| Titel: | Verbesserungen an den Vorrichtungen zum Schließen von Thüren, Thoren und Gattern, worauf sich Francis William Gerish, Schmied und Eisenhändler in East Road, City Road in der Grafschaft Middlesex, am 30. Mai 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. LVI., S. 256 | 
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                        LVI.
                        Verbesserungen an den Vorrichtungen zum Schließen
                           von Thuͤren, Thoren und Gattern, worauf sich Francis William Gerish, Schmied und
                           Eisenhaͤndler in East Road, City Road in der Grafschaft Middlesex, am 30. Mai 1837 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              Maͤrz 1838, S. 149.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Gerish's verbesserte Vorrichtungen zum Schließen von
                           Thuͤren.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserungen an den Vorrichtungen zum Schließen von Thuͤren, Thoren
                              und Gattern beruhen darauf, daß ich an den Angeln eine Kette oder eine andere
                              geeignete Verbindung und eine Spiralfeder anbringe, wobei ich mich vorzugsweise
                              folgender Methode bediene. Ich befestige naͤmlich die Kette an dem einen
                              Fluͤgel der Angel, in dem ich an dem einen Ende derselben einen
                              vergroͤßerten Kopf anbringe, waͤhrend ich an dem anderen
                              Fluͤgel fuͤr ein Loch sorge, durch welches sich die Kette beim Oeffnen
                              und Schließen der Thuͤre frei bewegen kann. Die Kette soll beim Oeffnen der
                              Thuͤre die Feder comprimiren, und dieser also eine Kraft mittheilen, in Folge
                              deren sich die Thuͤre von selbst schließt, wenn dieß gestattet wird. Es
                              erhellt uͤbrigens von selbst, daß, anstatt die Feder comprimiren zu lassen,
                              man ihr auch eben so gut eine Einrichtung geben kann, in Folge deren sie sich
                              ausdehnt.
                           Die Kette besteht, wie die Zeichnung andeutet, aus zweierlei Theilen, welche ich die
                              Zuͤngelchen und die Wangen nennen will: erstere sieht man in Fig. 50 und 51, leztere in
                              Fig. 52
                              und 53. Sie
                              koͤnnen entweder aus Eisen oder auch aus irgend einem anderen geeigneten
                              Metalle bestehen. Fig. 54 und 55 zeigen den sogenannten
                              Kopf, der zur Befestigung des einen Kettenendes an der Angel dient.
                           In Fig. 58Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden., 59Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden., 60, 61 und 62 sieht man meine Erfindung an einer gewoͤhnlichen Kolbenangel
                              (butt-hinge) angebracht. Jeder ihrer
                              Fluͤgel hat an der Außenseite einerseits einen Knauf oder eine Leiste, damit sich der Kopf der
                              Kette nicht umdrehen oder von seiner Stelle bewegen kann, und andererseits einen
                              Bukel, durch den die Kette geht, und auf den das Ende der Feder, zu deren Aufnahme
                              eine Fuge angebracht ist, druͤkt. Jeder sachverstaͤndige Arbeiter wird
                              nach einem Blike auf die Zeichnung im Stande seyn, saͤmmtliche Theile auf die
                              meiner Erfindung entsprechende Weise mit einander zu verbinden. Sowohl die Kette als
                              die Feder ist, wie man aus dem Durchschnitte, Fig. 60, und auch aus
                              Fig. 61
                              sieht, mit einer Roͤhre umschlossen, damit man sie leichter befestigen kann,
                              und damit sie auch beide gegen Beschaͤdigungen geschuͤzt sind.
                           Ich wende uͤbrigens meine Vorrichtungen nicht immer an Angeln an, sondern ich
                              bediene mich der Kette oder der sonstigen Verbindung, und der Feder zuweilen auch an
                              einfachen Platten, welche in die Pfosten oder Stoͤke der Thuͤren,
                              Thore oder Gattern eingelassen sind. Der hiedurch zum Vorscheine kommende Apparat
                              ist dem oben beschriebenen vollkommen aͤhnlich; nur daß hier die Spindel und
                              die Gefuͤge der Angelfluͤgel wegfallen. Wenn ich endlich auch
                              vorzugsweise anrathe, die Kette und Feder in den Thuͤrpfosten einzulassen, so
                              versteht sich doch, daß man sie eben so gut auch in die Thuͤre selbst
                              einlassen kann.
                           Fig. 63, 64 und 65 zeigen eine
                              Vorrichtung zum Schließen sogenannter Schwungthuͤren, welche aus der
                              Spiralfeder a, aus der Stange b und aus der Platte c besteht. In lezterer,
                              welche man an dem Thuͤrpfosten befestigt sieht, bemerkt man eine
                              herzfoͤrmige Oeffnung, welche der an dem Ende der Stange b befindlichen Reibungsrolle c zur Leitung dient. An der Stange b sieht man
                              ferner den Ring oder die vorragende Oberflaͤche e, auf der die Feder a aufliegt, und die durch
                              leztere fortwaͤhrend nach Auswaͤrts gedraͤngt wird. f ist ein Zapfen oder eine Spindel, um die sich die
                              Thuͤre dreht. Die beiden Reibungsrollen g, g
                              lassen die Stange b beim Oeffnen und Schließen der
                              Thuͤre frei ein und aus laufen. Aus einem Blike auf die Zeichnung wird man
                              abnehmen, daß beim Oeffnen der Thuͤre die Rolle d
                              entweder zur Rechten oder zur Linken laͤngs der gebogenen Oberflaͤche
                              laͤuft und die Feder a comprimirt,
                              waͤhrend diese, wenn man die Thuͤr loslaͤßt, die Stange b so weit austreibt, bis sie am Ende der Curve anlangt
                              und dadurch die Thuͤr schließt.
                           Fig. 66 ist
                              ein Grundriß.
                           Fig. 67 ein
                              durchschnittlicher Grundriß, aus dem einige einzelne Theile erhellen.
                           Fig. 68 ein
                              Grundriß der unteren Seite der oberen Federplatte.
                           
                           Fig. 69 ein
                              senkrechter Durchschnitt der Theile an einer Schwung, thuͤre angebracht.
                           Fig. 70 ein
                              Grundriß saͤmmtlicher Theile, woran die Federn unbedekt sind.
                           Fig. 71
                              endlich zeigt mehrere Theile einzeln fuͤr sich.
                           Der Hebel A bewegt sich an einem an der unteren
                              Gehaͤusplatte B befestigten Zapfen, und
                              traͤgt an seinem anderen Ende eine Reibungsrolle C, welche sich auf der krummlinigen Oberflaͤche des Laͤufers
                              D bewegt. Lezterer ist an dem Stifte oder Zapfen E, um den sich die Thuͤr bewegt, befestigt. Der
                              Hebel F dreht sich bei G um
                              einen an der oberen Platte des Federgehaͤuses angebrachten Stuͤzpunkt,
                              und laͤuft mit einer Reibungsrolle C auf der
                              krummlinigen Oberflaͤche des Laͤufers D.
                              Mit diesen beiden Hebeln A und F sind Stangen oder Bolzen H verbunden, welche
                              durch die um sie gewundenen Spiralfedern bestaͤndig nach Einwaͤrts
                              gedraͤngt werden, damit die Thuͤr hiedurch geschlossen wird. Die Hebel
                              A und kreuzen einander, wie man aus der Zeichnung
                              sieht; auch sind sie in Hinsicht auf den Laͤufer solcher Maßen angebracht,
                              daß die Kraft der Feder immer mehr und mehr abnimmt, je weiter und weiter sich die
                              Thuͤr oͤffnet, und je mehr die auf dem Laͤufer sich bewegenden
                              Hebelenden sich dem Zapfen E annaͤhern.
                           Fig. 72Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. zeigt einen Durchschnitt einer anderen, zum Schließen von Thuͤren und
                              		Gattern bestimmten Federvorrichtung, welche man in Fig. 73Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. in einem Aufrisse an
                              einer Schwungthuͤre und ihrem Pfosten angebracht sieht. Sie besteht aus den
                              beiden, an der Spindel C befestigten, aber nach
                              entgegengesezten Richtungen gewundenen Federn A, B, die
                              mit ihren aͤußeren, hakenfoͤrmig gebildeten Enden die an die Scheiden
                              E gegossenen Faͤnger D festhalten. Die Scheiden sind mit Baͤndern an der Thuͤre
                              befestigt. F ist das sogenannte Mittelgewinde der Angel,
                              woran die Spindel C festgemacht ist. An den kreisrunden
                              Platten H, die an der Spindel befestigt sind, sind die
                              Aufhaͤlter oder Sperrer G, G angebracht, welche
                              die Federn in der zum Schließen der Thuͤre geeigneten Stellung erhalten, und
                              sie hindern, durch Abwindung ihrem Faͤnger D zu
                              folgen. Die Platten D, H sind in die Scheiden
                              geschraubt, und drehen sich um cylindrische, an der Spindel befindliche Enden.
                           Ich weiß wohl, daß man bereits fruͤher aͤhnliche Federn zum Schließen
                              der Thuͤren in Anwendung brachte; allein die Anordnung und Verbindung der
                              Theile war eine ganz andere, und diese Hauptsaͤchlich ist es, auf die sich
                              meine Patentanspruͤche gruͤnden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
