| Titel: | Verbesserungen an den Tauchapparaten, worauf sich William Edward Newton, am Patent Office, Chancery Lane Nr. 66, Grafschaft Middlesex, am 19. Junius 1838 auf die von einem Ausländer erhaltenen Mittheilungen ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 72, Jahrgang 1839, Nr. LXXI., S. 366 | 
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                        LXXI.
                        Verbesserungen an den Tauchapparaten, worauf sich
                           William Edward
                              Newton, am Patent Office, Chancery Lane Nr. 66, Grafschaft Middlesex, am
                           19. Junius 1838 auf die von einem
                           Auslaͤnder erhaltenen Mittheilungen ein Patent geben ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. April 1839, S.
                              1.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Newton's verbesserte Tauchapparat.
                        
                     
                        
                           Die unter gegenwaͤrtigem Patente begriffenen Verbesserungen an den
                              Tauchapparaten bestehen aus zwei Theilen. Der erste und hauptsaͤchlichste
                              dieser Theile ist ein Gehaͤuse, durch welches die Luft, die dem Taucher,
                              waͤhrend er sich unter Wasser befindet, zugefuͤhrt wird, zu gehen hat,
                              und welches ich den Manometer nenne. Aufgabe dieses Gehaͤuses ist, dem
                              Taucher die Luft regelmaͤßig und gleichmaͤßig zuzufuͤhren, und
                              nicht stoßweise, wie dieß der Fall ist, wenn man sie direct mit einer Pumpe
                              eintreibt. Der zweite Theil besteht aus einem Apparate, durch den der Taucher athmen
                              soll, und der eine kleine Buͤchse mit zwei Ventilen vorstellt. Durch das eine
                              dieser Ventile, welches sich nach Innen zu oͤffnet, zieht der Taucher die zum
                              Athemholen noͤthige Luft ein; und daher reicht auch das Einathmen allein
                              schon hin, um dieses Ventil zu oͤffnen. Das andere, welches sich nach Außen
                              oͤffnet, wird durch das Ausathmen in Thaͤtigkeit gesezt; da die Kraft,
                              mit welcher die Luft aus den Lungen ausgestoßen wird, zum Oeffnen des Ventiles
                              vollkommen ausreicht.
                           In Fig. 14
                              sieht man den ganzen Manometer von Oben oder in einer horizontalen Ansicht. Fig. 15 ist
                              eine aͤhnliche Ansicht, an der jedoch der obere Theil oder der Dekel
                              weggelassen ist, damit die innere Einrichtung sichtbar wird. Fig. 16 ist ein
                              Querdurchschnitt durch die Mitte des Apparates, woran man den Manometer zum Theile
                              ausgedehnt, d.h. beinahe mit Luft gefuͤllt sieht. Fig. 17 ist eine
                              aͤhnliche Ansicht, wie Fig. 16, nur wurde hier
                              alle Luft an den Taucher abgegeben, so daß eine neue Quantitaͤt Luft aus der
                              Zufuͤhrungsroͤhre einstroͤmt. a, a
                              ist ein Stuͤk Brett, auf dem der Apparat mit Schrauben oder auf sonstige
                              Weise festgemacht ist. Die Zufuͤhrungsroͤhre b ist, wie die Zeichnung andeutet, an dem einen Ende mit dem Manometer und
                              an dem anderen mit einem oben im Boote befindlichen Luftbehaͤlter, in welchem
                              die Luft mittelst einer Pumpe sehr stark comprimirt wird, verbunden. Eine platte
                              Roͤhre, welche quer durch das Innere des Apparates laͤuft, ist an dem
                              einen Ende mit der Zufuͤhrungsroͤhre b, an
                              dem anderen mit der gegenuͤberliegenden Wand des Gehaͤuses in Verbindung gesezt. d ist ein eigens geformtes Ventil, welches die Luft in
                              das Innere des Gehaͤuses eintreten laͤßt, und welches ich
                              spaͤter beschreiben werde. Der Dekel e des
                              Gehaͤuses hat bei f ein Angelgewinde; sein
                              gegenuͤberliegendes Ende ist geschlossen, und wird mittelst eines aus
                              Kautschuk, Wachstaffet oder einem anderen geeigneten Materiale verfertigten
                              elastischen Ueberzuges g luftdicht schließend erhalten.
                              Dieser Ueberzug g ist an seinen Raͤndern an den
                              Seiten des Gehaͤuses festgemacht. Wenn die Luft in das Gehaͤuse
                              eintritt und den elastischen Ueberzug emportreibt, fuͤhrt sie den Dekel e mit sich, indem der Ueberzug zwischen den Dekel und
                              das Brett h geschraubt ist. Auf lezterem ist ein Gewicht
                              i befestigt, womit der Dekel nicht nur unbeweglich,
                              sondern zugleich auch die Luft im Gehaͤuse unter einem gelinden Druke
                              erhalten wird. Die Feder j befindet sich an dem Ende
                              einer gebogenen Stange k, deren anderes Ende durch
                              Schrauben mit dem Dekel e in Verbindung gesezt ist.
                              Diese Feder ist dazu bestimmt, den Dekel aufzuheben, wenn man dieß fuͤr
                              noͤthig erachtet. Zur Regulirung ihrer Spannung dient ein Stab l, in den an dem einen Ende eine Schraube geschnitten
                              ist, und der durch eine Schraube m aus dem
                              Gehaͤuse hinaus laͤuft.
                           Aus Fig. 18,
                              wo die platte Roͤhre c im Durchschnitte
                              abgebildet ist, sieht man das Ventil d. Dasselbe besteht
                              aus einer kurzen, an beiden Enden geschlossenen Roͤhre, in welcher zwei
                              Reihen runder Loͤcher angebracht sind, durch welche die Luft in deren Inneres
                              eindringen kann. Rund um das Ventil oder die Roͤhre d herum ist ferner, wie man aus Fig. 18 sieht, auf solche
                              Weise ein ringfoͤrmiger Canal gebildet, daß durch jedes der Loͤcher
                              der oberen Reihe Luft in das Innere der Roͤhre eintreten kann. Auch wird man
                              sehen, daß sich nur die obere Loͤcherreihe mit dem ringfoͤrmigen
                              Raͤume in Verbindung sezen laͤßt.
                           Das Spiel dieses Apparates ist nun folgendes. Der Taucher athmet durch die
                              Roͤhre o alle in dem Gehaͤuse enthaltene
                              Luft an sich; dadurch wird der Dekel e, da der Kraft des
                              Gewichtes i nichts im Wege steht, niedersinken; und die
                              Folge hievon wird seyn, daß der Dekel das Ventil d
                              herabtreibt, und also die obere Loͤcherreihe mit dem an der Roͤhre
                              befindlichen ringfoͤrmigen Raͤume in Communication sezt. Die in der
                              Zufuͤhrungsroͤhre herbeigelangende Luft wird dann durch die platte
                              Roͤhre herbeistroͤmen, durch die obere Loͤcherreihe eindringen,
                              und durch die untere Reihe in das Gehaͤuse entweichen. Die Luft, die
                              fruͤher unter einem bedeutenden Druke gehalten worden, wird sich nunmehr in
                              dem Gehaͤuse ausdehnen und den Dekel in die in Fig. 16 angedeutete
                              Stellung emportreiben. Die Feder p, welche gegen das
                              untere Ende des Ventiles d druͤkt, haͤlt
                              dasselbe mit dem Dekel des Gehaͤuses in Beruͤhrung.
                           Der zweite Theil der Erfindung besteht aus einem verbesserten Athmungsapparate,
                              welchen man in Fig.
                                 19, 20 und in Fig. 21 in einem
                              Durchschnitte sieht. Fig. 22 zeigt das
                              Mundstuͤk einzeln fuͤr sich. Fig. 23 ist ein
                              Durchschnitt desselben. Die Roͤhre a, welche
                              fuͤr die frische Luft bestimmt ist, ist an ihrem anderen Ende mit der in Fig. 14, 15, 16
                              beschriebenen Roͤhre o verbunden; sie ist mit
                              einem entsprechenden Ventile, welches sich nach Innen oͤffnet, und welches
                              durch eine Spiralfeder geschlossen erhalten wird, versehen. Der Theil c, d des Apparates wird an dem Mundstuͤke
                              angebracht. Das Auslaßventil e oͤffnet sich nach
                              Auswaͤrts, und wird durch eine Feder f
                              geschlossen erhalten, ausgenommen beim Ausathmen, wo die hiebei ausgestoßene Luft
                              hinreicht, die Kraft dieser Feder zu uͤberwaͤltigen, so daß die
                              schlechte Luft durch die Roͤhre g entweichen
                              kann. Dieser Apparat kann, wie man aus Fig. 21 sieht, aus
                              mehreren Stuͤken, welche sich aus einander nehmen und zusammensezen lassen,
                              bestehen. So koͤnnen z.B. die Ventile aus zwei Stuͤken verfertigt
                              werden, welche sich in die Enden der gebogenen Roͤhren a, g einschieben lassen. Die Enden dieser Roͤhren lassen sich
                              mitsammt den in ihnen befindlichen Ventilen in das aus Fig. 22 ersichtliche
                              Ventil einschieben. Der Apparat kann aber uͤbrigens auch aus einem
                              Stuͤke bestehen, wie man ihn z.B. in Fig. 19 und 20 sieht.
                           Fig. 24 gibt
                              eine seitliche und Fig. 25 eine Ruͤkenansicht eines mit dem hier beschriebenen
                              Apparate ausgeruͤsteten Tauchers. a ist der
                              Manometer, welcher durch die Roͤhre b mit Luft
                              versehen wird. q ist der Athmungsapparat, der durch eine
                              vom Hintertheile des Kopfes hervorgefuͤhrte Binde mit dem Munde in
                              Beruͤhrung erhalten wird. g ist die Roͤhre
                              fuͤr den Austritt der schlechten Luft, welche so gebogen ist, daß, in welcher
                              Stellung sich der Taucher auch befinden mag, das Ende derselben doch nie zu oberst
                              kommt, und also nie eine Gefahr des Ertrinkens eintreten kann. Der Manometer ist an
                              einem Wamse befestigt, an dessen unterem Theile eine Art von Sak aus irgend einem
                              elastischen wasserdichten Zeuge angebracht ist. Die Roͤhre t ist an eine kleine, von der
                              Zufuͤhrungsroͤhre b auslaufende
                              Roͤhre b* geschraubt; sie theilt sich am Ende in
                              zwei kleine mit Haͤhnen versehene Roͤhren, von denen die eine mit dem
                              Inneren und die andere mit dem Aeußeren des Sakes r
                              communicirt. Das Rohr s dient zur Herstellung einer
                              vollkommenen Communication zwischen beiden Seiten des Sakes, und ist uͤber
                              die Schultern des Tauchers gefuͤhrt. Wenn man es fuͤr besser
                              haͤlt, kann man den Kopf des Tauchers auch ganz mit einem Helme umgeben, so daß
                              auch Nase und Augen gegen das Wasser geschuͤzt sind.
                           Ich brauche kaum zu bemerken, daß die hier beschriebenen Apparate mannigfache
                              Modificationen zulassen, ohne daß deßhalb von dem Principe derselben abgegangen
                              wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
