| Titel: | Ueber die Patenteisenbahn des Hrn. White. | 
| Fundstelle: | Band 71, Jahrgang 1839, Nr. LXVII., S. 368 | 
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                        LXVII.
                        Ueber die Patenteisenbahn des Hrn. White.
                        Aus dem Civil Engin. and Archit. Journal. Novbr. 1833, S.
                              374.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Ueber White's Patenteisenbahn.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung des Hrn. White
                              beruht darauf, daß er den zum Baue von Eisenbahnen bestimmten metallenen Schienen
                              und Staͤben, so wie auch den hoͤlzernen Balken, Traͤgern oder
                              Unterlagen, deren man sich beim Baue von Bruͤken und Viaducten bedient, eine
                              groͤßere Staͤrke verleiht, indem er ihnen mittelst seitlich
                              angebrachter Keile oder Schluͤssel einen hoͤheren Grad von Starrheit
                              gibt.
                           In der beigegebenen Zeichnung, in der man die Erfindung auf Eisenbahnen angewendet
                              sieht, ist Fig.
                                 9 eine perspectifische Ansicht von einem der Tragepfahle, von einem
                              Bloͤke, einer Schiene und den Keilen. Fig. 10 ist ein
                              Laͤngendurchschnitt dieser Theile; Fig. 11 ein Grundriß, und
                              Fig. 12
                              ein Querdurchschnitt. A ist einer der Pfahle oder
                              Pfosten, welche der Patenttraͤger mit dem Namen Resistenzpfaͤhle (resistance piles) belegte. In dessen Scheitel ist ein
                              eiserner Blok H versenkt, welcher, wie man bei C sieht, mit Pfloͤken oder hoͤlzernen
                              Naͤgeln darauf niedergehalten wird. Durch diesen Blok sind horizontale
                              Zapfenloͤcher, die zur Aufnahme der seitlichen Keile D, E, F, G bestimmt sind, geschnitten. Entsprechende Loͤcher sind
                              auch durch die Schienen I, K geschnitten, damit die
                              Keile auch durch diese getrieben werden koͤnnen. Die Resistenzpfaͤhle
                              muͤssen in gehoͤriger Entfernung, z.B. 1/16 engl. Meile weit von
                              einander, eingeschlagen werden, und zwischen ihnen sollen sich in Entfernungen von 15 Fuß
                              gewoͤhnliche Pfahle befinden. In diese Pfahle sollen Bloͤke von der
                              angegebenen Art und Groͤße eingelassen werden; und die zum Niederhalten
                              derselben dienenden Pfloͤke sollen durch Loͤcher getrieben werden,
                              welche um so Vieles groͤßer sind als sie, daß zum Behufs der Ausdehnung und
                              Contraction hinreichend Spielraum gestattet ist. In J, K
                              sieht man Theile der Schienen, welche mit ihren Enden so weit in die zu ihrer
                              Aufnahme in den Bloͤken H befindlichen Fugen
                              eingeschoben werden, bis die Zapfenloͤcher der Schienen mit jenen des Blokes
                              correspondiren, so zwar, daß die schmaͤleren Enden der Keile in dieselben
                              eingeschoben werden koͤnnen, waͤhrend fuͤr die Ausdehnung
                              zwischen den beiden Schienenenden hinreichend Raum gestattet ist. Sind die Schienen
                              in solche Stellung gebracht, so treibt man die Keile D, E, F,
                                 G ein; und wenn die Resistenzpfahle hinreichend feststehen, so kann man auf
                              diese Weise den Schienen jeden erforderlichen Grad von Spannung oder Starrheit
                              geben.
                           Aus dem Gesagten geht hervor, daß wenn man bei dem Baue einer Bruͤke oder
                              eines Viaductes an jedem Ende eines Metallstabes, der als Balken, Traͤger
                              oder Strebe dienen soll, zwei fixe Punkte herstellt, man ihm mittelst
                              aͤhnlicher Bloͤke und Keile wie die oben beschriebenen jede Spannung
                              geben und mittelst dieser seine Staͤrke bedeutend erhoͤhen kann.
                              Ebendieß gilt auch von hoͤlzernen Balken oder Unterlagen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
