        
                           Die fragliche Maschine gehoͤrt zu den sogenannten rotirenden Maschinen, und
                              soll durch die Kraft des Dampfes oder durch den Druk, oder durch das Gewicht des
                              Wassers in Bewegung gesezt werden. Die arbeitenden Theile befinden sich in einem
                              halbkugelfoͤrmigen Gehaͤuse, und der Kolben, wenn man ihn so nennen
                              darf, besteht aus zwei Theilen, die sich im Inneren des Gehaͤuses um ein
                              Nußgelenk drehen. Es entstehen hiedurch zum Behufe der Einwirkung der Dampfkraft
                              oder des Drukes des Wassers gegen die Waͤnde keilfoͤrmige Oeffnungen;
                              und hiedurch wird eine centrale Welle in rotirende Bewegung gesezt, von der dann die
                              Maschinerie mittelst eines entsprechenden Raͤderwerkes in Thaͤtigkeit
                              gebracht wird.
                           In Fig. 7, in
                              welcher der Apparat zum Theil im Durchschnitte dargestellt ist, ist a, a, a ein senkrecht durch die Mitte genommener
                              Durchschnitt durch das halbkugelfoͤrmige Gehaͤuse, und b ein Scheibenrad. Die innere Flaͤche dieses
                              lezteren bildet ein Kegelsegment c, in dessen Mitte die
                              Kugel oder Nuß d befestigt ist. Von dem Ruͤken
                              dieses Scheibenrades laͤuft die Welle e aus,
                              welche zum Betriebe der uͤbrigen Theile der Maschinerie dient. Ein zweites
                              Scheibenrad f, welches in der Mitte wie durch Punkte
                              angedeutet ist, gleichsam als Welle eine halbkugelfoͤrmige Aushoͤhlung
                              hat, dreht sich um die Kugel d als um einen ihrer
                              Rotationsmittelpunkte; sein zweiter Drehzapfen hingegen befindet sich bei g in dem Umfange des halbkugelfoͤrmigen
                              Gehaͤuses. Von dem Kegel c laufen zwei
                              Fluͤgel aus, von denen man den einen bei h sieht,
                              waͤhrend der andere durch Punkte angedeutet ist. So wie die Scheibe f umlaͤuft und dabei auf der Oberflaͤche des Kegels
                              c anliegt, schieben sich diese Fluͤgel, wie
                              man bei i sieht, durch schmale, in der Scheibe f angebrachte Oeffnungen.
                           Zu beiden Seiten des halbkugelfoͤrmigen Gehaͤuses befinden sich
                              Oeffnungen, die mit Roͤhren communiciren, und von denen die eine den Dampf in
                              die Maschine eintreten laͤßt, waͤhrend die andere als
                              Austrittsmuͤndung dient.
                           Da die Raͤnder saͤmmtlicher arbeitender Theile mit einer
                              gehoͤrigen dampfdicht schließenden Liederung versehen sind, so erhellt, daß,
                              wenn man von der einen Seite Dampf in das halbkugelfoͤrmige Gehaͤuse
                              so eintreten laͤßt, daß derselbe den scheinbar keilfoͤrmigen Raum k zwischen den beiden Scheiben erfuͤllt, der
                              Dampf gegen den Fluͤgel h druͤken und ihn
                              mit beiden Scheibenraͤdern b, f im Inneren des
                              halbkugelfoͤrmigen Gehaͤuses herumtreiben wird. Die Dampfkammer
                              erweitert sich, und der Fluͤgel h schiebt sich
                              aus der Scheibe f heraus, wenn diese emporsteigt; die
                              Dampfkammer wird hingegen wieder kleiner, und der Fluͤgel schiebt sich wieder
                              ein, wenn die Scheibe herabsinkt. Hiedurch wird also dem zweiten durch Punkte
                              angedeuteten Fluͤgel gestattet, sich herum zu bewegen und in dieselbe
                              Stellung zu gelangen. Wenn also der eine Fluͤgel an einem gewissen Punkte
                              voruͤbergegangen, so oͤffnet sich an der einen Seite der
                              Gehaͤuse der Austrittscanal des Dampfes; waͤhrend der emporsteigende
                              Fluͤgel mit der sich ausdehnenden Kammer den Dampf eintreten laͤßt, so
                              daß die Scheiben und Fluͤgel in ununterbrochener rotirender Bewegung
                              bleiben.
                           Dieß Wenige duͤrfte genuͤgen, um den Plan des Patenttraͤgers zu
                              versinnlichen, und um zu zeigen, daß derselbe, wie sinnreich er auch ausgedacht seyn
                              mag, den gewoͤhnlichen Dampfmaschinen mit Wechselbewegung weit nachsteht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
