| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. XXX., S. 154 | 
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                        XXX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Das Dampfboot „die Koͤnigin von
                                 England.“
                              
                           Das groͤßte Dampfboot und selbst das groͤßte Schiff in der Welt ist
                              „die Koͤnigin von England,“ welche am 24. Mai l. J.
                              von den HHrn. Curling und Young zu Limehouse vom Stapel gelassen wurde. Das Schiff ist Eigenthum der
                              englisch-amerikanischen Dampfschiffcompagnie und zum Verkehre zwischen London
                              und New-York bestimmt. Seine ganze Laͤnge zwischen den
                              aͤußersten Enden betraͤgt 275 Fuß, also um 35 Fuß mehr als an dem
                              groͤßten Schiffe der dermaligen engl. Marine; das obere Verdek mißt 245 F.,
                              der Kiel 223 F. in der Laͤnge; die Breite betraͤgt 40 1/2 mit
                              Einschluß der Ruderkasten 64 F.; die Hoͤhe 27 Fuß. Es fuͤhrt 1862
                              Tonnen Ladung. Seine beiden von Napier u. Comp. erbauten
                              Dampfmaschinen arbeiten mit 500 Pferdekraͤften. Ihre Cylinder haben 77 1/2
                              Zoll Durchmesser und 7 Fuß Kolbenhub. Die Ruderraͤder haben 30 Fuß im
                              Durchmesser. Das Gewicht der Maschinen, Kessel und des Wassers schaͤzt man
                              auf 500 Tonnen; den Kohlenvorrath fuͤr 20 Tage auf 600 Tonnen, die
                              eigentliche Ladung auf 500 Tonnen. Die Wassertracht wird bei dieser Ladung 16 Fuß
                              betragen. Das Schiff gewaͤhrt 280 Passagieren das beste Unterkommen. (Civil Engineer and Architects Journal. Junius 1838, S.
                              232.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Jarry's Eisenbahnsystem.
                           Als man die Eisenbahnen mit Dampflocomotiven zu befahren begann, erwaͤhnt das
                              Mémorial encyclopédique in seinem
                              lezten Aprilhefte, brachte man zwischen den beiden Schienen eine Zahnstange an, in
                              die ein verzahntes Huͤlfsrad der Locomotive eingriff. An der Bahn zu
                              Middleton, wo dieses System noch dermalen besteht, schaffen Locomotiven, welche mit
                              dem Munitionswagen 6200 Kilogr. wiegen, 22,250 Kilogr. bergan. An der Bahn von
                              Darlington dagegen schaffen Maschinen von 12,000 Kilogr. Gewicht nur 35,000 Kilogr.
                              Last bergab. Der Vortheil, der sich hiernach auf Seite des Zahnstangen Systemes
                              ergibt, wird jedoch durch die groͤßeren Kosten, welche dasselbe bedingt, weit
                              aufgewogen. Hr. Jarry dagegen hat der Akademie ein von
                              ihm erfundenes System vorgelegt, bei welchem nicht nur das sogenannte todte Gewicht
                              der Locomotiven vermindert wird, sondern welches auch in der ersten Anlage keinen
                              hoͤheren Kostenaufwand bedingt, indem bei demselben directe Verbindungen,
                              ohne Ruͤksicht aus Terrainunebenheiten und ohne Aufstellung von stehenden
                              Maschinen an den schiefen Flaͤchen, moͤglich werden. Diesem Systeme
                              gemaͤß soll naͤmlich dem Kranze der arbeitenden Raͤder eine
                              groͤßere Breite gegeben werden, damit sich daselbst eine Verzahnung anbringen
                              laͤßt, ohne daß die Kranze der Wagons die an der Schiene anzubringenden
                              Zaͤhne beruͤhren. Die Verzahnung selbst soll nicht nach Art der
                              Getriebsverzahnungen eingerichtet werden. Da es sich naͤmlich von der
                              Entwiklung einer Curve auf einer geraden Flaͤche handelt, so koͤnnen
                              die Zahne je nach dieser Curve so geordnet seyn, daß der eine in demselben Momente
                              austritt, in welchem der naͤchstfolgende zu wirken beginnt. Die Zaͤhne
                              waren an der inneren Seite der Schiene in Entfernungen anzubringen, welche nach der
                              Entwiklung der von den Raͤdern der Locomotive beschriebenen Curven berechnet
                              seyn muͤßten. Ihre Groͤße und Form waͤre so zu berechnen, daß sie einer weit
                              groͤßeren als der Triebkraft zu widerstehen vermoͤgen. Der Gang der
                              Verzahnung muͤßte mit den Dimensionen der Zaͤhne im
                              Verhaͤltnisse stehen, und der Durchmesser der Raͤder muͤßte so
                              berechnet seyn, daß die Distanz der Zahne einer genauen Eintheilung des
                              Raͤderumfanges entspraͤche. Man koͤnnte wohl auch eine
                              fortlaufende Verzahnung, bei der bald dieser, bald jener Zahn eingriffe, anwenden;
                              doch scheint eine bestimmte und genaue Eintheilung den Vorzug zu verdienen. Bei
                              diesem Systeme wird die Kraft der Motoren wesentlich erhoͤht.
                           
                        
                           Außerordentliche Geschwindigkeit einer Eisenbahnfahrt.
                           Die groͤßte Geschwindigkeit, welche bisher noch auf einer englischen Eisenbahn
                              erreicht wurde, ergab sich am 12. Mai l. J. an der kuͤrzlich
                              eroͤffneten Bahn zwischen London und Southampton. Eine der Locomotiven legte
                              naͤmlich die ganze 23 engl. Meilen betragende Streke in 25 Minuten
                              zuruͤk; und da sie hiebei ein Mal anhielt, um Reisende aufzunehmen, so kann
                              man fuͤglich sagen, daß sie sich mit einer Geschwindigkeit von beinahe 60
                              engl. Meilen in der Zeitstunde bewegte! (Civil Engineer and
                                 Architects Journal)
                           
                        
                           Vortheilhafte Anwendung der erhizten Geblaͤseluft bei
                              den Oefen zum Glasschmelzen.
                           In der Glashuͤtte bei Bald im Fuͤrstenthume
                              Hohenzollern-Sigmaringen benuzen die Besizer dieser Huͤtte, Schoeb und Faller,
                              erwaͤrmten Wind zur Heizung ihres Glasofens. Die Ersparniß an Holz, welche
                              durch die Anwendung erwaͤrmten Windes erzielt wurde, betraͤgt schon
                              nach dem ersten Versuche 20 Proc. und die dabei angewandten Vorrichtungen, welche
                              ohne bedeutende Kosten herzustellen sind, koͤnnen von Jedermann eingesehen
                              werden.
                           
                        
                           Arizzoli's
                              Calcinirofen.
                           Hr. Arizzoli, der Erfinder eines in unserer Zeitschrift
                              bereits erwaͤhnten Bakofens, hat auch einen zur Calcinirung oder Oxydirung
                              der Metalle construirt, uͤber welchen der Académie de l'Industrie durch Hrn. Masson-Four ein guͤnstiger Bericht erstattet ward. Folgendes
                              ist in der Hauptsache die Einrichtung dieses Ofens, dessen Dimensionen je nach
                              Umstaͤnden verschieden seyn koͤnnen. Der Rost bildet so wie der Herd,
                              dessen Hoͤhe dem Verbrauche an Brennstoff und der dadurch zu erzielenden Hize
                              angemessen seyn muß, ein laͤngliches Vierek. Laͤngs der
                              Seitenwaͤnde des Feuerherdes sind fuͤr den Austritt der Flamme und des
                              Rauches Oeffnungen angebracht, und uͤber dem Herde befindet sich eine
                              gußeiserne Platte und Taͤfelung, worin Oeffnungen sind, welche mit den eben
                              angegebenen correspondiren. Auf die Platte und zwar innerhalb ihrer Oeffnungen ist
                              eine Art von Muffel gesezt, in der die Calcinirung von Statten geht; und
                              uͤber diese erste Muffel ist noch eine zweite gestuͤrzt, worin die
                              Flamme und der Rauch circulirt. Die Muffel ist mit einer Schiebthuͤre
                              versehen, welche mittelst einer Kette und einer Rolle beliebig hoͤher oder
                              niedriger gestellt werden kann, je nachdem man den Vorgang in der Muffel beobachten
                              und deren Inhalt umruͤhren oder herausschaffen will. Im Grunde der Muffel und
                              innen ist ein Schornstein angebracht, der die fluͤchtigen Stoffe entweichen
                              laͤßt, und der zum Behufe der Verdichtung und Ablagerung dieser Stoffe,
                              welche laͤstig oder selbst sehr gefaͤhrlich seyn koͤnnen, in
                              einen Apparat geleitet wird, der je nach Umstaͤnden verschieden eingerichtet
                              seyn muß. Die zur Seite der ersten Muffel befindlichen Oeffnungen lassen sich nach
                              Belieben offnen oder schließen, so daß man die Hize je nach Bedarf in dem vorderen
                              oder hinteren Theile der Muffel concentriren kann. Eben so kann man auch die Flammen
                              und den Rauch vor dem Austritte aus dem Schornsteine uͤber einen beliebigen
                              Theil der ersten Muffel circuliren machen. Die Haupteigenschaften dieses Ofens sind,
                              daß er beinahe alle Waͤrme nuzbar macht, daß er die Arbeiter gegen alle
                              schaͤdlichen Daͤmpfe schuͤzt, und daß die
                              verfluͤchtigten Substanzen gewonnen werden koͤnnen. Der
                              Berichterstatter meint, daß er auch auf die Fabrication von thierischer Kohle und
                              auf die Wiederbelebung derselben anwendbar seyn duͤrfte. (Journal de l'Acad. de l'Industrie. April 1838.)
                           
                        
                           
                           Urtheile einiger englischen Chemiker uͤber die
                              Galvanisirung des Eisens.
                           Die Compagnie, welche sich zur Ausbeutung des fuͤr England, Schottland und
                              Irland genommenen (im polytechnischen Journal Bd.
                                 LXVIII S. 459 beschriebenen) Patentes auf die Galvanisirung oder
                              Verzinkung des Eisens gebildet hat, gab kuͤrzlich einen Prospectus heraus, in
                              welchem sie sich nicht nur auf die guͤnstigen Berichte der Pariser Akademie
                              und der Société d'encouragement
                              stuͤzt, sondern in der auch die Gutachten mehrerer ausgezeichneter englischer
                              Chemiker vorgelegt sind. Wir heben hier Einiges aus den lezteren aus, da die beiden
                              ersteren unseren Lesern bereits aus unserem Journale bekannt sind.
                           1) Auszuͤge aus dem Gutachten des Hrn. Thom. Graham,
                                 Prof. der Chemie an der Londoner Universitaͤt. Die Schuzkraft des
                              Zinkes gegen die Oxydirung des Eisens ist den Chemikern schon seit einiger Zeit
                              bekannt. Bei Versuchen, die kuͤrzlich zu Dublin und Liverpool angestellt
                              wurden, hat sich gezeigt, daß kleine Zinkstuͤkchen an jedes Glied eines
                              Kettentaues gehaͤngt, dieses gegen die Angriffe des Seewassers
                              schuͤzen, selbst wenn es, wie an den oberen Theilen einer Bogenkette
                              abwechselnd dem Seewasser und der Luft ausgesezt wird. Bei den Versuchen, welche ich
                              mit mehreren nach dem Patentverfahren behandelten eisernen Gegenstaͤnden
                              anzustellen Gelegenheit hatte, blieb das Eisen selbst in sauren
                              Fluͤssigkeiten unangegriffen, so lange noch ein kleiner Theil des
                              Zinkuͤberzuges unaufgeloͤst war. Die Verzinkung hat vor der Verzinnung
                              das voraus, daß wenn auch das Eisen mit der Zeit theilweise zum Vorscheine kommt, es
                              doch so lange vollkommen geschuͤzt bleibt, als noch eine ganz kleine Menge
                              Zink daran zu finden ist. Die Verzinnung leistet durchaus keinen solchen Schuz; und
                              da sie gewoͤhnlich nicht vollkommen luft- und wasserdicht ist, so
                              rostet das Eisen in feuchter Luft selbst unter ihr in Kuͤrze. Es unterliegt
                              daher keinem Zweifel, daß die Verzinkung sowohl ihrer Wirksamkeit als ihrer
                              Einfachheit wegen, unter die schaͤzbarsten Erfindungen unseres Zeitalters zu
                              rechnen ist.
                           2) Auszuͤge aus dem Gutachten der HHrn. I. G. Children Esq etc. und A. Garden
                                 Esq. etc. Die HHrn. Aikin gaben schon im Jahr
                              1807 in ihrem Handwoͤrterbuch der Chemie an, daß man Eisen mit Zink, anstatt
                              mit Zinn uͤberziehen koͤnne. Das von Davy
                              angegebene Schuzmittel fuͤr den Kupferbeschlag, duͤrfte vielleicht
                              Hrn. Sorel auf seine Verzinkung gebracht haben, die sich
                              jedoch wesentlich unterscheidet. Wir sezten Platten von galvanisirtem, von
                              gewoͤhnlichem verzinnten, und ganz ungeschuͤztem Eisen in
                              verschiedenen Gefaͤßen der Einwirkung von destillirtem Wasser, von
                              Kochsalzaufloͤsung von der Staͤrke des Seewassers und von
                              verduͤnnter Salzsaͤure aus. Das ungeschuͤzte und das verzinnte
                              Eisen rosteten in allen diesen Faͤllen nach wenigen Stunden, so zwar, daß
                              nach drei Tagen schon eine Menge rothes Eisenoxyd auf dem Boden der Gefaͤße
                              zu bemerken war. Das galvanisirte Eisen dagegen zeigte auch nicht eine Spur von
                              Oxyd; nur der Zinkuͤberzug war in einigen Faͤllen etwas dunkler
                              geworden. Wir brachten ferner ein Stuͤk galvanisirtes Eisenblech und ein
                              Stuͤk gewoͤhnliches Eisenblech mit einander in Beruͤhrung in
                              destillirtes Wasser und in Kochsalzaufloͤsung. Nach drei Tagen war noch an
                              keinem der Bleche eine Spur von Oxyd zu bemerken, so daß es scheint, daß das
                              galvanisirte Blech das mit ihm in Beruͤhrung gebrachte gewoͤhnliche
                              Blech gleichfalls schuͤzte. Man darf auch nicht befuͤrchten, daß das
                              Eisen angegriffen wird, wenn der Zink zum Theile abgenuͤzt ist; denn
                              galvanisirtes Eisen, an welchem wir die Verzinkung bis auf das Eisen durchfeilten,
                              rostete nicht im Geringsten, waͤhrend verzinntes Eisen an den ausgefeilten
                              Stellen schnell zu rosten begann. Ja wir gingen noch weiter; denn wir loͤsten
                              den Zink des galvanisirten Eisens mit sehr verduͤnnter Salzsaͤure und
                              eben solcher Schwefelsaͤure auf, und pruͤften die Aufloͤsung,
                              die abgegossen wurde, nachdem aller Zink aufgeloͤst war, und der wir etwas
                              Salpetersaͤure zusezten, mit Aezammoniak auf Eisen. Nur eine ganz schwache
                              roͤthliche Faͤrbung, in Folge deren sich kaum einige Floken absezten,
                              war jedoch zu beobachten! Bei diesen Thatsachen stehen wir nicht an, unsere
                              Ueberzeugung dahin auszusprechen, daß die Verzinkung des Eisens unendliche Dienste
                              leisten, und ausgedehnte Anwendung finden wird; z.B. zum Schuze des Eisenblechs
                              fuͤr Doͤcher, fuͤr Schiffsbeschlag u. dgl. Zu
                              Kuͤchengeschirren moͤchte sich jedoch das galvanisirte Eisen kaum mit
                              Sicherheit eignen.
                           3) Auszuͤge aus dem Gutachten des Hrn. W. Thom. Brande
                                 Esq., Professor der Chemie an der Royal
                                 Institution. An dem verzinnten Eisenbleche findet eine Verbindung Statt,
                              welche die Zerstoͤrung des Eisens beguͤnstigt; denn das Eisen ist hier
                              das schuͤzende und das Zinn das geschuͤzte Metall; an dem verzinkten
                              Eisen dagegen ist gerade das Entgegengesezte der Fall, indem hier das Eisen das
                              geschuͤzte und der Zink das schuͤzende Metall ist. Ich habe
                              verschiedenes galvanisirtes Eisen vergleichsweise mit verzinntem Bleche, mit
                              Schmied- und Gußeisen der Einwirkung von destillirtem oder Regenwasser,
                              Seewasser, der gemeinschaftlichen Wirkung von Wasser und Luft, verduͤnnter
                              Schwefel-, Salpeter- und Salzsaͤure, so wie auch noch anderen
                              oxydirenden Agentien ausgesezt. Das galvanisirte Eisen blieb hiebei stets
                              geschuͤzt, waͤhrend das andere schnell angegriffen wurde, und zwar das
                              verzinnte am schnellsten, sobald das Eisen daran irgendwo bloß lag. Das galvanisirte
                              Eisen ist demnach von weit groͤßerer Dauerhaftigkeit und wird und muß eine
                              sehr ausgedehnte Anwendung finden. Ich kann zwar nicht mit Bestimmtheit sagen,
                              welche Wirkung bei lange fortgesezter Einwirkung chemischer Agentien auf das
                              galvanisirte Eisen eintreten wird, allein der Theorie und der Erfahrung nach halte
                              ich fuͤr ausgemacht, daß das Eisen so lange geschuͤzt seyn wird, als
                              noch Zink vorhanden ist. Ich halte die Verzinkung des Eisens bei weitem fuͤr
                              die schaͤzbarste Anwendung des elektrochemischen Principes auf die
                              Schuͤzung der Metalle. (Mechanics' Magazine Nr.
                              772.)
                           Die Anwendungen, welche sich von der Galvanisirung oder Verzinkung des Eisens machen
                              lassen, sind uͤbrigens gewiß sehr uͤbertrieben worden, wahrhaft
                              nuͤzlich duͤrfte sie fuͤr Daͤcher aus Eisenblech,
                              Dachrinnen, Schornsteinroͤhren werden, dann fuͤr alle Naͤgel,
                              womit solches Eisenblech zusammengenietet und befestigt wird, sowie fuͤr
                              alles Eisenwerk, das an feuchten Orten angewandt wird oder unter Wasser getaucht
                              bleibt. Alle diese Gegenstaͤnde brauchen nicht ganz rein polirt zu seyn und
                              koͤnnen folglich ohne große Kosten verzinkt werden, waͤhrend bei
                              verzinkten Luxusgegenstaͤnden die Politur oder lezte Ausruͤstung
                              ziemlich schwierig und kostspielig ist.
                           In Paris hat man es bisher leider versaͤumt, eine den zu erwartenden
                              Bestellungen angemessen ausgeruͤstete Fabrik zur Verzinkung eiserner
                              Gegenstaͤnde herzustellen und diesen Industriezweig auszubeuten, man fand es
                              bequemer, anstatt zu fabriciren, Journalartikel zu schreiben, welche in der Regel
                              uͤbertrieben waren. Endlich hat es aber der groͤßte Fabrikant unserer
                              Zeit, Hr. John Cockerill, durchgesezt, daß die Direction
                              des Etablissements zum Galvanisiren eiserner Gegenstaͤnde, einem seiner
                              geschiktesten Mitarbeiter, Hrn. Lebrun, einem
                              Zoͤgling der école polytechnique,
                              anvertraut wird, von welchem man erwarten kann, daß er diesem Industriezweig in
                              kurzer Zeit die Entwiklung geben wird, deren er faͤhig ist. (France industr. No. 25.)
                           
                        
                           Galvanisches Papier zum Einwikeln eiserner
                              Gegenstaͤnde.
                           Hr. Montgolfier, den Technikern vortheilhaft bekannt,
                              wurde beauftragt, Versuche uͤber die Fabrication eines Papiers mit Zinkpulver
                              als Grundlage zu machen, und es gelang ihm ein galvanisches Papier zu produciren,
                              welches allen Anforderungen entspricht.
                           Dieses Papier wird eben so wenig wie das zum Einwikeln von Quincailleriewaaren mit
                              Thon und Theer fabricirte, von der Luft durchdrungen, die Gegenstaͤnde,
                              welche man darin einwikelt, sind folglich gegen die Beruͤhrung der trokenen Luft und die dadurch entstehende Oxydation
                              geschuͤzt.
                           Bisher besaß man jedoch noch kein Papier, welches die darin eingewikelten
                              Gegenstaͤnde gegen feuchte Luft und Wasser zu schuͤzen faͤhig gewesen
                              waͤre; wikelt man aber einen eisernen Gegenstand in galvanisches Papier ein. dessen Basis Zink ist, so sind diese beiden
                              heterogenen Metalle in einem leitenden Medium mir einander in Beruͤhrung und
                              die im Papier enthaltene Feuchtigkeit bildet aus dem Ganzen eine wirtliche
                              galvanische Saͤure, in welcher bloß der im Papierzeug selbst enthaltene Zink
                              oxydirt, das Eisen aber durchaus nicht angegriffen wird. Dieß beweißt folgender
                              Versuch:
                           Zwei Stuͤke polirten Stahls, von derselben Stange, wurden gleich lange, das
                              eine bloß, das andere in
                                 galvanisches Papier eingewikelt, und zwar jedes in einem besonderen
                              Gefaͤße, lufthaltigem Wasser ausgesezt.
                           Das bloß gelegte Stahlstuͤk wurde schon in den ersten Augenbliken von Rost angegriffen und war in
                              wenigen Tagen davon stark zerfressen; das in galvanisches Papier eingewikelte
                              hingegen zeigte nach zehn Tagen noch nicht die geringste Spur von Oxydation,
                              obgleich es taͤglich mehrmals aus dem Wasser genommen, er Luft ausgesezt und
                              von mehreren Personen beruͤhrt wurde, ehe man es wieder in das Papier
                              einwikelte und in das Wasser stekte; ja selbst nach zwanzig Tagen war es noch so
                              glaͤnzend wie anfangs.
                           Es werden nun Versuche im Großen angestellt, um zu erfahren, wie lange das
                              galvanische Papier seine Schuzkraft beibehaͤlt und zu welchem Preise man es
                              fabriciren kann. (France indust. No. 26.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Cicéri's kuͤnstlichen Marmor
                           findet man im Journal de
                                 l'Académie de l'Industrie. April 1833 einen aͤußerst
                              vortheilhaften Bericht abgedrukt. Die Berichterstatter gehen nicht in die Methode
                              ein, nach welcher der geniale Erfinder verfaͤhrt, um eine Masse zu erzeugen,
                              welche dem Marmor tauschend aͤhnlich ist, und vor dem Stuk bei weitem den
                              Vorzug verdient. Sie erwaͤhnen in der Hauptsache bloß, daß sich Hr. Cicéri erst seit ungefaͤhr einem Jahre mit
                              dem fraglichen Gegenstaͤnde beschaͤftigt; und daß er in dieser kurzen
                              Zeit schon einen hohen Grad von Vollkommenheit erlangt habe, obschon es ihm bisher
                              nur gelang solche Marmors nachzumachen, die ihre Farbe den verschiedenen
                              Oxydationsstufen des Eisens verdanken. Die Oberflaͤche der Masse erleidet
                              eine Behandlung, in Folge deren sie die physischen Eigenschaften des Marmors erlangt
                              und zugleich zur Aufnahme des Farbstoffes geeignet wird. Die Farben werden
                              fluͤssig angewendet, und dringen mehr oder minder tief in die Poren des
                              Steins ein. Das Verfahren eignet sich uͤbrigens nicht bloß zur Erzeugung
                              ganzer Steinmassen, sondern man kann es auch auf verschiedene poroͤse Steine
                              anwenden, die dadurch eine Schoͤnheit und Dauerhaftigkeit bekommen, die ihnen
                              sonst nicht eigen ist. Zu Gunsten der neuen Methode spricht ferner auch, daß
                              Beschaͤdigungen, welche die nach ihr behandelten Gegenstaͤnde auf
                              irgend eine Weise erlitten, sehr leicht ausgebessert werden koͤnnen. Was
                              endlich den Kostenpunkt betrifft, so gestaltet sich dieser aͤußerst
                              vortheilhaft fuͤr die Erfindung des Hrn. Cicéri; denn eine Klafter Stein kommt nach ihr unpolirt auf 30 Fr.,
                              polirt auf hoͤchstens 45 Fr. zu stehen, waͤhrend sie in ganz
                              gewoͤhnlicher Stukarbeit auf 60 Fr. kommt. Eine Theeplatte von 14 Linien Dike
                              und 30 Zoll im Umfange, welche in Sienna-Marmor 300 Fr. kostet, liefert Hr.
                              Cicéri in einer diesem Marmor vollkommen
                              aͤhnlichen Masse fuͤr 50 Fr. Es unterliegt hienach keinem Zweifel, daß
                              diese Erfindung in Kuͤrze eine sehr ausgedehnte Nuzanwendung finden
                              duͤrfte, namentlich zur Verzierung der Wohnungen der wohlhabenderen
                              Classe.
                           
                        
                           Weiteres uͤber die Aufloͤsung des Kautschuk in
                              Ammoniak.
                           Wir haben im Polytechn. Journale Bd. XLVI S.
                                 39, Bd. XII S. 137 und Bd. LXIV S. 77 von der Sievier'schen Aufloͤsungsmethode des Kautschuk in Ammoniak
                              gesprochen, und fuͤgen nun dem daselbst Gesagten aus einem neueren Blatte des
                              Echo du monde savant noch Folgendes bey, zum
                              Beweise, daß diese Methode eine immer groͤßere Verbreitung erlangt. Die
                              bisherigen Aufloͤsungen der Kautschuk in aͤtherischen Oehlen hatten
                              das Unangenehme, daß das Aufloͤsungsmittel immer drei Mal mehr kostete, als
                              die aufzuloͤsende Substanz und ganz verloren ging; daß die
                              Aufloͤsungen nur sehr schwer trokneten, lange klebrig blieben, und auch lange
                              den Geruch des fluͤchtigen Oehles beibehielten, so daß man sie zu manchen
                              Zweken nur mit Schwierigkeit gebrauchen koͤnnte. Das Ammoniak trifft keine
                              dieser Einwendungen, und es gewaͤhrt uͤberdieß den Vortheil, daß es
                              den Kautschuk wieder auf seine urspruͤngliche rahwartige Consistenz
                              zuruͤkbringt. Wenn man den Kautschuk klein geschnitten einige Monate lang in
                              Flaschen mit Aezammoniak uͤbergossen stehen laͤßt, so loͤst er
                              sich auf. Das Ammoniak faͤrbt sich hierbei nach und nach braun,
                              waͤhrend der Kautschuk ein glaͤnzendes, frischen Sehnen oder Nerven
                              aͤhnliches Aussehen bekommt. In diesem Zustande ist der aufgeblaͤhte
                              Kautschuk noch elastisch und man kann ihn in schoͤne seidenartige
                              Faͤden ausziehen, welche jedoch leichtes brechen, als die aus rohem
                              Kautschuk. Sezt man dem
                              in Ammoniak digerirten aufgeblaͤhten Kautschuk Terpenthinoͤhl zu, so
                              loͤst er sich unter Schuͤtteln leicht auf, er gibt eine Emulsion. aus
                              der er sich beim Stillstehen in einer rahmartigen, an die Oberflaͤche
                              emporsteigenden Schichte groͤßten Theils abscheidet. Diese milchige Substanz
                              trokenet schnell, und bleibt wegen des zugesezten Terpenthinoͤhles eine kurze
                              Zeit uͤber noch etwas klebrig. Es ist bisher noch nicht gelungen, den
                              Kautschuk ohne allen Zusaz von Terpenthinoͤhl in eine Emulsion zu verwandeln;
                              ob dieß nicht allenfalls durch Anwendung des Papin'schen
                              Digestions-Apparates zu erlangen waͤre?
                           
                        
                           Ueber die Zukerfabrication in Rußland.
                           Die kaiserliche landwirtschaftliche Gesellschaft zu Moskau hat im J. 1837 unter dem
                              Titel „Coup d'oeil sur les travaux de la
                                    Société imperiale d'economie rurale de Moscau“
                              einen Bericht uͤber ihre Arbeiten herausgegeben, in welchem einige
                              interessante Notizen uͤber die Zukerfabrication in Rußland enthalten sind.
                              Die eigens fuͤr diesen Zweig ernannte Commission hat, um zu erfahren, welche
                              Ausdehnung der Runkelruͤbenbau in Rußland erlangen koͤnnte, in die
                              verschiedenen Gouvernements Samen der weißen schlesischen Runkelruͤbe
                              gesendet. Aus den Analysen, welche zu Moskau mit den aus diesen Samen erzielten
                              Ruͤben angestellt wurden, ergab sich: 1) daß die Runkelruͤbe in
                              verschiedenen Jahren einen verschiedenen Zukergehalt, der durch die Witterung
                              bedingt ist, hat. So enthielten z.B. die Runkelruͤben vom J. 1834 um 2 Proc.
                              mehr Zuker, als jene vom J. 1835. – 2) daß zwischen der Schwere und dem
                              Zukergehalte der Ruͤben kein directes Verhaͤltniß besteht. Im
                              europaͤischen Rußland bis zum 56 Breitengrade hinauf enthalten die
                              Ruͤben von
                           
                              
                                   4
                                 bis
                                   8
                                 Unzen
                                 Schwere
                                 10
                                 bis
                                 13
                                 Proc.
                                  Zuker
                                 
                              
                                   8
                                  –
                                 16
                                   –
                                   –
                                   9
                                  –
                                 12
                                   –
                                   –
                                 
                              
                                 16
                                  –
                                 32
                                   –
                                   –
                                   8
                                  –
                                 11
                                   –
                                   –
                                 
                              
                                 32
                                  –
                                 64
                                   –
                                   –
                                   7
                                  –
                                 10
                                   –
                                   –
                                 
                              
                           Die Ruͤben aus Omsk und Tobolsk in Sibirien dagegen enthalten bei 16 bis 19
                              Unzen Schwere nur 4 1/2. Proc. Zuker. – 3) daß das Gewicht und also auch der
                              Zukergehalt der Ruͤben von der Beschaffenheit des Bodens abhaͤngt.
                           Was die Methode betrifft, nach der in Rußland der meiste Zuker fabricirt ward, so ist
                              dieß die Davidoff'sche, welche auch in einer von Hrn. Maßloff gegruͤndeten kleinen Normalfabrik gelehrt
                              wird. Hr. Davidoff war mit Beaujeu und Dombasle einer der ersten, der den
                              Zuker durch Digestion der Ruͤben mit Wasser auszog; er wendet jedoch kaltes
                              Wasser an, waͤhrend leztere bekanntlich die Digestion mit heißem Wasser
                              vornehmen. Die Fabrikanten sind mit dem Davidoff'schen
                              Verfahren sehr zufrieden, und geben an, daß sie darnach aus drei Theilen
                              Ruͤben eben so viel Zuker gewinnen, wie mittelst der Presse aus vier Theilen.
                              – Im J. 1835 zaͤhlte Rußland bereits 80 Zukerfabriken, die mehr als
                              1,600,000 Kilogr. Zuker lieferten, die groͤßte darunter ist jene des Hrn.
                              Grafen Bobrinsky, auf der taͤglich 56,000 Kilogr.
                              Runkelruͤben verarbeitet werden. (Bulletin des sucres
                                 No. 27.)
                           
                        
                           Ueber Essigverfaͤlschungen.
                           Einige Beschlagnahmen großer Quantitaͤten Essig, welche neuerlich in
                              Frankreich wegen angeblicher Verfaͤlschung dieser Essige mit
                              Schwefelsaͤure vorgenommen wurden, haben ernstliche Reklamationen veranlaßt.
                              Es hat sich auch wirklich bei genauerer Pruͤfung gefunden, daß die von den
                              ersten Untersuchern entdekte Schwefelsaͤure nicht frei in den Essigen
                              vorhanden sey, und auch nicht von den Essigfabrikanten zugesezt wurde, sondern daß
                              sie dadurch in den Essig kam, daß man in manchen Gegenden Frankreichs schlechtere
                              Weine, wie sie gewoͤhnlich zum Essige verwendet werden, durch einen Zusaz von
                              Alaun oder auch von Gyps gegen das Umschlagen zu bewahren pflegt. Dieses
                              schaͤdliche Verfahren wird besonders in den Distrikten am Juragebirge und im
                              suͤdlichen Frankreich prakticirt, wo man schon dem in Gaͤhrung
                              befindlichen Moste haͤufig Gyps zusezt. (Journal de
                                 Pharmacie, April 1838.)
                           
                        
                           
                           Einiges uͤber die franzoͤsischen Bitumen oder
                              Erdharze.
                           Das Echo du monde savant enthaͤlt in seiner
                              heurigen Nr. 19 einen Aufsaz uͤber die neueren franzoͤsischen
                              Bitumen-Unternehmungen, aus welchem wir Folgendes entnehmen.
                           Natuͤrliche Bitumens oder Erdharze. Das Bitumen
                              von Lobsann scheint die Eigenschaften eines guten Cementes zu besizen. Man bedient
                              sich desselben auf die gewoͤhnliche Weise, nur wird es in einer sehr
                              duͤnnen Schichte auf eine mit Baksteinen gelegte Taͤfelung
                              aufgetragen. Ueber die Dauerhaftigkeit dieser Methode kann nur die Zeit das Urtheil
                              faͤllen; einstweilen kann man der Pariser Boͤrse gegenuͤber ein
                              nach ihr ausgefuͤhrtes Trottoir sehen. Das Bitumen impraͤgnirt zu
                              Lobsann, wie zu Seyssel, einen Sandstein, aus dem es durch Anwendung von Wasser und
                              Waͤrme gewonnen wird. Zur Bereitung des Cementes nimmt man gleiche Theile
                              Bitumen und Kalkstein, der jedoch weniger Bitumen enthaͤlt, als der zu
                              Seyssel verwendete. – Das Bitumen von Bastennes, Dep. des Landes, findet sich
                              gleichfalls in einem sandigen Terrain der tertiaͤren Formation, in der es in
                              geringer Tiefe 5 bis 6 Meter maͤchtige bitumenhaltige Massen bildet, die
                              reicher sind als jene zu Seyssel und Lobsann. Gewoͤhnlich ist es mit 50 bis
                              60 Centimeter vegetabilischer Erde und 4 bis 5 Meter eines eisenhaltigen, leicht
                              wegzuraͤumenden Sandes bedekt. Man vermengt auch dieses Bitumen mit Kalkstein
                              zu einem Cemente; doch geschieht dieß nicht am Orte seiner Gewinnung, sondern da, wo
                              es in Anwendung kommen soll. Man beutet dieses Erdharz schon seit langer Zeit aus;
                              erst neuerlich kam es jedoch in Aufschwung. Man hat bereits Proben feiner
                              Haltbarkeit; und wenn man einige Maͤngel, die man bisher noch an ihm bemerkt,
                              beseitigt haben wird, so duͤrfte es sehr gesucht, werden. – Das
                              Bitumen von der oberen Loire ist noch zu wenig bekannt, als daß Etwas
                              daruͤber berichtet werden koͤnnte.
                           Kuͤnstliche Bitumens. Unter diesen steht das
                              Bitumen Dez-Maurel oben an. Es ist ein Gemeng von
                              verschiedenen Stoffen, unter denen ein aus Steinkohlen oder vegetabilischen
                              Substanzen gewonnenes Erdharz die Hauptrolle spielt. Mit diesem Bitumen ist in
                              riesenhafter Art die Pflasterung der Straße, welche die Champs-Elisées von der Place de la
                                 Concorde trennt, ausgefuͤhrt, und zwar auf eine Weise, die sich
                              bisher als dauerhaft bewies. Es scheint allen Bedingungen zu entsprechen, nur
                              entwikelt es durch die Reibung der Hufeisen und der Wagen einen schwachen Geruch.
                              – Die kuͤnstlichen Bitumens von Aulnette,
                              von Polonceau, so wie der Mastic
                                 végétal wetteifern mit Bitumen Dez-Maurel und
                              duͤrften dieses auch erreichen und selbst uͤbertreffen, da es hier
                              bloß auf Kenntnisse und Gewandtheit der Concurrenten ankommt. – Man versuchte
                              auch, gefaͤrbte Bitumens einzufuͤhren, worin man es jedoch noch nicht
                              weit gebracht hat. Es steht zu besorgen, daß die Fußboden fuͤr Zimmer, welche
                              man damit zu legen beabsichtigt, im Winter bei der Ofenwarme einen unangenehmen
                              Geruch ausstoßen werden, so wie denn auch das Tanzen auf solchen Boͤden, die
                              in der Waͤrme etwas klebend werden, nicht sehr angenehm seyn koͤnnte.
                              – Endlich hat sich in neuester Zeit auch noch ein Hr. Guibert mit einem kuͤnstlichen Bitumen hervorgethan, das wenigstens
                              in finanzieller Hinsicht Vortheile zu bieten scheint.
                           
                        
                           Draht anstatt der Holzpfaͤhle in den
                              Weingaͤrten
                           Der Vorschlag, in den Hopfengarten verheerten Eisendraht anstattt Hopfenstangen
                              anzuwenden, wurde in Frankreich von Hrn. de Macheco in
                              Alleret auf den Weinbau ausgedehnt, und zwar angeblich mit guͤnstigem
                              Erfolge. Er schlug in Entfernungen von 12 Fuß von einander Pfaͤhle, die am
                              unteren Ende angebrannt waren, in den Boden ein, und zog von einem zum anderen
                              Draͤhte, an denen dann die Rebenranken befestigt wurden. Er brauchte auf 150
                              Klafter Rebgrund 20 Pfd. Draht im Werthe von 10 Fr.; 300 Pfahle zu 45 Fr. und kleine
                              Pfahle zu 10 Fr. Die Auslage betrug daher in Summa 55 Fr., waͤhrend sie mit
                              gewoͤhnlichen Rebpfaͤhlen 45 Fr. ausgemacht haben wuͤrde;
                              abgesehen davon, daß diese Pfahle alle vier Jahre erneuert werden muͤssen,
                              waͤhrend die betheerten Draͤhte und angebrannten Pfaͤhle weit
                              laͤnger dauern. Bei der neuen Methode ist ferner die Arbeit, namentlich der
                              Schnitt der Stoͤke und das Lesen der Trauben erleichtert. (France industrielle 1838, No. 5.)