| Titel: | Verbesserungen im Zurichten oder Appretiren wollener oder anderer Zeuge, worauf sich William Weekes, Tuchmacher von King Stanley in der Grafschaft Gloucester, am 4. April 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XXVI., S. 115 | 
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                        XXVI.
                        Verbesserungen im Zurichten oder Appretiren
                           wollener oder anderer Zeuge, worauf sich William Weekes, Tuchmacher von King Stanley in
                           der Grafschaft Gloucester, am 4. April 1837 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Januar 1838, S.
                              235.
                        Weekes's Verbesserungen im Appretiren der Tuche.
                        
                     
                        
                           Die gegenwaͤrtigem Patente zu Grunde liegende Erfindung soll das sogenannte
                              Sieden auf der Walze, bei welchem die Wollenzeuge fest auf Walzen aufgerollt dem auf
                              eine hohe Temperatur gebrachten Wasser oder Dampfe ausgesezt werden, zum Theile oder
                              ganz entbehrlich machen. So wie man dieses Sieden auf der Walze dermalen zu
                              bewerkstelligen pflegt, erleiden die Zeuge hiebei nicht selten bedeutende
                              Beschaͤdigungen; denn bei der langen Zeit, die sie in der heißen
                              Fluͤssigkeit zu verbleiben haben, und bei der Festigkeit, womit sie auf die
                              Walzen aufgerollt sind, werden ihre Fasern in solchem Maße geoͤffnet und
                              beschaͤdigt, daß sie viel leichter in Stuͤke gehen muͤssen.
                           Das von dem Patenttraͤger angegebene Verfahren besteht nun darin, daß die
                              Zeuge der Laͤnge nach uͤber eine Flaͤche Platte, die aus Holz
                              oder Metall bestehen kann, gelegt, und in diesem Zustande mehrere Stunden lang einem
                              bedeutenden Druke ausgesezt werden. Man nimmt zu diesem Zweke den Zeug naß wie er
                              ist, legt ihn der laͤngs nach, Flaͤche gegen Flaͤche zusammen,
                              so daß die Sahlleisten an eine ander kommen, und wikelt ihn um ein flaches Brett aus
                              Eichen-, Ulmen-, Pappel- oder einem anbeten keine Fielen
                              erzeugenden Holze.
                           
                           Die Kanten dieses Brettchens, welches bei 3 Fuß Laͤnge gegen 3/4 Zoll Dike
                              haben soll, muͤssen so abgerundet seyn. daß sie den Zeug nicht
                              durchschneiden. Auf dieses Brettchen aufgewunden, sezt man den Zeug zwischen zwei
                              heißen Platten 10 bis 12 Stunden lang einem sehr starken Druke aus, worauf man ihn
                              dann abnimmt, und neuerdings wieder aufwindet; jedoch so, daß jene Theile, die
                              fruͤher an die Endkanten des Brettchens kamen, nunmehr in dessen Mitte
                              liegen. Das Pressen wird hierauf ein zweites, und wenn man es fuͤr
                              noͤthig haͤlt, auch noch ein drittes Mal wiederholt.
                           Ist der zu behandelnde Zeug sehr breit und haben die Stuͤke uͤber 25
                              Yards Laͤnge, so kann man sich zweier Brettchen bedienen, und das
                              Zusammenfalten von beiden Enden beginnen. Der Patenttraͤger schließt mit der
                              Bemerkung, daß dieses Verfahren auch aus das sogenannte Heißpressen der Wollenzeuge
                              anwendbar ist; allein bei diesem Processe wird der Zeug dermalen ohnedieß nicht auf
                              Walzen gerollt, sondern zusammengefaltet, wobei man zwischen jede Falte
                              geglaͤtteten Pappendekel, Blechplatten oder Pergament legt, bevor man den
                              Druk einwirken laͤßt.