| Titel: | Verbesserungen an den Ankern, Spillen und Schiffswinden, worauf sich George Charlton, Schiffmeister von Wapping in der Grafschaft Middlesex, am 8. Febr. 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 71, Jahrgang 1839, Nr. IV., S. 19 | 
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                        IV.
                        Verbesserungen an den Ankern, Spillen und
                           Schiffswinden, worauf sich George
                              Charlton, Schiffmeister von Wapping in der
                           Grafschaft Middlesex, am 8. Febr. 1838 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1838,
                              S. 279.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Charlton's verbesserte Ankern, Spillen und
                           Schiffswinden.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserungen an den Ankern, welche eine Methode die Anker aufzufischen
                              betreffen, erhellen aus Fig. 58. Man sieht hier
                              naͤmlich durch Schweißung oder auf irgend andere geeignete Weise an dem
                              Stamme des Ankers die beiden Vorspruͤnge a, a
                              angebracht. Unter diese Vorspruͤnge soll beim Auffischen des Ankers der
                              Fischhaken gefuͤhrt werden, anstatt daß wie bisher die Ankerschaufeln zu
                              diesem Zweke in Anspruch genommen werden. Ich bin auf diese Weise in Stand gesezt,
                              den Schaufeln eine abgerundete Gestalt zu geben, welche fuͤr ein gutes Fassen
                              derselben weit zwekmaͤßiger ist, als die dermalige wegen der jezt
                              gebraͤuchlichen Auffischmethode erforderliche. An der Krone des Ankers bringe
                              ich einen Ring fuͤr das Bojentau, den man auch in der Zeichnung ersieht,
                              an.
                           Der zweite Theil meiner Erfindung betrifft den Bau der Spille oder Schiffswinde,
                              wodurch ich, wenn es noͤthig ist, deren Kraft erhoͤhen kann. Fig. 59 ist
                              ein theilweiser Durchschnitt einer hienach eingerichteten Spille; Fig. 60 ein Grundriß, und
                              Fig. 61
                              eine Ansicht einer vollkommenen Spille. b ist die Achse
                              oder Welle derselben, welche auf dem Verdeke des Schiffes oder an einem anderen Orte
                              sicher befestigt ist. c ist deren Trommel und d ihr Haupt. An der Welle b,
                              um die sich die Spille frei drehen kann, befindet sich eine kreisrunde Platte e. An dem Haupte bemerkt man eine im Kreise laufende Verzahnung
                              f, die in das Zahnrad g
                              eingreift. An lezterem befindet sich ein Getrieb h. Die
                              Spindel i des Rades g und
                              des Getriebes h ist in die kreisrunde Platte e eingesezt. Solcher Raͤdervorrichtungen sind
                              vier vorhanden. Das Getrieb h treibt die
                              Zahnraͤder j, j, deren Welle mit den Getrieben
                              außer Thaͤtigkeit gesezt werden kann, und welche in die im Kreise laufende,
                              an der Trommel der Spille angebrachte Verzahnung k
                              eingreift. Wenn demnach das Haupt der Spille von den hiezu bestimmten Arbeitern mit
                              den Spillenstangen umgetrieben wird, so wird die Trommel eine viel geringere
                              Geschwindigkeit bekommen als das Spillenhaupt, wodurch, wenn man will, bedeutend an
                              Kraft gewonnen werden kann. 1 zeigt eine Spillenstange, wie sie eingesezt wird, wenn
                              eine groͤßere Kraft verlangt wird. 2 dagegen zeigt eine solche zur Erzielung
                              der gewoͤhnlichen Kraft eingesezt.
                           Der dritte Theil meiner Erfindung betrifft eine Methode, nach welcher die Spillen in
                              Bewegung gesezt werden sollen, und erhellt aus Fig. 62 und 63. Erstere
                              dieser Figuren zeigt die Spille von dem Vordertheile des Schiffes gegen den
                              Hintertheil zu gesehen; leztere ist ein Durchschnitt der Spille, welche auf irgend
                              eine der gebraͤuchlichen Methoden gebaut seyn kann, da sich dieser Theil
                              meiner Erfindung nicht auf die Form der Spille, sondern nur auf die zu deren
                              Bewegung dienenden Theile bezieht. j, j sind zwei an den
                              Spillen befestigte Sperrraͤder. k ist ein Hebel,
                              der an beiden Enden mit Griffen versehen ist, womit er auf und nieder bewegt werden
                              kann. An diesem Hebel sind zwei Werkzeuge angebracht, die ich die Luͤpfer
                              oder Treiber nenne, und deren Einrichtung aus der Zeichnung erhellt. Die Zapfen l gelangen naͤmlich beim Herabsteigen der Hebel
                              unter die Zaͤhne der Sperrraͤder, und bewirken beim Emporsteigen der
                              Hebel, daß diese Raͤder und mithin auch die Spillentrommel umgetrieben
                              werden. Es ist klar, daß man die Zapfen l eben so gut
                              auch beim Herabsteigen wirken lassen kann. In diesem Falle muß jedoch das Tau unter
                              der Spille weggefuͤhrt werden, und die Sperrkegel haben sich hinter der
                              Spillentrommel zu befinden.
                           Der vierte Theil der Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche in Anwendung kommen
                              soll, wenn die Schiffe vor Anker liegen. Anstatt naͤmlich das Tau von der
                              Kluͤse (hawse) auslaufen zu lassen, bringe ich
                              ein Kettenstuͤk an einer unter der Wasserlinie gelegenen Stelle an, wie dieß
                              aus Fig. 64
                              erhellt. Hier ist naͤmlich an dem Hintertheile des Fahrzeuges an der mit m, m bezeichneten Stelle mittelst Bolzen, die, wie Fig. 65 zeigt,
                              bis an den im Inneren befindlichen Haken m'
                              hindurchgehen, ein Ring befestigt, in welchem ein Kettenstuͤk von solcher
                              Staͤrke angebracht ist, daß das Fahrzeug daran vor Anker liegen kann. Diese Kette dient, wenn das
                              Fahrzeug nicht vor Anker liegt, auch als ein Bugsprietstag. Man hat sich dieser
                              Vorrichtung folgendermaßen zu bedienen. Wenn der Anker an dem Kettentaue ausgeworfen
                              worden, so schafft man das bei m befindliche
                              Kettenstuͤk an Bord, um es mittelst eines gewoͤhnlichen Ringes mit dem
                              Kettentaue zu verbinden. Das Fahrzeug wird bei dieser Einrichtung weit besser vor
                              Anker liegen, als nach der gewoͤhnlichen Methode. Ich binde mich
                              uͤbrigens an keine bestimmte Stelle, an der die Kette angebracht werden soll,
                              da diese offenbar Veraͤnderungen unterliegen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
