| Titel: | Untersuchungen über die mineralischen Brennmaterialien; von V. Regnault. | 
| Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XLVI., S. 201 | 
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                        XLVI.
                        Untersuchungen uͤber die mineralischen
                           Brennmaterialien; von V.
                              Regnault.
                        Aus den Annales des Mines 3me série, Bd. XII.
                              S. 161 im polytechn. Centralblatt 1838, No. 5.
                        Regnault's Untersuchungen uͤber die mineralischen
                           Brennmaterialien.
                        
                     
                        
                           Des Verfassers weitlaͤufige Untersuchungen sind hauptsaͤchlich mit
                              franzoͤsischen Brennmaterialen angestellt, von denen sie eine recht gute
                              Uebersicht geben. Der Verf. waͤhlte stets die best charakterisirten
                              Stuͤke aus, und zwar nur von solchen Sorten, deren Qualitaͤt er auch
                              nach dem technischen Gebrauche kannte. Von den allgemeinen Bemerkungen, die der
                              Verf. vorausschikt, heben wir nur Weniges aus, mit Uebergehung des theoretisch
                              Chemischen und Analytischen, was fuͤr den Praktiker von geringerer
                              Wichtigkeit ist. – Der Verf. befolgte die uͤblichste
                              Untersuchungsmethode, d.h. er bestimmte durch Erhizung bis 256° C. das
                              hygrometrische W., durch Einaͤscherung im Platintiegel die Aschenmenge und
                              durch Verkohlung im verschlossenen Raume die Menge der Kohks. Die
                              Elementarbestandtheile wurden durch die Elementaranalyse mittelst des Liebig'schen Apparates bestimmt, woruͤber hier nur
                              so viel beigebracht werden kann, daß der Verf. das schon von Richardson angewendete chromsaure Bleioxyd ebenfalls mehrmals mit Erfolg
                              zur Verbrennung anwendete; daß er den Stikstoffgehalt einiger Brennmaterialien nach
                              der Methode von Dumas ausmittelte, und daß ihm ein Grund
                              zu Irrungen in der Zusammensezung theils darin zu liegen scheint, wenn die Kohlen
                              Schwefelkies enthalten (wo dann die Asche okrig erscheint), theils darin, wenn die
                              Asche zu bedeutend und thonig ist, indem sie dann selbst in der Waͤrme viel
                              Wasser zuruͤkhaͤlt, welches bei der Analyse den Wasserstoffgehalt zu groß macht, bei
                              der Aschenbestimmung mit entweicht. Das hygrometrische Wasser der fossilen
                              Brennmaterialien geht bei einer Waͤrme uͤber 100° C.
                              vollstaͤndig fort; es betraͤgt in der Regel zwischen 1 und 2 Proc.
                              Auch die Anthracite enthalten, nach sorgfaͤltigen Versuchen, nicht mehr, und
                              ihre Eigenschaft, in der Hize zu decrepitiren, haͤngt also wohl nur von ihrer
                              schlechten Waͤrmeleitungsfaͤhigkeit ab. – Die Asche wurde
                              gleich nach der im Platintiegel uͤber der Lampe vorgenommenen
                              Einaͤscherung gewogen und kurz auf ihre Natur gepruͤft. – Bei
                              Bestimmung der Kohksmenge wurde jedes Mal sorgfaͤltig dieselbe
                              Quantitaͤt in demselben mit seinem Dekel versehenen Platintiegel 7–8
                              Minuten lang gegluͤht und die Kohks nach dem Erkalten gewogen. Die Kohlen
                              wurden dazu nicht vorlaͤufig ausgetroknet.
                           Die Eintheilung der fossilen Brennmaterialien, welche der Verf. befolgt, ist eine
                              geognostische. Alles, was sich in der großen Kohlenformation, in der
                              Muschelkalk- (Buntsand-) formation und in der Kreide-
                              (Gruͤnsand-) formation findet, ist houille, Steinkohle oder, wenn es sehr troken, schwer brennbar ist und bei der
                              Calcination wenig an Gewicht verliert, Anthracit. In den tertiaͤren
                              Gebirgsschichten findet sich Braunkohle (lignite) und Bitumen. Der neuesten Zeit gehoͤrt
                              der Torf an. Wir werden zuvoͤrderst die Resultate jeder Abtheilung in einer
                              tabellarischen Zusammenstellung vorausschiken, welche alle
                              praktisch-wichtigen Data enthaͤlt. Der Brennwerth jeder Kohlenart
                              ergibt sich von selbst, oder kann doch leicht berechnet werden, wenn man den
                              Kohlenstoff- und Wasserstoffgehalt betrachtet, und den Aschengehalt, so wie
                              den schon in der Kohle vorhandenen Sauerstoff dagegen haͤlt; durch Abziehung
                              der Kohksausbeute von 100 ergeben sich die fluͤchtigen Bestandtheile. Die
                              uͤbrigen Columnen des Verf., welche sich vorzuͤglich auf Darstellung
                              der atomistischen Verhaͤltnisse beziehen, lassen wir weg, da diese
                              Verhaͤltnisse, wie man schon aus den Procentzahlen sieht, gar nichts
                              Constantes darbieten.
                           
                        
                           
                           A) Brennmaterialien der Kohlenformation.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 68, S. 203
                              Namen der Brennmaterialien;
                                 Fundort; Natur der Kohks. Spec. Gewicht; Zusammensezung in 100; Kohlenstoff;
                                 Wasserstoff; Sauerstoff und Stikstoff; Asche; Ausbeute an Kohks. in Proc.; 1)
                                 Anthracite; Pennsylvanien; Wales; Mayenne; Rolduc; pulverig; 2) Fette und harte
                                 Steinkohlen; Alais (Rochebelle); Rive-de-Gier (Henry);
                                 aufgeblasen; 3) Fette Schmiedekohlen; Grand-Croix; 4) Fette Steinkohlen
                                 mit langer Flamme; Mons; Cimetière; Couzon; Lavaysse; Lancashire
                                 (Cannelkohle); Epinac; Commentry; aufgeblasen; 5) Trokne Steinkohle mit langer
                                 Flamme; Blanzy; zusammengebaken
                              
                           
                           Die untersuchten Steinkohlen zerfallen in folgende Abtheilungen:
                           1) Anthracite, durch die Calcination sich wenig
                              veraͤndernd; Staub rein schwarz oder schwarzgrau; schwer brennend, daher in
                              Europa hoͤchstens fuͤr Ziegeloͤfen und Kalkoͤfen
                              angewendet; in Nordamerika wendet man sie auch in Stubenoͤfen und zur
                              Dampfkessel Heizung, in Wales neuerdings auch in Hohoͤfen an. Sie verdienen
                              auch wegen ihres großen Kohlenstoffgehaltes und bedeutenden Brennwerthes
                              Veruͤksichtigung. – a) Anthracit aus Pennsylvanien von Pittville, aus
                              Thonschiefer – sehr gleichartig, von glasig-muscheligem Bruche, in der
                              Hize zerspringend, Pulver rein schwarz. Zu Stuben- und Dampfkesselfeuerungen
                              angewendet. b) Anthracit von
                                 Swansea in Wales, im Hohofen von Yniscedwin zu Verschmelzung von
                              Spatheisenstein mit Erfolg benuzt; verhaͤlt sich wie der vorige. c) Anthracit aus dem Departement
                                 Mayenne, zeigt zuweilen deutliche Holzstructur, sonst wie die vorigen. Im
                              dortigen Schiefergebirge kommt auch noch ein zerreiblicher, grauschwarzer Anthracit
                              vor, welcher bis 25 Proc. Asche enthaͤlt. d) Anthracitartige Steinkohle von Rolduc bei Aachen, bildet
                              durch ihren Wasserstoffgehalt schon den Uebergang zur folgenden Abtheilung; zeigt
                              den glasartigen Bruch der Anthracite und die blaͤttrige Structur der
                              Steinkohlen; gibt beim Verkohken schon etwas oͤhliges Destillat,
                              veraͤndert sich aber sonst nicht.
                           2) Fette und harte Steinkohlen geben einen metallischen,
                              schweren, nicht sehr aufgeblaͤhten Kohk; Staub braunschwarz;
                              Kohlenstoffgehalt groͤßer, wie in der folgenden Abtheilung. Sind das beste
                              Material fuͤr alle metallurgischen Operationen, welche ein lebhaft
                              unterhaltenes Feuer fordern, und geben die besten Kohks fuͤr Hohoͤfen.
                              – a) Kohle von der Grube Rochebelle bei Alais, von
                              unebenem, blaulichschwarzem, wenig glaͤnzendem Bruch, etwas
                              schwefelkieshaltig, Staub schwarzbraun; b) Kohle von dem Schacht Henry des Berggebaͤudes Corbeyre
                                 in Rive-de-Gier; kommt von dem Steinkohlenfloͤz des
                              bâtardes. Das Kohlenbassin von
                              Rive-de-Gier hat naͤmlich 7 mehr oder minder maͤchtige,
                              uͤbereinander liegende Steinkohlenfloͤze, von denen jedoch nur 3
                              bebaut werden, naͤmlich das oberste, la grande
                                 masse, welches durch eine feinkoͤrnige Sandsteinschicht, nerf blanc genannt, in zwei Baͤnke getheilt wird,
                              von denen die untere le raffaud die obere maréchal genannt wird; sodann das dritte von
                              Oben, les deux bâtardes genannt, ebenfalls in
                              zwei Baͤnke geschieden, und das unterste mine
                                 bourrue genannt. Die oben erwaͤhnte Steinkohle gehoͤrt dem
                              zweiten an. Der Verfasser hat von allen Floͤzen Stuͤke untersucht, und
                              man wird sehen, daß
                              selbst dasselbe Floͤz Steinkohlen ganz verschiedener Qualitaͤt
                              enthaͤlt.
                           3) Fette Schmiedekohlen geben einen sehr
                              aufgeblaͤhten metallischen Kohk; schoͤn schwarz, fettglaͤnzend;
                              Staub braun, meist sehr sproͤde. Sind die besten Schmiedekohlen. Hieher
                              gehoͤrt auch die von Richardson untersuchte
                              Cakingkohle von Newcastle. Die beiden hier aufgefuͤhrten Kohlen
                              gehoͤren beide dem Floͤz grande masse von
                              Rive-de-Gier an, Nr. 1 der Bank maréchal, Nr. 2 der Bank raffaud. Die
                              leztere hat einen schieferigeren Bruch als die erstere, und ist gleichartiger; sie
                              soll auch haͤrter seyn, und gibt einen weniger aufgeblaͤhten Kohk.
                              Beide Sorten sind fuͤr Schmieden sehr gesucht; das Klein vorzuͤglich
                              zur Kohksbereitung. Man wird finden, daß die zweite weniger Wasserstoff
                              enthaͤlt.
                           4) Fette Kohlen mit langer Flamme geben einen weniger
                              aufgeblaͤhten Kohk, dessen Fragmente gut aneinander kleben; ihr Staub ist
                              braun. Sie sind sehr fuͤr Puddeloͤfen und aͤhnliche
                              Rostfeuerungen geeignet, auch fuͤr haͤuslichen Gebrauch eignen sie
                              sich, und fuͤr Glasfabrication sind sie die besten. Hieher gehoͤrt
                              auch die von Richardson untersuchte Cannelkohle von
                              Lancashire. Zuweilen geben diese Kohlen auch gute Kohks fuͤr Hohoͤfen,
                              aber immer in geringer Menge. – a) Steinkohle von
                                 Mons von dem Floͤze le flènu,
                              welches den Mittelpunkt des Kohlenbassins von Mons bildet; Nr. 1 bildet sehr
                              regelmaͤßige rhombische Bruchstuͤke von mittlerem Glanze, was man an
                              Nr. 2 nicht bemerkt, sonst kommen beide uͤberein. b) Steinkohlen von Rive-de-Gier,
                              und zwar α) vom Berggebaͤude du cimetière, Nr. 1 von der mine bourrue, Nr. 2 von der seconde bâtarde, beiderseits von geringem Fettglanze und
                              grobschieferiger Textur, sind wenig fuͤr Schmieden, aber sehr fuͤr
                              Hausgebrauch und Kesselfeuerungen gesucht; die Dampfschiffe der Rhone und der
                              Saône gebrauchen nur diese Kohlen. β) vom
                              Berggebaͤude Couzon, und zwar Nr. 1 von den Bâtardes, Nr. 2 von der grande Masse,
                              die hier durch keinen nerf blanc getrennt ist; Nr. 1 ist
                              der vorigen Kohle aͤhnlich, aber deutlicher schieferig und mehr
                              glaͤnzend, Nr. 2 ist gar nicht schieferig, sehr wenig glaͤnzend und
                              sehr von der oben erwaͤhnten Kohle desselben Floͤzes verschieden. c) Kohle von Lavaysse bei
                                 Decazeville (Aveyron); aus Kohlensandstein, von etwas muschelichem Bruche,
                              Harzglanz. Gibt einen leichten, fuͤr Hohoͤfen wenig brauchbaren Kohk,
                              ist aber noch fuͤr Hohoͤfen brauchbar, und sehr gesucht fuͤr
                              Rostfeuerungen. d) Kohle von Epinac, sehr schieferig und
                              glaͤnzend, schwefelkieshaltig, an der Luft bald zerfallend, einen
                              metallischen, wenig aufgeblaͤhten, zusammengebakenen Kohk gebend. e) Kohle von Commentry (Allier), eine veritable Cannelkohle von muschelichem, stark
                              glaͤnzendem Bruch, aber harter und glaͤnzender als die Cannelkohle von
                              Lancashire, laͤßt sich nicht schneiden, gibt einen sehr glaͤnzenden,
                              fast weißgrauen zusammengebakenen Kohk. – Die Cannelkohle von Vigan in Lancashire,
                              welche Richardson untersuchte, hat der Verfasser eben so
                              zusammengesezt gefunden; sie ist schwarzbraun, ohne Glanz, von dichtem,
                              scharfkantigem Bruche, schwer zerbrechlich, mit dem Messer schneidbar, laͤßt
                              sich am Lichte entzuͤnden, und brennt einige Zeit fort; sie gibt einen sehr
                              glaͤnzenden, silberweißen und zusammengebakenen Kohk.
                           5) Trokene Kohlen mit langer Flamme geben einen kaum
                              zusammengebakenen, metallischen Kohk, lassen sich noch fuͤr Kesselfeuerungen
                              brauchen, geben aber keine so intensive Hize, wie die vorige Abtheilung. –
                              Hieher gehoͤrt nur die Kohle von Blanzy mit
                              großblaͤttrigem Bruche, ohne Glanz, geringer Consistenz, oft
                              schwefelkieshaltig. Wird nie verkohlt, aber fuͤr Kesselfeuerungen
                              geschaͤzt. Betrachtungen uͤber den allmaͤhlichen Uebergang der
                              Kohlensorten und uͤber den Zusammenhang ihrer Eigenschaften mit den
                              Verschiedenheiten der Zusammensezungen werden sich bei Anblik der Tabelle und der
                              eben mitgetheilten Bemerkungen leicht anstellen lassen.
                           
                        
                           
                           B) Brennmaterialien der secundaͤren und tertiaͤren
                                 Formationen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 68, S. 207
                              Namen der Brennmaterialien;
                                 Fubdort; Natur der Kohks. Spec. Gewicht; Zusammensezung in 100; Kohlenstoff;
                                 Wasserstoff; Sauerstoff und Stikstoff; Asche; Ausbeute an Kohks in Proc.
                                 Muschelkalkformation: Anthracit deßgl. Steinkohle; Lamure; Macot; Obernkirchen;
                                 Céral; Noroy; pulverig; deßgl. sehr aufgeblaͤht; zusammengebaken;
                                 Kreideformation: Gagat; Saint-Girons; St.-Colombe; zusammengeb.
                                 Tertiaͤre Formation: Wollkomm. Braunk. Unvollk. Braunk. Uebergang zum
                                 Bitumen; Asphalt; Dar; Bouches-du Rhône; Meißner;
                                 Baffes-Alpes; Griechenland; Koͤln; Usnach; Ellnbogen; Cuba;
                                 Mexico; d. Holzk. aͤhnl. 
                              
                           
                           Hiezu folgende Bemerkungen:
                           Anthracit von Lamotte im Kanton Lamure (Isère), aus
                              dem Lias; sehr hart, etwas graulich schwarz, von bedeutendem Glasglanz, muscheligem,
                              sehr scharfkantigem Bruch, oft schwefelkieshaltig, Staub graulich schwarz, wird
                              durch Calcination wenig veraͤndert, nur bruͤchiger. – Der Anthracit von Macot in der Tarantaise ist dem vorigen
                              ganz aͤhnlich. – Die Steinkohle von
                                 Obernkirchen (Schaumburg-Lippe), aus dem Quadersandstein; eine
                              vortreffliche, sehr bakende Schmiedekohle, von bedeutender
                              huͤttenmaͤnnischer Verwendung. – Die Steinkohle von Céral (Aveyron), aus dem unteren Oolith; wird
                              bedeutend in Huͤtten und Ziegeloͤfen verwendet, ist sehr brennbar,
                              sehr zerbrechlich, gut bakend, schwefelkieshaltig; Staub braun. – Die Steinkohle von Noroy (Vosges) ist sehr unrein, reich an
                              Schwefelkies, schwarz, von unebenem nicht schieferigem Bruch; Staub braun.
                           Gagat von Saint-Girons, in duͤnnen
                              Schichten im Sandstein, sehr glaͤnzend, hart, von muscheligem Bruch, gut zu
                              verarbeiten. Ihm ganz aͤhnlich ist der Gagat von
                                 Sainte-Colombe.
                           Die Braunkohle von Dax ist schoͤn schwarz, wenig
                              glaͤnzend, ohne Holztextur, von unebenem Bruche; ihr Staub ist braun.
                              – Braunkohle von Pengoin bei Aix
                              (Bouches-du-Rhône), rein schwarz, sehr glaͤnzend,
                              schieferig, nur selten mit Spuren von Holztextur; mit sehr leuchtender Flamme
                              verbrennlich. Die Asche ist kalkhaltig. – Braunkohle
                                 vom Meißner in Hessen; sehr glaͤnzend, von muscheligem Bruch, dem
                              schoͤnsten Gagat aͤhnlich, aber zerbrechlicher; Kohks hoͤchst
                              wenig bakend; Staub braun. – Braunkohle vom Dept. des basses Alpes
                                 ; schwarz, dicht, von Fettglanz, Staub hellbraun; wird in Schmieden gebraucht.
                              – Braunkohle vom Alpheus in Griechenland ist bereits von Berthier
                              erwaͤhnt; vor der Analyse entzog man ihr durch Salzsaͤure den
                              kohlensauren Kalk. – Die sogenannte Umbra oder
                                 koͤlnische Erde ist bekannt genug, roͤthlich braun, von
                              deutlicher Holztextur. – Fossiles Holz von Usnach
                              am Zuͤrcher See, aus der Molasse; vollkommene Holztextur, dunkel
                              schwarzbraun, sehr hart. Staub hellbraun. – Die sogenannte Braunkohle von Ellnbogen, welche in Porzellanoͤfen
                              benuzt wird, ist dicht, schwarzbraun, von muscheligem Bruch; Staub braun; Kohks sehr
                              leicht und glaͤnzend. – Die bituminoͤse
                                 Braunkohle von Cuba ist sammtschwarz, sehr fettglaͤnzend, schmilzt
                              in der Hize Und hinterlaͤßt dann einen sehr leichten, aufgeblaͤhten
                              Kohk. – Der Asphalt von Mexico ist nur der
                              Vergleichung wegen mit aufgefuͤhrt.
                           
                        
                           
                           C. Brennmaterialien der
                                 gegenwaͤrtigen Formation.
                           Hieher gehoͤrt der Torf. In der Tabelle ist noch der Vergleichung wegen die
                              rothe Pulverkohle von Bouchet und die mittlere Zusammensezung des Holzes nach Petersen und Schoͤdler
                              aufgenommen.
                           
                              
                                 
                                               Zusammensezung
                                    in 100
                                 
                              
                                 Name des Brennmaterials
                                 Kohlenstoff
                                 Wasserstoff
                                 Sauerstoff
                                    und    Stikstoff
                                 Asche
                                 
                              
                                 Torf von Vulcaire
                                    –        –  
                                    Long
                                    –        –  
                                    Champ-du-Feu
                                     57,03
                                        58,09
                                        57,79
                                     5,63
                                        5,93
                                        6,11
                                       31,76
                                          31,37
                                          30,77
                                  5,58 4,61 5,35
                                 
                              
                                 Rothe PulverkohleHolz
                                     71,42
                                           –
                                     4,85
                                          –
                                       22,91
                                            
                                    –
                                  0,82   –
                                 
                              
                           Der Torf von Vulcaire bei Abbeville ist dunkelbraun, schon
                              sehr stark veraͤndert und zeigt nur hie und da erkennbare Pflanzenreste. Die
                              Asche ist sehr kalkhaltig. – Der Torf von Long ist
                              dem vorigen gleich; aber der Torf von Champ-du-Feu(Vosges) ist weniger weit in der Zersezung
                              vorgeschritten.
                           Schließlich fuͤhren wir nur noch die Resultate der Untersuchungen des
                              Verfassers uͤber den Stikstoffgehalt fossiler Brennmaterialien an. Dieser ist
                              stets sehr gering, scheint aber nirgends zu fehlen. So enthaͤlt der Anthracit von Lamare 0,36 Proc., die Schmiedekohle von Rive-de-Gier (grande Croix) 1,70 Proc., die Steinkohle von Obernkirchen 1,66 Proc., die Braunkohle von Ellnbogen 1,77 Proc., der Torf von
                                 Vulcaire 2,09 Proc. Diese Zahlen sind an den betreffenden Stellen in den
                              Tabellen vom Sauerstoffgehalte abzuziehen, wenn man den Gehalt dieser
                              Brennmaterialien an reinem Sauerstoff wissen will.