| Titel: | Verbesserungen an den Kesseln für stehende Dampfmaschinen sowohl als für Dampfboote und Locomotiven, worauf sich Joseph Price, Flintglasfabrikant in der Pfarre Gateshead, Grafschaft Durham, am 26. Jul. 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 72, Jahrgang 1839, Nr. LXX., S. 360 | 
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                        LXX.
                        Verbesserungen an den Kesseln fuͤr
                           stehende Dampfmaschinen sowohl als fuͤr Dampfboote und Locomotiven, worauf sich
                           Joseph Price,
                           Flintglasfabrikant in der Pfarre Gateshead, Grafschaft Durham, am 26. Jul. 1838 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. April 1839, S.
                              43.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Price's verbesserte Kessel fuͤr Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Gegenstand meiner Erfindung sind Verbesserungen an den Dampfkesseln, sie
                              moͤgen fuͤr stehende Maschinen, fuͤr Dampfboote oder
                              Locomotiven bestimmt seyn. In so fern sie sich auf die Dampfboote beziehen,
                              betreffen sie 1) eine solche Anordnung der Dampfkessel oder Dampfgeneratoren, daß
                              daraus die beste oder nuzvollste Verwendung der bei der Verbrennung des Brennstoffes
                              entwikelten Hize hervorgeht; und daß jede Verstopfung der Feuerzuͤge im
                              Kessel durch Ablagerung von Ruß unmoͤglich wird. 2) eine Anordnung,
                              gemaͤß welcher der Zugang zu saͤmmtlichen Theilen des Kessels,
                              namentlich zu dessen Boden sehr erleichtert und doch zugleich auch an Raum
                              fuͤr Aufbewahrung von Brennmaterial gewonnen wird.
                           Den ersten dieser Zweke suche ich dadurch zu erlangen, daß ich die Heizkammern oder
                              Oefen unter dem Kessel, und nicht wie bisher gaͤnzlich innerhalb des Kessels
                              anbringe, und daß ich zu beiden Seiten des Feuers fuͤr Wasserkammern sorge,
                              so daß die Seitenwaͤnde der Heizkammern von den Wasserkammern gebildet
                              werden. Der Kessel hat lange Feuerzuͤge von cylindrischer, ovaler oder irgend
                              anderer Gestalt, welche im Kessel hin und her gefuͤhrt sind, bevor sie in den
                              Rauchfang uͤbergehen. Ich gebe cylindrischen Feuerzuͤgen den Vorzug,
                              weil diese dem Einsinken am wenigsten ausgesezt sind. An den beiden Kesselenden oder
                              uͤberhaupt da, wo sich die Feuerzuͤge abbiegen, statte ich dieselben
                              mit Kammern aus, in denen sich der Ruß, Staub und die Asche, welche durch den Zug
                              aus dem Ofen heruͤbergerissen wird, und welche sich sonst insgesammt an den
                              Waͤnden der Feuerzuͤge anhaͤngen wuͤrden, abzulagern
                              haben, damit hiedurch der Verstopfung der Zuͤge vorgebeugt werde. Die Enden
                              der Feuerzuͤge oder Kammern versehe ich mit Dekeln oder Thuͤrchen,
                              welche genau und fest passen, und welche zum Behufe der Entfernung der abgelagerten
                              Unreinigkeiten abgenommen werden koͤnnen.
                           Den zweiten der angefuͤhrten Zweke erreiche ich dadurch, daß ich die Kessel
                              viel hoͤher, d.h. in einer groͤßeren Entfernung von dem Kielraume
                              unterbringe, als es gewoͤhnlich zu geschehen pflegt, und daß ich ihn auf
                              Saͤulen oder auf ein Gestell seze, welches zu allen seinen Theilen leicht
                              Zutritt gestattet. Wenn man es fuͤr noͤthig erachtet, kann man den
                              Kessel, um den Verlust durch Ausstrahlung zu verhuͤten, auch mit einem Mantel
                              oder einem Gehaͤuse umgeben. Der Kessel erhaͤlt bei dieser Einrichtung
                              nicht nur einen freieren Zug, sondern man gewinnt auch unter dem Kessel und an den
                              Seiten Raum fuͤr die Aufbewahrung von Kohlen. Außerdem tritt nicht so leicht
                              Gefahr ein, daß, wenn das Schiff einen Lek bekommt, der Kessel ersaͤuft oder
                              durch das Wasser außer Thaͤtigkeit gesezt wird. Die Abbildung, zu deren
                              Beschreibung ich nunmehr uͤbergehe, wird Alles versinnlichen.
                           Fig. 6 ist ein
                              Laͤngendurchschnitt, welcher senkrecht durch einen meiner verbesserten Kessel
                              mit zwei Feuerstellen und zwei Reihen von Feuerzuͤgen gefuͤhrt ist.
                              Ein derlei Kessel eignet sich sowohl fuͤr stehende Maschinen als fuͤr
                              Dampfboote. Fig.
                                 7 ist ein Frontaufriß eines solchen Kessels. Fig. 8 ist ein
                              horizontaler Durchschnitt an dem oberen Theile des Kessels und uͤber den
                              Feuerzuͤgen genommen. Fig. 9 ist ein
                              Querdurchschnitt, welcher senkrecht durch den Kessel und saͤmmtliche
                              Feuerzuͤge gefuͤhrt ist.
                           A, A ist das aͤußere Gehaͤuse des Kessels.
                              Die Roͤhren B, B bilden die unteren
                              Feuerzuͤge, welche an dem Ruͤken der Heizkammer oder des Ofens C beginnen und den Kessel entlang bis an dessen Ende
                              fortlaufen. Sie sind an diesen Enden mit Platten oder Thuͤrchen a, a, welche von Außen mit Bolzen und Schraubenmuttern
                              festgemacht werden, verschlossen. In der Naͤhe ihrer Enden, d.h.
                              ungefaͤhr in einer Entfernung von 2 Fuß von den eben beschriebenen
                              Thuͤrchen steigen die Feuerzuͤge mittelst Kniestuͤken D nach Aufwaͤrts, um dann in Gestalt der
                              Roͤhren E gegen das vordere Ende des Kessels
                              zuruͤkzukehren, und daselbst auf aͤhnliche Weise, wie die
                              Roͤhren B in dem hinteren Kesselende festgemacht
                              werden, befestigt zu werden. In der Naͤhe des vorderen Kesselendes steigen
                              die Roͤhren durch die Kniestuͤke D* in die
                              oberen Feuerzuͤge G empor, welche zulezt an dem
                              hinteren Kesselende in den Schornstein H
                              uͤbergehen. I, I sind die Roststangen des Ofens.
                              Die am Boden des Kessels bemerkbaren Haͤhne K, K,
                                 K dienen zum Ausblasen des Wassers oder Bodensazes. L ist das gewoͤhnliche und M ein
                              anderes Sicherheitsventil, welches ich spaͤter beschreiben will; N das Einsteigloch; O das an
                              die Maschine fuͤhrende Dampfrohr. Die Fortsezungen P der Feuerzuͤge, welche von den Kniestuͤken D an beginnen, bilden die Kammern fuͤr die
                              Aufnahme des Rußes und der Asche, welche in Folge des Zuges aus dem Ofen in die
                              Zuͤge emporsteigen. Diese Kammern beugen der Verstopfung der
                              Feuerzuͤge vor, und hieraus folgt, daß man die Kessel laͤnger als
                              gewoͤhnlich heizen kann, ohne daß man die Zuͤge zu kehren braucht. Aus
                              Fig. 8
                              sieht man, wie die vier oberen Zuͤge G, G unter
                              denen sich die Zuͤge E befinden, in den
                              Schornstein H einmuͤnden. Die durch den Kessel
                              gefuͤhrten Querstangen b, b dienen als
                              Stuͤzen oder Traͤger der Zuͤge, und geben dem Kessel zugleich
                              auch eine groͤßere Staͤrke. Der Durchschnitt, Fig. 9, ist am
                              Ruͤken des Kessels genommen und zeigt die Koststangen I, I. Fig.
                                 7 zeigt die Fronte des Kessels mit den Dekeln oder Thuͤrchen a, a der Rußkammern. Q, Q
                              sind die Feuerthuͤrchen. R, R die
                              Aichhaͤhne; S die Dampfhaͤhne; T die seitlichen Wasserkammern, an deren Boden sich die
                              Haͤhne U, U befinden; M das zweite Sicherheitsventil.
                           In Fig. 10,
                              11, 12 und 13 sieht man
                              einen fuͤr Locomotiven eingerichteten Kessel. In Fig. 10, welche einen
                              horizontalen Durchschnitt gibt, sieht man die obersten Feuerzuͤge E, E, an deren Enden man die Rußkammern P, P bemerkt. Die Querstangen b,
                                 b dienen gleichfalls wieder als Traͤger der Feuerzuͤge. Aus
                              dem in Fig.
                                 11 gegebenen senkrechten Laͤngendurchschnitte desselben Kessels
                              erhellt die innere Einrichtung der Heizkammer sowohl als des Kessels selbst, der
                              hier nur einen einzigen Feuerzug, dessen Durchmesser je nach der Groͤße des
                              Kessels ein verschiedener seyn kann, hat. Der Feuerzug B
                              beginnt zur Linken aus dem Ruͤken der Heizkammer oder des Ofens, und
                              laͤuft dann laͤngs der Seitenwand des Kessels und beilaͤufig 4
                              Zoll von dessen Boden entfernt bis zu dem Ende des Kessels, wo er auf die
                              beschriebene Weise mit einer Platte oder einem Thuͤrchen a verschlossen ist. Ungefaͤhr 9 bis 12 Zoll vor
                              dem Ende wendet sich der Feuerzug mittelst des Kniees V
                              in horizontaler Richtung, um an der gegenuͤber liegenden Kesselseite und in
                              der fruͤher angegebenen Entfernung von dem Kesselboden vorzulaufen, bis er
                              beilaͤufig 1 1/2 oder 2 Fuß vor der Heizkammer, wie in Fig. 11 zu ersehen ist,
                              unter einem Winkel emporsteigt, um dann uͤber die Heizkammer hin an das
                              vordere Ende des Kessels zu gelangen, und daselbst abermals auf die beschriebene
                              Weise festgemacht zu werden. 9 bis 12 Zoll vor dem Ende wendet sich der Zug mittelst
                              des Kniees W abermals in horizontaler Richtung, um dann
                              an der gegenuͤberliegenden Seite als der Feuerzug E bis zum Ruͤkenende des Kessels zu laufen, und nachdem er sich
                              hier mittelst eines Kniees V abermals auf die
                              gegenuͤberliegende Seite gewendet, endlich in den Rauchfang H einzumuͤnden. C ist
                              die Heizkammer oder der Ofen.
                           In Fig. 12
                              sieht man den Anfang des Feuerzuges B am Ruͤken
                              der Heizkammer, und die Stellung der Feuerzuͤge E,
                                 E* uͤber der Heizkammer. An dem Vordertheile des Kessels, welcher in
                              Fig. 13
                              abgebildet ist, bemerkt
                              man bei Q das Feuerthuͤrchen, welches aus zwei
                              sich uͤber einander legenden Laden besteht; bei a,
                                 a die Dekel oder Platten an den Enden der Feuerzuͤge oder vielmehr
                              ihrer Ruß kammern; bei R, R zwei Aichhaͤhne, und
                              bei S drei Dampfhaͤhne. An den unteren Eken der
                              seitlichen Wasserkammern T sind endlich Haͤhne
                              angebracht, welche zum Ablassen des Wassers und des Bodensazes dienen sollen.
                           Die Feuerzuͤge im Innern meiner verbesserten Kessel sollen zu jeder Zeit mit
                              Wasser bedekt seyn, jedoch so, daß fuͤr den Dampf hinreichend Raum gestattet
                              ist. Fuͤr Dampfschiffe oder stehende Maschinen gebe ich ihnen vorzugsweise
                              einen Durchmesser, der nicht unter 12 bis 14 Zoll betragen soll; wobei ich sie aus
                              Schmiedeisen, Kupfer oder einem anderen Metalle arbeite. Man kann zwar auch
                              Feuerzuͤge von kleinerem Durchmesser und groͤßerer Anzahl anwenden;
                              allein diese verlegen sich viel leichter, ohne als Ersaz dafuͤr irgend welche
                              Vortheile zu bieten. Ist der Kessel ein langer, d.h. hat er 30 Fuß Laͤnge, so
                              kann man die Feuerzuͤge von 3 auf 2 Reihen reduciren, wodurch fuͤr das
                              Wasser sowohl als fuͤr den Dampf an Raum gewonnen wird; dagegen gehen bei
                              dieser Anordnung vier Rußkammern verloren.
                           Am Grunde des Rauchfanges ist fuͤr einen Daͤmpfer, womit sich der
                              Luftzug reguliren laͤßt, zu sorgen. Der Zug laͤßt sich
                              uͤbrigens durch eine groͤßere Laͤnge der Feuerzuͤge und
                              durch den Bau und die Stellung, welche man der Heizkammer gibt, steigern. Wenn man
                              an den am Boden des Kessels befindlichen Ausblashaͤhnen Roͤhren
                              befestigt, so laͤßt sich das Wasser oder der Bodensaz durch den Druk des im
                              Kessel befindlichen Dampfes uͤber Bord treiben; doch kann man die
                              Ausblasroͤhren auch benuzen, um, wenn man es fuͤr noͤthig
                              erachten sollte, heiße Asche abzukuͤhlen oder abzuloͤschen. Die
                              Roͤhren, welche dem Kessel Wasser zufuͤhren, lassen sich da anbringen,
                              wo man es am zwekmaͤßigsten haͤlt, und ebenso ist auch fuͤr
                              einen Schwimmer zu sorgen, welcher die Hoͤhe des Wasserstandes im Kessel
                              andeutet. Man soll sich zweier Sicherheitsventile bedienen, und von diesen soll das
                              eine dem Bereiche des Maschinisten entzogen und so belastet seyn, wie es dem
                              hoͤchsten Kesseldruke, den man gestatten will, entspricht, waͤhrend
                              das andere, ein Ventil der gewoͤhnlichen Art, der Handhabung des Maschinisten
                              uͤberlassen wuͤrde. Fuͤr das erstere dieser Ventile, welches
                              ich aus Messing verfertige, gebe ich der Kugelform den Vorzug. Diese Kugel, welche
                              ich mit Bleischrot belaste, und die ich in einen napffoͤrmigen Siz bringe,
                              muß von ihrem Size emporsteigen und Dampf entweichen lassen, wenn der Dampf einen
                              Druk erlangt, welcher dem voraus bestimmten Maximaldruke nahe kommt. Da uͤber
                              dieses Ventil eine Kappe gestuͤrzt ist, welche innerhalb des Kessels mit
                              Schraubenmuttern angezogen wird, so kann es weder abgenommen noch uͤberlastet
                              werden, ohne daß man den Kessel ausleert und ihn abkuͤhlen laͤßt. Es
                              befindet sich daher außer dem Bereiche des Maschinisten, der dagegen mittelst des
                              seinen Haͤnden anvertrauten Ventiles den Druk des Dampfes bis zu dem
                              fuͤr das Kugelventil berechneten Maximaldruke hinauf beliebig reguliren
                              kann.
                           Ich halte es von großer Wichtigkeit, daß der Kessel auf dem Dampfboote auch in
                              gehoͤriger Art untergebracht und aufgestellt werde. Mein Verfahren ist in
                              dieser Hinsicht folgendes. Der Kessel wird auf einer erhoͤhten eisernen
                              Platform, welche von metallenen Saͤulen getragen wird, so fixirt, daß der
                              Maschinist freien Zutritt hat, um alle Theile untersuchen und noͤthigen
                              Falles auch ausbessern zu koͤnnen. Aus der hoͤheren Stellung des
                              Kessels erwaͤchst uͤberdieß auch noch der Vortheil, daß man einen
                              staͤrkeren Zug im Ofen erlangen kann, und daß man weniger von der Gefahr des
                              Ersaͤufens des Kessels, wenn das Schiff allenfalls einen Lek bekommt, zu
                              befuͤrchten hat. Sollte sich außen am Kessel in Folge des Aussikerns von
                              Wasser irgendwo eine Incrustation bilden, so kann man diese leicht wegschaffen und
                              den Kessel dann einer Untersuchung unterwerfen. Der Gefahr des Einsinkens der
                              Feuerzuͤge ist theils durch die Gestalt dieser lezteren, theils durch den Bau
                              des Ofens oder der Heizkammer, welche sich unter dem vorderen Theile des Kessels
                              befindet, gesteuert. Der Scheitel derselben wird naͤmlich von der unteren
                              Wand des Kessels gebildet, und zwar in einer Gestalt, welche jener eines Halbkreises
                              so nahe kommt, als es die zweite Reihe der Feuerzuͤge gestattet.
                           Der hier beschriebene Kessel wird sich sowohl fuͤr stehende Maschinen, als
                              fuͤr Dampfschiffe eignen. Er braucht nicht in Mauerwerk eingesezt zu werden,
                              mit Ausnahme seiner Stuͤzen jedoch, die, wenn man es fuͤr gut findet,
                              aus Metall bestehen koͤnnen. Auf Dampfbooten, welche fuͤr den
                              Kriegsdienst bestimmt sind, kann man die Kessel dadurch gegen die Zerstoͤrung
                              derselben durch Kanonenschuͤsse schuͤzen, daß man den zwischen den
                              Seitenwaͤnden des Schiffes und dem Kessel befindlichen Raum, bevor man sich
                              zum Kampfe ruͤstet, mit Steinkohlen ausfuͤllt.
                           Die fuͤr Locomotiven bestimmten Kessel koͤnnen je nach der
                              Groͤße und Kraft der Maschine irgend einen Rauminhalt haben. Der obere und
                              der hintere Theil der Heizkammer, sowie auch ihre Seitenwaͤnde sollen
                              staͤrker seyn als die uͤbrigen Theile. Die Wasserwege um die
                              Heizkammer herum sollen 3 bis 4 Zoll Breite haben.
                           Sollten die Feuerzuͤge einmal einer Ausbesserung beduͤrfen, so koͤnnte man den
                              Ruͤken des Kessels ganz oder zum Theile abnehmen. Die Kniestuͤke sind
                              mit Randvorspruͤngen und Schraubenmuttern oder Nieten befestigt. Die
                              Rußkammern lassen sich reinigen, indem man die Platten a,
                                 a, welche zum Verschlusse ihrer Enden dienen, abnimmt.
                           
                        
                           Anhang.
                           Das London Journal erhielt von dem Patenttraͤger
                              folgende Mittheilung uͤber einige Versuche, welche er uͤber seine
                              Erfindungen anstellte. „Ich bediene mich dermalen eines nach meinem
                                 Systeme gebauten Dampfkessels von 18 Pferdekraͤften, und halte ihn
                                 fuͤr einen der sichersten, besten und wohlfeilsten, welche noch je erbaut
                                 wurden. Zu seinem Betriebe eignen sich Steinkohlen von jeder Art; ich bediene
                                 mich jedoch hauptsaͤchlich kleiner Kohlen. Nach einem aus drei Wochen
                                 gezogenen Durchschnitte betraͤgt der Bruttoverbrauch in den 75
                                 Arbeitsstunden, welche auf die Woche kommen, 65 Cntr. 1 Qurt. 14 Pfd.; hievon
                                 kommen jedoch 9 Stunden fuͤr die zum Fruͤhstuͤken und
                                 Mittagessen gestattete Zeit abzuziehen, so daß 66 Stunden fuͤr die
                                 Arbeitszeit der Maschine bleiben. Da fuͤr das Anhalten und fuͤr
                                 die Feuerung bei Nacht allgemein 15 Proc. zugestanden werden, so duͤrfte
                                 man 56 Cntr. als den Verbrauch an Kohlen waͤhrend der Zeit,
                                 waͤhrend welcher die Maschine eine Woche uͤber arbeitet, oder 5,27
                                 Pfd. per Pferdekraft in der Zeitstunde annehmen. Bei
                                 einem Versuche, welchen ich mit 400 Pfd. einer der kleinsten Kohlen, deren
                                 groͤßte Koͤrner kaum groͤßer als eine Erbse sind,
                                 naͤmlich mit der sogenannten Tuffsteinkohle (duff-coal) anstellte, wurden in vier Stunden 418 Gallons oder
                                 16,760 Kubikfuß Wasser in Dampf verwandelt; wonach also auf ein Pfund dieser
                                 Kohle 0,935 Gallons Wasser kamen.
                              
                           Ein nach meinem Systeme gebauter Kessel wird, wenn er gehoͤrig rein erhalten
                              wird, wenigstens 20 Jahre lang dauern, ohne anderer Reparaturen zu beduͤrfen,
                              als nach je 18 Monaten oder 2 Jahren einer Auswechselung der Roststangen und der
                              Haͤlfte der untersten Feuerzuͤge. Er braucht nur halb soviel Kohlen
                              als irgend ein anderer Kessel von gleichen Dimensionen, und eine nur halb so große
                              Anzahl von Heizern; auch wird man in dem Maschinenraume nur eine unbedeutende Hize
                              auszustehen haben, indem zwei Schuͤrloͤcher auch fuͤr den
                              groͤßten Kessel ausreichen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
