| Titel: | Verbesserungen im Appretiren wollener und anderer Tücher, worauf sich William Lewis von Brimscomb in der Grafschaft Gloucester, und John Ferrabee von Thruppmill in derselben Grafschaft, am 5. März 1838 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 72, Jahrgang 1839, Nr. VII., S. 21 | 
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                        VII.
                        Verbesserungen im Appretiren wollener und anderer
                           Tuͤcher, worauf sich William
                              Lewis von Brimscomb in der Grafschaft Gloucester, und John Ferrabee von Thruppmill
                           in derselben Grafschaft, am 5. Maͤrz
                              1838 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of arts. Jan. 1839, S.
                              189.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Lewis's und Ferrabee's Verbesserungen im Appretiren wollener
                           Tuͤcher.
                        
                     
                        
                           Die verbesserte Maschinerie der Patenttraͤger soll hauptsaͤchlich zum
                              Aufrauhen der wollenen und anderen Tuͤcher dienen. Das Tuch wird uͤber
                              einen mit Karden, Kardendraͤhten, Buͤrsten oder einem Gemische aus
                              allen besezten Cylindern gefuͤhrt, damit das Haar hiedurch aufgerichtet, und
                              von einem Ende des Tuches zum anderen in einer und derselben Richtung gelegt
                              wird.
                           Der mit Karden oder anderen entsprechenden Geraͤthen besezte Cylinder B ist, wie Fig. 33 und 35 zeigen, in
                              dem Gestelle A, A
                               aufgezogen und mittelst
                              der horizontalen Welle a mit einer Dampfmaschine oder
                              irgend einem anderen Motor in Verbindung gebracht. Wenn das Tuch k mit der Oberflaͤche von B in Beruͤhrung uͤber die horizontalen Leitwalzen N, L, n, n und M gezogen
                              worden, so naͤht man dessen Enden zusammen, wie dieß zum Behufe des
                              sogenannten perpetuirlichen Aufrauhens zu geschehen pflegt, und gibt ihm dann in der
                              Richtung der Pfeile eine rasche rotirende Bewegung. An der Welle von B befindet sich ein Getrieb C, Fig.
                                 34 und 35, und dieses greift in das Rad D, welches
                              mit der kurzen horizontalen Welle d in einem
                              gewoͤhnlichen Zapfenlager laͤuft. An derselben Welle befindet sich
                              auch ein Winkelrad G, welches ein aͤhnliches, an
                              dem unteren Ende der schiefen Welle Q angebrachtes Rad
                              treibt. An dem oberen Ende dieser schiefen Welle Q
                              bemerkt man ein Winkelgetrieb H, Fig. 35, welches in ein
                              anderes derartiges Getrieb I eingreift. Lezteres
                              befindet sich an der horizontalen Welle der Walze K, die
                              mit ihm umlaͤuft, und welche hiedurch bewirkt, daß das Tuch von dem unteren
                              Ende der schraͤgen oder ausgeschweiften Oberflaͤche l uͤber die angegebenen Leitwalzen in der
                              Richtung des Pfeiles 2 fortgezogen wird. Ein an der Welle b fixirter Rigger E sezt den endlosen Riemen
                              O in Bewegung, und dieser treibt einen zweiten
                              Rigger F, der an der horizontalen Welle der
                              Spannungswalze M aufgezogen ist. Leztere zieht das Tuch
                              uͤber die unteren Leitwalzen h, h, und liefert es
                              in Falten an die ausgebauchte Oberflaͤche l,
                              uͤber die es allmaͤhlich hinabgleitet, um dann abermals und so oft in
                              den Bereich des Cylinders B zu gelangen, als man es
                              fuͤr noͤthig haͤlt. Die Geschwindigkeit von M ist etwas groͤßer als jene von K, damit das Tuch in gehoͤriger Spannung auf dem
                              Cylinder B erhalten wird. Damit uͤbrigens die
                              Gewalt oder der Zug nicht zu stark wird, ist der Riemen O so schlaff angelegt, daß der Rigger E
                              denselben eher glitschen laͤßt, als daß er ihn mit einer groͤßeren als
                              der noͤthigen Kraft umtreibt. Damit der Riemen bestaͤndig mit
                              gehoͤriger Kraft arbeite, ist eine Spannungswalze P angebracht, die an der Welle c
                              laͤuft. Leztere befindet sich an dem Hebel f, und
                              dieser ist mit einem adjustirbaren Gewichte g
                              ausgestattet, womit man die fuͤr jede Tuchsorte noͤthige Spannung
                              erzielen kann.
                           Anstatt der Winkelraͤder G, H, J und der schiefen
                              Welle Q kann man an derselben Welle auch einen dem
                              Rigger E aͤhnlichen Rigger und einen endlosen
                              Riemen R, wie dieß aus Fig. 34 erhellt,
                              anwenden, um K mittelst eines dem Rigger F aͤhnlichen Riggers F² umzutreiben. Die zuerst beschriebene Einrichtung der Maschine
                              zeigt sich besonders dann geeignet, wenn die Distelkarden haͤufig
                              ausgewechselt oder in ihrer Stellung veraͤndert werden muͤssen. Da wo
                              statt Distel karden
                              Buͤrsten oder Drahtkarden angewendet werden, duͤrfte hingegen die in
                              Fig. 36
                              angedeutete Einrichtung den Vorzug verdienen.
                           Als unsere Erfindung erklaͤren wir die beschriebene Methode wollene oder
                              andere Tuͤcher zuzurichten, indem wir den Rauhcylinder und das Tuch
                              bestaͤndig in einer und derselben Richtung laufen lassen, und eine
                              regelmaͤßige Abgabe des Tuches an den Cylinder bewirken, anstatt daß wir es
                              zwischen Spannungsstaͤben oder Spannungswalzen durchgehen oder von einer
                              Walze herlaufen lassen, an der nach gewoͤhnlicher Art eine Bremse angebracht
                              ist. Nach unserer Methode wird jede unregelmaͤßige und nachtheilige Gewalt
                              und die hieraus erwachsende unregelmaͤßige Einwirkung auf die
                              Tuchoberflaͤche vermieden.Wir muͤssen zu dieser Beschreibung die Bemerkung beifuͤgen, daß
                                    in der Originalzeichnung mehrere der erwaͤhnten Theile nicht mit den
                                    darauf bezuͤglichen Buchstaben bezeichnet sind.A. d. R.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
