| Titel: | Ueber den Universal-Federhälter des Hrn. G. Riddle. | 
| Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. XII., S. 36 | 
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                        XII.
                        Ueber den Universal-Federhaͤlter
                           des Hrn. G.
                              Riddle.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, No.
                              767.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Ueber Riddle's Universal-Federhaͤlter.
                        
                     
                        
                           Der vor einigen Jahren patentirte Federhaͤlter des Hrn. Bramah, der bisher als der beste galt, ist zu bekannt, als daß eine
                              Beschreibung desselben noͤthig waͤre. Er eignete sich dessen
                              ungeachtet nur fuͤr elastische Federn oder fuͤr Federn von
                              gleichfoͤrmiger Curve und Dike; auch erzeugte das Einfuͤhren einer
                              staͤrkeren oder dikeren Feder eine solche Gewalt auf das Gefuͤge, daß
                              es spaͤter nie wieder duͤnnere Federn gehoͤrig fest hielt.
                              Schwierig war es ferner, den Schiebering uͤber das spizige
                              Schwanzstuͤk zu fuͤhren; und da dieses Schwanzstuͤk immer dicht
                              an die Roͤhre, anliegend gemacht werden muß, wenn der Ring daruͤber
                              hinweg gehen soll, welches auch die Groͤße oder Biegung der Feder seyn mag,
                              so war die oben angedeutete Anwendung von Gewalt, welche haͤufig mit einem
                              Bruche des Federhaͤlters endigte, unvermeidlich. Alle Versuche, die man
                              bisher machte, um diese Fehler zu umgehen und doch die guten Eigenschaften des Apparates
                              beizubehalten, fuͤhrten nur zu Federhaͤltern, welche den
                              urspruͤnglichen weit nachstanden. Eine ruͤhmliche Ausnahme hievon
                              macht der Federhaͤlter des Hrn. Riddle, der nicht
                              nur sehr einfach ist, sondern sich auch fuͤr Kiele und metallene Federn von
                              verschiedenen Curven und Diken eignet. Er vereinigt alle die Vorzuͤge der
                              fruͤheren Federhaͤlter und steuert dabei beinahe allen ihren
                              Maͤngeln. Seine Einrichtung kann man sich durch einen Blik auf die Zeichnung,
                              Fig. 18
                              und 19,
                              leicht zur Genuͤge versinnlichen. Er besteht naͤmlich aus einer
                              goldenen oder silbernen Roͤhre mit einem Griffe aus Ebenholz, Elfenbein oder
                              irgend einem anderen geeigneten Materiale. An dem unteren Theile der Roͤhre,
                              die eine kurze Streke hinauf halbcylindrisch geformt ist, befindet sich eine Lippe,
                              welche mittelst eines starken Federgelenkes daran fest gehalten wird. Dem Bestreben
                              dieser Feder, die beiden Lippen oder Wangen, wie man sie in Fig. 18 sieht, von
                              einander entfernt zu erhalten, wird durch einen Ring, der, wenn man ihn gegen das
                              Ende des Federhaͤlters vorschiebt, die beiden Wangen gegen einander
                              draͤngt, entgegen gewirkt, so daß diese Wangen jeden zwischen sie gebrachten
                              Gegenstand fest halten, wie dieß in Fig. 19 angedeutet ist.
                              Die Feder, die irgend eine gewoͤhnliche Dimension haben kann, laͤßt
                              sich mit groͤßter Leichtigkeit in diesen Federhaͤlter einsezen; sie
                              wird gehoͤrig darin festgehalten, und wird sich doch nie darin fixiren, indem
                              man, um sie sogleich herausnehmen zu koͤnnen, nur den Ring
                              zuruͤkzuschieben braucht. Das Gefuͤge, welches an den bisherigen
                              Federhaͤltern stets der schwaͤchste Theil war, ist hier gerade der
                              staͤrkste; und bei jeder Veraͤnderung in der Groͤße der Feder
                              findet auch eine entsprechende Verschiebung der Stuͤzpunkte Statt.
                              Sachverstaͤndige halten den Federhaͤlter Riddle's, sowohl in Hinsicht auf Einfachheit, als Dauerhaftigkeit und
                              Zwekmaͤßigkeit, entschieden fuͤr den besten von allen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
