| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. LXXXIII., S. 399 | 
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                        LXXXIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 24. Maͤrz bis 26. April 1838 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Julius Jeffreys
                                 Esq. in Kensington, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 Stubenoͤfen, Feuerroͤsten und anderen Oefen. Dd. 24.
                                    Maͤrz 1838.
                              
                           
                              Dem John Clark,
                                 Baumwollspinner in Glasgow: auf eine verbesserte Maschine
                                 zum Drehen, Dd.
                                 4. April 1838.
                              
                           
                              Dem William Angus
                                    Robertson, Patentagent im Peterborough Court, Fleet Street,
                                 London: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrication von Strumpfwaaren, Shalws, Teppichen etc. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 4. April 1838.
                              
                           
                              Dem George Barnett,
                                 in Jewin Street, in der City von London: auf verbesserte Knoͤpfe. Dd.
                                 7. April 1838.
                              
                           
                              Dem Joseph Rock
                                    Cooper, Buͤchsenmacher in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Dd.
                                 10. April 1838.
                              
                           
                              Dem Thomas Watson,
                                 Mechaniker am Addle Hill, in der City von London: auf Verbesserungen an den Stubenoͤfen Dd.
                                 10. April 1838.
                              
                           
                              Dem David Redmund,
                                 Ingenieur in Wellington Foundry, Charles Street, in der Grafschaft Middlesex,
                                 auf Verbesserungen in der Einrichtung und an den Apparaten der Dampfboote. Dd.
                                 10. April 1838.
                              
                           
                              Dem Edward Cobbold in
                                 Long Metford, Grafschaft Suffolk, und Peter Richold ebendaselbst: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication gewisser Farben oder Pigmente. Dd.
                                 10. April 1838.
                              
                           
                              Dem William Fothergill
                                    Cooke Esq. am Breed's Place, Hastings: auf eine verbesserte
                                 Methode an entfernten Orten Signale mittelst elastischer Stroͤme, die
                                 sich durch Metalldraͤhte fortpflanzen, zu geben. Dd.
                                 18. April 1838.
                              
                           
                              Dem William Barnett,
                                 Eisengießer in Brighton: auf eine verbesserte Methode
                                 Triebkraft zu gewinnen. Dd.
                                 18. April 1838.
                              
                           
                              Dem Thomas Murray
                                    Gladstone, in Bootle cum Linacre bei
                                 Liverpool: auf Verbesserungen an den Schiffshaspeln.
                                 Dd.
                                 21. April 1838.
                              
                           
                              Dem Edward Cooper, in
                                 Haverton in der Grafschaft Wilts: auf eine Verbesserung in der
                                 Seifenfabrication. Dd.
                                 21. April 1838.
                              
                           
                              Dem James Timmins
                                    Chance in Birmingham: auf Verbesserungen
                                 in der Glasfabrication. Dd.
                                 21. April 1838.
                              
                           
                              Dem James Macnee in
                                 George Street, Edinburgh: auf eine Verbesserung an den
                                 Wagen (Fuhrwerken), Dd.
                                 21. April 1838.
                              
                           
                              Dem Moses Poole, an
                                 der Patent Office, Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrication von Teppichen, wollenen Bettdeken etc. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 21. April 1838.
                              
                           
                              Dem Robert Finlayson,
                                 M. Dr. in Regent Street, Grafschaft Gloucester: auf Verbesserungen an Eggen. Dd.
                                 21. April 1838.
                              
                           
                              Dem Francis Pope in
                                 Wolverhampton Grafschaft Stafford: auf eine verbesserte Maschinerie zur
                                 Verfertigung von Naͤgeln, Bolzen, Nieten etc. Dd.
                                 24. April 1838.
                              
                           
                              Dem Thomas Baux in
                                 Woodford Bridge, Grafschaft Essex: auf eine verbesserte Methode zu
                                 pfluͤgen. Dd.
                                 21. April 1838.
                              
                           
                              Dem Samuel Wagstaff
                                    Smith, Eisengießer in Leamington Priors, Grafschaft Warwick: auf
                                 eine verbesserte Methode die Hize der Oefen zum Schmelzen des Eisens zu reguliren,
                                 welche auch bei den Retorten der Leuchtgasfabriken anwendbar ist. Dd.
                                 24. April 1838.
                              
                           
                              Dem Alexander Happen
                                 in Basing Lane, in der City von London: auf eine neue Composition zum Pflastern der Straßen,
                                 Terrassen etc., welche auch beim Bauen anwendbar ist, ferner auf einen Apparat
                                 zur Bereitung dieser Composition. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 25. April 1838.
                              
                           
                              Dem Richard Goodwin
                                 an der St. Paul's Terrace, Camden Town, Grafschaft Middlesex: auf ein
                                 verbessertes zubereitetes Brennmaterial. Dd.
                                 26. April 1838.
                              Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
                                 1838, S. 318.
                              
                           
                        
                           Programm der von der Société d'encouragement pour l'industrie nationale in der
                              Generalversammlung vom 17. Januar 1838 fuͤr die Jahre 1838, 1839, 1840, 1841,
                              1844 und 1846 ausgeschriebenen Preise.
                           
                              I. Preise fuͤr das Jahr
                                    1838.
                              1. Zwei Preise zu je 3000 Fr. fuͤr Verbesserungen im Baue von Oefen zur
                                 Oxydirung, Reducirung und Schmelzung von Metallen.
                              2. Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrication der besten Flaschen fuͤr
                                 schaͤumende Weine.
                              3. Preis von 4000 Fr. fuͤr Fabrication eines weißen
                                 strengfluͤssigen Glases.
                              4. Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrication von Glas, welches in der Masse
                                 gefaͤrbt ist, oder fuͤr Fabrication von doppelschichtigem
                                 Glase.
                              5. Preis von 3000 Fr. fuͤr Malerei und Verzierung der bleifreien
                                 Krystallglaͤser.
                              6. Zwei Preise einer zu 2000 und einer zu 1000 Fr. und Medaillen, fuͤr
                                 Vorbauungs- und Abhuͤlfsmittel gegen die Feuchtigkeit der Bauten
                                 und Gebaͤude.
                              7. Zwei Preise von 12,000 Fr. fuͤr Mittel gegen die Explosionen der
                                 Dampfmaschinen und Dampfkessel.
                              (Ueber alle diese Preise wird im zweiten Halbjahre 1838 erkannt) der
                                 Einsendungs-Termin lief am 31. Dec. 1837 ab.)
                              
                           
                              II. Preise fuͤr das Jahr
                                    1839.
                              8. Drei Preise: einer zu 3000 Fr., einer zu 1500 Fr. und eine goldene Medaille
                                 fuͤr Verbesserungen im Verkohlungs-Processe des Holzes.
                              9. Preis von 10,000 Fr. fuͤr die Fabrication von Flintglas.
                              10. Preis von 4000 Fr. fuͤr die Fabrication von Kronglas.
                              11. Preis von 10,000 Fr. fuͤr die beste Methode den Zuker aus den
                                 Runkeluͤben zu gewinnen.
                              12. Preis von 4000 Fr. fuͤr das Troknen der Runkelruͤben.
                              13. Preis von 4000 Fr. fuͤr die beste Behandlung der getrokneten
                                 Runkelruͤben.
                              14. Preis von 4000 Fr. fuͤr Umwandlung des rohen Ruͤbenzukers in
                                 raffinirten, ohne daß man ihn aus der Form zu nehmen braucht.
                              15. Preis von 5000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wonach der Gehalt an
                                 krystallisirbarem Zuker sowohl in den Runkelruͤben, als in anderen
                                 zukerhaltigen Produkten schnell bestimmt werden kann.
                              16. Preis von 3000 Fr. fuͤr die Fabrication von Naͤhnadeln.
                              17. Zwei Preise, einer zu, 6000 und einer zu 12,000 Fr. fuͤr ein
                                 verbessertes System der Canalschifffahrt.
                              18. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste Speisungspumpe fuͤr
                                 Dampfkessel.
                              19. Preis von 2500 Fr. fuͤr einen Dynamometer zum Messen der Kraft von
                                 Maschinen.
                              20. Preis von 1000 Fr. fuͤr einen zu landwirtschaftlichen Arbeiten
                                 anwendbaren Dynamometer.
                              21. Fuͤnf Preise zu 2000, 4000, 3000, 2000 und 1000 Fr. fuͤr
                                 Fabrication von Wasserleitungsroͤhren.
                              22. Sieben Preise, wovon fuͤnf zu 500 und zwei zu 1000 Fr. fuͤr
                                 Verbesserungen in
                                 der Fabrikation von Dachziegeln, Baksteinen, Bodenplatten und anderen
                                 Erzeugnissen aus gebranntem Thone.
                              23. Preis von 1000 Fr. fuͤr ein Instrument, welches die Schraubenbohrer zu
                                 ersezen im Stande ist.
                              24. Preis von 5000 Fr. fuͤr die beste Beschreibung der Verfahrungsarten
                                 zum Bleichen der zur Indiennenfabrication bestimmten Zeuge; ferner der
                                 Zubereitung der Farben und ihrer Anwendung, und endlich aller Maschinen, welche
                                 zu diesen Arbeiten benuͤzt werden.
                              25. Preis von 3000 Fr. fuͤr wohlfeile Desinfection der Urine und der
                                 Ablaufwasser der Schwindgruben.
                              26. Preis von 1000 Fr. fuͤr Uebertragung alter Kupferstiche auf
                                 lithographische Steine.
                              27. Preis von 3000 Fr. fuͤr Uebertragung von Zeichnungen, Kupferstichen
                                 und Abdruͤken von Drukerlettern auf Stein.
                              28. Preis von 4500 Fr. fuͤr die beste Schwarzmethode fuͤr die
                                 Lithographie.
                              29. Preis von 1000 Fr. fuͤr eine wohlfeile Bereitungsart des
                                 Fischschuppenweiß.
                              30. Preis von 6000 Fr. fuͤr ein Verfahren, welches das Roͤsten des
                                 Flachses und Hanfes ersezt.
                              31. Preis von 6000 Fr. fuͤr Vervollkommnung der Eisengußwerke.
                              32. Preis von 3000 Fr. fuͤr eine gehoͤrige Benuͤzungsweise
                                 der Ablaufwasser der Stark- und Sazmehlfabriken.
                              33. Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication von chinesischem Papier.
                              34. Preis von 4200 Fr. fuͤr Reinigung von Rinden und anderen zur
                                 Papiererzeugung dienenden Substanzen.
                              35. Preis von 6000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wonach aus Sazmehl ein Brod
                                 bereitet werden kann, welches so gut geht wie jenes aus Weizenmehl.
                              36. Preis von 2400 Fr. fuͤr ein Verfahren zur Entdekung der
                                 Verfaͤlschung des Getreidemehles mit Stark- oder Sazmehl.
                              37. Preis von 3000 Fr. fuͤr eine Errichtung einer Fabrik, worin feuerfeste
                                 Tiegel im Großen erzeugt werden.
                              38. Preis von 2000 Fr. fuͤr eine Substanz, welche beim Klaren des Bieres
                                 nach Pariser Art den Fischleim ersezt.
                              39. Preis von 1500 Fr. fuͤr ein Verfahren organische Substanzen
                                 unverbrennlich zu machen.
                              40. Preis von 3000 Fr. fuͤr ein Metall oder eine Legirung, welche sich
                                 nicht so leicht oxydirt wie Stahl und Eisen, und die man zu den Vorrichtungen,
                                 welche zum Zerkleinern von Nahrungsmitteln dienen, benuzen kann.
                              41. Preis von 4000 Fr. fuͤr einen Apparat zur Erzeugung von Dampf unter
                                 einem Druke von wenigstens 3 Atmosphaͤren.
                              42. Medaillen fuͤr Errichtung großer Eiskeller an Orten, wo bisher noch
                                 keine solchen bestanden.
                              43. Preis von 4000 Fr. fuͤr Fabrikation wohlfeiler Kerzen.
                              44. Preis von 3000 Fr. fuͤr Gefaͤße, in denen sich Nahrungsmittel
                                 mehrere Jahre lang aufbewahren lassen.
                              45. Zwei Preise, einer zu 2000 und einer zu 1000 Fr. fuͤr die
                                 Einfuͤhrung der Cultur von Gewachsen, welche fuͤr die
                                 Landwirtschaft, Industrie oder Kuͤnste von Nuzen sind.
                              46. Zwei Preise, zu 3000 und zu 1500 Fr., fuͤr Bepflanzung
                                 abschuͤssiger Grundstuͤke.
                              (Ueber alle diese Preise wird im zweiten Halbjahre 1839 erkannt, der
                                 Einsendungstermin laͤuft mit dem 31. Dec. 1838 ab.)
                              
                           
                              III. Preise fuͤr das Jahr 1840.
                              47. Preis von 5000 Fr. fuͤr eine Analyse der Runkelruͤben in ihren
                                 verschiedenen Vegetationsperioden.
                              48. Preis von 2000 Fr. fuͤr Verbesserungen der Dextrinfabrication und der
                                 Anwendung des Dextringummis in den Kuͤnsten und Gewerben.
                              49. Preis von 3000 Fr. fuͤr Verbesserung der Fabrication des
                                 Dextrinzukers.
                              50. Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrikation kuͤnstlicher Steine, von
                                 Metallplatten oder Pappendekeln, welche die lithographischen Steine ersezen
                                 koͤnnen.
                              
                              51. Preis von 3000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wonach sich die Guͤte
                                 und Beschaffenheit eines zur Brodbereitung bestimmten Mehles sicher, leicht und
                                 schnell ermitteln laͤßt.
                              52. Preis von 2000 Fr. fuͤr eine tragbare oder transportable
                                 Dreschmaschine.
                              53. Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr Vervollkommnung und
                                 Erweiterung von Seidenspinnereien in jenen Departementen Frankreichs, in welchen
                                 dieser Industriezweig schon laͤngere Zeit besteht.
                              (Ueber diese Preise wird im zweiten Halbjahre 1840 erkannt; der Einsendungstermin
                                 geht bis zum 31. Dec. 1839.)
                              
                           
                              IV. Preise fuͤr das Jahr
                                    1841.
                              54. Preis von 1500 Fr. fuͤr Entdekung und Ausbeutung neuer Lager
                                 lithograpischer Steine.
                              55. Preis von 4000 Fr. fuͤr das beste Aufbewahrungssystem fuͤr
                                 Getreide, auf Landguͤtern und in Magazinen anwendbar.
                              56. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste Reinigungsmethode fuͤr
                                 Getreide, welches von Insecten und Brand angegangen ist.
                              (Ueber diese Preise wird im zweiten Halbjahr 1841 erkannt; die Einsendungen haben
                                 laͤngstens bis zum 31. Dec. 1840 zu geschehen.)
                              
                           
                              V. Preise fuͤr das Jahr
                                    1844.
                              57. Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr Einfuͤhrung der
                                 Seidenzucht in Departementen, wo sie vor dem Jahre 1830 nicht betrieben
                                 wurde.
                              58. Drei Preise zu 2000, 1500 und 1000 Fr. fuͤr Errichtung von
                                 Seidenspinnereien in Departementen, in denen vor dem Jahre 1830 keine solchen
                                 bestanden.
                              (Einsendungstermin bis zum 31. Dec. 1843.)
                              
                           
                              VI. Preise fuͤr das Jahr
                                    1846.
                              59. Zwei Medaillen, zu 500 und zu 300 Fr. fuͤr die Anpflanzung von
                                 Nadelhoͤlzern.
                              (Mit Ausnahme der Preise 12, 13, 14, 15, 47, 48, 49, 51, 52, 55 und 56, welche
                                 neu sind, und deren Programm wir bereits im Polytechnischen Journal Bd. LXIII. S. 393 u. 461
                                 ausfuͤhrlich bekannt gemacht haben, lauten die Programme beinahe
                                 woͤrtlich wie die fruͤheren, die man in fruͤheren
                                 Baͤnden unseres Journales findet. Alle Einsendungen von Abhandlungen,
                                 Zeichnungen, Modellen, Documenten etc. haben laͤngstens bis zum 31. Dec.
                                 der Jahre 1837, 1838, 1839, 1840, 1843 und 1845 an den Secretaͤr der
                                 Gesellschaft in Paris, rue du Bac, No. 42, Hotel de Boulogne, zu geschehen. Besonders in
                                 Erinnerung wird gebracht, daß, wenn ein Concurrent auf eine seiner Erfindungen
                                 ein Patent zu nehmen beabsichtigt, dieß vor der Mittheilung der Erfindung an die
                                 Gesellschaft zu geschehen hat. Die Summe der ausgeschriebenen Preise
                                 belaͤuft sich auf 237,400 Fr.)
                              
                           
                        
                           Ueber die Geschwindigkeit der amerikanischen
                              Dampfboote.
                           Hr. Blunt gab vor der Institution of Civil Engineers in London einige
                              Aufschluͤsse uͤber die Geschwindigkeit der amerikanischen Dampfboote,
                              von denen die besten im Durchschnitte 15 engl. Meilen in der Zeitstunde
                              zuruͤklegen. Die Fahrt von New York nach Albany, eine Streke von 150 engl.
                              Meilen, wird oͤfters in 10 Stunden vollbracht. Dieß darf nicht Wunder nehmen,
                              wenn man bedenkt, daß der Bau dieser Boote hauptsaͤchlich auf Geschwindigkeit
                              berechnet ist; daß die Amerikaner der Form ihrer Fahrzeuge eine außerordentliche
                              Aufmerksamkeit Widmen, und daß sie keinen Aufwand an Kraft scheuen, wenn ein Gewinn
                              an Geschwindigkeit daraus erwaͤchst. – Die Zwillingsboote sind in
                              Amerika beinahe aufgegeben. Dagegen kam daselbst eine neue Art von Fahrkahn in
                              Aufnahme, den Hr. Blunt auch
                              fuͤr England sehr empfahl. Das Boot hat an beiden Enden einen Bug, so daß es
                              nach beiden Richtungen fahren kann; auch hat es an beiden Enden Ruder, die von einem
                              einzigen Steuermanne dirigirt werden. Die Ruder sind in einer
                              halbkreisfoͤrmigen Kammer angebracht, und lassen sich rund umkehren; bewegt
                              werden sie mittelst einer Kette, welche uͤber das Rad beider Ruder
                              laͤuft und sich in der Mitte kreuzt. Weder das Rad, noch die Kette kann in
                              Unordnung gerathen, und das Ruder beginnt erst unter dem Wasser, damit sich das Boot
                              auch durch Eistruͤmmer bewegen kann. (London
                                 Journal.)
                           
                        
                           Eine neue durch Pferde betriebene Maschine fuͤr
                              Eisenbahnen.
                           Das London Journal of arts erzaͤhlt in seinem
                              Aprilhefte, daß man am 24. Maͤrz l. J. auf der Southampton-Eisenbahn
                              einen Versuch mit einer MaschinenMaschien angestellt hat, die auf Eisenbahnen, namentlich wenn sie kurz sind und die
                              Anschaffung und Unterhaltung von Dampflocomotiven nicht deken, diese lezteren
                              ersezen soll. Die Bewegung wird angeblich durch ein Pferd hervorgebracht, welches im
                              gewoͤhnlichen Schritte auf einer gegliederten Platform geht, die durch eine
                              verborgene Maschinerie mit dem Wagen in Verbindung steht. Es ist eine solche
                              Einrichtung getroffen, daß das Pferd sowohl durch sein Gewicht als durch seine
                              Muskelkraft wirkt, und daß den groͤßeren oder aͤußeren Raͤdern
                              der Maschine eine vervielfachte Kraft mitgetheilt wird. Die Kraft laͤßt sich
                              nach Belieben erhoͤhen oder vermindern, wodurch auch die Geschwindigkeit
                              regulirt werden kann. Der Versuch soll, obschon man es mit einem nicht
                              eingeuͤbten Pferde und mit einer neuen Maschinerie zu thun hatte,
                              guͤnstig ausgefallen seyn, indem ein Pferd, welches sich mit einer
                              Geschwindigkeit von 4 Meilen in der Zeitstunde bewegte, einen Wagen mit 13 Personen,
                              zusammen eine Last von 4 Tonnen, mit einer Geschwindigkeit von 16 engl. Meilen in
                              der Zeitstunde weiter foͤrderte.
                           
                        
                           Leistung einer Locomotive im Vergleiche mit Pferden.
                           Man braucht, um 130 Reisende in 24 Stunden mit einer Geschwindigkeit von 10 engl.
                              Meilen in der Zeitstunde 240 engl. Meilen weit zu schaffen, 12 Eilwagen, von denen
                              jeder 15 Personen faßt, und 1200 Pferde. Eine einzige Locomotive thut dasselbe;
                              macht aber die Fahrt innerhalb derselben Zeit zwei Mal, so daß sie also eben so viel
                              leistet wie 2400 Pferde. Wollte man gar Landkutschen, von denen eine nur 6 Personen
                              faßt, dazu verwenden, so brauchte man 6000 Pferde! (London
                                 Journal of arts. April 1838, S. 48.)
                           
                        
                           Ueber den Verbrauch der Locomotiven auf der Stanhope-
                              und Tyne-Eisenbahn.
                           Hr. Harrison gab der
                              Institution of Civil Engineers auf ihren Wunsch einige Aufschluͤsse
                              uͤber die auf der genannten Bahn gebraͤuchlichen Locomotiven. Er
                              sagte, daß man durch vielfache Erfahrung gelernt habe, daß Kohle, welche viel
                              Bitumen enthaͤlt, die Roͤhren der Feuerkammern so angreift, daß sie in
                              Kuͤrze Wasser auslassen. Man sucht sich seit zwei Jahren Kohlen zu
                              verschaffen, die moͤglichst frei von Schwefel sind, und die Folge hievon ist,
                              daß man in 2 1/2 Jahren fuͤr 7 Maschinen, von denen vier bestaͤndig in
                              Thaͤtigkeit sind, nicht mehr als 120 kupferne Roͤhren von 1 5/8 Zoll
                              im Durchmesser brauchte. Eine Maschine, welche 10 Tonnen wiegt und auf 6
                              Raͤdern laͤuft, schafft 128 Tonnen Steinkohlen mit einer
                              Geschwindigkeit von 10 engl. Meilen in der Zeitstunde fort, und verzehrt dabei per
                              Tonne Ladung in der engl. Meile 2 1/10 Pfd. Kohle. Das Bruttogewicht betraͤgt
                              beinahe das Doppelte des Gewichtes der eigentlichen Ladung. (London Journal of arts. April 1838, S. 53.)
                           
                        
                           Ueber die beste Form hoͤlzerner Tragbalken
                           wurde von Hrn. James Horne F. R. S. eine Reihe von
                              Versuchen angestellt, aus denen nach der der Institution of
                                 Civil Engineers hieruͤber vorgelegten Tabelle hervorgeht, daß ein
                              dreiseitiges mit der Basis nach Oben gerichtetes Prisma die staͤrkste und
                              leichteste, ein ebensolches mit der Scheide nach Aufwaͤrts gerichtetes Prisma
                              aber die schwaͤchste Form ist.
                           
                        
                           Osbaldestone's verbesserte
                              Webergeschirre.
                           Die Beschreibung des Patentes, welches John Osbaldestone,
                              Weber von Blackburn, am 16. Decbr. 1835 auf verbesserte Geschirre fuͤr die
                              Seiden-, Wollen- und Baumwollenweberei nahm, beginnt mit der
                              Bemerkung, daß jene Art von Geschirren, welche man aus flachen
                              Metallblaͤttchen, durch welche fuͤr den Durchgang der Faͤden
                              ein Loch gebohrt war, verfertigte, wegen der schneidenden Baͤnder dieses
                              Loches ungeeignet gefunden wurden. Die neuen verbesserten Geschirre dagegen sollen
                              nun diesen Fehler nicht haben, indem sie aus Messing-, Kupfer oder auch
                              anderem Metalldrahte verfertigt werden, und zwar auf folgende Weise. Man nimmt ein
                              Drahtstuͤk von gehoͤriger Laͤnge und macht in dessen Mitte eine
                              Schlinge, gleichsam als wollte man einen gewoͤhnlichen Knoten machen. Dann
                              fuͤhrt man das eine Ende des Drahtes durch die gebildete Schlinge und wieder
                              in seine fruͤhere Stellung zuruͤk; und wenn man mit dem anderen
                              Drahtende auf dieselbe Weise verfahren hat, so dreht man beide Enden so zusammen,
                              daß sie eine feste Drahtschnur bilden. (London Journal of
                                 arts. April 1838, S. 21.)
                           
                        
                           Alcock's Verbesserungen an den
                              Bobbinnet-Maschinerien.
                           Die Verbesserungen an den genannten Maschinen, worauf Hrn. Thomas Alcock,
                              Tullfabrikant aus der Pfarre von Claines in der Grafschaft Worcester, unterm 15.
                              Dec. 1831 ein Patent ertheilt wurde, betreffen jene Art von Maschinen, an denen die
                              Spulenwagen auf kreisfoͤrmigen Kaͤmmen zwischen den Kettenfaden hin
                              und her laufen, indem geriefte Walzen bei ihren wechselnden Umlaufsbewegungen in die
                              an den unteren Theilen der Wagen befindlichen Verzahnungen eingreifen. Der
                              Patenttraͤger bezieht sich auf jene Maschine, auf die Henson und Jackson unterm 14. JanuarJannar 1825 ein Patent nahmen, und an der vier geriefte Walzen ihre Bewegungen
                              durch eine oscillirende segmentfoͤrmige Zahnstange, die in ein an dem
                              Wellenende jeder Walze aufgezogenes Getrieb eingriff, mitgetheilt erhielten. An
                              dieser Maschine liefen alle vier Walzen mit einer und derselben Geschwindigkeit um,
                              wodurch die vorderen und Hinteren Wagenreihen bei der Theilung der Spulenwagen in
                              vier Reihen weiter ausliefen als wuͤnschenswerth war. Die vordere und hintere
                              Wagenreihe muß jedoch zu gewissen Zeitperioden von den uͤbrigen Wagenreihen,
                              die sich in der Mitte der Maschine bewegen, entfernt und dann eine kurze Zeit in
                              Ruhestand erhalten werden. Dieß bewerkstelligt nun der Patenttraͤger, indem
                              er die vorderen und hinteren Wagen durch eine andere als jene Zahnstange bewegen
                              laͤßt, welche den beiden mittleren Walzen und hiedurch auch den mittleren
                              Spulenreihen ihre Bewegung gibt. Die beiden mittleren gerieften Walzen erhalten
                              naͤmlich ihre Bewegung durch die gewoͤhnliche herabhaͤngende
                              segmentfoͤrmige Zahnstange; die beiden aͤußeren Walzen hingegen
                              erhalten sie durch eine kleinere Huͤlfszahnstange, welche in der Mitte keine
                              Zaͤhne hat, so daß sie, wenn sie sich eine gewisse Streke weit bewegt hat,
                              keine Wirkung auf die beiden aͤußeren Walzen ausuͤbt. Hiedurch kommen
                              diese Walzen nothwendig in Stillstand, und mithin bleiben auch die hinteren und
                              vorderen Wagenreihen stehen, waͤhrend die beiden mittleren Walzen die beiden
                              mittleren Wagenreihen durch die Kettenfaͤden treiben. Gewoͤhnlich
                              dient zur Bewegung der herabhaͤngenden segmentfoͤrmigen Zahnstange ein
                              mit einem Excentricum in Verbindung gebrachter zusammengesezter Hebel; hier hingegen
                              hat jede der Zahnstangen ihren eigenen zusammengesezten Hebel und jeder von diesen
                              sein eigenes Excentricum, welches so eingerichtet seyn muß, daß eine einzige
                              rotirende Welle die beiden verschiedenen Bewegungen hervorbringt. – Ein
                              zweiter Theil der Erfindung betrifft die Bewegung beider segmentfoͤrmiger
                              Zahnstangen mittelst eines einzigen zusammengesezten Hebels und eines einzigen
                              rotirenden Excentricums. Die Huͤlfszahnstange wird naͤmlich zu diesem
                              Behufe durch einen losen Zapfen, welcher durch ein im Bogen laufendes Fenster der
                              gewoͤhnlichen herabhaͤngenden Zahnstange geht, mit lezterer verbunden.
                              Das rotirende Excentricum und der zusammengesezte Hebel gibt auf diese Weise der
                              gewoͤhnlichen Zahnstange, welche die mittlere Wagenreihe in Bewegung sezt,
                              eine bestimmte und gleichfoͤrmige Bewegung; in jenen Zeitperioden aber, wo
                              die vordere oder hintere Wagenreihe oder beide zugleich in Ruhestand kommen sollen,
                              bewegt sich der Verbindungszapfen laͤngs des im Bogen laufenden Fensters, so
                              daß die Huͤlfszahnstange zum Stillstehen kommt oder wenigstens eine
                              beschraͤnkte Bewegung mitgetheilt erhaͤlt, obschon die andere
                              Zahnstange ihre Bewegung wie gewoͤhnlich fortsezt. Die aͤußeren
                              Spulenwagen laufen also bei dieser Einrichtung nicht weiter aus den Kaͤmmen
                              aus als noͤthig ist, sondern kommen an den Enden der Kaͤmme
                              allmaͤhlich zum Stillstehen, waͤhrend die mittleren Wagenreihen ihre
                              Bewegung fortsezen; und die hinteren sowohl als vorderen Spulenreihen machen kurze
                              Pausen, bis die anderen Spulen mit ihnen in Beruͤhrung kommen, wo sie dann
                              saͤmmtlich zuruͤkkehren und ihr gewoͤhnliches Geschaͤft
                              vollbringen. (London Journal of arts. Jan. 1838.)
                           
                        
                           Sicherheitsschaͤchte fuͤr Banken und
                              Wechselhaͤuser.
                           Das Morning Chronicle erzaͤhlt, daß man in einem
                              der ersten Wechselhaͤuser Londons, dessen Gebaͤude nach dem edelsten
                              Style aufgefuͤhrt worden ist, einen großen, viele Fuß tief unter die Erde
                              hinabreichenden, durch Cement wasserdicht gemachten Schacht oder Brunnen gegraben
                              habe. Dieser Schacht, dessen Gemaͤuer bis in das Cassazimmer hinauf reicht,
                              ist den Tag uͤber mit einer Fallthuͤre bedekt. Nach Schluß der
                              Geschaͤfte werden aber die Cassabuͤcher, die Papiere, die Wechsel, die
                              Verschreibungen, die Baarschaften etc. in geeigneten Kisten und Cassen versperrt in
                              Gegenwart saͤmmtlicher verantwortlicher Personen mittelst einer eigenen sehr
                              sinnreichen Maschinerie 40 Fuß tief in den Schacht versenkt, und uͤber diesem
                              die Fallthuͤre versperrt. Des Morgens geschieht in Gegenwart derselben
                              Personen die Eroͤffnung der Fallthuͤre und die Zutagefoͤrderung
                              der versenkten Effecten.
                           
                        
                           Einiges uͤber Lampen fuͤr
                              Leuchtthuͤrme.
                           Hr. Capitaͤn Smith F. R. S. etc. legte der Institution of Civil Engineers eine Abhandlung
                              uͤber die Beleuchtungsmethoden der Leuchtthuͤrme vor, in der er die
                              Maͤngel, welche man den stehenden und den im Kreise umlaufenden Lichtern zum
                              Vorwurfe machen kann, aus einander sezte. An dem stehenden Lichte steht der erzielte
                              Effect genau mit den angewendeten Mitteln im Verhaͤltnisse, und da keiner der
                              Reflectoren landeinwaͤrts gekehrt ist, so geht auch nichts von dem Lichte
                              verloren. An den umlaufenden Lichtern dagegen wird ein Theil des Lichtes
                              unnuͤz verbraucht. Da man jedoch eines wandernden Lichtes bedarf, um an stark
                              bevoͤlkerten Kuͤsten das Licht des Leuchtthurmes von anderen Lichtern
                              zu unterscheiden, so raͤth Hr. Smith das Licht, nachdem es einen Theil des Kreises durchlaufen,
                              anzuhalten, und es hierauf wieder zuruͤk laufen zu lassen. Er hat auch zur
                              Erzielung dieser Wechselbewegung eine eigene Vorrichtung angegeben.- Hr.
                              Horne lenkte die
                              Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf eine Lampe, die er besonders fuͤr
                              Leuchtthuͤrme und andere Faͤlle, in denen man eines sehr intensiven
                              Lichtes bedarf, geeignet haͤlt. Die gewoͤhnlichen Brenner haben einen
                              Zoll im Durchmesser; ihm gelang es aber mit einem halbzoͤlligen Brenner ein
                              vollkommen helles weißes Licht zu erzeugen. Der Glanz dieses Lichtes ist durch die
                              vollkommene Verbrennung bedingt, welche daraus erwaͤchst, daß den
                              aͤußeren Oeffnungen ein eben so großer Flaͤchenraum gegeben ist, wie
                              den inneren. Die Luft gelangt direct an den Brenner; der Zug ist vollkommen
                              gleichmaͤßig, und dessen Staͤrke laͤßt sich durch die
                              Hoͤhe, auf welche der Brenner uͤber dem Boden des Glases oder
                              Rauchfanges gestellt wird, reguliren. Da auf diese Weise an beiden Seiten des
                              Dochtes ein gleich starker Luftzug entsteht, so kommt eine flache, ruhige Flamme von
                              zwei Zoll Hoͤhe zum Vorschein, wobei der Zug die Beruͤhrung des Randes
                              des Brenners durch die Flamme hindert, so daß dieser Rand bestaͤndig rein
                              bleibt. (Civil Engineer and Architects Journal, Februar
                              1838.)
                           
                        
                           
                           Einfluß der Gasbeleuchtung auf die Temperatur.
                           Im lezten aͤußerst strengen Winter hat man auch in London die bekannte
                              Bemerkung gemacht, daß die Temperatur in der Stadt beinahe immer um 3° F.
                              hoͤher war, als auf dem Lande. Man hat aber auch gefunden, daß die
                              Verschiedenheit der Temperatur des Abends nach Anzuͤndung der Gaslampen noch
                              groͤßer wird, indem die Temperatur beinahe immer um 3 bis 4° F. stieg,
                              wenn die Gaslichter einige Stunden gebrannt hatten. ( Echo du
                                 monde savant 1838, No. 14.)
                           
                        
                           Ueber die Benuzung der Waschwasser der Staͤrk-
                              und Sazmehlfabriken.
                           Der von der Société d'encouragement in
                              Bezug auf diesen Gegenstand ausgeschriebene Preis hat im vergangenen Jahre drei
                              Concurrenten angezogen. Der erste derselben schlug vor, die Ablaufwasser (eaux grasses) der Staͤrkmehlfabriken unter Zusaz
                              von etwas kohlensaurem Natron, welches die darin enthaltene Essigsaͤure
                              saͤttigen soll, abzudampfen, um auf diese Weise eine ziemlich große
                              Quantitaͤt mehr oder minder veraͤnderten Klebers, der als
                              Schwein- und Huͤhnerfutter, so wie auch zum Leimen des Papieres in der
                              Buͤtte dienen koͤnnte, zu gewinnen. Die Pruͤfungscommission
                              hielt diesen Vorschlag bei der großen Menge der Fluͤssigkeit, die man zu
                              behandeln hatte, nicht fuͤr vortheilhaft. Nach einem weiteren Vorschlage
                              desselben Concurrenten soll man diese Wasser mit Kalkmilch versezen, und den
                              hiedurch entstehenden Niederschlag als einen trefflichen Duͤnger verwenden.
                              Was die Waschwasser der Sazmehlfabriken betrifft, so empfiehlt ergleichfalls die
                              Anwendung des Kalkes, oder das Absieden derselben mit Kartoffelnschalen. Wenn auch
                              lezteres Verfahren ein brauchbares Viehfutter liefern sollte, so waͤre die
                              Frage dadurch doch noch nicht geloͤst, indem den Fluͤssigkeiten ihr
                              hoͤchst unangenehmer Geruch nicht entzogen wuͤrde. – Der zweite
                              Concurrent hat schon im Jahre 1835 die Verhuͤtung der Zersezung und
                              Faͤulniß dieser Waͤsser durch Zusaz von Kalk angedeutet, und nunmehr
                              genau angegeben, was zum Gelingen dieses Verfahrens noͤthig ist. Die
                              Pruͤfungscommission hatte im abgelaufenen Jahre nicht mehr Zeit mit dieser
                              Methode, die allerdings die Aufgabe zu loͤsen scheint, Versuche im Großen
                              anzustellen, und hielt dem Concurrenten seine Rechte bevor. – Der dritte
                              Concurrent schlug vor, die Waͤsser mit etwas Soda oder Alaun zu versezen: ein
                              Verfahren, welches keineswegs zum Zweke fuͤhren kann. (Bulletin de la Société d'encouragement. Decbr. 1837.)
                           
                        
                           Ueber die Mittel zur Entdekung der Verfaͤlschung des
                              Weizenmehles mit Sazmehl.
                           Die in dieser Hinsicht von Seite der Société
                                 d'encouragement gestellte Preisfrage hat im Jahre 1837 abermal zu keinem
                              Endresultate gefuͤhrt, obwohl 5 Bewerber um den Preis auftraten. Der
                              Concurrent Nr. 1 kehrte die Frage ganz um, und gibt ein Verfahren an, wodurch sich
                              eine geringe Menge Mehl in einer großen Menge Sazmehl erkennen lassen soll. Er nimmt
                              zwei an dem einen Ende geschlossene Glasroͤhren von 0,12 Meter Laͤnge
                              und 8 Millimeter im Lichten, theilt sie in 4 gleiche Theile, und fuͤllt die
                              eine bis zum ersten Striche mit Mehl, die anderen hingegen mit Sazmehl, dem nur der
                              hundertste Theil Mehl beigemengt worden ist. Dann gießt er in beide Roͤhren
                              Aether zu, und schuͤttelt sie damit, indem er sie mit dem Finger
                              zuhaͤlt. In der Roͤhre mit reinem Mehle klaͤrt sich der Aether
                              hiebei sogleich auf; in jener Roͤhre hingegen, in der sich das Gemenge
                              befindet, bleibt er einige Zeit uͤber truͤb. Mit reinem Sazmehle
                              bleibt der Aether farblos; mit Mehl hingegen nimmt er eine gelbe Farbe an. –
                              Nr. 2 schlaͤgt vor, gleiche Quantitaͤten reinen und gemischten Mehles
                              vergleichsweise abzuwaͤgen: ein Verfahren, welches schon laͤngst als
                              ungenuͤgend erkannt ist. – Nr. 3 gibt eine noch weniger sichere
                              Methode an, indem er davon ausgeht, daß Sazmehl mit Jod abgerieben eine grauliche,
                              mit Weizenmehl hingegen eine gelbliche Farbe gibt. – Nr. 4 will die
                              Verfaͤlschung erkennen, indem er das zu untersuchende Mehl auf eine heiße
                              Schaufel streut, und hiebei dessen Aufsieden und dessen Faͤrbung beobachtet:
                              ein Verfahren, welches gleichfalls nicht entspricht, – Nr. 5 endlich
                              schlaͤgt vor, 20 Grammen des zu pruͤfenden Mehles mit einem Deciliter
                              Wasser anzuruͤhren, und dann die Zeit, welche die Masse braucht, um sich zu
                              Boden zu sezen, zu beobachten. Nach seinen Angaben braucht reines Weizenmehl 60; ein
                              Gemisch mit 5 Proc. Sazmehl 53, ein Gemisch mit 10 Proc. 45; ein solches mit 15
                              Proc. 39, und endlich eines mit 20 Proc. 32 Minuten. Diese Thatsachen sind
                              allerdings richtig; allein es bedarf noch viel ausgedehnterer Versuche
                              hieruͤber. Ein durch einfache Vermischung oder selbst durch einfaches
                              Abreiben erzeugtes Gemenge laͤßt sich allerdings auf diese Weise erkennen;
                              anders verhaͤlt sichs aber, wenn die Verfaͤlschung nach der
                              uͤblichen Methode, naͤmlich dadurch geschah, daß man Mehl und Sazmehl
                              zugleich durch die Steine laufen ließ. (Bulletin de la
                                 Société d'encouragement. Decbr. 1837.)
                           
                        
                           Champonnois's neue
                              Verbesserungen im Zukersieden.
                           Hr. Champonnois schreibt an das
                              Bulletin des Sucres, daß er eine wichtige
                              Verbesserung an dem durch continuirliche Circulation arbeitenden Abdampfkessel
                              ausgemittelt habe, welche auf einem directen Ruͤklaufe des Wassers beruht,
                              und welche sich an allen Apparaten, wie hoch sie sich auch uͤber dem
                              Dampferzeuger befinden moͤgen, anbringen laͤßt. Ein hienach
                              verbesserter Angalenq'scher Kessel reicht vollkommen aus,
                              um in 24 Stunden 300 Hectoliter Saft auf 25° einzudiken. – Ferner hat
                              derselbe Fabrikant ein doppelt-wirkendes Abdampf- und Versiedsystem
                              begruͤndet, in Betreff dessen er nach einer im Großen gefuͤhrten
                              Campagne den Fabrikanten folgende Bedingungen bietet. Der Preis eines Apparates,
                              womit man in 24 Stunden 400 Hectoliter Saft abdampfen und versieden kann, ist
                              vorlaͤufig auf 10,000 Fr. festgesezt. Dagegen garantirt der Erfinder eine
                              Ersparniß von 40 Proc. an dem Brennmateriale, welches die bisher
                              gebraͤuchlichen, einfach wirkenden Apparate verzehrten. Will man dieß nicht,
                              so verpflichtet sich Hr. Champonnois auch auf seine Kosten und Gefahren den Apparat zu
                              errichten, wenn man ihm bei einer Verarbeitung von taͤglich 400 Hectoliter
                              Saft oder von jaͤhrlich 3 Mill. Kilogr. Runkelruͤben drei Jahre
                              hindurch die an Brennmaterial gemachte Ersparniß uͤberlaͤßt. ( Bulletin des Sucres, No. 24.)
                           
                        
                           Ueber die Menschenmenge, welche die Zukerfabrication in
                              Frankreich beschaͤftigt.
                           Die Flandre agricole, welche unermuͤdet gegen die
                              Besteuerung der franzoͤsischen Zukerfabrication zu Gunsten der Colonisten
                              ankaͤmpft, enthaͤlt einen interessanten Artikel, worin sie darzuthun
                              bemuͤht ist, welche Ungerechtigkeit man begeht, indem man die Interessen der
                              Mehrzahl jenen der Minderzahl opfert. Die franzoͤsischen Colonien
                              zaͤhlen 360,171 Einwohner, worunter nur 77,146 Freie, unter denen wieder nur
                              13,000 bei der Zukererzeugung interessirt sind, und zwar Personen, die
                              saͤmmtlich einer und derselben Classe angehoͤren. Dagegen interessirt
                              die Zukerfabrication in Frankreich drei Classen, naͤmlich die Fabrikanten,
                              die Grundbesitzer und die Arbeiter. Die Zahl ersterer mit ihren Familien
                              laͤßt sich auf 4660; jene der Grundbesizer ohne Familie auf 1,086,510; jene
                              der Arbeiter endlich auf 154,000 anschlagen. Dieß gibt in Summa 1,245,170
                              Individuen, deren Interesse man niedriger anschlaͤgt, als jenes von 13,000
                              Colonisten. (Bulletin des sucres, No. 22.)
                           
                        
                           Ueber eine Krankheit des Weines und deren Behandlung.
                           Hr. Marquis de Foyolle sandte
                              der Société royale et centrale
                                 d'agriculture in Paris Proben von Weinen, die im Jahre 1834 und 1836 auf
                              seinen Guͤtern gekeltert wurden, und verlangte zu wissen, welches Mittel es
                              gegen eine Krankheit gaͤbe, von der die rothen Weine des lezteren Jahrganges
                              im Dept. de la Dordogne beinahe allgemein befallen sind.
                              Die Weine bleiben hiebei in den Faͤssern, so lange diese voll sind,
                              vollkommen klar; sobald diese aber auf die haͤlfte oder 2/3 leer geworden
                              sind, truͤben sie sich. Aus einem frischen Fasse vollkommen klar in
                              Glaͤser gelassen, truͤben sie sich, wenn sie 2 bis 3 Stunden der Luft
                              ausgesezt gewesen sind. Hr. Payen fand, daß diese Weine mehr Saͤure und weniger Alkohol und Zuker
                              enthielten als jene vom Jahre 1834; daß Ferment in ihnen schwebe und daß sich
                              außerdem auch noch eine oͤhlige Substanz darin vorfinde. Nach einigen
                              Versuchen gelang es ihm, sie auf folgende Weise vollkommen zu klaͤren. Man
                              sezt auf 225 Liter Wein 4 Liter Alkohol und ein halbes Kilogramm gut calcinirte und
                              gemahlene thierische Kohle zu, und fuͤgt nach geschehener Vermengung noch 3
                              Liter Schoͤne bei, womit man das Ganze gut abruͤhrt, um es nach 24 bis
                              36 Stunden Ruhe klar abzuziehen. Um sich die Schoͤne zu bereiten, klopft man
                              8 Eier, wovon man das Eiweiß und die Dotter nimmt, mit einem Liter Wasser stark ab,
                              worauf man dann 200 Gramme Zuker darin aufloͤst und noch zwei Liter Milch
                              damit vermengt. (Recueil industriel, December 1837.)
                           
                        
                           Ueber den Gewichtsverlust, den verschiedene Fleischsorten beim
                              Braten und Sieden erleiden.
                           Es hat sich nach vielfachen Versuchen ergeben, daß beim Braten das Rindfleisch 19
                              1/6, das Hammelfleisch 24 4/5, das Lammfleisch 22 1/8, die Gans 19 1/6, der Indian
                              20 1/2, die Ente 27 1/6, und das Huhn 14 1/5 Proc. verliert, wonach im Durchschnitte
                              auf das Fleisch der groͤßeren Thiere 22, auf jenes des Gefluͤgels 20
                              1/2 Proc. Gewichtsverlust kommen. Beim Sieden dagegen betraͤgt der Verlust
                              fuͤr das Rindfleisch 15, fuͤr das Hammelfleisch 10, fuͤr den
                              Indian 16, fuͤr das Huhn 13 1/2 und fuͤr den Schinken 6 Proc., so daß
                              sich hier der Verlust fuͤr erstere im Durchschnitte auf 12 Proc., fuͤr
                              das Gefluͤgel dagegen auf 14 Proc. berechnet. – Wenn man allgemein
                              behauptet, daß der Englaͤnder mehr Nahrung zu sich nimmt, als der Franzose,
                              so ist dieß nicht ganz richtig; denn nach engl. Staatsoͤkonomen ist auf die
                              Mahlzeit eines Englaͤnders zu rechnen 8 1/2 Unzen Rind- oder
                              Hammelfleisch, 10 Unzen Kartoffeln und 10 Unzen Ruͤben, worin in Summa 65
                              Theile Nahrungsstoff enthalten sind. Dagegen rechnen die franzoͤsischen
                              Staatsoͤkonomen auf die Mahlzeit eines Franzosen 7 Unzen Fleisch, 8 Unzen
                              Brod und 4 Unzen Gemuͤse, worin in Summa 80 Theile Nahrungsstoff. (Aus Lardner's Cabinet Cyclopedia.)
                           
                        
                           Ueber die Zerstoͤrung des mit Mauerwerk in
                              Beruͤhrung stehenden Holzes
                           ward im vergangenen Jahre in den Sizungen der Institution of Civil Ingineers in London mehrfach
                              debattirt. Man erzaͤhlte mehrere Faͤlle, in denen die
                              hoͤlzernen Balken der Gebaͤude durchaus nur da vermodert waren, wo sie
                              in das Mauerwerk eingelassen waren. Dagegen berichtete man, daß man diesem Uebel,
                              wie die Erfahrung zeigte, vollkommen vorbeugen koͤnne, wenn man den Balken an
                              dieser Stelle mit einem eisernen Schuhe umgibt, oder wenn man zwischen das Holz und
                              den Stein ein duͤnnes Stuͤk Eisen legt. Es bildet sich naͤmlich
                              in diesem Falle um das mit dem Eisen in Beruͤhrung stehende Holz eine harte
                              Kruste, welche dasselbe zu schuͤzen scheint.