| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 74, Jahrgang 1839, Nr. XVI., S. 74 | 
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                        XVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preise, welche die Société d'encouragement in Paris ertheilte.
                           Die Société d'encouragement in Paris
                              ertheilte in ihrer lezten Generalversammlung vom 5. Jun. 1839 folgende
                              Medaillen:
                           I. Goldene Medaillen erhielten:
                           1. Hr. Obrist Amoros fuͤr die ihm zu verdankende
                              rationelle Begruͤndung des Unterrichtes in der Gymnastik.
                           2. Die HHrn. Delaunnay, Villedieu und Couturier fuͤr ihre ausgedehnte Fabrication von
                              Jod, Brom und Natron- und Kalisalzen aus dem Kelp.
                           3. Hr. Vallery fuͤr seinen
                              Getreide-Aufbewahrungsapparat und fuͤr seine Maschine zum Mahlen der
                              Farbhoͤlzer.
                           4. Hr. Jametel und die Bruͤder Mouchot fuͤr ihren Bakofen und ihre Verbesserungen
                              in der Brodfabrication.
                           5. Hr. Discry fuͤr seine Erfindungen in der
                              Verzierung des Porzellans.
                           6. Hr. Soyer fuͤr seine Leistungen und Erfindungen
                              im Gusse von Statuen u. dergl.
                           7. Hr. Saulnier fuͤr seine Erfindungen in der
                              Mechanik und im Maschinenbaue.
                           II. Medaillen aus Platin erhielten:
                           8. Hr. Chevalier fuͤr seine optischen
                              Instrumente.
                           9. Hr. Viollet fuͤr seine Abhandlung uͤber
                              die artesischen Brunnen.
                           10. Hr. Regnier fuͤr seine Verbesserungen in der
                              Porzellanfabrication.
                           11. Hr. Prof. Girardin fuͤr seine Leistungen als
                              Prof. der Chemie in Rouen.
                           12. Die HHrn. Labiche und Tugot
                              fuͤr ihre Fabrikation von Staͤrkmehlzuker.
                           13. Hr. Brosson fuͤr Benuzung der
                              Kohlensaͤure der Quellen von Vichy zur Fabrication von
                              Natron-Bicarbonat, und fuͤr verschiedene andere Leistungen.
                           14. Hr. Lefranc fuͤr seine Farbenfabrication.
                           15. Hr. Legey fuͤr seine geometrischen Etuis.
                           III. Silberne Medaillen erhielten:
                           16. Hr. Desportes fuͤr die Herausgabe des von ihm
                              redigirten Journales le Lithographe.
                           17. Hr. Chapuis fuͤr seine hydrostatische
                              Lampe.
                           18. Hr. Chevallier fuͤr die von ihm erfundenen
                              Waͤrm-, Bad- und andere Hausapparate.
                           19. Mad. Merkel fuͤr die Fabrication von
                              Zuͤndhoͤlzchen und verschiedenen Feuerzeugen.
                           20 und 21. Die HHrn. Baruckeller und Fichtenberg fuͤr den Druk mit mehreren Farben.
                           22. H. Fugère fuͤr seine Arbeiten in
                              ausgeschlagenem und getriebenem Messinge.
                           23. Hr. Féron fuͤr seine
                              Treppengelaͤnder.
                           24. Hr. Dupré fuͤr die Fabrication der
                              metallenen Kapseln, die man statt des Peches an den Weinflaschen benuzt.
                           25. Hr. Bouché fuͤr seine Methode das
                              Messing sowohl glaͤnzend als matt zu arbeiten.
                           26. Hr. Pieren fuͤr seine Kaffee- und
                              Theekannen aus sogenanntem Englisch-Metall.
                           
                           27. Hr. Vernaut fuͤt seine Apparate zur Fabrication
                              gashaltiger Waͤsser.
                           28. Hr. Hermann fuͤr seine Maschine zum
                              Farbenreiben, und fuͤr eine Verbesserung an den Schiebladen der
                              Dampfmaschine.
                           29. Hr. Verité fuͤr seine Uhr mit freier
                              Hemmung und constant bleibender Kraft.
                           30. Hr. Picot fuͤr seine Furnirhoͤlzer.
                           31. Hr. Pelletier fuͤr seine
                              Cacaomuͤhle.
                           32. Hr. Bussy fuͤr seine Leistungen in der
                              Staͤrkzukerfabrik der HHrn. Labiche und Tugot, deren Werkfuͤhrer er ist.
                           IV. Bronzene Medaillen erhielten:
                           33. Hr. Drouhain fuͤr seinen Apparat zum Aufziehen
                              der Blaͤtter der Saͤgen.
                           34. Hr. Lamy fuͤr einen neuen Dekel fuͤr die
                              zum Firnißsieden bestimmten Kessel.
                           35. Hr. Senocq fuͤr seine Methode der
                              Tachygraphie.
                           36. Hr. Maratuch fuͤr seinen Apparat zur
                              Verhuͤtung der Schornsteinbraͤnde.
                           37. Die HHrn. Bernheim, Labouriau und Rouvier fuͤr ihre Arbeiten preßtem und getriebenem
                              Leder.
                           38. Hr. Maurielle fuͤr seine Verbesserungen an den
                              Beutelvorrichtungen Muͤhlen.
                           39. Hr. Duval fuͤr seine Verbesserungen in der
                              Fabrication plattirter Arbeiten.
                           40. Hr. Martin fuͤr seine Rundsaͤge.
                           41. Hr. Dembour fuͤr seine Bilderbogen und
                              Bilderbuͤcher.
                           42. Hr. Vaussin-Chardonne fuͤr den von ihm
                              erfundenen Celerimeter.
                           43. Hr. Allain fuͤr seine Verbesserungen an den
                              Uhren.
                           
                        
                           Whishaw's Bericht über die sogenannte rotirende Scheibenmaschine.
                           Hr. Whishaw hat, um der Aufforderung zu genuͤgen,
                              jene rotirende Dampfmaschine, welche in den lezten Jahren unter dem Namen der
                              rotirenden Scheibenmaschine patentirt wurde, und deren Erfinder die HHrn. Hearne und Davies sind, mit
                              den gewoͤhnlichen Maschinen zu vergleichen, sechs der neuen Maschinen, von
                              denen eine nun schon 15 Monate arbeiten soll, ohne mehr als 3 Shill. an Reparaturen
                              gekostet zu haben, untersucht. Er druͤkt sich in seinem Berichte
                              hieruͤber aus, wie folgt. „Die Vortheile, welche eine rotirende
                                 Maschine gewaͤhren muß, wenn sie bei geringeren Anschaffungskosten und
                                 geringerem Aufwande an Brennmaterial eben so viel leistet wie eine Maschine mit
                                 Wechselbewegung, sind offenbar. Die Versuche zur Herstellung einer solchen
                                 Maschine waren, soviel ich weiß, bisher fruchtlos, theils weil die arbeitenden
                                 Theile der Maschine eine zu starke Reibung und mithin eine zu starke Abnuzung
                                 bedingten; theils weil die Maschinen bei gleicher Leistung eine groͤßere
                                 Menge Dampf verbrauchten. Was nun den ersten dieser Punkte anbelangt, so habe
                                 ich gefunden, daß an der neuen Maschine der arbeitenden Theile so wenige sind,
                                 und daß deren Bewegung so gleich- und regelmaͤßig von Statten
                                 geht, daß die Reibung um ein Bedeutendes geringer seyn muß. Hieraus folgt, daß
                                 in demselben Verhaͤltnisse auch deren Abnuzung und deren Neigung in
                                 Unordnung zu gerathen, geringer seyn muß. Dieß fand ich auch bei der Zerlegung
                                 mehrerer Maschinen, die laͤngere Zeit uͤber gearbeitet hatten,
                                 vollkommen bestaͤtigt, indem an den arbeitenden Theilen derselben kaum
                                 irgend eine Abnuzung zu bemerken war. – Den zweiten Punkt,
                                 naͤmlich den Verbrauch an Dampf anbelangend, so habe ich mehrere Versuche
                                 mit einer rotirenden Scheibenmaschine, welche an den Werken der
                                 British-Alkali-Company in Bromsgrove zu verschiedenen Arbeiten,
                                 namentlich zum Pumpen von Wasser verwendet wird, angestellt. Das Resultat war,
                                 daß diese 24zoͤllige Scheibenmaschine, welche mit 29 Pfd. Druk arbeitete,
                                 einer Maschine von 20 Pferdekraͤften gleich ist, und dabei von
                                 gewoͤhnlicher Staffordshire-Steinkohle 2 Cntr. in der Zeitstunde
                                 oder 11 Pfd. per Pferdekraft in der Stunde
                                 verbraucht. Die Maschine arbeitet mit Hochdrukdampf, der, nachdem er seine
                                 Wirkung vollbracht hat, in die Luft entweicht. Waͤhrend der Versuche
                                 betrug der Druk dem Queksilber-Manometer gemaͤß 29 Pfd. auf den
                                 Quadratzoll; um die Maschine jedoch mit dem groͤßten Vortheile arbeiten
                                 zu lassen, muͤßte der Druk bedeutend erhoͤht werden. Auch muß ich
                                 bemerken, daß die Patenttraͤger diese Maschine schon vor 12 Monaten aufstellten, und
                                 damals noch nicht so viel Erfahrung hatten, wie derzeit. Alles dieß,
                                 naͤmlich den Mangel an Erfahrung, den unvortheilhaften Druk, mit welchem
                                 die Maschine arbeitete, und die schlechte Qualitaͤt der zu ihrer Heizung
                                 verwendeten Kohle in Anschlag gebracht, und wohl erwogen, daß der Verbrauch an
                                 Kohle dessen ungeachtet nicht groͤßer war, als an einer Hochdrukmaschine
                                 mit Wechselbewegung von gleicher Kraft, muß ich mich dahin aussprechen, daß die
                                 rotirenden Scheibenmaschinen, wenn man bei deren Bau einmal die
                                 gehoͤrigen Erfahrungen gemacht haben wird, in Hinsicht auf den Werbrauch
                                 an Brennmaterial eine entschiedene Ersparniß bedingen duͤrften. Die
                                 Maschine, welche mit einem Dampfdruke von 29 Pfd. 20 Pferdekraͤfte
                                 haͤtte, wuͤrde mit 43 1/2 Pfd. Dampfdruk 30 Pferdekraͤfte
                                 besessen haben. Sie nimmt einen Raum von nicht mehr als 4 Fuß im Gevierte und 7
                                 Fuß in der Hoͤhe ein, und wiegt mit dem Gestelle nur 41 Cntr. 3 Qurs. 16
                                 Pfd. Da jedoch das Gestell zu leicht ist, und da ihm, um der Maschine eine
                                 groͤßere Staͤtigkeit zu verschaffen, ein groͤßeres Gewicht
                                 gegeben werden muß, so wird sich das Gewicht hiedurch wahrscheinlich auf 2 1/2
                                 Tonnen steigern. Eine gewoͤhnliche Hochdrukdampfmaschine von gleicher
                                 Kraft wiegt dagegen kaum unter 20 Tonnen. Die Grundlage fuͤr die Maschine
                                 besteht aus Mauerwerk von 4 Fuß im Gevierte und 5 Fuß Tiefe. (Civil Eng. and Archit. Journ.)
                           
                        
                           Vallery's Maschine zum Mahlen der Farbhölzer.
                           Hr. Vallery, der bekannte Erfinder eines
                              Getreide-Aufbewahrungs-Apparates, uͤber den wir bereits im
                              polytechn. Journal mehrere Male zu berichten Gelegenheit hatten, und fuͤr den
                              der Erfinder kuͤrzlich von der Société
                                 d'encouragement in Paris eine goldene Medaille zugestellt erhielt, ist auch
                              der Erfinder einer Maschine zum Mahlen der Farbhoͤlzer, welche nach Hrn. Bussy's Bericht Ausgezeichnetes leisten soll. Die in ihr
                              gemahlenen Hoͤlzer geben den in ihnen enthaltenen Farbstoff vollkommener und
                              schneller ab; der Farbstoff erleidet demnach nicht so leicht eine
                              Veraͤnderung, so daß der Faͤrber nicht bloß an Zeit gewinnt, sondern
                              auch an Rohstoff erspart und ein besseres Praͤparat erlangt. Die
                              außerordentlich feine Zertheilung, in welche Hr. Vallery
                              die Hoͤlzer zu bringen im Stande ist, machte die Benuͤzung gewisser
                              Hoͤlzer, die bisher wegen der schweren Ausziehbarkeit ihres Farbstoffes nicht
                              angewendet werden konnten, moͤglich und vortheilhaft. So verbraucht man
                              dermalen zu Elbeuf bereits eine ungeheure Menge Sandelholz, welches bisher nicht zur
                              Tuchfaͤrberei benuzt werden konnte. (Bulletin de la
                                 Société d'encouragement. Jun. 1839, S. 230.)
                           
                        
                           Preisverzeichniß englischer Spinnmaschinen für Flachs und
                              Wolle.
                           Wir haben im polyt. Journal Bd. LXXIII. S. 77
                              nach dem polytechn. Centralblatt ein Preisverzeichniß englischer
                              Flachsspinnmaschinen mitgetheilt. welches urspruͤnglich in Mendelssohn's polyt. Archiv erschien, da in Nr. 27
                              lezterer Zeitschrift nun eine Berichtigung dieses Preisverzeichnisses erschien, so
                              lassen wir dieselbe nachtraͤglich ebenfalls folgen, indem wir noch bemerken,
                              daß Mendelssohn's polyt. Agentur in Berlin
                              saͤmmtliche Maschinen, sowie auch Modelle und Zeichnungen derselben auf
                              Verlangen von dem betreffenden Fabrikanten zu beziehen erboͤtig ist.
                           (Das Liv. Sterling zu 7 Rthlr. ne
                              Verbindlichkeit.)
                           
                              
                                 
                                 
                                 
                                   Liv.
                                 Sh.
                                 
                              
                                   1)
                                 Flachsbrechmaschine
                                 Stuͤk
                                    36
                                  –
                                 
                              
                                   2)
                                 Schwingmaschine mit Hecheln
                                     –
                                    35
                                  –
                                 
                              
                                   3)
                                 Hechelmaschinen (Hecheln besonders berechnet)
                                     –
                                    30
                                  –
                                 
                              
                                   4)
                                 Deßgl. mit Werg-Rollzuͤgen (Tow Doffers)
                                     –
                                    35
                                  –
                                 
                              
                                   5)
                                 5) Excentrische Kreishecheln (Hecheln extra)
                                     –
                                    40
                                  –
                                 
                              
                                   6)
                                 6) Flachszuͤge Nr. 1 mit 2 Gaͤngen (slivers)
                                     –
                                    70
                                  –
                                 
                              
                                   7)
                                 7) Zu kurzem Flachs deßgl.
                                     –
                                    60
                                  –
                                 
                              
                                   8)
                                 8) Flachszuͤge Nr. 2 mit 2 Gaͤngen
                                 per Kopf
                                    60
                                  –
                                 
                              
                                   9)
                                 9) Kurz deßgl.
                                     –
                                    45
                                  –
                                 
                              
                                 10)
                                 Flachszuͤge Nr. 3 mit 4 Gaͤngen
                                     –
                                    70
                                  –
                                 
                              
                                 11)
                                 Kurz deßgl.
                                     –
                                    60
                                  –
                                 
                              
                                 
                                    
                                    
                                 
                              
                                 12)
                                 Flachs-Vorspinnmaschinen mit 2 Spindeln
                                 per Kopf
                                    60
                                  –
                                 
                              
                                 13)
                                 Deßgl. mit 4 Spindeln
                                     –
                                    60
                                  –
                                 
                              
                                 14)
                                 Kurze deßgl. mit 4 Spindeln
                                     –
                                    48
                                  –
                                 
                              
                                 15)
                                 Flachs-Vorspinnmaschinen mit verbessertem
                                    Drallregulator (Spindeln und Rollen durch Raͤderwerk
                                    bewegt)
                                 per
                                    Spindel
                                    10
                                 10
                                 
                              
                                 16)
                                 Kurze deßgl.
                                     –
                                      9
                                 10
                                 
                              
                                 17)
                                 Wergzuͤge mit 2 Gaͤngen
                                 per Kopf
                                    30
                                  –
                                 
                              
                                 18)
                                 Deßgl. mit 4 Gaͤngen
                                     –
                                    36
                                  –
                                 
                              
                                 19)
                                 Werg-Vorspinnmaschinen mit 2 Spindeln deßgl.
                                     –
                                    40
                                  –
                                 
                              
                                 20)
                                 Deßgl. mit 4 Spindeln
                                     –
                                    48
                                  –
                                 
                              
                                 21)
                                 Deßgl. mit verbessertem konischem Drallregulator
                                    (Spindeln und Rollen mit Raͤderwerk verbunden)
                                 per
                                    Spindel
                                      9
                                  –
                                 
                              
                                 22)
                                 Werg-Krempelmaschinen (ganz von Eisen)
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 50 Zoll breit 3 Fuß Durchmesser
                                 
                                    84
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 60      –        3          –
                                 
                                    96
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 70      –        3          –
                                 
                                  110
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 80      –        3          –
                                 
                                  120
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 90      –        3          –
                                 
                                  140
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 96      –        3          –
                                 
                                  160
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 50      –        4          –
                                 
                                  100
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 60      –        4          –
                                 
                                  116
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 70      –        4          –
                                 
                                  132
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 80      –        4          –
                                 
                                  148
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 90      –        4          –
                                 
                                  164
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 96      –        4          –
                                 
                                  180
                                  –
                                 
                              
                                 23)
                                 Werg-Vorspinner, ganz von Eisen, und zum Krempeln
                                    mit 2 Rollzuͤgen (doffers), die den
                                    langen Werg vom kurzen scheiden.
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 50 Zoll breit 3 Fuß Durchmesser
                                 
                                  150
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 60      –        3          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 70      –        3          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 80      –        3          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 90      –        3          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 96      –        3          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 50      –        4          –
                                 
                                  170
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 60      –        4          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 70      –        4          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 80      –        4          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 90      –        4          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 
                                 96      –        4          –
                                 
                                    –
                                  –
                                 
                              
                                 24)
                                 Flachsspinnrahmen, nach Verlangen von 15 Sh.
                                 per Spindel
                                 bis 1
                                 10
                                 
                              
                                 25)
                                 Garnhaspeln, das Stuͤk
                                 
                                    10
                                  –
                                 
                              
                                 26)
                                 Kammgarn-Krempelmaschine mit 2 Spindeln
                                 
                                  150
                                  –
                                 
                              
                                 27)
                                 Deßgl. mit Strekwerk oder Durchzuͤge mit
                                    Spiralkamm
                                 per St.
                                    35
                                  –
                                 
                              
                                 28)
                                 Deßgl. ganze Maschine mit Strekwerk
                                 per Kopf
                                    40
                                  –
                                 
                              
                                 29)
                                 Rundmaschine mit 2 Spindeln und Spiralkamm
                                     –
                                    50
                                  –
                                 
                              
                                 30)
                                 Deßgl. Vorspinnmaschine mit 4 Spindeln
                                    undSpiralkamm
                                     –
                                    48
                                  –
                                 
                              
                                 31)
                                 Feinspinnmaschinen fuͤr Kammgarn
                                 per Spindel
                                    –
                                 16
                                 
                              
                           800 Spindeln zur Flachsspinnmaschine, 32 Spindeln zur Vorspinnmaschine, 3
                              Stuͤk Flachszuͤge und 1 Bandzug erzeugen in einer Woche 160
                              Buͤndel zu 4 Pfd. Leinengarn von Nr. 50. Man rechnet 160 Spindeln auf 1
                              Pferdekraft. Werg zu spinnen erfordere dieselben Vorrichtungen, mit dem
                              Unterschiede, daß außer Obigem 2 Hechelmaschinen noͤthig sind. Sechs bis acht
                              Wochen Zeit sind zur Fertigung an Ort und Stelle fuͤr obige Maschinen
                              erforderlich, um sie in Vollkommenheit herzustellen.
                           
                        
                           Ueber Fabrication russischer Sensen.
                           Unter die Zahl der unentbehrlichsten landwirthschaftlichen Werkzeuge gehoͤren
                              die Sensen. Die Versuche, die man in Rußland anstellte,
                              Sensen zu fabriciren, verdienen daher das groͤßte Interesse. Im verflossenen
                              Jahre schikte das Mitglied, Hr. v. Anosoff, Sensen an die
                              Gesellschaft, die unter seiner Leitung in der Artinskisch-Slatoust'schen Waffenfabrik
                              angefertigt worden waren, um ihren Verkauf befoͤrdern zu helfen, und erbot
                              sich zugleich, jede Sense, die etwa untauglich befunden werden sollte, umzutauschen.
                              Uebrigens werden die Artinskischen Sensen, auf Anordnung des Hrn. Finanzministers
                              einer strengen Probe unterworfen, ehe sie in den Handel gebracht werden
                              duͤrfen, daher es nicht wohl moͤglich ist, daß sich schlechte darunter
                              befinden koͤnnten. In der That waren alle Landwirthe, die in Besiz der 1458
                              Artinskischen Sensen kamen, welche im vorigen Jahre in Moskau verkauft wurden, mit
                              denselben sehr zufrieden. Auf Anordnung des Hrn. Finanzministers soll die
                              Sensenfabrication in Slatoust erweitert werden, so daß es keinem Zweifel mehr
                              unterliegt, daß die dortige Fabrik in hinreichender Menge Sensen liefern wird, um
                              die steiermaͤrk'schen entbehren zu koͤnnen. (Aus dem Bericht der kais.
                              Moskau'schen Akerbaugesellschaft.)
                           
                        
                           Liepmann's Oehlbilderdruk.
                           Hr. Liepmann in Berlin hat die wichtige Erfindung gemacht
                              Oehlbilder durch den Druk vollkommen nachzuahmen und beliebig zu
                              vervielfaͤltigen. Der erste Gegenstand, welchem er seine Aufmerksamkeit
                              widmete, war eines der Portraͤtbilder Rembrandt's,
                              welche den Kuͤnstler selbst vorstellt und deren das koͤnigl. Museum in
                              Berlin zwei besizt. Dieses Bild ist in Rembrandt's
                              charakteristischer Weise behandelt, indem das Gesicht durch das Barett, mit welchem
                              der Kopf bedekt ist, zum groͤßeren Theile beschattet wird, und so im lichten
                              Spiele des Helldunkels erscheint. In dieses Bild nun, welches auf dem Museum
                              haͤngt und vorschriftsmaͤßig keinem Privaten in seine Wohnung
                              verabfolgt wird, vertiefte sich Liepmann ganz, Stunden,
                              Tage lang vor demselben stehend und sich mit der Colorirung desselben
                              impraͤgnirend. Als er so weit gekommen, daß er die kleinsten
                              Uebergaͤnge der Farbenlagen in sein Gedaͤchtniß aufgenommen, entwarf
                              er eine Zeichnung davon (schwarz), und nach dieser uͤbertrug er aus dem
                              Gedaͤchtniß den Kopf auf die von ihm erfundene Maschine, deren Zusammensezung
                              sein Geheimniß ist, in den Farben des Originals, und zog nunmehr vorlaͤufig
                              110 Abdruͤke davon ab, die einer dem anderen aͤhnlich sehen, wie ein
                              Tropfen Wasser dem andern, alle aber den Eindruk einer treuen Copie des Originals
                              machen. Nach Liepmann's Versicherung kann man dergleichen
                              Abdruͤke so viele produciren, als man will, wenn man die Maschine mit neuen
                              Farben speist, da von keiner Abnuzung, wie bei einer Platte, die Rede ist. Jeder
                              Maler, der im Besiz des Geheimnisses ist, kann daher sein Werk, wenn er es auf die
                              Maschine uͤbertraͤgt, ins Unendliche vervielfaͤltigen. Schwer
                              zu regieren muß die Maschine nicht seyn, denn es besorgt die Abdruͤke davon
                              bis jezt die einzige Mitwisserin um das Geheimniß – ein kleines schwaches
                              Maͤdchen. Bei der Unvollkommenheit der Construction der Maschine und der
                              erwaͤhnten schwachen Huͤlfe, die der Erfinder nun noch hat, liefert
                              sie nur 4 Abdruͤke taͤglich; bei einer vervollkommneten wird sie
                              bequem 40 bis 50 in einem Tage geben koͤnnen, und dann wird der Preis eines
                              Abdruks, den Liepmann bis jezt noch auf einen
                              Friedrichsd'or gestellt hat, auf 2 Thaler herabsinken. Die Abdruͤke sind
                              uͤbrigens auf Pappe, machen aber, wie wir nochmals wiederholen wollen,
                              vollkommen den Eindruk, den ein auf Leinwand gemaltes Oehlbild gewaͤhrt,
                              wovon sich die Redaction des polyt. Journals durch einen nach Augsburg gekommenen
                              Abdruk, welcher im Local des Kunstvereins aufgestellt wurde, zu uͤberzeugen
                              Gelegenheit hatte.
                           
                        
                           Ueber die Prüfung der Champagnerflaschen.
                           Hr. Darche, Bouteillenfabrikant in Haumont, verlangt in
                              einem Schreiben an die Société
                                 d'encouragement, daß die Commission, welche uͤber den auf die
                              Fabrication von Champagnerflaschen ausgeschriebenen Preis zu entscheiden hat, bei
                              ihren Versuchen vorlaͤufig das Gewicht der Flaschen bestimme, und nur
                              Flaschen von gleicher Schwere zur Preisbewerbung zulasse. Er glaubt naͤmlich
                              aus den Versuchen, welche er selbst mit Huͤlfe der Presse von Collardeau anstellte, die Ueberzeugung gewonnen zu haben,
                              daß die Staͤrke der Flaschen im Verhaͤltnisse ihres Gewichtes steigt.
                              So widerstanden Flaschen von 28 Unzen Schwere einem Druke von 30
                              Atmosphaͤren; solche von 42 Unzen hingegen einem Druke von 52
                              Atmosphaͤren. (Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Maͤrz 1839.)
                           
                        
                           
                           Ueber Hrn. Geary's Patent-Brennmaterial.
                           Wir haben im polytechn. Journale Bd. LXXIII. S.
                                 240 nach dem London Journal die Zusammensezung
                              eines Brennmateriales angegeben, auf welche Hr. St. Geary
                              kuͤrzlich in London ein Patent erhielt. Das Mechanics'
                                 Magazine enthaͤlt in einer seiner lezten Nummern gleichfalls eine
                              Beschreibung dieser Composition, und fuͤgt ihr die Gutachten einiger
                              Sachverstaͤndiger bei. Das erste dieser Gutachten, welches von dem durch den
                              Harper'schen Ofen in uͤbles Gerede gekommenen
                              Professor Brande herruͤhrt, spricht sich dahin
                              aus, daß das neue Brennmaterial gut brennt, sich leicht entzuͤndet, und die
                              meisten Eigenschaften der bituminoͤsen Steinkohlen besizt; daß es etwas
                              rascher verbrennt, als die Steinkohle von Newcastle, dabei aber eben so viel Hize
                              erzeugt wie diese, und ein lebhaftes angenehmes Feuer gibt, welches weder
                              unangenehmen Geruch, noch Rauch, noch viele Asche erzeugt, und auch der Gesundheit
                              nicht durch Duͤnste schaͤdlich wird. Hr. Brande zweifelt nicht, daß sich dieses Brennmaterial auch zur Fabrication
                              von Gas und Kohks eignet; ob mit Vortheil, laͤßt er aber dahin gestellt. Ohne
                              im Stande gewesen zu seyn, im Großen genaue vergleichende Versuche damit
                              anzustellen, glaubt er, daß es den meisten der besseren Steinkohlensorten an die
                              Seite gestellt werden kann. – Hr. Squire
                              aͤußert sich dahin, daß das Patent-Brennmaterial, auf offenem Roste
                              gebrannt, ein angenehmeres und nachhaltigeres Feuer gibt als die gewoͤhnliche
                              Steinkohle; seine Hize ist zwar nicht so heftig wie die der Steinkohle, allein es
                              brennt dafuͤr vollkommen zu Asche und hinterlaͤßt keine Cinders. In
                              geschlossenen Gefaͤßen gebrannt, soll es eben so viel Kohks geben, wie die
                              besten Steinkohlen und dabei ein sehr gutes Leuchtgas liefern. – Die Commercial Steam Boat Company machte an zweien ihrer
                              Dampfboote, dem Prince George und der Dutchess of Kent, Versuche mit Geary's Brennmaterial, aus denen hervorgegangen seyn
                              soll, daß 3 1/2 Tonnen desselben eben so viel leisten, als 5 Tonnen
                              gewoͤhnliche Steinkohle, wobei ersteres nur 18, leztere dagegen 23 Shillings
                              per Tonne kosten. Dazu kommt noch der Vortheil, daß
                              nach der Verbrennung kaum etwas Asche und keine Schlaken bleiben; daß sich
                              waͤhrend derselben nur wenig weißer Rauch entwikelt, und daß das
                              Schuͤren um Vieles leichter ist. Auf einigen Eisenbahnen, namentlich auf
                              jener der Eastern-Counties, will man auch die Locomotiven mit Vortheil mit
                              den aus diesem Brennstoffe erzeugten Kohks geheizt haben.
                           
                        
                           Ueber den Bakofen des Hrn. Jametel und die Gebäke der Brüder Mouchot in Paris.
                           Hr. Payen gab in einem Berichte, den er der Société d'encouragement uͤber den
                              von Hrn. Jametel erfundenen Bakofen (Four aérotherme genannt), erstattete, folgende
                              Darstellung der Vortheile dieser Erfindung. „Der neue Bakofen
                                 erfuͤllt vollkommen die Bedingungen einer zwekgemaͤßen,
                                 continuirlichen und methodischen Heizung, welche man so lange vergeblich
                                 erstrebte, und bildet daher eines der Hauptelemente, auf denen die
                                 Foͤrderung der Baͤkerei beruht. Um diesen Zwek vollkommen zu
                                 erreichen, mußten jedoch auch noch viele andere Elemente wohl erwogen werden.
                                 Den HHrn. Mouchot, die sich lange Zeit hiemit
                                 beschaͤftigten, ist es nach 10jaͤhrigen und mit groͤßter
                                 Sorgfalt gefuͤhrten Versuchen gelungen, diesen Zwek zu erreichen, und die
                                 Brodfabrication mit den am weitesten gediehenen Industriezweigen auf gleiche
                                 Hoͤhe zu bringen. Die Hauptvortheile der neuen Verbesserungen sind kurz
                                 folgende: die Aufgabe, das Kneten auf mechanischem Wege zu bewerkstelligen, ist
                                 auf eine eben so einfache als unerwartete Weise geloͤst. Das fuͤr
                                 die Baͤker so ungesunde Kneten muß einer dem Koͤrper
                                 zutraͤglichen und wenig ermuͤdenden Arbeit Plaz machen. Es kann
                                 keine Coalition unter den Arbeitern mehr eintreten, und allen durch
                                 Unachtsamkeit oder boͤsen Willen derselben bedingten Unannehmlichkeiten
                                 ist vorgebeugt. Das Baken des Brodes wird nicht bloß viel sicherer, sondern auch
                                 bedeutend wohlfeiler, indem dazu nicht mehr jenes kostspielige Brennmaterial
                                 genommen werden muß, wie bisher. Das ganze Baͤkergeschaͤft wird
                                 endlich ein weit reinlicheres, und man erhaͤlt ein Brod, welches durch
                                 und durch und in allen seinen Theilen von groͤßter
                                 Gleichmaͤßigkeit ist. Wenn die Commission fuͤr die verdienstvollen
                                 Erfinder von Seite der Gesellschaft Auszeichnungen verlangt, so geschieht dieß
                                 nicht bloß um ihnen einen Beweis der Anerkennung ihrer Leistungen zu geben,
                                 sondern auch, um den
                                 Ausspruch der Gesellschaft in dieser Sache zu veroͤffentlichen; um
                                 dadurch zur Besiegung alter eingewurzelter Vorurtheile beizutragen, und um
                                 endlich die allgemeine Zustimmung zu Verbesserungen, die alle
                                 wuͤnschenswerthen Bedingungen in sich vereinen, zu erzwingen.“
                              Die Gesellschaft ertheilte hienach sowohl Hrn. Jametel,
                              als den Bruͤdern Mouchot ihre goldene Medaille.
                              Den Bakofen des ersteren findet man im polytechn. Journal Bd. LXVI. S. 208 beschrieben; man vergleiche
                              uͤbrigens auch noch Bd. LXI S. 481, LVI. S. 475 und LV. S. 320.
                           
                        
                           Ueber die Fabrication von Stärkmehlzuker in Frankreich.
                           Der geringe Alkoholgehalt vieler unserer Weine, sagt Hr. Payen in einem der Société
                                 d'encouragement erstatteten Berichte, ist eine der Hauptursachen ihres
                              geringen Werthes und ihrer geringen Haltbarkeit. Die Mittel, wodurch diesem Uebel
                              gesteuert werden kann, sind fuͤr die Gegenden, in denen leichte Weine gezogen
                              werden, von hoͤchster Wichtigkeit, besonders in feuchten, der Zeitigung der
                              Trauben nicht sehr guͤnstigen Jahren. Unsere besten Oenologen sind
                              daruͤber einig, daß man unter diesen Umstaͤnden dem Moste zukerhaltige
                              Stoffe zusezen muͤsse. Die Aufgabe war nur, einen solchen Stoff zu ermitteln,
                              welcher wohlfeil und sowohl auf rothe als weiße Weine anwendbar ist. Diesen Stoff
                              bietet der schoͤne feste, weiße Staͤrkzuker, den die Fabrik der HHrn.
                              Labiche und Tugot in Rueil
                              von vorzuͤglicher Guͤte liefert, und zwar in einer Menge, die sich
                              dermalen schon jaͤhrlich auf das ungeheure Quantum von 1,200,000 Kilogr.
                              belaͤuft. Alles verspricht dieser Fabrik und der in ihr betriebenen
                              Fabrikation im Allgemeinen einen noch weit groͤßeren Aufschwung, woraus
                              nothwendig ein groͤßerer Bedarf an Kartoffeln und hiemit eine
                              guͤnstige Ruͤkwirkung auf den Akerbau erfolgen muß. Die Gesellschaft
                              ertheilte den Fabrikbesizern in Anerkennung ihrer Verdienste ihre Medaille aus
                              Platin, und dem Director der Fabrik, Hrn. Bussy, ihre
                              silberne Medaille. (Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Jun. 1839, S. 219.)
                           
                        
                           Ueber die Verwandlung des Zukers in Milchsäure.
                           Hr. Frémy, schreibt Hr. Gay-Lussac unterm 1. Julius an die Akademie in Paris, hat
                              kuͤrzlich der Akademie angezeigt, daß er den Zuker in Milchsaͤure
                              verwandelte, indem er ihn mit der Haut eines Kalbsmagens in Beruͤhrung
                              brachte. Ich bin weit entfernt, dieß in Zweifel zu ziehen; ich gebe es vielmehr gern
                              zu. Doch muß ich bemerken, daß sich die Sache von zwei Gesichtspunkten aus
                              betrachten laͤßt. So wie sie Hr. Frémy
                              darstellte, scheint derselbe hierin eine rein organische Wirkung zu sehen,
                              waͤhrend die Umwandlung eben so gut auch auf rein chemischem Wege von Statten
                              gehen konnte. Die Milchsaͤure wird bekanntlich haͤufig erzeugt, wenn
                              eine thierische Substanz mit einer vegetabilischen in Beruͤhrung kommt; ich
                              selbst hatte Gelegenheit, mich bei meinen Arbeiten zu uͤberzeugen, daß Zuker
                              und andere vegetabilische Producte, wenn ich sie mit thierischen Stoffen in
                              Beruͤhrung brachte, nicht bloß Milchsaͤure erzeugten, sondern auch
                              fuͤr einige Zeit wenigstens die Faͤulniß verhinderten, so daß sie zur
                              Aufbewahrung solcher thierischer Stoffe benuzt werden konnten. Ich bin
                              uͤbrigens, wiederholt gesagt, weit entfernt, die schoͤne Beobachtung
                              des Hrn. Frémy entkraͤften zu wollen, und
                              beschraͤnke mich daher lediglich auf die Bemerkung, daß die
                              Milchsaͤure sehr leicht erzeugt wird, wenn man Zuker mit einer großen Menge
                              organischer stikstoffhaltiger Stoffe in Beruͤhrung bringt, und zwar
                              namentlich, wenn dieß bei einer Temperatur von 30 bis 40° C. geschieht.
                              – Hr. Frémy bemerkte hiezu in einer
                              spaͤtern Mittheilung, daß der Mannastoff, der Milchzuker, das Dextrin und
                              andere derlei Substanzen bei einer Temperatur von 40° C. und in
                              Beruͤhrung mit einer thierischen Haut gleichfalls in Milchsaͤure oder
                              in eine Modification derselben umgewandelt werden, wobei sich weder faulige Gase,
                              noch eine schleimige Substanz entwikeln. Er glaubt wie Pelouze bei seinen Versuchen uͤber die schleimige Waͤhrung
                              beobachtet zu haben, daß sich der Zuker zuerst in Mannastoff und dieser dann in
                              Milchsaͤure verwandle. Ferner fand er, daß citronen-,
                              Weinstein- und aͤpfelsaures Kali und Natron sich unter Einwirkung der
                              thierischen Haͤute sehr rasch in kohlensaure Salze verwandeln. Durch diese
                              zersezende Kraft, deren Wirkung sich auf alle organischen Stoffe zu erstreken
                              scheint, duͤrften seiner Ansicht nach manche Erscheinungen im Gebiete der
                              thierischen und vegetabilischen Physiologie ihre Erklaͤrung finden.