| Titel: | Verbesserungen an den Webstühlen, worauf sich Andrew Hall, Fabrikant von Manchester, und John Slack der jüng. von Chorlton-upon-Medlock, beide in der Grafschaft Lancaster, am 12. August 1834 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. LXXVIII., S. 370 | 
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                        LXXVIII.
                        Verbesserungen an den Webstuͤhlen, worauf
                           sich Andrew Hall,
                           Fabrikant von Manchester, und John
                              Slack der juͤng. von Chorlton-upon-Medlock, beide in
                           der Grafschaft Lancaster, am 12. August 1834
                           ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. April 1838, S.
                              30.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Hall's und Slack's verbesserte Webstuͤhle.
                        
                     
                        
                           Die Verbesserungen, welche die Patenttraͤger erfunden zu haben angeben,
                              bestehen 1) in einer Einrichtung des Webstuhles, gemaͤß welcher man mehrere
                              Stuͤke zugleich weben kann, indem das Einschlagen an saͤmmtlichen
                              Stuͤken mittelst einer und derselben Lade geschieht; und 2) in einem
                              verbesserten Schiffchentreiber (pecker), der an
                              Dauerhaftigkeit die dermalen allgemein gebraͤuchlichen
                              uͤbertrifft.
                           Der verbesserte Webstuhl gehoͤrt zu den horizontalen, in welchen ein
                              Stuͤk uͤber dem anderen gewebt wird. Fig. 22 ist ein durch
                              dessen Mitte genommener Durchschnitt, und zwar zur Zeit des Ruhestandes der Lade:
                              d.h. unmittelbar, nachdem sie den Eintrag eingeschlagen hat und bevor sie
                              zuruͤkgestoßen wird, damit sich die Kette zum Behufe der Aufnahme des
                              Schiffchens oͤffnen kann. In dem Gestelle a, a
                              sieht man die Kettenbaͤume b, b mit den zur
                              Erzeugung der Reibung dienenden Gewichten und die einer Aufnahmbewegung
                              theilhaftigen Werkbaͤume c, c. Die doppelten
                              Lizen d, d sind solcher Maßen eingerichtet, daß sie die
                              Blaͤtter beider Ketten zugleich oͤffnen, und daß sie dessen ungeachtet
                              durchaus nicht in Unordnung kommen, sondern daß fuͤr den Lauf der
                              Schuͤzen freier Raum bleibt; auch haben sie, wie die Zeichnung zeigt, zwei
                              Ringe. Die Lade e besteht aus einem doppelten Rietblatte
                              mit doppelten Schuͤzenbahnen und Schuͤzenbuͤchsen; man sieht
                              sie in Fig.
                                 23 theilweise von Vorne, und in Fig. 24 in einem
                              senkrechten Durchschnitte durch die Schuͤzenbuͤchse, woraus auch die
                              doppelte Bahn erhellt. Zur Bewegung der Lizen dienen die Tretschaͤmel f, f; dagegen sind g, g*
                              Aufnahmhebel, welche durch die Schwingungen der Lade in Thaͤtigkeit kommen.
                              Mit dem einen Ende des Hebels g* steht ein Sperrkegel,
                              der in das Sperrrad h eingreift, in Verbindung. So wie
                              sich demnach die Lade schwingt, bewegt sie den einen der Hebel g, indem dieser an dem einen Ende durch die Stange i mit dem Ladenschafte, an dem anderen Ende dagegen
                              durch eine andere Stange mit dem Hebel g* in Verbindung
                              steht. An dem entgegengesezten Ende dieses lezteren Hebels befindet sich ein
                              Sperrkegel, der, wie gesagt, in das Sperrrad h
                              eingreift. An der Welle dieses lezteren ist ein kleines Getrieb aufgezogen, welches
                              in ein anderes Getrieb eingreift, und durch eine Reihe von Raͤdern und
                              Getrieben die Werkbaͤume c, c in eine langsame,
                              aber regelmaͤßig fortschreitende Bewegung versezt.
                           Was den verbesserten Schuͤzentreiber betrifft, so ergibt sich dessen
                              Einrichtung aus Fig. 23 und 24. Er besteht aus Eisen,
                              und in demselben ist ein kleines rundes Loch a
                              angebracht, in welches ein kleines Stuͤk zubereiteter Buͤffelhaut, wie
                              man sie gewoͤhnlich zu den Schuͤzentreibern verwendet, eingepaßt ist.
                              Ist dieses Stuͤk ausgenuͤzt, so braucht man nur ein neues einzusezen,
                              um den Treiber wieder so gut wie einen neuen tauglich zu machen. Daß hiebei sowohl
                              an Zeit als auch an Buͤffelhaut erspart wird, ergibt sich von selbst. Der
                              Treiber ist, wie die Zeichnung andeutet, an einer kleinen Welle b aufgezogen und treibt beide Schuͤzen. c, c sind die beiden Laufbretter und d, d ist das doppelte Rietblatt. Die
                              Patenttraͤger empfehlen auch in solchen Faͤllen, wo die
                              Elasticitaͤt nicht nachtheilig wird, anstatt der gewoͤhnlichen
                              Buͤffelhaut Kautschuk anzuwenden. Unschaͤdlich wird diese
                              Elasticitaͤt, wenn man in der Schuͤzenkammer Federn anbringt, die das
                              Zuruͤkprallen der Schuͤze verhindern. Die Patenttraͤger
                              versichern, daß hiedurch eine nicht unbedeutende Ersparnis in der Weberei erzielt
                              werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
