| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 72, Jahrgang 1839, Nr. LXXVIII., S. 391 | 
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                        LXXVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Programm der von der Société d'encouragement pour
                                 l'industrie nationale in der Generalversammlung vom 16. Jan. 1839
                              fuͤr die Jahre 1840, 1841, 1844 und 1846 ausgeschriebenen Preise.
                           
                              I. Mechanische
                                    Kuͤnste.
                              
                                 Preise fuͤr das Jahr 1840.
                                 1. Eine Summe von 8000 Fr. fuͤr
                                       ausfuͤhrliche und beschreibende Abhandlungen uͤber die als
                                       Werkzeuge fuͤr große mechanische Werkstaͤtten dienenden
                                       Maschinen.
                                 (Die Gesellschaft beabsichtigt, so schnell als moͤglich eine Sammlung
                                    jener Maschinen zu veranstalten, deren man sich in groͤßeren
                                    mechanischen Werkstaͤtten als Werkzeuge oder Handwerksgeraͤthe
                                    bedient. Diese Sammlung soll Alles umfassen, was sowohl Frankreich als das
                                    Ausland in fraglicher Beziehung bietet. Die Gesellschaft sucht hiebei keine
                                    neuen Erfindungen anzuregen, sondern sie verlangt moͤglichst
                                    ausfuͤhrliche graphische Darstellung der bereits bestehenden und als
                                    gut anerkannten Maschinen, ohne hiebei jene auszuschließen, die noch mehr
                                    oder weniger zu wuͤnschen uͤbrig lassen, insofern ihnen
                                    Andeutungen, welche auf deren Vervollkommnung abzielen, beigegeben sind.
                                    Dabei behaͤlt sie sich vor, die eingelaufenen Abhandlungen nach
                                    Gutduͤnken zu belohnen, und sie ganz oder auch nur in einzelnen,
                                    ihren Zweken entsprechenden Artikeln bekannt zu machen, oder sie selbst
                                    umzuarbeiten, wenn sie dieß fuͤr noͤthig erachten sollte.
                                    Wuͤrde der Preis nicht von einem Werke gewonnen, welches sich
                                    uͤber den gesammten Gegenstand verbreitet, so wuͤrde er je
                                    nach der Wichtigkeit der von der Gesellschaft als preiswuͤrdig
                                    befundenen Abhandlungen an die Verfasser dieser vertheilt werden. Die
                                    Vertheilung wuͤrde hiebei auf solche Art geschehen, daß die
                                    Gesammtsumme erst dann erschoͤpft waͤre, wenn
                                    saͤmmtliche der hier folgenden Fragen eine genuͤgende
                                    Loͤsung erlangt haͤtten. Die Preisschriften haben
                                    naͤmlich hauptsaͤchlich folgende Gegenstaͤnde zu
                                    umfassen.
                                 1. Das Zurichten der Metalle mittelst Maschinen, wie z.B. mit der Drehebank,
                                    mit der Hobelmaschine, mittelst des Abschleifens oder irgend einer
                                    Abreibmethode.
                                 2. Die Verrichtungen der Drehebank bei deren Benuzung zur Vollendung
                                    groͤßerer Gegenstaͤnde. Besonders abzuhandeln sind in dieser
                                    Beziehung die Drehebank mit freistehender Spindel (tour en l'air), die Spizendrehebank (tour
                                       à pointes), die stehende Drehebank (tour vertical), jene, an welcher der Drehstahl beweglich, der
                                    Gegenstand dagegen fixirt ist; die Veraͤnderungen in der
                                    Geschwindigkeit, die Wagen im Allgemeinen, die geeignetsten Formen
                                    fuͤr ihre Basen; und die Mittel, womit sie nach allen Richtungen
                                    versezt werden koͤnnen.
                                 3. Das Bohren von Loͤchern in fest eingespannte Gegenstaͤnde
                                    nach einer genau bestimmten und unveraͤnderlichen Achse, welche
                                    Fehler auch in der Masse vorkommen moͤgen. Der Durchmesser der
                                    Loͤcher muß sich im Voraus und mit Genauigkeit nach dem angewendeten
                                    Instrumente bemessen lassen.
                                 4. Das horizontale und senkrechte Ausbohren (alésage) von groͤßeren Gegenstaͤnden und
                                    außerdem ein Correctionsmittel, welches mit Leichtigkeit auf das
                                    gewoͤhnliche Bohren von Loͤchern angewendet werden kann, im
                                    Falle kein den bisherigen Methoden vorzuziehendes Verfahren angegeben
                                    wurde.
                                 5. Das Bohren von Zapfenloͤchern durch gewisse Gegenstaͤnde,
                                    und die Verfertigung von Falzen, mit deren Huͤlfe man mit
                                    Schluͤsseln Raͤder und Kurbeln an den zur Fortpflanzung der
                                    Bewegungen dienenden Wellen oder Spindeln aufzieht.
                                 6. Die Beschreibung der Anwendung der Senkkolben, wenn mit ihnen bedeutende
                                    Substanzmengen weggenommen werden sollen, so wie auch einer Methode, nach
                                    welcher diese Instrumente leicht zu repariren sind.
                                 
                                 7. Das Schneiden von Schraubenspindeln und Schraubenmuttern, wobei die
                                    Substanz geschnitten und nicht zuruͤkgestaut wird. Diese Operation
                                    muß, da sie durch Maschinen von großer Kraft bewerkstelligt wird, nothwendig
                                    leicht zu handhaben seyn; auch muͤssen sich die dazu
                                    gehoͤrigen Stuͤke, sie moͤgen beweglich oder
                                    unbeweglich seyn, leicht und schnell aufziehen lassen.
                                 8. Die Maschinen zum Eintheilen und Schneiden gußeiserner Raͤder, ohne
                                    daß man sie vorlaͤufig abzukrusten (ecroûter) braucht. Es muß mit den Maschinen die sogenannte
                                    verlorene Zeit vermieden werden, und sie muͤssen nicht bloß die
                                    beiden Flaͤchen der Zaͤhne nach den Curven der Caliber formen,
                                    sondern sie muͤssen auch den Grund und das Ende der Zaͤhne auf
                                    concentrische Weise zurichten. Die Maschinen muͤssen nicht nur gerade
                                    Zaͤhne, sondern auch Winkelraͤder mit jedem beliebigen
                                    Neigungswinkel, so wie auch die sogenannten White'schen Zaͤhne schneiden.
                                 9. Die auf die Kesselfabrication bezuͤglichen Arbeiten, wie das
                                    Durchschlagen der Bleche, das Theilen der Metalle in Blaͤtter und
                                    Staͤbe, das Biegen und Ausbauchen der Bleche, die Verfertigung von
                                    Nieten und deren Vernietung mit mechanischen Vorrichtungen.
                                 Die allgemeinen Bedingungen sind: 1) alle schneidenden Theile muͤssen
                                    in Bezug auf ihre Schneide in einem auf das Vierfache vergroͤßerten
                                    Maaßstabe dargestellt werden; zugleich ist ihre Stellung und die
                                    Befestigungsweise derselben ausfuͤhrlich zu beschreiben. 2) es ist
                                    mit Genauigkeit und in metrischen Maaßen die gehoͤrige
                                    Geschwindigkeit fuͤr jeden der Theile, und zwar sowohl fuͤr
                                    Gußeisen, als fuͤr Schmiedeisen und Kupfer, je nachdem sie auf dieses
                                    oder jenes zu wirken haben, anzugeben. 3) die Gesellschaft nimmt von
                                    Praktikern alle auf den fraglichen Zwek bezuͤgliche Mittheilungen an,
                                    und behaͤlt sich vor, sie je nach Umstaͤnden bei der
                                    Vertheilung der Preise zu beruͤksichtigen. Die zu den Preisen
                                    bestimmte Summe betraͤgt 8000 Fr.; der Einsendungstermin
                                    laͤuft mit dem 31. Decbr. 1839 ab.)
                                 
                              
                                 Preis fuͤr das Jahr 1841.
                                 2. Preis von 6000 Fr. fuͤr
                                       die durch Versuche ermittelte Bestimmung des Widerstandes der Metalle
                                       bei verschiedenen Temperaturgraden, und fuͤr Erforschung der
                                       Wirkung der Waͤrme auf die Cohaͤsion der
                                       Metallmolecuͤle.
                                 (Obwohl man schon laͤngst die Beobachtung gemacht, daß die
                                    Zaͤhheit der Metalle unter verschiedenen Temperaturen verschiedene
                                    Modificationen erleidet, so besizen wir doch bis zur Stunde noch kein
                                    gehoͤriges Maaß fuͤr diese lezteren. Von großem Nuzen
                                    waͤre es unstreitig, wenn durch directe und positive Versuche
                                    dargethan wuͤrde, nach welchem Geseze die Waͤrme auf die
                                    Metalle wirkt, und dadurch die Cohaͤsion ihrer Theile erhoͤht
                                    oder vermindert; ja genaue Kenntnisse in dieser Beziehung sind gewissermaßen
                                    unumgaͤnglich nothwendig zur Ergaͤnzung der Maßregeln, welche
                                    in diesem Augenblike in Betreff der fuͤr die Dampfmaschinen
                                    einzufuͤhrenden Polizei im Werke sind. Wie lassen sich auch in der
                                    That die Dimensionen der Theile, die Dike der Kesselplatten so bestimmen,
                                    daß sie einen dem Druke, den sie auszuhalten haben, entsprechenden
                                    Widerstand leisten, wenn man nicht weiß, welche Veraͤnderung ihre
                                    Zaͤhheit bei diesen oder jenen Temperaturen erleidet? Die
                                    Gesellschaft glaubt daher, sowohl im Interesse der Industrie, als auch in
                                    jenem der oͤffentlichen Sicherheit fuͤr die Loͤsung
                                    dieser Frage durch gehoͤrige Versuche einen Preis von 6000 Fr.
                                    ausschreiben zu muͤssen.
                                 Diese Versuche muͤssen in der Art vorgenommen werden, daß sie stets
                                    mit den Umstaͤnden zusammenfallen, denen das Metall bei den
                                    verschiedenen mechanischen Verrichtungen, waͤhrend des Spieles der
                                    Maschinen, bei verschiedenen Erschuͤtterungen, bei ploͤzlichem
                                    Wechsel in der auf dasselbe einwirkenden Gewalt etc. unterliegt. Die Reihe
                                    der Versuche hat bei einer Temperatur von wenigstens 15° unter Null
                                    zu beginnen, und dann bis in die Naͤhe des Schmelzpunktes hinauf zu
                                    reichen. Die ihnen unterworfenen Metalle muͤssen jene Zubereitung
                                    bekommen haben, in der man sie gewoͤhnlich zu industriellen Zweken zu
                                    benuzen pflegt; d.h. man muß sie als Draͤhte, geschmiedete
                                    Staͤbe, als gewalzte und gehaͤmmerte Bleche, in gegossenen
                                    Stuͤken etc. pruͤfen. Die Cohaͤsionskraft ist sowohl
                                    durch den Zug, als auch durch den directen Widerstand zu pruͤfen. Die
                                    gewalzten Bleche muͤssen sowohl nach ihrer Breite als nach ihrer
                                    Laͤnge probirt werden, um dadurch zu ermitteln, welchen Einfluß auf
                                    ihre Zaͤhheit durch eine Behandlung geuͤbt wird, bei der alle ihre
                                    Molecuͤle nach einer in derselben Richtung gelagert werden, wie dieß
                                    z.B. beim Auswalzen der Bleche nach einer Richtung der Fall ist. Die
                                    Versuche duͤrfen ferner nicht bloß in physikalischen Cabinetten,
                                    sondern sie muͤssen in einem großen Maaßstabe angestellt seyn, wenn
                                    sie in Hinsicht auf industrielle Zweke die gehoͤrigen
                                    Aufschluͤsse geben sollen. Aus demselben Grunde haben sie auch alle
                                    jene Umstaͤnde zu umfassen, auf welche man in der Praxis
                                    stoͤßt. So sind sie z.B. auch an Stuͤken vorzunehmen, welche
                                    gebrochen und dann durch Waͤrme allein, oder durch ein anderes Metall
                                    oder durch eine Legirung wieder zusammengeschweißt wurden; an
                                    Stuͤken, die man durch Nieten oder Naͤgel vereinigte; an
                                    Stuͤken, welche kalt oder warm gebogen und dann wieder gerade
                                    gerichtet wurden. Die tabellarische Uebersicht der bei allen diesen
                                    Versuchen erlangten Resultate muß so abgefaßt seyn, daß man daraus mit
                                    Leichtigkeit die den verschiedenen Temperaturen entsprechenden
                                    Verhaͤltnisse der Zaͤhheit und Cohaͤsion entnehmen
                                    kann. Die Abstufung der Versuche muß eine solche seyn, daß daraus das Gesez
                                    abzuleiten ist, nach welchem die Cohaͤsionskraft zu- oder
                                    abnimmt. Das bei den Versuchen eingeschlagene Verfahren ist deutlich zu
                                    beschreiben; auch sind die dabei benuzten Apparate in Zeichnungen
                                    beizulegen. Den Concurrenten ist bis zum 31. Decbr. 1840 Termin
                                    gestattet.)
                                 
                              
                           
                              II. Chemische
                                    Kuͤnste.
                              
                                 Preise fuͤr das Jahr 1840.
                                 3. Preis von 3000 Fr. auf die Gewinnung von Indigo aus
                                       dem Faͤrbeknoͤterig (Polygonum
                                       tinctorium).
                                 (Der Indigo kommt in sehr verschiedenen Pflanzen als Bestandtheil vor. Von
                                    diesen Pflanzen wachsen einige, wie z.B. die Indigostauden, nur in heißen
                                    Klimaten, so daß man sie nicht in Europa zu acclimatisiren hoffen darf;
                                    andere dagegen gedeihen auch in gemaͤßigten Klimaten. Zu lezteren
                                    gehoͤrt der Waid, den man wegen seines Indigogehaltes schon
                                    laͤngst zum Blaufaͤrben verwendet. Die zahlreichen, zur Zeit
                                    der Continentalsperre angestellten Versuche haben dargethan, daß man aus dem
                                    Waid einen mit dem Indigo der Indigopflanze vollkommen identischen Indigo
                                    darstellen kann; allein theils wegen der Schwierigkeit der Gewinnung dieses
                                    Indigo, theils wegen des geringen Gehaltes des Waides an solchem kam es nie
                                    zu einer fabrikmaͤßigen oder schwunghaften Bereitung des Waidindigo.
                                    Seit wenigen Jahren hat man in Frankreich angefangen den
                                    Faͤrbeknoͤterig, aus dem man in China schon seit undenklichen
                                    Zeiten Indigo gewinnt, auf den Jaume St. Hilaire
                                    schon im Jahre 1816 aufmerksam machte, und den Hr. Delile im J. 1835 in Frankreich einfuͤhrte, zu
                                    acclimatisiren. Die Versuche, welche in Paris von Chevreul, Baudrimont, Robiquet und Vilmorin Sohn, und in Montpellier von Farel,
                                       Bérard etc. angestellt wurden, haben gezeigt, daß sich der
                                    in dieser Pflanze enthaltene Indigo mit Leichtigkeit gewinnen laͤßt.
                                    Wie guͤnstig aber auch immer die Versuche im Kleinen ausgefallen seyn
                                    moͤgen, so fragt sichs immer noch, ob die eingeschlagenen Methoden
                                    auch im Großen anwendbar sind, und ob der Ertrag ein solcher ist, daß er die
                                    Cultur- und Gewinnungskosten dekt. Aus der beigegebenen, von Hrn. Vilmorin abgefaßten Anleitung zum Baue dieser
                                    Pflanze kann man die Culturkosten berechnen. Diese Kosten und jene des
                                    Erntens machen zusammen die Hauptausgabe; denn die Gewinnung des Indigo
                                    selbst kann, nach dem, was wir uͤber die Verfahren wissen, nach denen
                                    man in Indien, Amerika, Aegypten und anderwaͤrts Indigo gewinnt,
                                    unmoͤglich kostspielig seyn; und Alles scheint anzudeuten, daß
                                    dieselben Behandlungsweisen oder sogar noch wohlfeilere auch auf den
                                    Faͤrbeknoͤterig anwendbar sind. Aus dem, was bis jezt
                                    vorliegt, erhellt einerseits die Moͤglichkeit, aus dem
                                    Knoͤterig einen Indigo zu gewinnen, der dem im Handel vorkommenden
                                    aͤhnlich ist, waͤhrend andererseits die Wahrscheinlichkeit
                                    gegeben ist, ihn nach einem wohlfeilen Verfahren ausziehen zu
                                    koͤnnen. Die in lezterer Beziehung noch obwaltenden Schwierigkeiten
                                    duͤrfen nicht entmuthigen, nachdem uns erst die
                                    Runkelruͤbenzuker-Fabrication ein Beispiel geliefert hat, wie
                                    selbst ein unter den unguͤnstigsten Umstaͤnden begonnener
                                    Agriculturzweig zu den schoͤnsten Resultaten fuͤhren kann. Die
                                    Gesellschaft sezt demnach fuͤr die Fabrication von Indigo aus dem
                                    Faͤrbeknoͤterig einen Preis von 3000 Fr. aus. Die eingesendete
                                    Quantitaͤt des Fabrikates darf nicht unter 10 Kilogr. betragen. Die
                                    Versuche muͤssen sich vor den Commissaͤren der Gesellschaft
                                    wiederholen lassen. Der nach diesen Versuchen und den Registern der Fabrik
                                    sich ergebende Gestehungspreis muß ein solcher seyn, daß der neue Indigo mit
                                    dem auf dem Markte befindlichen tropischen Indigo von gleicher
                                    Qualitaͤt Concurrenz halten kann. Haͤtte ein Concurrent die
                                    Aufgabe nur zum Theil geloͤst, so behaͤlt sich die
                                    Gesellschaft vor, ihn durch eine Medaille zu belohnen. Der Concurs ist bis
                                    zum 31. December 1839 offen.
                                 
                              
                                 Kurze Anweisung zum Bau des
                                       Faͤrbeknoͤterigs.
                                 Der Faͤrbeknoͤterig ist eine einjaͤhrige Pflanze, die im
                                    Laufe eines Sommers ihre volle Entwikelung erlangt. Seine Samen reifen im
                                    suͤdlichen Frankreich vollkommen, im noͤrdlichen ziemlich gut
                                    aus. Seine Fortpflanzung geschieht durch Samen; er waͤchst,
                                    uͤbrigens aber auch durch Steklinge. Ein feuchter und gehaltreicher
                                    Boden entspricht ihm am besten; doch gedeiht er auch auf jedem gesunden
                                    Boden von guter Qualitaͤt, besonders wenn Bewaͤsserungen
                                    moͤglich sind. Man saͤet ihn entweder an Ort und Stelle, oder
                                    in ein Bett, aus dem man ihn dann verpflanzt. Lezteres Verfahren allein ward
                                    bisher in Frankreich befolgt. Im suͤdlichen Frankreich bedarf das zur
                                    Aussaat bestimmte Bett keines kuͤnstlichen Schuzes; es soll gut
                                    gelegen seyn. Die Aussaat geschieht gegen Mitte Maͤrz; die
                                    Verpflanzung gegen Ende April oder Anfangs Mai. Im Jul. oder Anfangs August
                                    haben die Pflanzen ihre volle Entwikelung an Blaͤttern erlangt, so
                                    daß die Fabrication beginnen kann. Dasselbe Verfahren eignet sich auch
                                    fuͤr das noͤrdliche Frankreich, nur daß man die Aussaat
                                    daselbst um einen Monat spaͤter bewerkstelligt. Wollte man diese
                                    Verspaͤtung vermeiden, so muͤßte man den Samen im Maͤrz
                                    in ein Bett saͤen, welches durch Glasfenster oder Strohmatten
                                    geschuͤzt wuͤrde. Die Waͤrme eines Mistbettes ist nicht
                                    noͤthig, und die Bedekung haͤtte nur des Nachts und bei kalter
                                    Witterung zu geschehen. Gut ist es, wenn das Bett gegen Mittag liegt und ein
                                    gesundes leichtes Erdreich hat. Steht Duͤngererde zur
                                    Verfuͤgung, so soll man das Bett oben mit solcher bedeken. Bei guter
                                    Witterung muͤßte den Pflanzen moͤglichst viel Luft und Licht
                                    gegeben werden. Ein Quadratmeter eines solchen Bettes liefert Sezpflanzen
                                    fuͤr beilaͤufig 150 Meter oder 1 1/2 Aren. Das Versezen wird
                                    Anfangs Mai vorgenommen und zwar in regelmaͤßig entfernten Linien.
                                    Die Distanz zwischen den Sezlingen ist nicht absolut bestimmbar; eine
                                    Entfernung von 60 bis 65 Centimetern zwischen den Reihen, und eine solche
                                    von 40 bis 45 Centimetern in den Reihen duͤrfte fuͤr die
                                    meisten Faͤlle passen. Waͤre man gezwungen, das Versezen bei
                                    trokener Witterung vorzunehmen, so muͤßten die Sezlinge begossen
                                    werden. Geschieht die Aussaat gleich an Ort und Stelle, so muß das Erdreich
                                    vollkommen rein und gut aufgelokert seyn; auch soll sie bei regnerischer
                                    Witterung oder gehoͤrig feuchtem Boden vorgenommen werden. Im
                                    noͤrdlichen Frankreich duͤrfte Ende April oder Anfangs Mai die
                                    passendste Zeit seyn, wenn der Boden etwas troken ist; auf sehr feuchtem
                                    Boden dagegen ist von Mitte Mai bis Mitte Junius die beste Zeit.)
                                 4. Preis von 3000 Fr. fuͤr Analyse der
                                       Runkelruͤben in ihren verschiedenen Vegetationsperioden.
                                 5. Preis von 2000 Fr. fuͤr Verbesserungen der
                                       Dextrin-Fabrication und der Anwendung des Dextringummis in den
                                       Kuͤnsten und Gewerben.
                                 6. Preis von 3000 Fr. fuͤr Verbesserungen der
                                       Fabrication des Dextrinzukers.
                                 7. Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication
                                       kuͤnstlicher Steine, von Metallplatten oder Pappendekeln, welche
                                       die lithographischen Steine ersezen koͤnnen.
                                 7. Zwei Preise zu je 3000 Fr.; einer fuͤr
                                    den Verfasser der Abhandlung, in welcher der Bau der zur Oxydirung der
                                    Metalle bestimmten Oefen auf einen hohen Grad von Vollkommenheit gebracht
                                    wird; und einer fuͤr denjenigen, der die besten, zum Schmelzen und
                                    Reduciren von Metallen geeigneten Oefen angibt.
                                 
                              
                                 Preis fuͤr das Jahr 1841.
                                 9. Preis von 1500 Fr. fuͤr Auffindung und
                                       Ausbeutung neuer Lager lithographischer Steine.
                                 
                              
                           
                              III. Oekonomische
                                    Kuͤnste.
                              
                                 
                                 Preise fuͤr das Jahr 1840.
                                 10. Preis von 3000 Fr. fuͤr ein Verfahren,
                                       wonach sich die Guͤte und Beschaffenheit eines zur Brodbereitung
                                       bestimmten Mehles sicher, leicht und schnell ermitteln
                                       laͤßt.
                                 11. Zwei Preise, einer zu 2000 und einer zu 1000 Fr.,
                                       fuͤr Vorbauungs- und Abhuͤlfsmittel gegen die
                                       Feuchtigkeit der Gebaͤude.
                                 
                              
                                 Preise fuͤr das Jahr 1841.
                                 12. Preis von 4000 Fr. fuͤr das beste
                                       Aufbewahrungssystem fuͤr Getreide, auf Landguͤtern sowohl,
                                       als in Magazinen anwendbar.
                                 13. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste
                                       Reinigungsmethode fuͤr Getreide, welches von Insecten und Brand
                                       angegangen ist.
                                 
                              
                           
                              IV. Landwirthschaft.
                              
                                 Preise fuͤr das Jahr 1840.
                                 14. Preis von 3000 Fr. fuͤr eine tragbare oder
                                       transportable Dreschmaschine.
                                 15. Medaillen aus Gold, Platin und Silber fuͤr
                                       Verbesserung und Erweiterung von Seidenspinnereien in jenen Departements
                                       Frankreichs, in welchen dieser Industriezweig schon laͤnger
                                       besteht.
                                 
                              
                                 Preise fuͤr das Jahr 1844.
                                 16. Medaillen aus Gold, Platin und Silber fuͤr
                                       die Einfuͤhrung der Seidenzucht in Departements, in denen sie vor
                                       dem Jahre 1830 nicht bestand.
                                 17. Drei Preise zu 2000, 1500 und 1000 Fr. fuͤr
                                       die Errichtung von Seidenspinnereien in Departements, in denen bis zum
                                       J. 1830 keine solchen bestanden.
                                 
                              
                                 Preis fuͤr das Jahr 1846.
                                 18. Zwei Preise zu 500 und 300 Fr. fuͤr die
                                       Anpflanzung von Nadelhoͤlzern.
                                 (Von den hier aufgefuͤhrten 18 Preisaufgagen sind nur die drei ersten
                                    neu; das Programm der uͤbrigen ist bereits aus den fruͤheren
                                    Jahrgaͤngen des polytechn. Journals bekannt, so daß wir uns auf deren
                                    einfache Erwaͤhnung beschraͤnken konnten. Alle Einsendungen
                                    von Abhandlungen, Zeichnungen, Modellen, Dokumenten etc. haben
                                    laͤngstens bis zum 31. Decbr. der Jahre 1839, 1840, 1843 und 1845 an
                                    den Secretaͤr der Gesellschaft in Paris, rue
                                       du Bac, No. 42, hôtel de
                                       Boulogne, zu geschehen. Concurrenten, die gesonnen sind, Patente
                                    auf ihre Erfindungen zu nehmen, haben dieß vor der Mittheilung derselben an
                                    die Gesellschaft zu bewerkstelligen. Die Summe der ausgeschriebenen Preise
                                    ist in dem dermaligen Programme auf 59,800 Fr. beschraͤnkt.)
                                 
                              
                           
                        
                           Neue Versuche mit Ericsson's Treibapparat fuͤr Dampfschiffe.
                           Das Dampfschiff Robert F. Stockton, welches auf
                              Veranlassung des amerikanischen Consuls in Liverpool zur Probe mit dem in unserem
                              Journale schon oͤfter besprochenen Treibapparate des Capitaͤn Ericsson ausgestattet wurde, hat vor seiner Abfahrt nach
                              den Vereinigten Staaten einige Probefahrten gemacht. Wir entnehmen aus den im Mechanics' Magazine u. Civ. Engin. and Arch. Journ.
                              hieruͤber enthaltenen Berichten fuͤr unsere Leser Folgendes. Am 29.
                              Jan. zog das Dampfschiff R. F. Stockton das amerikanische
                              Paketboot Toronto, welches 650 Ton. Ladung hatte, und 16 Fuß 9 Zoll tief im Wasser
                              ging, mit einer Geschwindigkeit von 6 Meilen in der Zeitstunde gegen die Fluth,
                              obwohl der Treibapparat nur 6 Fuß 4 Zoll im Durchmesser und weniger als 3 Fuß in der
                              Laͤnge hatte. – Bei einer spaͤteren Fahrt, der eine Versammlung
                              ausgezeichneter Sachverstaͤndiger beiwohnte, zog es an der einen Seite eine
                              schwere Citybarke, an der anderen einen großen Kahn, und am Hintertheile noch einen
                              solchen eine Streke von 37000 Fuß innerhalb 45 Minuten, wovon 21 Minuten mit der
                              Fluth, und 24 gegen dieselbe. Die Maschine machte dabei 66 Umgaͤnge in der
                              Minute. Hr. Ericsson wies bei dieser Gelegenheit durch
                              Zeichnungen nach, daß die Spiralflaͤchen seines Apparates so gestellt sind,
                              daß, wenn der Widerstand des Wassers ein vollkommener waͤre, das Boot statt
                              der 37000 Fuß ihrer 39204 zuruͤkgelegt haben wuͤrde, wonach also der
                              Verlust weniger als 6 Proc. betrug. Bezuͤglich der zum Treiben des Apparates
                              dienenden Maschine ward bemerkt, daß dieselbe viel staͤrker und compacter
                              gebaut werden kann, als die Maschinen der gewoͤhnlichen Dampfboote, weil die
                              Kraft hier direct auf die in der Naͤhe des Bodens umlaufende Welle wirkt.
                              Dieß ist fuͤr Dampfboote, welche fuͤr die See bestimmt sind, von
                              großer Wichtigkeit, und zwar um so mehr, als zugleich auch eine große
                              Kostenersparniß damit verbunden ist. Die Bewegung des Schiffes war ganz
                              uͤberraschend regelmaͤßig. Es hat sich auf diese guͤnstigen
                              Resultate hin eine Gesellschaft gebildet, die ein Schiff von 1000 Ton. Ladung bauen
                              und mit dem neuen Treibapparate ausstatten lassen will, um damit zwischen England
                              und den Vereinigten Staaten zu fahren.
                           
                        
                           Locomotiven mittelst comprimirter Luft.
                           Hr. Audrand zeigte der Akademie in Paris an, daß er eine
                              Methode erfunden, nach welcher die Locomotiven mittelst comprimirter Luft in
                              Bewegung gesezt werden koͤnnten. Auf diese Ankuͤndigung hin reclamirte
                              Hr. Tessier die Prioritaͤt, indem er
                              erklaͤrte, daß er im Begriffe stehe, nach diesem Systeme eine Maschine zu
                              bauen. Allein auch die Anspruͤche dieses Erfinders wurden angefochten, und
                              zwar durch Hrn. Pelletan, der unterm 10. Julius 1838 ein
                              Patent auf eine derartige Anwendung der comprimirten Luft nahm. Das Echo du monde savant entlehnt aus dem Schreiben, welches
                              Hr. Pelletan in dieser Beziehung an die Akademie
                              richtete, folgendes. Ein Kubikdecimeter oder ein Liter auf 10 Atmosphaͤren
                              comprimirter Luft kann, wenn man sie ausdehnungsweise anwendet, fuͤr die
                              Streke von einem Meter eine Kraft von 300 Kilogr. geben. 10 Liter geben also 3000
                              Kilogr., und verwendet man diese 10 Liter in einer Secunde, so gibt dieß die
                              theoretische Kraft von 40 Pferden. Wenn man also einen auf 20 Atmosphaͤren
                              probirten Behaͤlter aus Schmiedeisen von 2,8 Met. Durchmesser auf 6 Met.
                              Laͤnge hat, so faßt derselbe 36000 Kubikdecimeter; und wenn die in ihm
                              enthaltene Luft auf 15 Atmosphaͤren comprimirt ist, so kann er eine Stunde
                              lang in jeder Secunde 10 Liter Luft abgeben, deren Spannung von 15 bis zu 5
                              Atmosphaͤren wechselt, und also im Durchschnitte 10 Atmosphaͤren
                              betraͤgt. Reducirt man die theoretische Kraft von 40 Pferden auf die
                              Haͤlfte effectiver Kraft, so wird ein derlei Behaͤlter im Stande seyn,
                              auf einer Eisenbahn einen Wagenzug eine Stunde lang mit einer Kraft von 20 Pferden
                              und mit einer Geschwindigkeit von 10 Stunden in der Zeitstunde fortzubewegen. Man
                              braucht also die Luft nur von 10 zu 10 Stunden zu erneuern, was mit Huͤlfe
                              von stehenden Dampfmaschinen geschehen koͤnnte. Der Druk von 15
                              Atmosphaͤren kann hier keine Besorgniß erregen, weil in der Kaͤlte
                              gearbeitet wird, indem es nicht moͤglich waͤre, mit einem solchen
                              Druke in der Waͤrme zu arbeiten. Statt eines einzigen Behaͤlters
                              koͤnnte man auch mehrere kleinere Roͤhren anwenden. Mit Roͤhren
                              von 8 Zoll Durchmesser wuͤrde der Apparat fuͤr die oben angegebene
                              Luftmenge 5000 anstatt 3000 Kilogr. wiegen. Die einzige Schwierigkeit, welche mit
                              der Anwendung der comprimirten Luft verbunden ist, liegt darin, daß bei einem so
                              starken Druke keine gehoͤrige Adjustirung der Kolben zu erzielen ist. Hr. Pelletan schlaͤgt daher vor, sich lieber seiner
                              rotirenden Dampfmaschinen zu bedienen.
                           
                        
                           Eine neue Locomotive fuͤr Eisenbahnen mit
                              staͤrkerem Gefaͤlle.
                           Amerikanische und englische Blaͤtter berichten von einer neuen Art von
                              Locomotive, welche hauptsaͤchlich zum Hinansteigen uͤber Rampen von
                              staͤrkerem Gefaͤlle bestimmt ist, und uͤber welche bisher
                              Folgendes bekannt ist. Die Maschine wiegt 8 bis 10 Tonnen und hat einen Cylinder der
                              gewoͤhnlichen Art. Beim Hinan- und Hinabsteigen der Rampen werden die
                              Treibraͤder von der gewoͤhnlichen Bahnlinie aufgehoben, so daß die
                              Maschine mit kleinen Raͤdern auf Schienen ruht, die zu beiden Seiten der Bahn
                              um zwei Fuß hoͤher angebracht sind. Die Erfindung beruht
                              hauptsaͤchlich auf einer Methode die Adhaͤsion zu erhoͤhen, was
                              mittelst des neuen Apparates ohne Steigerung der Reibung bis auf irgend einen
                              beliebigen Grad erzwekt werden kann. Da die Kraft von den großen Treibraͤdern
                              hiebei auf kleine uͤbergetragen wird, so wird die Geschwindigkeit beim
                              Hinansteigen von der Steilheit der Rampe, nach welcher sich die Groͤße der
                              kleinen Raͤder regulirt, abhaͤngen. Nach de
                                 Pambour's Berechnungen duͤrfte eine Rampe von 200 Fuß Gefaͤll
                              in der engl. Meile mit einer Last von 100 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 4
                              engl. Meilen in der Zeitstunde befahren werden. Der Apparat, durch den die
                              Adhaͤsion gesteigert werden soll, kann nicht uͤber 300 Dollars kosten;
                              er kommt nur an den Rampen in Anwendung; dauert laͤnger als die Locomotive,
                              ist einfach, leicht zu handhaben und geraͤth nicht leicht in Unordnung. Die
                              Kosten der hoͤher gelegenen Schienenbahn werden von dem dazu verwendeten
                              Materiale, welches aus Holz oder Eisen bestehen kann, abhaͤngen. Der Apparat
                              befindet sich innerhalb der Locomotive. Das Hinansteigen kann unmittelbar bei der
                              Ankunft an der Rampe, und ohne allen Zeitverlust beginnen. Ein Gefaͤll von
                              200 Fuß in der engl. Meile wird als das Maximum angenommen; nur wenn man die
                              Geschwindigkeit und die Last bedeutend vermindern will, soll sogar ein
                              Gefaͤll von 400 Fuß noch thunlich seyn. (Civ. Eng. and
                                 Archit. Journal.)
                           
                        
                           Gradiententabelle fuͤr Eisenbahnen; nach Hrn. C. Bourns.
                           
                              
                                 per Meile
                                 
                                 
                                 per Kette
                                 per Meile
                                 
                                 
                                 per Kette
                                 
                              
                                   1 Fuß
                                 = 1 in
                                 5280
                                 = 0,15 Zoll.
                                 31 Fuß
                                 = 1 in
                                 170,3
                                 = 4,65 Zoll.
                                 
                              
                                   2
                                 =   –
                                 2640
                                 = 0,30
                                 32
                                 =   –
                                 165,0
                                 = 4,80
                                 
                              
                                   3
                                 =   –
                                 1760
                                 = 0,45
                                 33
                                 =   –
                                 160,0
                                 = 4,95
                                 
                              
                                   4
                                 =   –
                                 1320
                                 = 0,60
                                 34
                                 =   –
                                 155,3
                                 = 5,10
                                 
                              
                                   5
                                 =   –
                                 1056
                                 = 0,75
                                 35
                                 =   –
                                 150,8
                                 = 5,25
                                 
                              
                                   6
                                 =   –
                                   880
                                 = 0,90
                                 36
                                 =   –
                                 146,6
                                 = 5,40
                                 
                              
                                   7
                                 =   –
                                 754,2
                                 = 1,05
                                 37
                                 =   –
                                 142,7
                                 = 5,55
                                 
                              
                                   8
                                 =   –
                                 660,0
                                 = 1,20
                                 38
                                 =   –
                                 138,9
                                 = 5,70
                                 
                              
                                   9
                                 =   –
                                 586,6
                                 = 1,35
                                 39
                                 =   –
                                 135,4
                                 = 5,85
                                 
                              
                                 10
                                 =   –
                                 528,0
                                 = 1,50
                                 40
                                 =   –
                                 132,0
                                 = 6,00
                                 
                              
                                 11
                                 =   –
                                 480,0
                                 = 1,65
                                 41
                                 =   –
                                 128,8
                                 = 6,15
                                 
                              
                                 12
                                 =   –
                                 440,0
                                 = 1,80
                                 42
                                 =   –
                                 125,7
                                 = 6,30
                                 
                              
                                 13
                                 =   –
                                 406,1
                                 = 1,95
                                 43
                                 =   –
                                 122,8
                                 = 6,45
                                 
                              
                                 14
                                 =   –
                                 377,1
                                 = 2,10
                                 44
                                 =   –
                                 120,0
                                 = 6,60
                                 
                              
                                 15
                                 =   –
                                 352,0
                                 = 2,25
                                 45
                                 =   –
                                 117,3
                                 = 6,75
                                 
                              
                                 16
                                 =   –
                                 330,0
                                 = 2,40
                                 46
                                 =   –
                                 114,8
                                 = 6,90
                                 
                              
                                 17
                                 =   –
                                 310,6
                                 = 2,55
                                 47
                                 =   –
                                 112,3
                                 = 7,05
                                 
                              
                                 18
                                 =   –
                                 293,3
                                 = 2,70
                                 48
                                 =   –
                                 110,0
                                 = 7,20
                                 
                              
                                 19
                                 =   –
                                 277,9
                                 = 2,85
                                 49
                                 =   –
                                 107,7
                                 = 7,35
                                 
                              
                                 20
                                 =   –
                                 264,0
                                 = 3,00
                                 50
                                 =   –
                                 105,6
                                 = 7,50
                                 
                              
                                 21
                                 =   –
                                 251,4
                                 = 3,15
                                 51
                                 =   –
                                 103,5
                                 = 7,65
                                 
                              
                                 22
                                 =   –
                                 240,0
                                 = 3,30
                                 52
                                 =   –
                                 101,5
                                 = 7,80
                                 
                              
                                 23
                                 =   –
                                 229,5
                                 = 3,45
                                 53
                                 =   –
                                   99,6
                                 = 7,95
                                 
                              
                                 24
                                 =   –
                                 220,0
                                 = 3,60
                                 54
                                 =   –
                                   97,8
                                 = 8,10
                                 
                              
                                 25
                                 =   –
                                 211,2
                                 = 3,75
                                 55
                                 =   –
                                   96,0
                                 = 8,25
                                 
                              
                                 26
                                 =   –
                                 203,1
                                 = 3,90
                                 56
                                 =   –
                                   94,3
                                 = 8,40
                                 
                              
                                 27
                                 =   –
                                 195,5
                                 = 4,05
                                 57
                                 =   –
                                   92,6
                                 = 8,55
                                 
                              
                                 28
                                 =   –
                                 188,6
                                 = 4,20
                                 58
                                 =   –
                                   91,0
                                 = 8,70
                                 
                              
                                 29
                                 =   –
                                 182,1
                                 = 4,35
                                 59
                                 =   –
                                   89,5
                                 = 8,83
                                 
                              
                                 30
                                 =   –
                                 176,0
                                 = 4,50
                                 60
                                 =   –
                                   88,0
                                 = 9,00
                                 
                              
                           (Aus dem Franklin Journal im Civil Engineer and Architects Journal. November
                              1838.)
                           
                        
                           
                           Ueber de
                                 Caligny's Wasserhebmaschine.
                           Hr. de Caligny ist der Erfinder einer zum Heben von Wasser
                              bestimmten Maschine, uͤber welche in No. 8 des
                              Compte rendu des Séances de l'Académie des
                                 sciences Folgendes enthalten ist. Die Maschine des Hrn. de Caligny hebt das Wasser mit Huͤlfe des
                              Gefaͤlles, welches Statt findet, wenn aus einem hoͤher gelegenen Beken
                              ein Theil der Fluͤssigkeit durch ziemlich lange Leitungsroͤhren in ein
                              tiefer gelegenes fließt. Sie hebt an einer Stelle dieser Roͤhre einen Theil
                              des Wassers, welches sich in das untere begeben sollte. Man denke sich das die
                              beiden Beken verbindende Rohr entweder in seiner ganzen Laͤnge oder bloß an
                              der Stelle, an der das Wasser gehoben werden soll, auf eine ziemlich bedeutende
                              Tiefe unter das Niveau des unteren Bekens gesenkt. An dem tiefsten Punkte dieser
                              Roͤhre denke man sich eine senkrechte Roͤhre eingesezt, welche bis zu
                              der Hoͤhe, auf welche das Wasser gehoben werden soll, emporreicht. An der
                              Stelle, an welcher die senkrechte Roͤhre in die waagerechte eingesezt ist,
                              denke man sich ein bewegliches Stuͤk, welches die Stelle eines doppelten
                              Ventiles vertritt, welches durch die Maschine selbst in Thaͤtigkeit gesezt
                              wird, und dessen Aufgabe es ist, die senkrechte Roͤhre abwechselnd mit der
                              einen oder anderen Seite der waagerechten Roͤhre, d.h. mit dem Wasser,
                              welches sich aus dem oberen in das untere Beken begibt, in ausschließliche
                              Communication zu sezen. Hat man diese Anordnungen gehoͤrig aufgefaßt, so ist
                              es ein Leichtes, sich das Spiel der Maschine zu versinnlichen. Man denke sich, daß
                              das Wasser des oberen Bekens die Verbindungsroͤhre und einen Theil der
                              Steigroͤhre erfuͤlle, und man denke sich den Kolben so uͤber
                              dieser lezteren Roͤhre hinausgestellt, daß ihre Communication mit der
                              Fortsezung der waagerechten Roͤhre, die in Folge der Verbindung, in welcher
                              sie mit dem unteren Beken steht, gleichfalls mit Wasser gefuͤllt ist,
                              gesperrt ist. Wenn nun das Spiel der Maschine beginnen soll, denke man sich, daß die
                              senkrechte Roͤhre geleert worden, waͤhrend der Kolben so jenseits
                              dieser Roͤhre steht, daß die Fluͤssigkeit in ihr emporsteigen kann.
                              Die Folge wird seyn, daß in der senkrechten Roͤhre eine aufsteigende
                              Oscillirung entsteht. Da aber diese Roͤhre auf einer Hoͤhe
                              abgeschnitten ist, die unter jener liegt, bis auf welche das Wasser emporsteigen
                              kann, so wird dieses mit abnehmender Geschwindigkeit bei der oberen Muͤndung
                              ausfließen. In dem Augenblike, wo die Wassersaͤule stationaͤr
                              geworden, und wo kein Wasser mehr aus der Roͤhre ausfließt, eroͤffnet
                              der Kolben, indem er sich dießseits der Steigroͤhre stellt, die
                              Muͤndung der horizontalen Roͤhre, wo dann die Communication zwischen
                              der Steigroͤhre und dem unteren Beken eroͤffnet ist. Hierauf sinkt die
                              in der Steigroͤhre enthaltene Wassersaͤule herab, so daß in das untere
                              Beken eben soviel Wasser zuruͤkfließt, als aus der senkrechten Roͤhre
                              ausgeflossen ist. Der Abfluß in dieses Beken waͤhrt so lange fort, bis die
                              fallende Geschwindigkeit erschoͤpft ist. Ist diese Oscillirung zu Ende, so
                              stellt sich der Kolben wieder jenseits der Steigroͤhre, so daß diese mit der
                              Roͤhre des oberen Bekens communicirt, womit das Spiel der Maschine von Neuem
                              beginnt. Wenn die Bewegung des Kolbens oder vielmehr der seine Stelle vertretenden
                              Klappe durch die Maschine selbst gehoͤrig regulirt ist, so wird sie, wenn man
                              die senkrechte Roͤhre das erstemal geleert oder gefuͤllt hat, ihre
                              Wirkung unbestimmt lange Zeit fortsezen. Zur Erleichterung des Spieles dieser
                              Klappe, die den wesentlichen Theil der Maschine bildet, muͤndet der zweite
                              Theil der horizontalen Roͤhre, durch welche das Wasser in das untere Beken
                              abfließt, etwas unter dem Niveau des ersten Theiles dieser Roͤhre in die
                              senkrechte Roͤhre. An der Einmuͤndungsstelle befindet sich eine
                              Kammer, in der die Klappe, welche eine Viertels-Umdrehung um die in der
                              Naͤhe ihres Mittelpunktes befindliche Achse machen kann, untergebracht ist.
                              In senkrechter Stellung schließt diese Klappe die Communication zwischen dem
                              Steigrohre und der Abflußroͤhre, waͤhrend sie dagegen die
                              Communication zwischen dem Steigrohre und der von dem oberen Behaͤlter
                              herfuͤhrenden Roͤhre eroͤffnet: in horizontaler Stellung
                              eroͤffnet sich die erste Communication, waͤhrend sie die leztere
                              schließt. In beiden Stellungen strebt die Fluͤssigkeit sowohl waͤhrend
                              ihrer Bewegung als waͤhrend des Zustandes der Ruhe den Verschluß, welcher
                              Statt finden muß, zu erhalten. Die Maschine ist einfach und mit keinem anderen
                              Verluste an Arbeit, als eben zur Ueberwindung der in den Roͤhren Statt
                              findenden Reibung noͤthig ist, verbunden.
                           
                        
                           
                           S.
                                 Crosley's pneumatischer Telegraph.
                           Nachdem wir bereits optische, akustische, hydraulische und elektromagnetische
                              Telegraphen besizen, hat sich in neuester Zeit Hr. S. Crosley auch mit einem Vorschlage zu einem sogenannten pneumatischen
                              Telegraphen vernehmen lassen. Das Wesentliche dieses Vorschlages beruht dem Mechanics' Magazine No. 814 S. 421 gemaͤß in
                              Folgendem:
                           1) Atmosphaͤrische Luft ist das leitende Agens des pneumatischen Telegraphen.
                              – 2) Die Luft wird durch eine Roͤhre, welche von einer Station zur
                              anderen laͤuft, isolirt. Diese Roͤhre ist an dem einen Ende mit einem
                              Gashaͤlter verbunden, der jede durch Compression oder durch
                              Temperatursveraͤnderungen in der Roͤhre vorgehende Erhoͤhung
                              oder Verminderung des Volumens auszugleichen, und auch das durch Auslassen
                              Verlorengehende zu ersezen hat. Das andere Ende der Roͤhre endigt sich in
                              einen Drukanzeiger. – 3) Wenn an einer Station in dem Gashaͤlter ein
                              gewisser Druk erzeugt und unterhalten wird, so wird sich dieser Druk schnell bis zur
                              naͤchsten Station erstreken, und daselbst an dem Drukanzeiger bemerklich
                              werden. – 4) Zehn Gewichte, welche zehn verschiedene, durch Zahlen von
                              einander verschiedene Grade von Druk erzeugen, und denen an dem Drukanzeiger eben so
                              viele bestimmte Zeichen entsprechen, koͤnnen also beliebige telegraphische,
                              auf ein Signalbuch bezuͤgliche Zeichen mittheilen. Man braucht nichts weiter,
                              als an der einen Station ein dem gewuͤnschten Zeichen entsprechendes Gewicht
                              auf den Gashaͤlter zu legen, um zu bewirken, daß an der naͤchsten
                              Station an dem Drukanzeiger auf dasselbe Zeichen gedeutet wird. – 5) An
                              Orten, wo keine fortwaͤhrende, sondern nur eine periodische Beobachtung des
                              Telegraphen erforderlich ist, lassen sich die Signale auf Papier registriren, indem
                              man mit der Luftroͤhre ein Instrument verbindet, dessen man sich an großen
                              Gaswerken schon seit langer Zeit zur Aufzeichnung des Wechsels bedient, welcher in
                              den Hauptgasroͤhren in Hinsicht auf den Druk vorgeht. Dasselbe Instrument
                              bedingt auch eine Erweiterung des Maaßstabes, wodurch die bei kleinen Eintheilungen
                              leicht moͤglichen Irrungen vermieden werden. – 6) Die
                              Einfuͤhrung der Eisenbahnen hat nicht nur der Telegraphie ein weiteres Feld
                              eroͤffnet; sondern die Eisenbahnen beseitigten auch die Hauptschwierigkeiten,
                              welche bisher der Errichtung der Telegraphenlinien und ihrer Unterhaltung und
                              Sicherstellung im Wege standen. – 7) Die Hauptfragen, welche hiebei in
                              Betracht kommen, beziehen sich auf die Sicherheit und Bestimmtheit der
                              Mittheilungen, auf die Anlagskosten, auf die Unterhaltungs- und
                              Bewachungskosten, und auf die zu den Mittheilungen erforderliche Zeit. – 8)
                              Was die Zeit betrifft, so ist klar, daß weder der hydraulische noch der pneumatische
                              Telegraph in dieser Beziehung mit dem elektromagnetischen concurriren kann.
                              Unstreitig besizt aber jedes dieser Systeme seine Vorzuͤge, von denen je nach
                              Umstaͤnden einer den anderen aufwiegen oder wenigstens ausgleichen kann. So
                              wird z.B. eine groͤßere Sicherheit wohl eine Differenz in der Zeit, welche
                              nur zwischen einer Secunde und einer Minute und selbst zwischen einer Secunde und
                              fuͤnf Minuten betraͤgt, aufwiegen. – 9) Es fehlen zwar noch
                              bestimmte, in groͤßerem Maaßstabe angestellte Versuche uͤber den
                              pneumatischen Telegraphen; allein wir besizen dafuͤr eine 20jaͤhrige
                              Erfahrung in Hinsicht auf die Leitung des Leuchtgases in Roͤhren von
                              verschiedenen Dimensionen; ja es bestehen Faͤlle, in denen das Gas bei sehr
                              geringem Druke 5 bis 8 engl. Meilen weit geleitet wird. Als ein Beweis fuͤr
                              die Raschheit, mit der die Bewegung Statt findet, laͤßt sich
                              anfuͤhren, daß wenn eine ploͤzliche Unterbrechung des Gaszuflusses
                              vorkam, selbst in ausgedehnten Distrikten die Lichter mit einem Male und beinahe
                              ganz gleichzeitig zum Verloͤschen kamen. Ein anderer Beweis fuͤr die
                              große Beweglichkeit der Gase liegt in der flakernden Bewegung der Lichter in großen
                              Distanzen, wenn sich Wasser in den Roͤhren angesammelt hat. – 10) Die
                              einzigen Beobachtungen uͤber die Transmission von Luft in
                              Leitungsroͤhren wurden, soviel mir bekannt ist, an den drei
                              Eisenbahnstationen zu Edinburgh, Liverpool und Euston-Square angestellt. An
                              diesen Anstalten benuzt man naͤmlich Luftroͤhren von 1 1/4 bis zu 2
                              engl. Meilen in der Laͤnge, um Nachricht zu geben, wenn ein Wagenzug von der
                              stehenden Maschine uͤber die Rampe hinaufgezogen werden soll. Die Mittheilung
                              geschieht hier naͤmlich, indem man am Fuße der Rampe in die Roͤhre
                              Luft einblaͤst, wo dann an dem anderen Ende durch ein Pfeifchen oder auch
                              durch eine Orgelpfeife Laut gegeben wird. Man befolgt dieses Verfahren schon seit
                              zwei oder vier Jahren, und nie sind noch Klagen daruͤber vorgekommen. – 11) Es
                              wurde ferner ein Versuch mit einer zoͤlligen Roͤhre von beinahe 2
                              engl. Meilen Laͤnge, welche so gebogen war, daß sie auf denselben Punkt, von
                              dem sie auslief, zuruͤkkehrte, angestellt. Ein an dem einen Ende angebrachter
                              Druk, welcher einer Wassersaͤule von 7 Zoll gleichkam, wurde an dem anderen
                              Ende in 15 Secunden bemerkbar. – 12) Die Geseze, welche von ausgezeichneten
                              Physikern uͤber den Widerstand, den die Luftarten in Roͤhren erleiden,
                              ausgemittelt wurden, scheinen auf gegenwaͤrtig vorliegende Frage nicht ganz
                              anwendbar; jedenfalls duͤrften erst Versuche, die in groͤßerem
                              Maaßstabe angestellt wurden, entscheiden. – Hr. Crosley hat in der Polytechnic Institution zu
                              London ein Modell seines Telegraphen niedergelegt.
                           
                        
                           Beale's
                              Patent-Luftlicht (Patent-Air-Light).
                           Unsere Zeit, in welcher allerwaͤrts Finsterlinge aller Art die alte Finsterniß
                              wieder herauf zu beschwoͤren bemuͤht sind, zeichnet sich eben so sehr
                              durch die vielen kuͤnstlichen Lichter aus, welche fortwaͤhrend
                              erfunden werden. Zu den Erfindern in diesem Fache gehoͤrt auch Hr. Beale, der schon vor einigen Jahren ein Patent auf eine
                              Methode nahm, nach welcher Steinkohlentheer und andere wohlfeile oͤhlige
                              Substanzen dadurch vollkommen verbrannt werden sollten, daß an der Stelle, an der
                              die Verbrennung von Statten ging, ein Luftstrom durch den Brenner getrieben wurde.
                              Die nach diesem Systeme eingerichteten Lampen blieben jedoch wegen des uͤblen
                              Geruches, den der Theer und die sonstigen zu ihrer Speisung verwendeten Stoffe
                              verbreiteten, bloß auf Orte beschraͤnkt, wo man sich wenig aus diesem
                              Uebelstande machte. Neuerlich ging Hr. Beale jedoch auf
                              Antrieb des Hrn. de Mourier tiefer auf die Theorie seiner
                              Erfindung ein, und in Folge seiner hierauf bezuͤglichen Forschungen gelang es
                              ihm endlich auch, seinen Apparat so zu vervollkommnen, daß er nunmehr aus Oehl von
                              allen Arten Gas erzeugt, welches unter Vermengung mit atmosphaͤrischer Luft
                              ohne Verbreitung irgend eines unangenehmen Geruches mit ganz hellem klarem Licht
                              brennt. Der Luftstrom wird den Lampen durch einen doppelten Blasbalg, welcher dem
                              Blasbalge einer Orgel aͤhnlich ist, und durch ein Gewicht oder eine Feder in
                              Bewegung erhalten wird, zugefuͤhrt. Diese neue Beleuchtung soll, wie das Mechanics' Magazine angibt, um die Haͤlfte
                              wohlfeiler kommen, als jene mit Gas.
                           
                        
                           Schafhaͤutl's
                              verbesserter Apparat zum Puddliren des Eisens.
                           Das Puddliren wird von den Huͤttenarbeitern gewoͤhnlich mit
                              Huͤlfe einer langen Stange, womit sie die Luppen fortwaͤhrend
                              umbrechen, bis die ganze Metallmasse in einen teigartigen Klumpen oder Ballen
                              gearbeitet worden, vollbracht. Damit die Masse durch und durch eine gleiche
                              Bearbeitung bekomme, wird große Sorgfalt und Gewandtheit erfordert, abgesehen davon,
                              daß eine gleichmaͤßige Temperatur unterhalten werden muß. Unter diesen
                              Umstaͤnden kann man den Puddliroͤfen nur einen geringen Umfang geben,
                              und auch nur eine kleine Masse auf einmal verarbeiten lassen, weil eine
                              groͤßere Masse eine fuͤr die Arbeiter unausstehliche Hize verbreiten
                              wuͤrde. Hr. Schafhaͤutl schlaͤgt nun
                              in dem Patente, welches er am 13. Junius 1836 nahm, vor, die Puddlirstange nicht
                              durch Menschenhaͤnde, sondern durch eine Maschine bewegen zu lassen. Die
                              Stange muß sich gleichmaͤßig und in horizontaler Richtung durch die Masse
                              hin- und herbewegen; und dieß soll bewerkstelligt werden, indem man sie durch
                              ein kleines in dem Ofenthuͤrchen angebrachtes Loch fuͤhrt, und die
                              Triebkraft auf deren aͤußeres Ende wie auf einen Hebel wirken laͤßt.
                              Damit der Hebel besser arbeite, soll er sich auf einer senkrechten Spindel drehen;
                              und damit er sich in dem Ofen aus- und einschieben lasse, soll er an einem
                              Schwingrahmen, der mit einer Kurbel und mit Hebeln in Bewegung gesezt wird,
                              aufgezogen seyn. Als seine Erfindung erklaͤrt der Patenttraͤger die
                              mechanische Bewegung der Puddlirstange im Allgemeinen und die Anwendung von
                              Thuͤrchen oder Daͤmpfern unter dem Ofen, um dadurch die Hize im Ofen
                              reguliren zu koͤnnen. Man kann bei dieser Anordnung die Oefen groͤßer
                              bauen, und eine groͤßere Masse Metall auf einmal verarbeiten. (London Journal. April 1839.)