| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication gewisser Theile der Regen- und Sonnenschirme, worauf sich John Jeremiah Rubery, Regenschirmfabrikant in Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 14. Novbr. 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 69, Jahrgang 1838, Nr. XXXIX., S. 221 | 
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                        XXXIX.
                        Verbesserungen in der Fabrication gewisser Theile
                           der Regen- und Sonnenschirme, worauf sich John Jeremiah Rubery, Regenschirmfabrikant in
                           Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 14. Novbr.
                              1837 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Jun. 1838, S.
                              143.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Rubery's verbesserte Regen- und Sonnenschirme.
                        
                     
                        
                           Es handelt sich bei der Erfindung des Patenttraͤgers um eine neue verbesserte
                              Methode, jene Theile der Regenschirmbesazung zu fabriciren, welche an die Enden der
                              Fischbein- oder sonstigen Staͤbchen gebracht, und in das Rad oder in
                              die an diesem befindlichen Ausschnitte eingesezt werden, und durch welche ein Draht
                              gestekt wird, um den sich die Enden der Staͤbchen beim Oeffnen und Schließen
                              des Schirmes drehen. Dem gegenwaͤrtigen Patente gemaͤß sollen diese Theile, welche man
                              auch die Spizenstiefel (top-tips) zu nennen
                              pflegt, mit Matrizen und Patrizen, die in eine Schrauben- oder andere Presse
                              gebracht werden, aus Metallblech ausgepreßt werden, waͤhrend man sie bisher
                              aus der Hand zu verfertigen pflegte.
                           Der Patenttraͤger bedient sich zu seinem Zweke verschiedener Instrumente,
                              Patrizen, Matrizen, welche in den beigegebenen Figuren abgebildet sind, und die er
                              in Schrauben- oder anderen Pressen auf die gewoͤhnliche, hier nicht
                              weiter zu beschreibende Weise handhabt. Er schlaͤgt zuerst aus dem
                              Metallbleche a, welches gehoͤrige Haͤrte
                              und Dike haben muß, mittelst eines einfachen Bunzens und einer entsprechenden
                              Matrize, wie man sie in Fig. 65 bei A und B sieht, die runden
                              Scheiben c aus. Diese Scheiben bringt er in die Matrize
                              B, Fig. 66, wo ihnen dann
                              der herabtretende Bunzen A die Form der Matrize,
                              naͤmlich die bei d ersichtliche
                              becherfoͤrmige Gestalt gibt. Diese becherfoͤrmigen Stuͤke
                              bringt er in die Oeffnung einer Matrize, die man mit dem dazu gehoͤrigen
                              Bunzen in Fig.
                                 67 sieht. Durch das Herabtreten des Bunzen erhalten sie eine mehr in die
                              Laͤnge gezogene Becherform e, in der sie in die
                              Oeffnung der Matrize, Fig. 68, gebracht werden,
                              aus der sie, nachdem der Bunzen herabgetreten ist, in der aus f ersichtlichen Form gelangen. Nunmehr bringt sie der Patenttraͤger
                              in die Matrize, Fig. 69, in der die Spizenstiefel so weit vollendet werden, daß deren
                              kleineres Ende bis auf die gehoͤrige Gestalt zusammengedruͤkt werden
                              kann, und ohne Anwendung einer Feile oder eines anderen Schneidegeraͤthes die
                              gehoͤrige Form bekommt. Dieses Zusammendruͤken und Formen geschieht in
                              entsprechenden Modeln, dergleichen man in Fig. 70 einen im
                              	Durchschnitte sieht. Fig. 71Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. ist ein Grundriß der hiezu gehoͤrigen Matrize.
                              Fig. 72
                              und 73 sind
                              Front- und seitliche Ansichten der an einander gebrachten Matrizen und
                              Patrizen. In Fig.
                                 74 sieht man fertige Spizenstiefel mit dem in sie gebohrten oder
                              geschlagenen Loche. Das Ende des unvollendeten Spizenstiefels g, Fig.
                                 69, wird von dem Arbeiter durch die Oeffnung 1 in den Ausschnitt 2, Fig. 70 und
                              71, gebracht, wo dann, wenn der Bunzen Herabtritt, dessen Theil 3 auf das Ende des
                              Stiefels druͤkt und ihn in die gehoͤrige Form preßt. Der andere Theil
                              4 des Bunzens dagegen tritt in den Ausschnitt 5 und wirkt als Fuͤhrer so wie
                              auch als Aufhaͤlter, damit das Stiefelende nicht zu stark
                              zusammengedruͤkt wird. In die aus der Presse kommenden Spizenstiefel brauchen
                              nur mehr die fuͤr den Durchgang des Drahtes bestimmten Loͤcher gebohrt
                              oder geschlagen zu werden, womit sie dann fertig sind, und gereinigt werden
                              koͤnnen.
                           Obschon die beschriebene Methode dem Patenttraͤger als die geeignetste erscheint, so lassen
                              sich doch mannichfache Modifikationen davon anbringen. Man kann z.B. aus dem
                              Metallbleche Stuͤke von der in Fig. 76 ersichtlichen
                              Form ausschlagen oder ausschneiden, und diesen dann durch Aufbiegen die in Fig. 77
                              abgebildete Form geben, so daß sie nur mehr an den Raͤndern geloͤthet
                              oder geschweißt zu werden brauchen, um die Form, Fig. 78, zu bekommen. In
                              dieser kann man sie dann in die bei Fig. 70 beschriebene
                              Presse dringen. Dasselbe laͤßt sich auch durch Vereinigung oder
                              Zusammenloͤthung zweier Stuͤke von der in Fig. 79 ersichtlichen
                              Form in einen Spizenstiefel, Fig. 80, erzielen, der
                              dann gleichfalls zusammengepreßt und mit den noͤthigen Loͤchern
                              versehen wird.
                           
                        
                     
                  
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