| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XVII., S. 72 | 
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                        XVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 27. Januar bis 24. Februar 1838 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Matthew Heath
                                 Esq., im Furnival's Inn, in der City of London: auf Verbesserungen an Maschinen, die durch Dampf oder
                                 andere Fluͤssigkeiten getrieben werden. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 27. Jan. 1838.
                              
                           
                              Dem William Bate Esq.
                                 in Werrington in der Grafschaft Northampton: auf eine verbesserte Methode
                                 Triebkraft zu erhalten und zu reguliren. Dd. 27. Jan. 1838.
                              
                           
                              Dem Charles Flude,
                                 Chemiker im Long Lange, Bermondsey: auf eine verbesserte Methode die Hize bei
                                 der Fabrication von Alkalien und Salzen, so wie auch beim Schmelzen der Erze,
                                 Metalle und Erden den Substanzen mitzutheilen. Dd.
                                 30. Jan. 1838.
                              
                           
                              Dem Charles Phillips,
                                 Chirurg in Chipping Norton, Grafschaft Oxon: auf verbesserte Apparate zum
                                 Durchloͤchern, Biegen, Schneiden und Zusammenfuͤgen der Metalle
                                 und zum Befestigen derselben waͤhrend dieser Operationen. Dd. 30. Jan.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem John Barnett
                                    Humphrey's, Civilingenieur in Southampton: auf Verbesserungen an
                                 den Dampfmaschinen, besonders solchen fuͤr Dampfboote. Dd. 30. Jan.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem David Wilkinson
                                    Sharp, Spinner in Bingley in der Grafschaft York: auf
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Zetteln baumwollener, seidener, leinener und
                                 wollener Garne. Dd. 30. Jan. 1838.
                              
                           
                              Dem William Holme
                                    Heginbotham in Stockport in der Grafschaft Chester: auf
                                 Verbesserungen an den Retorten der Gasfabriken. Dd.
                                 31. Jan. 1838.
                              
                           
                              Dem George Ryder
                                    Peppercorne in Vauxhall in der Grafschaft Surrey: auf eine
                                 verbesserte Maschine zum Forttreiben der Wagen auf Eisenbahnen und anderen
                                 Straßen. Dd. 31.
                                    Jan. 1838.
                              
                           
                              Dem George Charlton,
                                 Marinemeister in Wapping in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 Ankern, Schiffswinden und Haspeln; ferner auf seine Methoden die Schiffe zu
                                 ankern. Dd. 8.
                                    Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem John Melville, in
                                 Upper Harley Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 Dampferzeugung und der Anwendung der Dampfkraft bei der Schifffahrt. Dd. 8. Febr.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Jerome Deville,
                                 Kutschenfabrikant in Crutched Friars in der City of London: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Eisenbahnen und den darauf gebraͤuchlichen Wagen. Dd. 8. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem Robert Essex,
                                 Silberarbeiter in der Pfarrei St. Mary, Islington,
                                 Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung der Ruderraͤder
                                 und ihrer Gehaͤuse. Dd. 8. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem James Dutton,
                                 Tuchmacher in Wotton-under-Edge in der Grafschaft Gloucester: auf
                                 Verbesserungen im Weben und Appretiren wollener Tuͤcher. Dd. 8. Febr.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem William Farquhar,
                                 Chronometermacher in George Street, Tower Hill, London: auf Verbesserungen in der
                                 Erzeugung des Dampfes fuͤr Dampfmaschinen. Dd. 13. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem Johann Gottlob
                                    Seyrig, Mechaniker in Old Compton Street, Grafschaft Middlesex:
                                 auf Verbesserungen im Auspressen von Fluͤssigkeiten und Feuchtigkeit aus
                                 wollenen, baumwollenen und anderen Stoffen. Dd.
                                 16. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem John Ericsson,
                                 Civilingenieur in Berkeley Street, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte
                                 Dampfmaschine. Dd. 16. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem John Jackson,
                                 Tischler in Kersley, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen im Saͤgen,
                                 Ebnen, Aushoͤhlen etc. des Holzes fuͤr Schiebfenster,
                                 Thuͤrrahmen, Karnieße etc., so wie an den hiezu gebraͤuchlichen
                                 Werkzeugen oder Apparaten. Dd. 16. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem Eugen Richard Ladislas de
                                    Breza in St. Martin's Street, Leicester Square, Grafschaft
                                 Middlesex: auf eine chemische Verbindung, um Tuch, Holz, Papier und andere
                                 Substanzen im Feuer unzerstoͤrbar zu machen und sie auch gegen die
                                 Insecten zu schuͤzen. Dd.
                                 20. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem Jeremiah Grime,
                                 Graveur in Bury, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen in der Verfertigung
                                 der Raͤder fuͤr Kutschen, Dampfwagen etc., ferner an den Apparaten
                                 womit sie verfertigt werden. Dd. 21 Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem John Clay,
                                 Kaufmann in Cottingham bei Hull, Grafschaft York, Samuel Walker, Tuchfabrikant in Millshaw bei Leeds und
                                 Frederick
                                    Rosenborg in Hull: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
                                 Scheren, Appretiren und Vollenden wollener und anderer Tuͤcher. Dd. 22. Febr.
                                    1838. Dem Edward
                                    Stolle Esq., in Arundel Street, Strand, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen in der Darstellung des Zukers aus dem Zukerrohre und im
                                 Raffiniren desselben. Dd. 24. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem Moses Poole, im
                                 Patent Office, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Wein und
                                 andere gegohrene Fluͤssigkeiten in Flaschen aufzubewahren. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 24. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem John Houlston,
                                 Druker in Bradford, Grafschaft York: auf verbesserte Hemmapparate fuͤr
                                 Kutschen. Dd. 24.
                                    Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem Ambroise Ador,
                                 Chemiker im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen
                                 an den Zuͤndapparaten. Dd. 24. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem Michael Wheelwright
                                    Ivison, Seidenspinner in Edinburgh: auf
                                 ein verbessertes Verfahren den Rauch der Oefen zu verzehren und Geblaͤse
                                 mit kalter oder heißer Luft zu speisten. Dd. 24. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem Ambroise Ador,
                                 Chemiker im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen
                                 an den Lampen und den Zuͤndapparaten. Dd.
                                 24. Febr. 1838.
                              
                           
                              Dem John Thomas
                                    Betts, in Smithfield Bars, in der City of London: auf Verbesserungen in der
                                 Bereitung des Wachholderbranntweins. Zum Theil von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 24. Febr. 1838.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                 Maͤrz 1838, S. 189.)
                              
                           
                        
                           Landwirthschaftliche Preisaufgabe.
                           Die Académie de l'Industrie agricole,
                                 manufacturière et commerciale in Paris hat beschlossen, im laufenden
                              Jahre 1838 den von Hrn. J. F. Berger von Nantes
                              gegruͤndeten Preis von 500 Fr. dem Verfasser der besten Anleitung zum
                              Elementarunterrichte in der Landwirthschaft, der Viehzucht, der Hauswirthschaft und
                              der einfachen Rechnungsfuͤhrung zuzuerkennen. Ohne die durchaus
                              wissenschaftlichen Ausdruͤke auszuschließen, sollen hierin Definitionen
                              gegeben seyn, welche allgemein verstaͤndlich sind, und selbst diese sind
                              durch Beispiele, welche aus dem taͤglichen Leben genommen sind, zu
                              erlaͤutern. Das Werk soll aus drei Abtheilungen bestehen, von denen jede ein
                              Ganzes bildet, welches der zu unterrichtenden Jugend im Maaße ihrer Entwikelung in
                              die Hand gegeben werden kann. Die Gesellschaft sezt, was die Ausdehnung betrifft,
                              keine Schranken; warnt aber vor zu großer Kuͤrze, bei welcher der
                              Zoͤgling nichts lernt, und vor zu großer Weitschweifigkeit, bei der die
                              Aufmerksamkeit oft auf minder wichtige Gegenstaͤnde gelenkt wird. Die
                              Einsendungen haben bis zu Ende Mai an das Sekretariat der Akademie, place Vendôme, No. 12, zu geschehen. Das
                              gekroͤnte Werk bleibt Eigenthum des Verfassers; nur behaͤlt sich die
                              Akademie 100 Exemplare der ersten Auflage vor.
                           
                        
                           Bakes's Mittel gegen die
                              Inkrustirung der Dampfkessel.
                           Bekanntlich sind es die in dem Wasser stets mehr oder weniger aufgeloͤsten
                              Kalksalze, welche, indem sie beim Verdampfen des Wassers zuruͤkbleiben, sich
                              als eine harte Kruste ansezen, wenn sie mit dem heißen Kesselboden in
                              Beruͤhrung kommen. In den Dampfkesseln mit niedrigem Druke erzeugt sich jene
                              Kruste (der sogenannte Pfannenstein) viel mehr, als in solchen Kesseln, in welchen
                              das Wasser zu einem hoͤheren Grade erhizt wird. Durch die bekannten
                              Nachtheile, welche aus der Inkrustirung der Dampfkessel entstehen, wurde der
                              koͤnigl. niederlaͤnd.
                           
                           Oberst Bake schon vor 15 Jahren auf den Gedanken geleitet, durch ein einfaches Mittel
                              das Uebel groͤßten Theils zu beseitigen.
                           In der Geschuͤzgießerei in Luͤttich hat man alte Niederdrukmaschinen
                              mit runden, kuppelfoͤrmigen Kesseln. Flamme und Rauch der unter dem Boden des
                              Kessels befindlichen Feuerung werden durch einen Canal um den Kessel herum geleitet,
                              und erhizen somit die Wand desselben. Das Wasser der Maas, welches man gebraucht,
                              enthaͤlt sehr viel kohlensauren Kalk, welcher sich beim Kochen und Verdampfen
                              abscheidet, und das Reinigen der Kessel erschwert. Durch die Hize der
                              Kesselwaͤnde findet beim Kochen des Wassers ein bestaͤndiges Abstoßen
                              nach der Mitte des Kessels hin Statt, wohin also die niederfallenden Kalktheile
                              getrieben werden, so daß Hr. Bake vermuthete, man
                              wuͤrde in einem, mitten im Kessel angebrachten, oben offenen Gefaͤße
                              einen großen Theil des Abgeschiedenen auffangen koͤnnen. Er brachte deßhalb
                              in dem Dampfkessel einen losen Boden an, der in einer Entfernung von
                              ungefaͤhr 4 Zoll uͤber dem eigentlichen Boden aufruhte, und ringsum
                              zwischen seinem nach Oben aufgebogenen Rande und der Kesselwand einen Raum von 4
                              Zoll frei ließ. Der Erfolg war so, wie er ihn erwartet hatte. Der groͤßte
                              Theil des Niederschlages sammelte sich auf dem losen Boden, und da derselbe nicht
                              mit dem heißen Kesselboden in Beruͤhrung kam, so blieb er in dem Zustande
                              eines Pulvers, welches man beim Reinigen des Kessels mit einer Schaufel herausnehmen
                              konnte. Das Reinigen wurde auch weniger oft noͤthig, und die Nachtheile des
                              Pfannensteins waren groͤßten Theils entfernt.
                           Hr. Bake glaubt daher dieses einfache Mittel mit
                              Sicherheit empfehlen zu koͤnnen, indem er nicht zweifelt, daß der gute
                              Erfolg, welchen er bei runden Kesseln erhielt, gleicher Weise auch bei den langen
                              Dampfkesseln eintreten wird. Er hatte seinen losen Boden aus zwei durch Charniere
                              verbundenen Theilen zusammengesezt, so daß er aufgeklappt werden konnte, wenn es
                              noͤthig war, den darunter befindlichen Boden des Kessels zu reinigen.
                              (Hannov. Mittheil. 14te Lief.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung stationaͤrer Dampfmaschinen an den
                              Eisenbahnen.
                           Die London-Blackwall-Eisenbahn-Compagnie hat kuͤrzlich
                              eine Generalversammlung gehalten, in welcher auf den Vorschlag der HH. Stephenson und Bidder
                              beschlossen wurde, anstatt der Locomotiven zur Bewegung der Wagenzuͤge zwei
                              stationaͤre Maschinen anzuwenden. Das Mechanics'
                                 Magazine zieht Folgendes aus diesem Vorschlage aus. „Wenn man das
                                 System mit stationaͤren Maschinen annehmen will, so rathen wir, bei oder
                                 in der Naͤhe der Minoriten in London eine Maschine von 250, und in
                                 Brunswick-Street, Poplar, eine solche von 200 Pferdekraͤften
                                 aufzustellen, und zwischen diesen beiden Punkten Taue laufen zu lassen. Die an
                                 dem einen Ende zwischen dem Minoritenkloster und Fenchurch-Street
                                 befindliche Streke, und jene, welche an dem anderen Ende zwischen
                                 Brunswick-Wharf und Brunswick-Street besteht (welche beide
                                 Strecken aus Curven mit kleinen Radien zusammengesezt sind), kann nach der einen
                                 Richtung durch das erlangte Bewegungsmoment, nach der anderen durch die
                                 Gravitation zuruͤkgelegt werden. Ein Beispiel hiefuͤr gibt die
                                 London-Birmingham-Eisenbahn am Euston-Square. Die Taue
                                 muͤßten um Trommeln von großem Durchmesser gewunden werden. Unserer
                                 Ansicht nach muͤßte die Fahrt durch ein sogenanntes Schwanztau, d.h.
                                 durch ein an dem Wagenzuge befestigtes Tau, womit der Wagenzug bei der
                                 Ruͤkkehr angezogen wuͤrde, vermittelt werden, so daß stets nach
                                 der ganzen Bahnlaͤnge ein Tau gespannt waͤre. Bei dieser Anordnung
                                 lassen sich sowohl an jedem Zwischenpunkte als auch an den Endpunkten der Bahn
                                 die Wagen nach demselben Principe anhaͤngen und losmachen, nach dem man
                                 die Wagenzuͤge an der London-Birmingham-Bahn an dem Taue
                                 anzuhaͤngen pflegt, welches sich von dieser Bahn bis zum
                                 Euston-Square erstrekt. Die Compagnie waͤre hiedurch in Stand
                                 gesezt, ihre Zwischenstationen zu vermehren, wenn sie dieß in Folge der Zunahme
                                 des Verkehres fuͤr wuͤnschenswerth halten sollte. Wenn man sich
                                 der stationaͤren Dampfmaschinen und der Taue auf die von uns angegebene
                                 Weise bedient, so koͤnnen an allen im Voraus bestimmten Punkten sowohl
                                 Guͤter als Passagiere auf die Wagen aufgenommen werden, ohne daß der
                                 Verkehr zwischen den Enden der Bahn irgend eine Unterbrechung erleidet. Die
                                 aͤußerste Geschwindigkeit des Taues braucht nicht uͤber 25 engl.
                                 Meilen in der Zeitstunde zu betragen, um die ganze Streke innerhalb 12 Minuten
                                 zuruͤklegen. Die Thunlichkeit einer solchen Geschwindigkeit ist bereits
                                 an der London-Birmingham-Eisenbahn erwiesen. Daselbst wird
                                 naͤmlich eine Gradiente von 80 Fuß in der engl. Meile mit Huͤlfe
                                 zweier Maschinen von je 60 Pferdekraͤften mit einer Geschwindigkeit von
                                 20 engl. Meilen in der Zeitstunde befahren, und da an der
                                 London-Blackwell-Eisenbahn die Gradiente bedeutend geringer ist,
                                 so laͤßt sich natuͤrlich eine verhaͤltnißmaͤßig
                                 groͤßere Geschwindigkeit erzielen.“
                              
                           
                        
                           Folger's schwimmender
                              Stappel.
                           In den Vereinigten Staaten verbreitet sich in den lezteren Jahren immer mehr und mehr
                              ein sogenannter schwimmender Stappel, der von Hrn. Folger
                              erfunden ward, und bei der Ausbesserung der Schiffe treffliche Dienste leistet. Die
                              Vorrichtung besteht aus einem rechtekigen Kasten von solcher Groͤße, daß das
                              groͤßte Fahrzeug Raum darin findet. Um die Schiffe eintreten zu lassen, sind
                              am Hintertheile des Kastens zwei Thuͤren angebracht, die mit groͤßter
                              Leichtigkeit gehoben und herabgelassen werden koͤnnen. Ist das Schiff im
                              Kasten angelangt, so pumpt man diesen aus, wo dann das Schiff troken auf dem vorher
                              zugerichteten Stappel liegen bleibt, und eben so gut ausgebessert werden kann, wie
                              auf der besten Werfte. Der Kasten laͤßt sich, wie sich von selbst versteht,
                              beliebig und in solchem Grade versenken, daß das Schiff beim Einlaufen in denselben
                              keinen Schaden nehmen kann. Ist das Fahrzeug ausgebessert, so oͤffnet man die
                              am Boden des Kastens befindlichen Klappen, damit Wasser in denselben eindringen und
                              das Schiff wieder flott machen kann. (Aus dem Journal de
                                 l'Académie de l'Industrie. Januar 1838.)
                           
                        
                           Wie das Zufrieren der Fluͤsse verhuͤtet werden
                              kann.
                           Der abgelaufene Winter, in welchem man in Paris eine Kaͤlte ausstand, welche
                              jener des kaͤltesten bisher daselbst beobachteten Winters nur um 4 Grade
                              nachstand, gab zu verschiedenen Versuchen uͤber Verhuͤtung des
                              Zufrierens der Fluͤsse Anlaß. Hr. Bataillonschef Baron de La Haye hat gezeigt, daß man diesen Zwek erreichen kann, wenn man die
                              auf dem Wasser treibenden Eisschollen auffaͤngt. Er hat hiezu eine Art von
                              Damm angegeben, der die Schifffahrt nicht beeintraͤchtigt. (Echo du monde savant, No. 304.)
                           
                        
                           Letellier's Schuzmittel gegen
                              Verbrennung des Holzes, Papieres etc.
                           In der Akademie der Wissenschaften in Paris trat am 5. Febr. l. J. Hr. Letellier von Saint-Leu-Taverny mit einem
                              angeblich von ihm erfundenen Mittel, womit man Holz, Papier, Zeuge u. dergl.
                              unverbrennlich oder wenigstens unentzuͤndbar machen kann, auf. Dieses Mittel
                              ist eine Aufloͤsung von Kieselerde in Kali; also dasselbe, welches schon vor
                              vielen Jahren von unserem hochverdienten Oberstbergrathe Fuchs in seiner Abhandlung uͤber das Wasserglas angegeben wurde.
                              Das Echo du monde savant berichtet nicht, daß man Hrn.
                              Letellier in der Sizung der Gelehrten Paris's darauf
                              aufmerksam gemacht haͤtte, daß er mit seiner Erfindung, wenn dieselbe auch
                              kein Plagiat ist, viel zu spaͤt daran sey!
                           
                        
                           Hrn. Joyce's Heizapparat.
                           Wenige Erfindungen duͤrsten wohl, schreibt das London
                                 Journal in seinem neuesten Hefte, in so kurzer Zeit so große Sensation
                              erregt haben, wie der von Joyce erfundene Heizapparat. In
                              dem Jerusalem Kaffeehause allein wurden Bestellungen auf 3000 solcher Apparate
                              gegeben, und zahlreich sind die an den Patenttraͤger ergangenen Gesuche um
                              Licenzen. Die Erfindung zerfaͤllt hauptsaͤchlich in zwei Theile:
                              naͤmlich in einen Ofen eigenthuͤmlicher Art und in ein chemisch
                              zubereitetes Brennmaterial. Was den Ofen betrifft, so ist er von cylindrischer
                              Gestalt, oben kuppelfoͤrmig, unten auf Schnekenfuͤßen ruhend, aus
                              duͤnnem Kupfer oder aus Eisen gearbeitet. In seinem Inneren sind fuͤr
                              den Durchgang der atmosphaͤrischen Luft, die durch einen in der Kuppel
                              befindlichen Regulator aus dem Feuer entweicht, Vorkehrungen getroffen. Der Regulator dient zugleich zur
                              Bestimmung des Zuges und mithin zur Controlirung der Quantitaͤt des
                              verbrauchten Brennstoffes. Dieser Brennstoff, auf dessen Zubereitung der
                              Patenttraͤger nicht durch tiefere Kenntnisse in der Chemie noch durch bloßen
                              Zufall gekommen zu seyn scheint, sondern der das Resultat jahrelang fortgesezter
                              Versuche ist, gibt bei seiner Verbrennung weder Rauch, noch Geruch, noch irgend
                              einen schaͤdlichen Dunst von sich, wie sich schon Tausende davon
                              uͤberzeugt haben. Die zu dessen Bereitung dienenden Materialien sind wohlfeil
                              und uͤberall leicht und in Menge zu finden. Die deren Zusammensezung zum
                              Grunde liegenden Principien scheinen dem London Journal
                              ganz richtig zu seyn. Ein kleiner cylindrischer Ofen von 18 Zoll Hoͤhe und 7
                              Zoll im Durchmesser gibt hinreichende Hize, um ein Zimmer von 25 Quadratfuß auf 30
                              bis 40 Grad zu erhizen, und diese Waͤrme durch 30 Stunden fuͤr den
                              geringen Aufwand von 4 Pence (12 kr.) zu unterhalten! – Wir werden die
                              wichtige Patentbeschreibung liefern, sobald sie die Einrollirung erlangt hat.
                           
                        
                           Arizoli's Bakofen.
                           Hr. Arizoli, Ofenbauer in Paris, rue St. Jacques, No. 15, und Erfinder eines Feldbakofens, dessen System
                              bei der Militaͤrverwaltung in Chaillot Eingang gefunden zu haben scheint, hat
                              der Académie de l'Industrie das Modell eines
                              neuen, von ihm ausgedachten Bakofens fuͤr die Civilbaͤkereien
                              uͤbergeben. Der Zwek der Erfindung, uͤber welche von Hrn. Masson-Four der Akademie Bericht erstattet wurde,
                              ist eine bedeutende Ersparniß an Holz und Schuz der Nachbarschaft gegen Rauch und
                              Feuersgefahr. In diesem neuen Bakofen nun werden sowohl gruͤne als trokene
                              Brennstoffe wie auf einer gewoͤhnlichen Feuerstelle verbrannt. Der Rauch
                              circulirt mittelst eines doppelten Gewoͤlbes mehrere Male um das erste
                              Gewoͤlbe oder um den eigentlichen Bakofen, und tritt erst dann an dem vorne
                              angebrachten Schornsteine aus, wenn er allen seinen Waͤrmestoff abgegeben
                              hat. Zwei unter dem Bakofenherde im Zikzak laufende Canaͤle communiciren
                              einerseits mit der freien Luft, andererseits dagegen mit dem Inneren des Ofens und
                              des doppelten Gewoͤlbes. Die Oeffnungen nach Außen sind mit einem Pfropfe,
                              von dem eine Stange auslaͤuft, deren Griff sich vorne an dem Ofen befindet,
                              verschlossen. Zieht man diese Stangen gegen sich an, so tritt Luft ein, und diese
                              Luft dient, nachdem sie sich in den Gaͤngen erhizt hat, entweder zur Belebung
                              des Feuers, oder sie dringt auf das im Ofen befindliche Gebaͤk, und entfernt
                              den beim Bakprocesse entwikelten alkoholhaltigen Wasserdampf. Die er Zutritt der
                              Luft zum Gebaͤke erscheint dem Berichterstatter von keinem wesentlichen
                              Nuzen; und er zweifelt um so mehr an der guͤnstigen Aufnahme dieses Theiles
                              des neuen Systemes von Seite der Baͤker, als diese des groͤßeren
                              Gewichtes wegen bemuͤht sind, die moͤglich groͤßte Menge Wasser
                              im Gebaͤke zuruͤkzuhalten. Uebrigens gewaͤhrt das neue System
                              im Vergleiche mit dem dermalen in Paris allgemein gebraͤuchlichen eine
                              Ersparniß an Brennmaterial, welche wohl den dritten Theil betraͤgt, so daß
                              die hoͤheren Herstellungskosten eines solchen Ofens in kuͤrzester Zeit
                              ausgeglichen werden, und ein eben so gut gebakenes Brod wohl um etwas niedrigeren
                              Preis geliefert werden kann. Das Troknen des Holzes wird, wie gesagt, ganz
                              entbehrlich, und von Rauch wird man gar nicht belaͤstigt. Die Akademie
                              empfiehlt hienach die Anwendung des fraglichen Bakofens. (Journal de l'Académie de l'Industrie. Januar 1838, S. 10.)
                           
                        
                           Allier's Apparat zum
                              Aufbewahren von Getreide u. dergl.
                           Hr. Allier, Notar in Fins, Dept. de
                                 la Somme, ist der Erfinder eines Apparates, Machine
                                 octogonotype genannt, welche zum Schuze des Getreides und aller
                              oͤhlhaltigen Samen, so wie auch anderer Stoffe gegen Insecten und
                              Maͤuse sowohl als gegen das Feucht- und Flekigwerden bestimmt ist, und
                              die ziemliche Ähnlichkeit mit jener des Hrn. de
                                 Valery hat, die wir im Polyt. Journal Bd.
                                 LXVII. S. 384 beschrieben haben. Die ganze Vorrichtung besteht
                              naͤmlich nach einem von Hrn. Caillaud erstatteten
                              Berichte aus einem großen in 8 Faͤcher abgetheilten Rade, welches ringsum mit
                              Drahtgitter so verschlossen ist, daß wohl die Luft frei durchziehen kann, daß aber
                              selbst die kleinsten Insecten abgehaͤlten werden. Saͤmmtliche
                              Faͤcher stehen durch trichterfoͤrmige Oeffnungen, die man nach
                              Belieben mittelst eines Registers oͤffnen und schließen kann, mit einander in
                              Communication, so daß man durch einfaches Umdrehen des Rades das in dasselbe
                              gebrachte Getreide aus einem Fache in das andere schaffen kann. Ein Kind kann
                              leztere Arbeit verrichten, und auf diese Weise wird an Arbeitslohn, den das Umwenden
                              des Getreides verzehrt, mehr dann 90 Proc. erspart. Man braucht auch keinen eigenen
                              Kornspeicher mehr, da sich der Apparat an jedem trokenen, durch ein Dach
                              geschuͤzten Orte unterbringen laͤßt. Endlich kann man, wenn man
                              mehrere solche Raͤder hat, auf einem und demselben Speicher eine
                              groͤßere Menge Getreides, und namentlich mehrere verschiedene Sorten
                              aufbewahren, da eine Vermischung derselben nicht moͤglich ist. (Aus dem Journal de l'Académie de l'Industrie.)
                           
                        
                           Bereitungsart eines vorzuͤglichen Eisenkitts.
                           Zur Bereitung eines haltbaren Kittes fuͤr Eisen, dessen Anwendung im
                              Maschinenwesen etc. oft noͤthig ist, gibt es viele Vorschriften, unter
                              welchen namentlich diejenige oft empfohlen worden ist, nach welcher ein solcher Kitt
                              aus Eisenfeilspaͤnen, Schwefelblumen und Salmiak, zusammen mit Wasser
                              angeruͤhrt, verfertigt wird. Das Verhaͤltniß der Zuthaten wird sehr
                              verschieden angegeben, und kann bei der Anwendung einige Unsicherheit veranlassen,
                              deßhalb theilen wir in folgendem die Anweisung mit, welche der Direction des
                              Gewerbevereins fuͤr Hannover durch Hrn. Fabrikanten Crause zugekommen ist, und sich bei deßhalb angestellten Versuchen als ganz vorzuͤglich bewaͤhrt hat, besonders
                              wenn der Masse noch etwas zerstoßene Steinkohlenschlaken zugesezt wurden. – 2
                              Loth Salmiak, 1 Loth Schwefelblumen und 16 Loth Eisenfeilspaͤne werden in
                              einem Moͤrser wohl mit einander gemengt, und dieses Pulver wird troken
                              aufbewahrt. Beim Gebrauche vermengt man Einen Theil desselben sorgfaͤltig mit
                              zwanzig Theilen feiner Eisenfeile, und befeuchtet das Ganze mit einer aus 7/8 Theil
                              Wasser und 1/8 Theil Essig bestehenden Mischung zu einem Brei, den man in die Fugen
                              einstreicht. Dieser Kitt, welcher zum Zusammenkitten des Eisens sowohl im Feuer als
                              im Freien dient, wird nach einigen Tagen ganz hart, und vereinigt sich vollkommen
                              mit dem Eisen.
                           
                        
                           Naͤhere Angaben uͤber Sorel's Methode das Eisen zu
                              galvanisiren.
                           Die Methode des Hrn. Sorel das Eisen zu verzinken, um es
                              dadurch gegen den Rost zu schuͤzen (vergl. polyt. Journ. Bd. LXVII. S. 376) ist sehr einfach und
                              leicht ausfuͤhrbar. Wir sahen auf diese Art (zur Abfuͤhrung des
                              Rauches aus Stubenoͤfen bestimmte) Roͤhren galvanisiren, was ohne Umstaͤnde und sehr schnell geschehen war.
                              Das Eisen wird naͤmlich zuerst in Salzsaͤure getaucht, um alle Spuren
                              von Oxyd auf seiner Oberflaͤche zu beseitigen; nachdem es dann mittelst
                              kuͤnstlicher Waͤrme gehoͤrig abgetroknet worden ist, taucht man
                              es in ein kochendes Bad von Zink.Der in der oben citirten Abhandlung vorkommende Ausdruk Verzinnung (étamage) ist also
                                    ein uneigentlicher, indem Hr. Sorel das Eisen mit
                                    einer Zinkschichte uͤberzieht, die in Beruͤhrung mit demselben
                                    positiv elektrisch wird.A. d. R. Dieses Bad enthaͤlt außer dem Zink noch eine geringe Menge einer
                              Legirung, deren Zusammensezung Hr. Sorel als Geheimniß
                              bewahrt. Das Zinkbad muß in einem Tiegel aus feuerfester Erde enthalten seyn, denn
                              bei Anwendung eines gußeisernen Tiegels wuͤrde sich eine Legirung von Zink
                              und Eisen bilden, worauf man die Operation nicht mehr laͤnger fortsezen
                              koͤnnte. Bei jeder Operation wird dem Bad eine geringe Menge Salmiak
                              zugesezt, um die Oxydation der oberen Schichte des Bades zu verhindern. Nachdem das
                              Eisen ganz in das Zink getaucht worden ist, zieht man es augenbliklich wieder
                              heraus; die Zinkschichte, womit es uͤberzogen ist, zeigt dann schwarze
                              Fleken, welche durch das Ammoniak entstehen und die man nicht mehr wegbringen
                              koͤnnte, wenn man sie nicht sogleich mit gewoͤhnlichem Wasser
                              abwaschen wuͤrde. Das galvanisirte Eisen wird sodann in sehr trokene
                              Saͤgespaͤne gestekt, um ihm alle Feuchtigkeit zu benehmen. Durch diese
                              Zubereitung, welche sowohl bei Stabeisen als bei Stahl, Blech und selbst Gußeisen
                              anwendbar ist, wird das Metall vollkommen gegen alle Oxydation geschuͤzt.
                              (Echo du monde savant, No. 9.)
                           
                        
                           Frankreichs Eisenproduction.
                           Nach den lezten, von der Bergwerksadministration Frankreichs bekannt gemachten
                              amtlichen Dokumenten erzeugt dieses Land dermalen 2948 metrische Cntr. Gußeisen im
                              Werthe von 54,930,000 Fr.; und 2043 metrische Cntr. Schmiedeisen im Werthe von
                              85,716,000 Fr.
                           
                        
                           Zunahme der Seidenraupenzucht in Frankreich.
                           Nach den vom franzoͤsischen Handelsministerium publicirten Documenten ward im
                              Jahre 1820 nur in 18 Departements Frankreichs Seide gewonnen; gegenwaͤrtig
                              erstrekt sich die Seidenraupenzucht hingegen schon auf ihrer 30. In den
                              aͤlteren 18 Departementen zaͤhlte man im Jahre 1820 nur 9,613,674, im
                              Jahre 1834 dagegen 14,879,404 Maulbeerbaͤume. (Echo du
                                 monde savant, No. 310.)
                           
                        
                           Ueber den Bau des Indigo-Knoͤterig's.
                           Der Bulletin de la Société industrielle de
                                 Mulhausen enthaͤlt in Nr. 52 den Bericht des Hrn. Joh. Risler uͤber den Versuch, der im Elsaß mit dem
                              Baue des in China einheimischen und in der Krimm dermalen gebauten
                              Indigo-Knoͤterig's (Polygonum tinctorium)
                              angestellt wurde. Die in einem Bette angebauten Pflanzen wurden auf einen Aker
                              verpflanzt, gediehen sehr gut, kamen im August zur Bluͤthe, und gaben per Are 150 bis 170 Kilogr. Blaͤtter ohne
                              Staͤngel. Die Blaͤtter wurden allen jenen Processen unterworfen, nach
                              denen man in jenen Laͤndern, in welchen man die Indigopflanze baut, Indigo
                              gewinnt; wobei jedoch nur folgende Methoden Resultate gaben. 1) Man macerirte
                              frische, von den Staͤngeln abgepfluͤkte, leicht eingeschnittene
                              Blaͤtter 18 Stunden lang bei einer Temperatur von 28° R. Da auf das
                              erste Mal nicht aller Indigo ausgezogen wurde, so wiederholte man die Operation auf
                              dieselbe Weise. – 2) Man ließ die Blaͤtter sammt den Staͤngeln
                              leicht zwischen den Haͤnden zerquetscht bei einer Temperatur von 18 bis
                              19° R. an freier Luft gaͤhren, wobei die Gaͤhrung erst nach 36
                              Stunden eintrat, und erst nach 72 Stunden hinreichend fortgeschritten war. –
                              3) Man zerquetschte die Blaͤtter und Staͤngel, preßte den Saft aus,
                              und sezte ihm 1/100 Kalkpulver zu. Lezteres Verfahren, welches auch dem in China
                              uͤblichen am naͤchsten kommt, erscheint als das vortheilhafteste, am
                              leichtesten und in kuͤrzester Zeit ausfuͤhrbare. Noch besser ist es
                              jedoch, die zerquetschten Pflanzentheile vor dem Auspressen einige Zeit in Wasser zu
                              maceriren, und dann zur Faͤllung des Indigo Kalkwasser anstatt Kalkpulver
                              anzuwenden. Ein Kilogramm Blaͤtter gab nach diesem lezteren Verfahren 6 bis 9
                              Grammen Indigo, der mehr oder minder dunkelblau mit einem Stiche ins
                              Gruͤnliche und matt war. Hieraus erhellt, daß dieser Indigo wie jener des
                              Waids mit gruͤnem Sazmehle vermengt ist. Die mit chemischen Agentien
                              angestellten Versuche, so wie auch die mit dem neuen Indigo ausgefaͤrbten
                              Stoffe bewiesen, daß dieses Fabricat mit dem kaͤuflichen Indigo nicht ganz
                              Concurrenz halten kann. Uebrigens sollen die Versuche dieses Jahr mit
                              groͤßeren Massen fortgesezt werden.
                           
                        
                           Noch Einiges uͤber die Rohankartoffel.
                           Hr. Boyer berichtete der Académie de l'Industrie uͤber die guͤnstige
                              Kartoffelernte, welche ein Hr. Martial mit der
                              sogenannten Rohankartoffel erzielt hat. Er spricht von Kartoffeln, welche 16 1/2, 11
                              3/4, 9 1/2 Pfd. wogen, und dabei sehr mehlig waren. Die Pflanzung geschah in
                              Feldern, welche 4 Fuß weit von einander entfernt waren, und in deren jedes 2 bis 3
                              Augen gelegt wurden. Gehaͤufelt wurde oͤfter als gewoͤhnlich.
                              Die Staͤngel erreichten 6 bis Fuß Hoͤhe und mußten mit Stangen
                              gestuͤzt werden. Die Ernte fiel um Martini.
                           
                        
                           
                           Holt's Verbesserungen in der
                              Zubereitung gewisser Faserstoffe.
                           Die Verbesserungen, auf die John Holt der juͤngere,
                              Seiler von Whitby in der Grafschaft York, unterm 28. April 1832 ein Patent erhielt,
                              betreffen die Behandlung des neuseelaͤndischen und Manillahanfes und
                              Flachses, dessen Fasern angeblich durch eine klebende Substanz so fest mit einander
                              verbunden sind, daß sie beim gewoͤhnlichen Brechen und Hecheln nicht
                              gehoͤrig getrennt werden, und daß sie also den Theer nicht einsaugen, wodurch
                              sie zur Taufabrication ungeeignet werden. Man soll daher dem Patenttraͤger zu
                              Folge diesen auf die gewoͤhnliche Weise gebrochenen Hanf oder Flachs je nach
                              seiner Qualitaͤt beilaͤufig 24 Stunden lang in eine starke alkalische
                              Aufloͤsung, z.B. in Potasche-, Soda- oder
                              Seifenaufloͤsung, die man heiß oder kalt anwenden kann, einweichen. Hierauf
                              soll man ihn in duͤnnen Schichten auf dem Boden eines Troges ausbreiten, der
                              mit dreikantigen Staͤben rostartig gebildet ist: und wenn dieß geschehen ist,
                              so soll man einen aͤhnlichen Trog darauf stellen und gehoͤrig mit
                              Gewichten beschweren. Dann wird der obere Trog hin und her bewegt, damit das der
                              Behandlung unterliegende Material zwischen den Stangen der beiden Troͤge
                              abgerieben werde, und damit die hiedurch vollkommen abgeloͤsten holzigen
                              Theile in kleinen Stuͤken durch den unteren Rost fallen. Dieses Beuchen und
                              Abreiben kann sowohl vor als nach dem Verspinnen des Faserstoffes zu einem zur
                              Taufabrication bestimmten Garne vorgenommen werden. Nach demselben saugt dieses Garn
                              den Theer eben so gut ein, wie das aus dem gewoͤhnlichen Flachse oder Hanfe
                              gewonnene. (London Journal of arts. Februar 1838, S.
                              298.)
                           
                        
                           Wasserdichte Sohlen des Dr.
                                 Cresson-Dorval.
                           Das Journal de l'Académie de l'Industrie
                              enthaͤlt in seinem dießjaͤhrigen Januarhefte einen Bericht
                              uͤber die Gesundheits- oder wasserdichten Kautschuksohlen des Dr. Cresson-Dorval in Paris, dessen wesentlicher
                              Inhalt in Folgendem besteht. „Der Hr. Doctor verfertigt aus dem Kautschuk
                                 durch ein ziemlich einfaches chemisches Verfahren, auf welches er sich
                                 uͤbrigens ein Patent ertheilen ließ, dike Ziegel oder Platten, die er mit
                                 Huͤlfe eines sinnreichen Mechanismus in Tafeln von einer halben Linie in
                                 der Dike sagt. Aus diesen schneidet er die Sohlen und die sogenannten
                                 Oberstemmen, welche aus einem langen bandartigen Streifen bestehen, und die auf
                                 dem Leisten durch eine Naht an der Sohle befestigt werden, waͤhrend man
                                 sie 9 bis 12 Linien uͤber der Sohle durch eine leichte Naht mit dem
                                 Oberleder verbindet. Eine aͤhnliche Oberstemme von 15 bis 18 Linien wird
                                 auch mit der Sohle verbunden, so daß der Fuß auf diese Weise nicht nur von Unten
                                 auf, sondern auch in einer Hoͤhe von 15 bis 18 Linien uͤber dem
                                 Oberleder gegen alles Eindringen von Feuchtigkeit geschuͤzt
                                 ist.“ Die Versuche, welche mit den nach diesem Systeme gearbeiteten
                              Schuhen und Stiefeln angestellt wurden, bewaͤhrten sich vollkommen, und die
                              Akademie hat dem Hrn. Doctor (der uͤbrigens auch wasserdichte Sohlen
                              verfertigt, die man in die Schuhe einlegen und herausnehmen kann) in
                              Erwaͤgung der großen Nuͤzlichkeit seiner Erfindung und der
                              Wohlfeilheit seiner Fabricate ihre Ehrenmedaille zuerkannt.
                           
                        
                           Reinigung des Colophoniums zum Gebrauch fuͤr
                              Musiker.
                           Das gewoͤhnlich gereinigte Colophon ist fuͤr den Musiker gar nicht
                              brauchbar; es ist viel zu sproͤde und gibt dem Pferdehaar einen viel zu
                              scharfen und rauhen Strich. Es wird zwar solch gut gereinigtes Colophon fuͤr
                              den Musiker in einigen Musikalienhandlungen verkauft, allein es ist bedeutend
                              theuer, und daher war eine leicht ausfuͤhrbare Methode zur Reinigung des
                              Colophons wuͤnschenswert. Nach folgender, von Elsner im Journal fuͤr praktische Chemie 1837, Nr. 21 angegebenen
                              Methode, die leicht und sicher ausfuͤhrbar ist, erhaͤlt man ein Harz,
                              welches voͤllig den Anforderungen entspricht.
                           Man macht sich eine Aufloͤsung von gewoͤhnlichem kaͤuflichem
                              Colophon in Spiritus, der am besten eine Staͤrke von 80° Richter hat;
                              die Aufloͤsung geschieht in einem Glaskolben, den man in ein Sandbad stellt;
                              bei dieser Aufloͤsung des Colophons bleiben alle Unreinigkeiten
                              zuruͤk; die Aufloͤsung wird klar abgegossen und alsdann in Wasser
                              gegossen, waͤhrend man mit einem Glasstaͤbchen das Wasser in rotirende Bewegung versezt.
                              Das als kaͤsige Masse sich absezende Harz wird so viel wie moͤglich
                              durch Pressen zwischen Leinen von dem uͤberfluͤssigen Wasser befreit
                              und alsdann bei sehr gelindem Feuer geschmolzen und in kleine Holzschachteln
                              ausgegossen, in welchem Zustande es nun schon recht brauchbar ist. Allein
                              fuͤr manches Haar ist es doch noch zu sproͤde; aber auch dieser Fehler
                              wird vollstaͤndig beseitigt durch einen Zusaz von etwa 1/20 Wachs, mit dem
                              man das gereinigte Harz zusammenschmilzt und alsdann in kleine Holzschachteln
                              ausgießt, wie oben schon bemerkt wurde.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              Franzoͤsische.
                              
                                 
                                    Rapport sur les améliorations introduites dans
                                       la domaine de Lafond- d'Ambérieux, département de
                                       l'Allier; par M. le vicomte Héricart de Thury. 8.
                                    
                                 
                                    Rapport sur le puits foré de Beychevelle et
                                       sur le mémoire de la culture des vignes dans le Médoc; par
                                       le même. 8.
                                    
                                 
                                    Rapport sur le concours ouvert par la
                                       Société royale d'agriculture pour le dessèchement
                                       des terres argileuses sujettes à être inondées; par
                                       le même.
                                    
                                 Mémoire sur une composition chimique et
                                       terreuse nommée l'antiver blanc; par M. JaumeSaint-Hilaire. Brochure. 8.
                                 Coup d'œil général et
                                       statistique sur la métallurgie; par M. Th.Virlet. 8.
                                 Observations sur les chemins de fer de la Belgique et
                                       sur le chemin de fer de Paris à Bruxelles; par M.Jomard. 4.
                                 Recherches expérimentales et théoriques
                                       sur les contractions partielles des veines d'eau et sur
                                       l'écoulement par des tuyaux additionnels intérieurs et
                                       extérieurs; par M. G.Bidone. 4.
                                 
                                    Expériences sur la percussion des veines
                                       d'eau; par le même. 4.
                                    
                                 Cours de mécanique appliquée aux
                                       machines; par M.Poncelet. Section 1
                                       à 7; in Fol. 1836.
                                 Des differens moyens d'amender le sol; par M. A.Puvis. 8.
                                 
                                    De la dégénération et de
                                       l'extinction des variétés de végétaux
                                       propagées par les greffes et boutures; par le même.
                                       8.
                                    
                                 
                                    Traité de chimie élémentaire
                                       théorique et pratique; par M. le baron Thénard. 6.
                                       édit; 5 vol. 8, avec un atlas. 4.
                                    
                                 Recherches expérimentales et théoriques
                                       des causes d'explosion des chaudières à vapeur; par
                                       M.Galy-Cacalat. 4.
                                 
                                    Mémoire théorique et pratique sur les
                                       bateaux à vapeur; par le même. Un vol. 4., avec pl.
                                    
                                 Précis de l'histoire générale de
                                       l'agriculture; par M. deMarivault. 8.
                                 
                                    Notions élémentaires de
                                       géologie, de chimie, de physique, de botanique et de physiologie
                                       végétale, appliquées à l'agriculture; par le
                                       même. 12.
                                    
                                 Statistique industrielle du département de la
                                       Loire; par M. A.Peyret. 8.
                                 Recherches historiques et chimiques sur le cacao et
                                       ses diverses préparations; par M.Delcher. 8.
                                 
                                    Bulletin de la Société industrielle de
                                       l'arrondissement de Saint-Étienne. 34e. année, 1.
                                       livr. 8.