| Titel: | Verbesserte Methode die Gebläsluft in Schmelzöfen einzuleiten, worauf sich John Barker in Baltimore am 20. April 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 72, Jahrgang 1839, Nr. IX., S. 26 | 
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                        IX.
                        Verbesserte Methode die Geblaͤsluft in
                           Schmelzoͤfen einzuleiten, worauf sich John Barker in Baltimore am 20. April 1837 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Franklin Journal. Januar 1838, S.
                              54.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Barker's Methode die Geblaͤsluft in Schmelzoͤfen
                           einzuleiten.
                        
                     
                        
                           Der in Fig. 42
                              gegebene Durchschnitt eines Schmelzofens zeigt die von wir verbesserte Methode die
                              Geblaͤsluft in die Oefen einzuleiten. Die Verbesserung beruht darauf, daß die
                              Geblaͤsluft nicht auf das entzuͤndete Brennmaterial getrieben, sondern
                              uͤber dasselbe vertheilt wird, wodurch ihre Wirkung wesentlich verbessert
                              wird.
                           Die von dem Geblaͤse herfuͤhrende Windroͤhre A laͤuft unter dem Formgewoͤlbe in den
                              Ofen; sie soll nicht unter 3 Zoll im Durchmesser, wohl aber daruͤber haben.
                              Ein groͤßerer Durchmesser wird meinem Zweke eher foͤrderlich seyn, und
                              zwar um so mehr, als die Menge der dem Ofen zugefuͤhrten Luft nicht von der
                              Groͤße der Windroͤhre, sondern von der Zahl der Kolbenhube und dem
                              Rauminhalte des Geblaͤses abhaͤngt. Aus dieser Roͤhre tritt die
                              Luft in eine vierekige, runde oder auch anders geformte Kammer B, die aus Eisenblech oder aus Gußeisen bestehen kann,
                              und deren horizontaler Durchschnitt beilaͤufig einen Quadratfuß bei einer
                              Tiefe von 2 Zoll mißt. In die untere Flaͤche dieser Kammer ist eine große
                              Anzahl Loͤcher, durch welche die Luft in den mit C bezeichneten Raum des Ofens gelangt, gebohrt. Damit die Luft nicht zu
                              gewaltsam gegen den mittleren Theil der Platte getrieben wird, kann man unmittelbar
                              unter der Windroͤhre eine kleine Platte D
                              anbringen, welche den Luftstrom vertheilt; oder man kann, um denselben Zwek zu
                              erreichen, den mittleren Oeffnungen einen viel kleineren Durchmesser geben, als den
                              gegen die Raͤnder hin gelegenen. Der Bodenstein E
                              kann entweder in horizontaler Richtung unter die Kammer C hin gefuͤhrt seyn; oder auch noch besser, unter dieser in
                              schraͤger Richtung, wie man bei F angedeutet
                              sieht, hinansteigen, da hiedurch alle in Fluß gekommenen Substanzen eher dem
                              mittleren Theile des Ofens zugefuͤhrt werden. Wenn dieser Theil auf die hier
                              angegebene Weise gebaut worden ist, werden die Kohlen und sonstigen Stoffe, wie sie
                              im Ofen niedergehen, der Kammer C zunaͤchst die
                              durch die punktirte Linie G angedeutete Stellung
                              einnehmen, so daß unter der Kammer B
                               ein freier Raum bleibt,
                              in welchem sich die Luft ausdehnen kann, und in der sie uͤber einen großen
                              Flaͤchenraum einen gleichmaͤßigen Druk ausuͤbt. Man ist ferner
                              bei dieser Anordnung auch sicher, daß sich die Kammer B
                              weder durch Kohlen, noch durch sonstige Stoffe verlegen kann. Es bedarf kaum der
                              Erwaͤhnung, daß sich an einem Ofen mehrere Geblaͤsmuͤndungen
                              der angegebenen Art anbringen lassen, gleichwie oͤfter auch mehrere
                              gewoͤhnliche Formen angewendet werden.
                           Man kann sich anstatt der Kammer B auch einer
                              Roͤhre mit trompetenfoͤrmiger Muͤndung bedienen, da auch
                              hiedurch die Geblaͤsluft verbreitet wird. Selbst in diesem Falle ist aber
                              auch eine Kammer, wie die mit C bezeichnete
                              noͤthig, damit der eindringenden Luft eine große Flaͤche des
                              entzuͤndeten Brennstoffes ausgesezt ist. Mein Zwek ist naͤmlich
                              jedesmal erreicht, so oft eine gehoͤrige Menge Luft in eine der Kammer C aͤhnliche Kammer eingeleitet wird, bevor sie
                              mit dem Brennstoffe in Beruͤhrung kommt. So koͤnnte dieß selbst mit
                              einer gewoͤhnlichen Windroͤhre geschehen, wenn man z.B. der Kammer C eine groͤßere Hoͤhe gaͤbe, indem
                              man den durch die punktirten Linien H angedeuteten Theil
                              des Formgewoͤlbes umschloͤsse, und dann durch die gewoͤhnliche
                              Windroͤhre, welche die Stelle der Roͤhre A
                              zu vertreten haͤtte, die Geblaͤsluft einließe.
                           
                        
                     
                  
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