| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von Säulen, Pilastern, Pfosten für Bettstellen und anderen derlei Artikeln, worauf sich William Dale, Dreher von Marsh-Street, Shelton Potteries in der Grafschaft Stafford, am 14. März 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 72, Jahrgang 1839, Nr. IV., S. 6 | 
| Download: | XML | 
                     
                        IV.
                        Verbesserungen in der Fabrication von
                           Saͤulen, Pilastern, Pfosten fuͤr Bettstellen und anderen derlei Artikeln,
                           worauf sich William
                              Dale, Dreher von Marsh-Street, Shelton Potteries in der Grafschaft
                           Stafford, am 14. Maͤrz 1838 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Februar 1839, S.
                              277.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Dale's Verbesserungen in der Fabrication von Saͤulen,
                           Pilastern etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht darin, daß ich Saͤulen, Pilaster, Pfosten fuͤr
                              Bettstellen, Vorhangstangen und viele andere derlei Gegenstaͤnde aus mehreren
                              Stuͤken Porzellan oder einer anderen Toͤpferwaare zusammenseze, indem
                              ich dieselben mittelst einer Stange, welche durch die einzelnen Stuͤke
                              gestekt wird, verbinde und fest zusammenhalte. Die Zeichnungen werden zur
                              Versinnlichung genuͤgen.
                           Fig. 12
                              zeigt einen fertigen Pfosten fuͤr eine Bettstelle; Fig. 13 ist ein
                              senkrechter Durchschnitt durch einen solchen, woraus erhellt, wie die einzelnen
                              roͤhrenfoͤrmigen Porzellanstuͤke mittelst einer durch sie
                              gestekten Stange aus Metall oder einem anderen Materiale miteinander verbunden sind.
                              In Fig. 14
                              sieht man die einzelnen Theile von einander getrennt, und in Fig. 15 im
                              Durchschnitte.
                           Die einzelnen roͤhrenfoͤrmigen Stuͤke a,
                                 b, c, d, e, f, g, h, welche aus Porzellan- oder einer anderen
                              Thonmasse verfertigt werden, koͤnnen irgend eine aͤußere Gestalt und
                              beliebige Verzierungen haben, nur muͤssen sie mit ihren Enden gut und genau
                              an einander passen. Man verfertigt sie ganz auf dieselbe Weise wie
                              gewoͤhnliche Porzellan- und Toͤpferwaaren, und brennt,
                              vergoldet, malt, verziert sie auch wie diese. Ihre Enden koͤnnen
                              scheidenartig in einander passen oder sie koͤnnen auch flach und eben seyn;
                              in lezterem Falle waͤre das Gefuͤge mittelst eines verzierten Ringes
                              oder Reifens zu verfielen. Zum Zusammenhalten der einzelnen Stuͤke dient, wie
                              man sieht, die durch sie gestekte Stange k; man schraubt
                              zu diesem Zweke an die beiden Enden der Stange die Schraubenmuttern i, i oder irgend eine andere derlei Vorrichtung. Gut ist
                              es, wenn man zwischen die Enden der einzelnen roͤhrenfoͤrmigen
                              Stuͤke eine duͤnne lederne Scheibe oder Liederung bringt, damit die
                              Theile sanfter auf einander ruhen, und ohne Gefahr zu brechen, fester
                              zusammengezogen werden koͤnnen. Das untere Ende der Stange k laͤßt sich auch solcher Maßen bilden, daß man
                              die gewoͤhnlichen Rollen der Bettpfosten daran anbringen kann; ihr oberes
                              Ende dagegen soll zur Aufnahme eines Karnießes oder irgend einer anderen derlei
                              Verzierung eingerichtet seyn.
                           In Fig. 16
                              sieht man eine meiner Erfindung gemaͤß verfertigte Vorhangstange, die in Fig. 17 im
                              Durchschnitte abgebildet ist. Da der Bau ganz derselbe ist, wie an den eben
                              beschriebenen Bettpfosten, so habe ich nur zu bemerken, daß an die Endstuͤke
                              und die zur Befestigung dienenden Schraubenmuttern die Dekel l, l gebracht sind, damit die Schrauben verfielt werden, und das Ganze
                              eine schoͤne wohlgefaͤllige Form bekommt.
                           Fig. 18 ist
                              ein seitlicher Aufriß, und Fig. 19 ein senkrechter
                              Durchschnitt eines nach meinem Systeme gebauten Pfeilers mit Schneken und Simswerk,
                              welcher zu verschiedenen Zweken verwendet werden kann. Der innere Bau und die
                              Befestigung der einzelnen Stuͤke an einander ist hier ganz auf dieselbe Art
                              bewerkstelligt, wie an den fruͤheren Figuren.
                           Ich weiß wohl, daß man Vasen und andere derlei Gegenstaͤnde schon
                              laͤngst aus mehreren, durch eiserne Stifte und Schraubenmuttern mit einander
                              verbundenen Stuten verfertigte. Neu aber ist es, so viel mir bekannt ist,
                              Saͤulen, Pilaster, Pfeiler, Pfosten fuͤr Bettstellen, Vorhangstangen
                              u. dergl. Gegenstaͤnde aus mehreren Stuͤken Porzellan oder sonstigen
                              Toͤpferwaaren auf die angegebene Weise zusammenzusezen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
