| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 72, Jahrgang 1839, Nr. XXXVIII., S. 153 | 
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                        XXXVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preisaufgaben des boͤhmischen Gewerbevereins.
                           Bei der am 26. Maͤrz 1838 gehaltenen Generalversammlung des Vereins zur
                              Ermunterung des Gewerbgeistes in Boͤhmen machte das Vereinsmitglied Hr.
                              Eduard Leitenberger aus Reichstadt, den Antrag
                              fuͤr drei Preisaufgaben, welche er vorlaͤufig bezeichnete, die
                              Loͤsungspreise aus eigenen Mitteln zu bestreiten.
                           Dieser Antrag wurde von der Versammlung dankend angenommen, worauf Hr. Leitenberger das Programm der Generaldirection zu
                              uͤbergeben versprach.
                           Diese Preisaufgaben werden hier ausgeschrieben.
                           Die Preisschriften sind zu versiegeln, mit einem Motto zu versehen und mit einer
                              ebenfalls versiegelten Devise, in welcher das Motto, der Name und Aufenthaltsort des
                              Verfassers angegeben ist, an die Generaldirection des Vereins zur Ermunterung des Gewerbgeistes in
                              Boͤhmen, welcher die weitern Einleitungen uͤbertragen worden sind,
                              einzusenden.
                           
                              Von der Generaldirection des Vereins zur Ermunterung des
                                    Gewerbgeistes in Boͤhmen.Erste Preisaufgabe.
                              Ein Hundert Ducaten in Gold fuͤr die
                                 Auffindung und Mittheilung eines soliden intensiven Carmoisin, durch Aufdruk und Faͤrbung aus reinem Krapp auf
                                 Baumwollstoffe zu erzeugen, das so fest als Rouge-Adrianopel und in
                                 Betreff der Schoͤnheit dieser Farbe an die Seite gestellt zu werden
                                 verdient, in Ruͤksicht des Preises den des Rouge-Adrianopel nicht
                                 mehr als ein halbmal uͤbersteigt, und in welchem sich ein reines Weiß
                                 darstellen laͤßt.
                              Ob uͤbrigens das Weiß durch Aussparung bei dem Aufdruk des Mordant, durch
                                 Reserven, Aezen oder durch Entfaͤrbung mit Chromsaͤure oder Chlor
                                 u.s.w. erzielt wird, bleibt freigestellt.
                              Eben so, ob man dazu geoͤhlte oder ungeoͤhlte Baumwollstoffe
                                 anwendet. Bisher erzeugte man diese Farbe auf Baumwollstoffen mittelst
                                 Cochenille, Fernambuc, Rothholz oder Lak-Day (?) u.s.w., und sie kam in
                                 Ruͤksicht der Schoͤnheit den Wuͤnschen ziemlich nahe, doch
                                 in der Soliditaͤt gegen Luft, Licht, Saͤuren und
                                 Seifenbaͤder ließ sie sehr Vieles zu wuͤnschen uͤbrig,
                                 obschon man durch Zusaͤze von Krapp hoffte, die Soliditaͤt zu
                                 erhoͤhen. Doch dieß gelang bisher nicht, ohne daß die Schoͤnheit
                                 der Farbe litt und der Zwek dadurch erreicht worden waͤre.
                              
                           
                              Zweite Preisaufgabe.
                              Ein Hundert Ducaten in Gold fuͤr die
                                 Auffindung und Mittheilung eines soliden intensiven Gelb, das die Eigenschaft besizt, mit den Mordants fuͤr Krapp
                                 zugleich und auch mit Aecht-Indigblau verbunden, aufgedrukt zu werden,
                                 ohne daß durch das Faͤrben in Krapp und die folgenden Seifen- und
                                 Belebungspassagen die Schoͤnheit der Farbe verdorben wird, so daß es als
                                 ein brauchbares reines Gelb nach dem Krappfaͤrben und den folgenden
                                 Reinigungs- und Belebungspassagen erscheint, oder, was dasselbe ist,
                                 fuͤr die Auffindung eines Mordant, der fuͤr sich und mit
                                 Aecht-Indigblau verbunden, mit den Krapp-Farben-Mordants
                                 zugleich aufgedruckt werden kann, und die Eigenschaft besizt, gegen das
                                 Krapp-Pigment keine Affinitaͤt zu zeigen, eben so die
                                 Seifen- und Belebungspassagen auszuhalten, um dann in einem dazu
                                 passenden gelbfaͤrbenden Pigment, welches das Weiß nicht verderben darf,
                                 als ein brauchbares schoͤnes Gelb von Soliditaͤt
                                 ausgefaͤrbt werden zu koͤnnen.
                              Die Erfindung, mit der Modeldrukmaschine eine beliebige Anzahl Farben auf einmal
                                 aufdruken zu koͤnnen, bringt das Beduͤrfniß des in der
                                 Preisaufgabe ausgesprochenen Gegenstandes hervor, und Versuche haben gezeigt,
                                 daß sich diese Aufgabe auf mehrere Art duͤrfte loͤsen lassen.
                              Die gelben Pigmente sind naͤmlich viel zu wenig untersucht, und es sind
                                 alle drei Reiche der Natur sehr vielfaͤltig damit ausgestattet. Bisher
                                 begnuͤgte man sich, sie entweder in Betreff der Schoͤnheit,
                                 Soliditaͤt oder Wohlfeilheit zu beruͤksichtigen, die Eigenschaften
                                 in Beziehung der Preisaufgabe blieben stets ungewuͤrdigt. Man wird bei
                                 sorgfaͤltiger Forschung solide, substantive, gelbfaͤrbende
                                 Pigmente finden. Der Gummigurt, Safran, Weltersches Bitter, der Schwefel, zeigen
                                 uns Koͤrper, welche, wenn sie solidere Farben lieferten, die Aufgabe
                                 loͤsten.
                              Anderseits ertragen gelbfaͤrbende Mordants, mit Harzen und andern
                                 Schuzmitteln verbunden aufgetragen, das Krappfaͤrben und die
                                 nachfolgenden Passagen, ohne daß das Krapp-Pigment den Mordant
                                 anfaͤrbt, und nachdem sodann die schuͤzenden Harze u.s.w. von dem
                                 gelben Mordant befreit wurden, faͤrben sie sodann in den
                                 gelbfaͤrbenden Pigmenten sich gehoͤrig an.
                              Jedoch das Verfahren war bisher zu umstaͤndlich und zu unsicher, um eine
                                 praktische Anwendung davon machen zu koͤnnen. Die Loͤsung dieser
                                 Preisaufgabe wuͤrde unberechenbaren Nuzen und die groͤßte
                                 Vervollkommnung im Kattundruk hervorbringen.
                              
                           
                              Dritte Preisaufgabe.
                              Ein Hundert Ducaten in Gold fuͤr die Erfindung
                                 und Mittheilung eines nicht zu kostspieligen, wenig Kraft erfordernden
                                 Waschapparates, zum Behuf der Kattunfabrication, womit man große
                                 Quantitaͤten mindestens von hundert Stuͤk Callicots, zu 40 W. Ellen gerechnet, oder
                                 andere Gewebe, in verhaͤltnißmaͤßigem Quantum, sowohl zum Behufe
                                 der Bleiche, zum Reinigen der mit Mordant bedrukten oder auch gefaͤrbten
                                 Stoffe, auf einmal besser als durch Waschraͤder, Walken oder andere
                                 bisher uͤbliche Wasch- und Reinigungsmaschinen, waschen kann, Zeit
                                 und Arbeit erspart und die Waare vor jeder Beschaͤdigung
                                 schuͤzt.
                              Diese Aufgabe waͤre geloͤst durch Anwendung des
                                 Extractionsverfahrens nach Art der Real'schen und Romershaus'schen Presse, indem
                                 man die Waaren in große Bottiche braͤchte, die gehoͤrig
                                 verschlossen, und so durch den Druk einer Wassersaͤule auf was immer
                                 fuͤr Art hervorgebracht, ausgewaschen wuͤrden.
                              In England hat man sich besonders zum Behufe der Bleiche eines aͤhnlichen
                                 Verfahrens bedient, indem man mittelst Wasserdampf luftverduͤnnte
                                 Raͤume unterhalb der zu reinigenden oder zu extrahirenden Waaren bildete,
                                 und kalte oder warme Fluͤssigkeiten nach Bedarf durchstroͤmen
                                 ließ, und so die Geschwindigkeit der durchstroͤmten
                                 Fluͤssigkeiten, um den luftverduͤnnten Raum zu erfuͤllen,
                                 zum Reinigen und Fortschaffen der die Gewebe verunreinigenden Substanzen
                                 benuzte, um die Wirkung des Ausziehens zu erhoͤhen.
                              Diese Verfahren haben sich immer mangelhaft gezeigt, und zwar aus dem Grunde,
                                 weil bei dem Durchstroͤmen der Fluͤssigkeiten auch in die in die
                                 Bottiche eingelegte Waare sich Luken oder vielmehr Canaͤle bildeten,
                                 wodurch die Fluͤssigkeiten rasch durchflossen, und viele Stellen, wo die
                                 Waare fest uͤbereinander lag, ungereinigt oder unextrahirt ließen,
                                 dadurch eine sehr unsichere Waschung entstand und bei oͤfterer Umlegung
                                 der Waare und Wiederholung der Operationen, der Wunsch, Zeit und Kosten zu
                                 ersparen, nicht erfuͤllt wurde.
                              Eine der gegebenen Preisaufgabe vollkommen entsprechende Verbesserung des
                                 bekannten erwaͤhnten Extractionsverfahrens wuͤrde gleichfalls den
                                 Preis erringen.
                              Die Preisbewerbung sey In- und Auslaͤndern gestattet, und die Dauer
                                 der Fristbewerbung ist auf ein Jahr, vom Tage der Ausschreibung der Preise,
                                 fest, gesezt.
                              Reichstadt, den 26. Februar 1839.
                              Eduard Leitenberger, mp.
                                 
                              
                           
                        
                           Ueber die rotirende Dampfmaschine des Hrn. Pelletan.
                           Hr. Arago gab vor der Akademie in Paris einige
                              muͤndliche Aufschluͤsse uͤber die von Pelletan erfundene rotirende Dampfmaschine, uͤber welche der
                              Erfinder ein Gutachten der Akademie verlangt. Das Echo du
                                 monde savant enthaͤlt in seiner Nr. 421 hieruͤber Folgendes.
                              Die Maschine besteht aus einer unbeweglichen Trommel, in der sich ohne Reibung eine
                              zweite Trommel, welche die Rolle einer Turbine spielt, bewegt. Ein durch die
                              Tangente der unbeweglichen Trommel eindringender Gasstrom wirkt auf die bewegliche
                              Trommel und tritt durch den Mittelpunkt aus. Wird Dampf allein angewendet, so ist
                              die Wirkung beinahe Null; gestattet man aber zugleich auch der Luft Zutritt, so wird
                              diese Fluͤssigkeit mit solcher Gewalt ausgesaugt, daß ein energischer Impuls
                              daraus erfolgt. Der in seinem ganzen Baue sehr einfache und wenig
                              Beschaͤdigungen ausgesezte Apparat duͤrfte noch von großem Einflusse
                              auf die Locomotion mittelst Dampf werden. Bevor jedoch etwas Bestimmtes
                              hieruͤber ausgesprochen werden kann, muͤssen noch zwei wichtige Punkte
                              bereinigt seyn. Es ist naͤmlich 1) die erzeugte Kraft mittelst des
                              dynamometrischen Zaumes zu messen; und es ist 2) genau die Quantitaͤt des
                              Dampfes zu bestimmen, welche zur Erzeugung einer bestimmten Kraft erforderlich ist.
                              In lezterer Hinsicht scheint es Hrn. Arago, daß diese
                              Quantitaͤt wahrscheinlich nicht bedeutend seyn duͤrfte. Die auf der
                              Eisenbahn von Saint-Germain laufenden Lokomotiven verzehren, um den Nuzeffect
                              von 24 Pferden zu geben, stuͤndlich 480 Kilogr. Kohks, wonach also 24 Kilogr.
                              auf die Pferdekraft kommen. Der Verbrauch der neuen Maschine muß wahrscheinlich
                              bedeutend geringer seyn, da die Hauptrolle, welche der Dampf zu spielen hat, im
                              Ansaugen der Luft besteht, und da die Bewegung hauptsaͤchlich durch das
                              Hineinstuͤrzen der Luft in die Turbine hervorgebracht wird. Wenn man
                              erwaͤgt, daß vermoͤge der Einrichtung, welche Hr. Pelletan seinem Apparate gegeben, jene Luft angesogen
                              wird, welche bereits zur Unterhaltung der Verbrennung gedient hat, so wird die neue
                              Maschine uͤberdieß auch noch den Vortheil gewaͤhren, daß sie den
                              Rauch verzehrt; denn der Rauch sezt in Folge seiner Agitation mit dem Wasserdampfe
                              seine kohligen Theile ab, so daß diese mit dem durch die Verdichtung des Dampfes
                              erzeugten Wasser aus der Maschine abfließen.
                           
                        
                           Die amerikanische Dampfschifffahrt.
                           Das Athenaeum laͤßt sich von seinem amerikanischen
                              Korrespondenten berichten, daß der Staatssecretaͤr fuͤr die Marine in
                              Washington eine interessante Statistik der amerikanischen Dampfschifffahrt bekannt
                              gemacht habe. Nach diesem Documente zaͤhlen die Vereinigten Staaten dermalen
                              800 Dampfschiffe, wovon beinahe 600 auf die westlichen Stroͤme und 140 auf
                              den Staat New-York kommen! Im Jahre 1834 betrug die Zahl erst 254, und selbst
                              ganz Großbritannien hatte im J. 1836 nicht uͤber 600 Dampfboote. Die
                              Gesammttonnenzahl der amerikanischen Dampfschiffe laͤßt sich auf 155,000
                              anschlagen; jene der englischen betrug im J. 1836 nur 68,000, obwohl Amerika keine
                              so großen Boote besizt, wie einige der englischen sind. Das groͤßte
                              amerikanische Boot faͤhrt zwischen New-York und Natchez, und hat 800
                              Tonnen; diesem zunaͤchst stehen die Boote auf dem Erie-See, und jene,
                              die laͤngs der Kuͤste von Neu-England fahren. Im Durchschnitte
                              kann man 200 Tonnen auf ein Boot annehmen. (Mechanics'
                                 Magazine, No. 811.)
                           
                        
                           Die sogenannte pneumatische Eisenbahn in Frankreich.
                           Hr. Arago sprach vor der Akademie in Paris in ihrer Sizung
                              vom 19. Febr. l. J. von einem neuen, von einem Englaͤnder Namens Clay erfundenen Eisenbahnsysteme, welches der Erfinder im
                              Modelle der Pruͤfung der Akademie zu unterstellen gedenkt. Diesem Systeme
                              gemaͤß sollen die Wagen auf der Bahn, die ein beliebiges Gefaͤll haben
                              kann, nicht mehr durch eine auf den Schienen laufende Locomotive, sondern durch den
                              Druk der Luft getrieben werden. Dieser Druk haͤtte naͤmlich auf einen
                              Kolben zu wirken, der in einer an der Oberflaͤche der Bahn gelegenen
                              Roͤhre, in der ein luftleerer Raum erzeugt werden muͤßte, zu spielen
                              haͤtte. An dem Kolben wuͤrde sich eine platte senkrechte Stange
                              befinden, welche die Waggons in Bewegung sezt. Diese Stange hebt naͤmlich auf
                              ihrem Wege ein der Laͤnge nach laufendes Ventil auf, welches aus Leder
                              gearbeitet und mit Metallplatten besezt seyn soll, so daß es sich in dem Maaße, als
                              die Stange vorwaͤrts gelaufen, auf die Raͤnder der Roͤhre
                              niederlegt. Dieses Ventil soll mit Talg besezt seyn, und zwei an dem Wagen
                              angebrachte Vorrichtungen wuͤrden unmittelbar, nachdem die Stange
                              voruͤbergegangen, den Talg eindruͤken und in Fluß bringen, so daß die
                              atmosphaͤrische Luft nicht Zeit haͤtte in das Innere der Roͤhre
                              einzudringen. Das Vacuum in der Roͤhre soll mittelst einer stehenden
                              Dampfmaschine, welche die Luft aus einem großen Recipienten auszieht, erzeugt
                              werden, und zwar indem man den ausgepumpten Recipienten durch Oeffnen eines weiten
                              Hahnes mit diesem oder jenem Theile der Roͤhre in Communication sezt.
                              – Unsere Leser werden sich erinnern, daß dieses nichts weiter als eine
                              Wiedererwekung der phantastischen pneumatischen Eisenbahn ist, mit der Henry Pinkus im Jahre 1834 in England auftrat, und
                              woruͤber wir seiner Zeit im polyt. Journal Bd. LVII. S. 1 das Noͤthige bekannt machten.
                           
                        
                           Lirac's Methode die
                              Runkelruͤben zu troknen.
                           Das Journal Le Nord schreibt in seinem
                              dießjaͤhrigen Januarhefte, daß vielleicht Folgendes auf das Verfahren bringen
                              duͤrfte, nach welchem Hr. de Lirac die
                              Runkelruͤben troknet. Man bedient sich naͤmlich im Languedoc und in
                              der Provence zur Beschleunigung des Troknens der Trauben einer warmen Kali-
                              oder Natronlauge, in welche man die Trauben einige Secunden lang eintaucht und dann
                              an der Sonne troknet. Da fuͤr die Runkelruͤben eine solche Lauge zu
                              theuer kommen wuͤrde, so duͤrfte fuͤr diese wahrscheinlich
                              Kalkmilch dieselben Dienste leisten, und zwar um so mehr, als der Kalk bei der
                              Laͤuterung zu Nuzen kaͤme. (Mémorial
                                 encycl. Jan. 1839.)
                           
                        
                           
                           Ueber die zum Mahlen des Getreides auf verschiedenen
                              Muͤhlen erforderliche Kraft.
                           Hr. v. Pritwitz hat 50 verschiedene Angaben uͤber
                              den erwaͤhnten Gegenstand gesammelt, die einzelnen Angaben zuerst
                              ausfuͤhrlicher angefuͤhrt und dann die Endresultate in folgende
                              Tabelle geordnet:
                           
                              
                                 Unter nachstehend angegebenen
                                    Umstaͤnden
                                            erfordert 1
                                    Pfund Getreide
                                 an nachstehend angegebenen   Punkten
                                    der Muͤhle u.s.w.
                                   an Kraft inPfunden 1' pr.hoch
                                    gehoben
                                 
                              
                                   1.
                                 Zu schroten auf A. v. Muͤller's Muͤhlemit gegen einander laufenden
                                    Walzen
                                 die Menschenhand
                                     2,160
                                 
                              
                                   2.
                                 Zu mahlen auf Saget's
                                    fahrbarer Muͤhle(zweifelhaft)
                                 deßgl.
                                     4,900
                                 
                              
                                   3.
                                 Zu mahlen auf einer
                                    amerikanischenHandmuͤhle
                                 deßgl.
                                     7,200
                                 
                              
                                   4.
                                 Nach Gassendi zu mahlen auf
                                    einerRoßmuͤhle
                                 Zugkraft des Pferdes
                                     8,280
                                 
                              
                                   5.
                                 Zu mahlen auf A. v. Muͤller's Muͤhle mitgegen einander laufenden
                                    Walzen incl. allerNebenarbeiten mittelst
                                    Pferde
                                 deßgl.
                                     9,500
                                 
                              
                                   6.
                                 Nach Gassendi zu mahlen auf
                                    einerHandmuͤhle
                                 die Menschenhand
                                   10,500
                                 
                              
                                   7.
                                 Zu mahlen auf Pécautin's Handmuͤhle
                                 deßgl.
                                   10,500
                                 
                              
                                   8.
                                 Zu mahlen auf einer Roßmuͤhle nach demDictionn. technol.
                                 Zugkraft des Pferdes
                                   10,800
                                 
                              
                                   9.
                                 Zu mahlen auf Windmuͤhlen nach Coulomb's
                                    Beobachtungen in Lille, gemaͤß Corioli's
                                    Angabe
                                 Windmuͤhlenfluͤgel
                                   12,800
                                 
                              
                                 10.
                                 Auf Molard's
                                    Handmuͤhle Weizen zumahlen
                                 die Menschenhand
                                   13,000
                                 
                              
                                 11.
                                 Zu mahlen nach Belidor's
                                    Angabe,berechnet von Hartmann
                                    
                                 Zugkraft des Pferdes
                                   13,700
                                 
                              
                                 12.
                                 Roggen zu schroten auf einer
                                    Ochsenmuͤhlemit Tretscheibe
                                 Zugkraft des Ochsen
                                   13,700
                                 
                              
                                 13.
                                 Zu mahlen auf Saget's
                                    fahrbarer Muͤhle(zweifelhaft). Vergl. oben sub 2.
                                 die Menschenhand
                                   14,700
                                 
                              
                                 14.
                                 Weizen zu mahlen nach Belidor's Angabeund Eytelwein's
                                    Berechnung
                                 Nettokraft am Stein
                                   16,200
                                 
                              
                                 15.
                                 Zu mahlen auf Windmuͤhlen nach Coulomb's
                                    Beobachtungen in Lille und Egen's
                                    Angabe
                                 Windmuͤhlenfluͤgel
                                   16,200
                                 
                              
                                 16.
                                 Zu mahlen nach einer Angabe Dupin's
                                    
                                 zweifelhaft
                                   16,700
                                 
                              
                                 17.
                                 Roggen zu mahlen nach Ferwick's
                                    Beobachtungen in England
                                 wahrscheinl. am Stein
                                   17,200
                                 
                              
                                 18.
                                 Groͤblich zu mahlen, von Navier ausaͤlteren Beobachtungen berechnet
                                 wahrscheinl. am Rade
                                   17,700
                                 
                              
                                 19.
                                 Mit englischen Muͤhlsteinen zu mahlen
                                    nachdem Dictionn. techn.
                                    
                                 zweifelhaft
                                   18,500
                                 
                              
                                 20.
                                 Zu mahlen nach Dupin
                                    
                                 die Menschenhand
                                   19,100
                                 
                              
                                 21.
                                 Zum Schroten von Gerste nach sehr
                                    genauenBeobachtungen des Hrn. Egen an
                                    derFeldmuͤhle bei Soest
                                 Wasserrad
                                   19,450
                                 
                              
                                 22.
                                 Weizen zu mahlen nach Belidor's Angabeund Egen's
                                    Berechnung
                                 deßgl.
                                   20,400
                                 
                              
                                 23.
                                 Zu mahlen incl. aller
                                    Widerstaͤnde nach
                                    Montgolfier, mitgetheilt durch
                                    Poncelet und Navier
                                    
                                 Bruttokraft am Rade
                                   20,400
                                 
                              
                                 24.
                                 Wie oben sub 14,
                                    aber incl. der
                                    Widerstaͤnde,also
                                 Bruttokraft am Rade
                                   21,600
                                 
                              
                                 25.
                                 Zu Branntwein Roggen fein zu schrotennach Hrn. Rothe
                                    
                                 Nettokraft am Laͤufer
                                   23,300
                                 
                              
                                 26.
                                 Mouture à la grosse nach Hachette zufolgeBeobachtungen in
                                    Corbeil
                                 Wasserrad
                                   24,400
                                 
                              
                                 27.
                                 Mit franzoͤsischen Muͤhlsteinen zu
                                    mahlen,nach dem Dict. techn.
                                    
                                 zweifelhaft
                                   24,500
                                 
                              
                                 28.
                                 Zu Gruͤze zu mahlen, nach Navier's
                                    annaͤhernder Berechnung
                                 Welle des Mahlsteins
                                   26,700
                                 
                              
                                 29.
                                 Roggen zu Brodmehl zu mahlen am Rheinnach Angabe
                                    der Muͤller, mitgetheilt von Egen
                                    
                                 Wasserrad
                                   28,100
                                 
                              
                                 30.
                                 Roggen zu Branntwein fein zu schroten,nach Rothe
                                    
                                 deßgl.
                                   29,300
                                 
                              
                                 31.
                                 Feines Mehl auf Maudslay's
                                    Dampfmuͤhlenzu mahlen, nach vielfachen Erfahrungenin
                                    Frankreich und England, gemaͤß Egen's
                                    Angabe
                                 deßgl.
                                   29,400
                                 
                              
                                 32.
                                 Weizen zu mahlen in der
                                    MagdeburgerDampfmuͤhle, nach Demselben
                                 deßgl.
                                   30,200
                                 
                              
                                 33.
                                 Ausgezeichnet gut zu mahlen, auf
                                    einerDampfmuͤhle des Hrn. Benoist in
                                    St. Denisauf engl. Art
                                 deßgl.
                                   33,800
                                 
                              
                                 34.
                                 Weizen zu mahlen nach D. Polyt. Journ.
                                 unbestimmt
                                   34,000
                                 
                              
                                 35.
                                 Getreide nach englischem System auf
                                    Dampfmuͤhlenzu mahlen, gemaͤß der Beobachtungdes
                                    Hrn. Faray, mitgetheilt durch Hrn.
                                    Egen
                                    
                                 Welle des Flugrades
                                   34,000
                                 
                              
                                 36.
                                 Deßgleichen eben so nach Angabe der HHrn.
                                    Cazalis und Cordier in
                                    St. Quentin
                                 deßgl.
                                   34,500
                                 
                              
                                 37.
                                 Getreide zu mahlen nach Hachette's
                                    annaͤhernder Berechnung mitgetheilt von
                                    Coriolis
                                    
                                 Welle des Wasserrades
                                   38,900
                                 
                              
                                 38.
                                 Roggen zu mahlen auf einer Ochsenmuͤhlemit
                                    Tretscheibe
                                 Zugkraft des Ochsen
                                   41,200
                                 
                              
                                 39.
                                 Nach Mallet auf
                                    oberschlaͤchtigen Muͤhlenzu mahlen (à moudre et remoudre sur
                                    
                                    gruaux)
                                 Kraft d. Wassergefaͤlles
                                   43,400
                                 
                              
                                 40.
                                 Auf einer Windmuͤhle mit 8 Fluͤgeln
                                    zumahlen, nach D. P. J.
                                 Windmuͤhlfluͤgel
                                   45,100
                                 
                              
                                 41.
                                 Weizen zu mahlen wie oben sub 29
                                 Wasserrad
                                   46,900
                                 
                              
                                 42.
                                 Nach Eytelwein's Berechnung
                                    auf deutschenMuͤhlen
                                 deßgl.
                                   55,700
                                 
                              
                                 43.
                                 Auf amerikanische Art in Amerika zu mahlen,nach
                                    Rothe (nach Evans)
                                 wahrscheinl. Kraft
                                    desWassergefaͤlles
                                   80,600
                                 
                              
                                 44.
                                 Roggen ganz fein zu mahlen, nach Rothe
                                    
                                 am Laͤufer
                                   93,200
                                 
                              
                                 45.
                                 Roggen zu mahlen in den Muͤhlen um
                                    Berlin,nach Demselben
                                 Wasserrad
                                 108,000
                                 
                              
                                 46.
                                 Roggen ganz fein zu mahlen, nach Demselben
                                 dasselbe
                                 117,100
                                 
                              
                                 47.
                                 Getreide zu mahlen, nach Eytelwein's
                                    Berechnung
                                 am Laͤufer
                                 172,200
                                 
                              
                                 48.
                                 Um auf unterschlaͤchtigen
                                    Muͤhlen in Metzzu mahlen, nach Poncelet's ausfuͤhrlichenVersuchen
                                 Kraft d. Wassergefaͤlles
                                 172,200
                                 
                              
                                 49.
                                 Getreide zu mahlen, nach Eytelwein's
                                    Berechnung wie oben sub 47
                                 Bruttokraft
                                 229,500
                                 
                              
                                 50.
                                 Um auf horizontalen Raͤdern (à rodet) inMetz Mehl zu mahlen, nach
                                    Poncelet's
                                    ausfuͤhrlichen Versuchen
                                 Kraft d. Wassergefaͤlles
                                 303,600
                                 
                              
                           (Verhandl. des preuß. Gew.-V. 1838, S.
                              181–190.)
                           
                        
                           Die Ruͤbenzuker-Production in Frankreich.
                           Nach einer Broschuͤre, welche Hr. Fournier, ein
                              Abgeordneter des Marseiller Handelsstandes, kuͤrzlich herausgegeben hat,
                              hielt sich die Rohzuker-Production der franzoͤsischen Colonien seit
                              zehn Jahren regelmaͤßig zwischen 75 und 85 Millionen Kilogr. Die Production
                              der Ruͤbendepartements steigt aber immer mehr; 1828 betrug sie 4 Millionen
                              Kilogr., 1831 stieg sie auf 10 Mill.; 1833 betrug sie 20 und 1838 38 Mill. Jezt
                              betraͤgt sie 60 Mill. Das neue, auf das Verfahren der Austroknung
                              gegruͤndete System, dessen Erfolg immer wahrscheinlicher wird, wodurch etwa
                              die Haͤlfte des gegenwaͤrtigen Durchschnittsertrags hinzukommen
                              duͤrfte, wird die der gegenwaͤrtig mit Ruͤben bepflanzten
                              Oberflaͤche entsprechende Zukerquantitaͤt auf 90 Mill.
                              erhoͤhen. Unter 370 Ruͤbenzuker-Fabriken besizt deren das
                              Norddepartement 270, das Depart. Pas de Calais 140, das Depart. Somme 31, das
                              Depart. Aisne 44; in dem einzigen Norddepartement liefern die zwei Bezirke von
                              Valenciennes und Lille die drei Viertheile der Production des Departements, und mehr
                              als die Haͤlfte der Production des Koͤnigreichs. (Journal des Débats.)
                           
                        
                           Dr.Ure's Recept zur Bereitung
                              einer schwarzen Tinte.
                           Dr.Ure gibt in seinem Dictionary of
                                 arts and manufactures folgendes Recept zur Bereitung einer guten Tinte.
                              „Man nehme auf 120 Pfund Wasser 12 Pfd. Gallaͤpfel, 5 Pfd.
                                 gruͤnen Eisenvitriol und 5 Pfd. Senegalgummi. Die zerstoßenen
                                 Gallaͤpfel koche man in einem cylindrischen Kessel beilaͤufig 3
                                 Stunden lang mit 3/4 der angegebenen Wassermenge, wobei immer wieder so viel
                                 Wasser nachzugießen ist, als durch die Verdampfung verloren geht. Diesen Absud
                                 gieße man in ein Gefaͤß, aus welchem man, nachdem sich die
                                 Gallaͤpfel abgesezt, die klare Fluͤssigkeit abgießt. Einige
                                 empfehlen einen Zusaz von etwas Ochsenblut oder Eiweiß, um einen Theil des
                                 Tannins oder Gerbestoffes wegzuschaffen; allein hiedurch wird die Menge des
                                 Productes beeintraͤchtigt, und selten wird daher ein Fabrikant dieses
                                 Verfahren einschlagen. Dem klaren Absude wird der in einer geringen Menge heißen
                                 Wassers aufgeloͤste und durch ein Filter geseihte Gummi zugesezt; und
                                 ebenso muß auch der Eisenvitriol eigens aufgeloͤst werden, bevor man ihn
                                 der Mischung der beiden ersten Ingredienzien beimengt. Die auf diese Weise
                                 bereitete Tinte ist anfangs blaß und wird erst nach und nach an der Luft durch
                                 hoͤhere Oxydation des Eisens schwarz; sie gibt aber in blassem Zustande
                                 angewendet eine dauerhaftere Schrift, weil ihre Theile in diesem Zustande feiner
                                 sind, das Papier besser durchdringen und mithin nicht ausradirt werden
                                 koͤnnen. Hat die nach obiger Vorschrift bereitete Tinte eine
                                 maͤßig dunkle Farbe erlangt, so soll man sie klar in Flaschen abziehen
                                 und gut verkorken. Einige Fabrikanten lassen sie, bevor sie sie verkorken, etwas
                                 Weniges in den Gefaͤßen schimmelig werden, in der Meinung, daß sie dann
                                 in den Flaschen nicht so leicht schimmelt; einige gestoßene Gewuͤrznelken
                                 oder ein anderes
                                 aͤhnliches Arom verhuͤten jedoch das Schimmeligwerden. Ich halte
                                 es fuͤr besser, die Gallaͤpfel zu digeriren, anstatt sie zu
                                 sieden. Abkuͤrzen laͤßt sich das Verfahren, wenn man den
                                 Eisenvitriol vorher durch eine maͤßige Calcinirung in einem offenen
                                 Gefaͤße auf eine hoͤhere Oxydationsstufe bringt; allein diese
                                 Tinte ist, so schoͤn sie auch dem nicht Eingeweihten scheinen mag, nicht
                                 so dauerhaft und auch nicht so leichtfluͤssig, als die nach dem ersten
                                 Verfahren dargestellte. Man kann die aus der angegebenen Menge von Ingredienzien
                                 gewonnene Tinte durch Mehrzusaz von Wasser selbst bis auf 200 Pfund bringen,
                                 denn sie ist reicher als die meisten kaͤuflichen Tinten. Wegen des hohen
                                 Preises der Gallaͤpfel nimmt man statt ihrer leider zu haͤufig
                                 Sumach, Blauholz und selbst Eichenrinde.“
                              
                           
                        
                           Die Pflasterungsversuche in der Oxford-Street in
                              London,
                           uͤber welche das polyt. Journal Bd. LXXI. S. 333 eine Notiz enthielt, haben
                              zum Theil schon in aͤußerst kurzer Zeit ein sehr unguͤnstiges Resultat
                              gezeigt, so zwar, daß einige der gepflasterten Streken bereits umgebrochen werden
                              mußten. Am meisten hatte die mit dem Pariser Asphalte behandelte Versuchsstreke
                              gelitten, und uͤberhaupt zeigten sich alle Asphaltpflasterungen als
                              mißlungene Versuche, indem sie stellenweise in der kurzen Zeit solche Loͤcher
                              bekamen, daß die Wagen in Gefahr kamen Achsen und Federn zu brechen. Nach der
                              Granitpflasterung, welche unveraͤndert geblieben, zeigte sich noch jene mit
                              Holzbloͤken am besten. (Mechanics' Magazine, No.
                              808.)
                           
                        
                           Ueber die Filtriranstalten zu Belleville und La
                              Villette.
                           Die franzoͤsische Filtrircompagnie, welche die Brunnen von Belleville, La
                              Villette und Saint-Mandé zu versehen hat, zeigte der Akademie zu Paris
                              an, daß die von ihr getroffenen Anstalten, und namentlich der ungeheure Druk,
                              uͤber den sie verfuͤgen kann, eine Wirkung geben, die zu den
                              interessantesten gehoͤrt. Die Hoͤhe der Wassersaͤule
                              betraͤgt an den beiden ersteren Brunnen 70 Meter. Die Schwierigkeit bestand
                              nicht bloß darin, Apparate zu construiren, die einem so großen Druke zu widerstehen
                              vermoͤgen, sondern auch den Filtrirschichten eine solche Einrichtung zu
                              geben, daß sie durch das rasche Abfließen des Wassers weder mit fortgerissen, noch
                              unter einander geworfen werden. Das einfachste Mittel, welches sich hiegegen darbot,
                              waͤre gewesen, uͤber den Apparaten einen Behaͤlter fuͤr
                              das herbeigelangende Wasser zu errichten, und auf diese Weise die
                              Wassersaͤule von 70 Metern so zu unterbrechen, daß nur eine Hoͤhe von
                              10 oder 12 M., die mehr als hinreichend ist, um ein gehoͤriges Spiel der
                              Apparate zu unterhalten, uͤbrig bliebe. Da die Ortsverhaͤltnisse
                              jedoch einer derlei Anordnung nicht guͤnstig waren, so kam man darauf, vor
                              den Apparaten einen Sperrhahn (robinet de barrage)
                              anzubringen, um mit dessen Huͤlfe durch gehoͤrige Absperrung eine
                              Abschnuͤrung zu erzeugen, die nur die durch eine Hoͤhe von 10 bis 12
                              Meter bedingte Wassermenge hindurchlaͤßt, so daß also das Wasser nur mehr mit
                              einer durch diese leztere Hoͤhe veranlaßten Geschwindigkeit durch die
                              Apparate stroͤmt. Mit diesem Huͤlfsmittel ist man im Stande, durch
                              beinahe gaͤnzliches Sperren und gaͤnliches Oeffnen des Hahnes die
                              Geschwindigkeit von der geringsten bis zu der von 70 Meter Wassersaͤule
                              bedingten hinauf zu wechseln. Was den inneren Druk, der den Apparat zu zersprengen
                              strebt, betrifft, so betraͤgt er, im Falle das Gleichgewicht hergestellt ist,
                              wenigstens 191,116 Kilogr., wovon auf den unteren und den oberen Boden allein bei
                              0,60 Meter Gesammtoberflaͤche 43,821 kommen. Alle Bottiche, die bei einem
                              mittleren Durchmesser von 0,62 Meter nur 1,56 Meter Hoͤhe haben, sind mit 8
                              Schraubenreifen von 0,01 Meter Dike auf 0,075 Met. Wassersaͤule belegt.
                              Gegenwaͤrtig arbeiten vier derlei Apparate unter einer Wassersaͤule
                              von 70 Meter. Jeder Brunnen liefert in der Minute 140 Liter Wasser von vollkommener
                              Klarheit, was mit 0,60 Meter Gesammtoberflaͤche in 24 Stunden nicht weniger
                              als 2016 Hectoliter macht. Die beim Reinigen der Apparate eintretenden
                              Erschuͤtterungen erzeugen gar keine Veraͤnderung und bewirken keine
                              Ortsveraͤnderung der Filtrirsubstanzen. (Echo du monde
                                 savant, No. 393.)
                           
                        
                           
                           Statistik von Paris.
                           Wir entnehmen aus der Rede, womit der Seine-Praͤfect, Graf Rambuteau, am 22. Decbr. 1838 die Versammlung des
                              Handelsausschusses eroͤffnete, folgende, auf die Statistik von Paris
                              bezuͤgliche Daten. Die Bevoͤlkerung von Paris hat sich in den lezten 5
                              Jahren um 130,000 Seelen vermehrt; und dessen ungeachtet hat sich die Zahl der Armen
                              im Vergleiche mit der lezten Zaͤhlung um 18,711 Individuen vermindert. Im
                              Jahre 1832 standen 5508 Wohnungen leer; im J. 1838 nur 5028; im J. 1832 wurden 1734;
                              im J. 1837 2132, und im J. 1838 sogar 2460 Baulicenzen ertheilt; wirklich im Baue
                              waren im J. 1838 520; im J. 1832 nur 270 Gebaͤude. Im J. 1832 genossen kaum
                              20,000 Zoͤglinge in den Primaͤrschulen Unterricht; gegenwaͤrtig
                              ist deren Zahl bis auf 36,000 angewachsen. Die seit 1833 errichteten vier
                              Bau- und Zeichnungsschulen werden von 3500 Zoͤglingen besucht, und
                              außerdem werden die Abendstunden in diesen Schulen von 4000 Erwachsenen frequentirt.
                              – Im J. 1832 trugen im Dep. de la Seine die
                              56,674 Patente 6,275,579 Fr.; im J. 1838 warfen die Steuerrollen von 73,281 Patenten
                              8,321,254 Fr. ab. – Die Einkuͤnfte von der Stadtmauth haben sich gegen
                              das J. 1834 beinahe um 760,000 Fr. vermehrt, und duͤrften am Schlusse von
                              1838 die Summe von 31 Mill. Fr. erreichen. – Im J. 1837 betrug die Summe von
                              166,272 in der Sparkasse gemachten Einlagen 22,220,736 Fr.; im J. 1838 machten
                              198,198 Einlagen, wovon 2/3 von Arbeitern und Tagloͤhnern herruͤhrten,
                              ein Capital von 27,294,440 Fr. – Nicht minder guͤnstig zeigte sich das
                              Verhaͤltniß beim Ausfuhrhandel; denn waͤhrend im J. 1832 fuͤr
                              92,000 Ausfuhren ein Werth von 66,910,000 Fr.; im J. 1837 fuͤr 140,358
                              Ausfuhren ein Werth von 94,065,200 Fr. declarirt worden, betrugen schon in den
                              ersten 10 Monaten des J. 1838 139,530 Ausfuhren den Werth von 99,624,672 Fr., so daß
                              sich fuͤr das ganze Jahr eine Ausfuhr im Werthe von 119,549,606 Fr. berechnen
                              duͤrfte. In den 11 ersten Monaten des J. 1837 wurden 522 Fallimente
                              erklaͤrt; in denselben Monaten des J. 1838 nur 396. (France industrielle, No. 78.)
                           
                        
                           Die Spinnereibesizer Strutt und Arkwright.
                           In einem Werkchen, welches Hr. Gardener unter dem Titel:
                              „Music and Friends“
                              herausgab, findet man folgende Notizen uͤber die Strutt's und Arkwright's, welche die englische
                              Baumwollspinnerei auf eine so hohe Stufe brachten. „John, der Sohn George
                                 Strutt's, welcher in Belper wohnt, hat den
                                 feinsten Geschmak in der Musik, und hat seine ganze Gegend auch in musikalischer
                                 Einsicht so beruͤhmt gemacht, als es nur irgend ein Ort in Deutschland in
                                 diesem Fache seyn kann. Er hat aus seinen Fabrikarbeitern ein Orchester von mehr
                                 dann 40 Individuen und auch einen Saͤngerchor gebildet. Alle diese
                                 Individuen ließ er durch tuͤchtige Meister unterrichten, wobei ihnen die
                                 Unterrichts- und Exercirstunden als Arbeitsstunden angerechnet wurden. Da
                                 viele von den Arbeitern, nachdem sie sich in der Musik ausgebildet hatten, die
                                 Fabrik verließen, um sich als Musiklehrer zu etabliren, und da hiedurch das
                                 Orchester oͤfter in Verlegenheiten kam, so mußten sich die am Orchester
                                 teilnehmenden Individuen fuͤr 7 Jahre engagiren. Nicht selten
                                 laͤßt der mildthaͤtige Fabrikbesizer sein ganzes Musikchor an
                                 benachbarten Orten zu wohlthaͤtigen Zweken spielen; und zu diesem Zweke
                                 hat er einen eigenen Wagen erfunden, auf den die Musikalien gepakt werden,
                                 waͤhrend er fuͤr die Musiker eigene Omnibus haͤlt. Ebenso
                                 erscheint er in den Opern und Concerten, welche in der Nachbarschaft gegeben
                                 werden, haͤufig mit einem halben Duzend seiner tuͤchtigsten
                                 musikalischen Arbeiter, um deren Geschmak auszubilden. Von dem Werthe des
                                 Besizthumes der HHrn. Strutt mag man sich einen
                                 Begriff machen, wenn man bedenkt, daß der Chef des Hauses, als er sich im J.
                                 1820 von den Geschaͤften zuruͤkziehen wollte, dem Kaͤufer
                                 150,000 Pfd. St. von dem Schaͤzungswerthe nachlassen wollte! – Ein
                                 ebenso großer Freund der Musik ist der dermalige Hr. Arkwright, welcher zu den reichsten Maͤnnern in Europa
                                 gehoͤrt. Um nur ein Beispiel von seinem Reichthume zu geben, wird
                                 angefuͤhrt, daß er am Weihnachtstage einst seine 10 Soͤhne und
                                 Toͤchter um sich zu einem Fruͤhstuͤke versammelte, bei
                                 welchem jedes Mitglied eine Note von 10,000 Pfd. St. unter der Serviette fand.
                                 Solche Geschenke hat er seither einigemale wiederholt.“ (Mechanics' Magazine, No. 802.)