| Titel: | Ueber eine Vorrichtung, welche anstatt der an den Eisenbahnen gebräuchlichen Drehscheibe dienen kann. Von Hrn. F. B. Holcomb in Washington. | 
| Fundstelle: | Band 74, Jahrgang 1839, Nr. XXXIII., S. 167 | 
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                        XXXIII.
                        Ueber eine Vorrichtung, welche anstatt der an den
                           Eisenbahnen gebraͤuchlichen Drehscheibe dienen kann. Von Hrn. F. B. Holcomb in
                           Washington.
                        Aus dem American Railroad Journal im Civil Engineers and Architects
                                 Journal. Jun. 1839, S. 202.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Holcomb's Vorrichtung fuͤr Eisenbahnen.
                        
                     
                        
                           Die Einwendungen, welche man gegen das Rükwärtslaufen der Locomotiven oder gegen jene
                              Art von Lauf, bei der sich die Treibräder vorne befinden, machte, veranlaßten mich
                              zum Nachdenken darüber, wie sich wohl die Locomotiven und die dazu gehörigen Züge
                              auf eine zwekmäßigere Weise, als mit Hülfe der gewöhnlichen Drehscheibe, auf der nur
                              ein oder zwei Wagen auf einmal umgekehrt werden können, umkehren ließen. Da ich eine
                              diesem Zweke entsprechende Methode ausfindig gemacht zu haben glaube, so erlaube ich
                              mir dieselbe zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.
                           Daß die Locomotiven rükwärts nicht eben so gut laufen, wie vorwärts, wird mir, wie
                              ich denke, Jedermann zugestehen; mir wenigstens ist es durch die Beobachtungen,
                              welche ich an einer Bahn anstellte, bis zur Evidenz erwiesen, daß die Räder in
                              diesem Falle leichter von den Schienen abgehen, und daß die Abnuzung der Treibräder
                              weit größer ist.
                           Man wird, wie ich meine, die von mir vorgeschlagene Methode einfach und wirksam
                              finden. Die dadurch bedingte Ersparniß an Zeit und Arbeit ist bedeutend, und
                              zugleich wird dadurch auch der Zwek von Ausweichpläzen an den Wasserstationen
                              erfüllt.
                           Die in Fig. 31
                              ersichtliche Zeichnung gibt eine klare Vorstellung von derselben. Man denke sich
                              nämlich eine auf gewöhnliche Weise gelegte Bahn, welche an den Kreuzungsstellen mit
                              Curven ausgestattet ist. Wenn sich nun bei A eine
                              Locomotive mit dem ihr angehängten Wagenzuge befindet, so wird sich dieselbe durch
                              den Bogen B, welcher den vierten Theil eines Kreises
                              bildet, bewegen, und bei C, wo die Bahn 150 bis 200 Fuß
                              weit oder auch noch weiter gerade fortgeführt ist, zum Stillstehen kommen. Läßt man
                              hierauf die Locomotive nach Rükwärts durch den Bogen D,
                                 E laufen, bis sie in die Fortsezung F der
                              Hauptbahn gelangt, so wird die Locomotive mit dem ganzen Wagenzuge eine vollkommene
                              Umkehrung erlitten haben.
                           Daß bei diesem Systeme mehr Raum erforderlich ist, ist allerdings richtig; allein für
                              die Bogen ist ein Radius von 400 F. hinreichend, und wenn man bei C die Bahn 150 Fuß weit gerade auslaufen läßt, so wird
                              die ganze Entfernung von der Hauptbahn doch nur 550 Fuß betragen.
                           
                        
                     
                  
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