| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. XVI., S. 71 | 
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                        XVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 31. Okt. bis 26. November 1839 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Stephen George
                                    Dordoy, Chemiker in Blackman Street, Borough: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Gallerte und Leim. Dd. 31. Okt. 1839.
                              
                           
                              Dem David Greenwood
                                 und William
                                    Pickering in Liverpool: auf Verbesserungen
                                 an den Maschinen zur Krafterzeugung. Dd. 2. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Samuel Morand in
                                 Manchester: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
                                 Ausspannen oder Streken der Gewebe. Dd. 2. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Theobald Wahl,
                                 Ingenieur im George Yard, Lombard Street: auf
                                 Verbesserungen an den Kesseln fuͤr Dampfwagen und stehende
                                 Dampfmaschinen. Dd. 2. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Alexander Angus
                                    Croll, Chemiker in Greenwich: auf
                                 Verbesserungen in der Gasfabrication und in dem Verfahren die Producte seiner
                                 Reinigung nuzbar zu machen. Dd. 2. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem John Cutten in
                                 Margate: auf Verbesserungen an Gartentoͤpfen.
                                 Dd. 2 Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem William Hannis
                                    Taylor Esq. in Bridge Street, Blackfriars:
                                 auf ein verbessertes Verfahren durch Elektromagnetismus Triebkraft zu gewinnen.
                                 Dd. 2. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem Frederick Augustus
                                    Glover in Charlton bei Dover: auf ein
                                 verbessertes Instrument zum Winkelmessen. Dd. 2. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Henry Vanner
                                    Cocks, Eisengießer bei Birmingham: auf
                                 Verbesserungen an Stubenoͤsen. Dd. 2. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Henry Crosley,
                                 Civilingenieur im Hooper Square, Leman Street: auf eine
                                 verbesserte Batterie oder eine Anordnung von Apparaten zur Zukerfabrication. Dd. 7. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem James Murdoch in
                                 Great Cambridge Street, Hackney Road: auf Verbesserungen
                                 an den Dampfmaschinen fuͤr die Schifffahrt. Dd. 7. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Thomas Yates,
                                 Fabrikant in Bolton-le-moors; auf
                                 Verbesserungen an den mechanischen Webestuͤhlen. Dd. 7. Nov. 1839.
                              
                           
                           
                              Dem George Hanson in
                                 Huddersfield: auf Verbesserungen in der Einrichtung
                                 der Haͤhne zum Abziehen von Fluͤssigkeiten. Dd. 7. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Thomas
                                    Whiteley und John Whiteley, Spizenfabrikanten in
                                 Stappleford, Nottingham: auf Verbesserungen an der
                                 Zettelmaschinerie. Dd. 7. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem John Thomas Lamy
                                    Goddard in Christopher Street, Finsbury Square: auf Verbesserungen an den mechanischen
                                 Webestuͤhlen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem John Jones am
                                 Westfield Place, Sheffield: auf ein verbessertes
                                 Tischmesser. Dd. 7. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Edmond Moody in
                                 Maiden Bradley, Witts: auf eine verbesserte
                                 Maschinerie, um die gelben Ruͤben, Kartoffeln und andere Wurzeln als
                                 Futter fuͤr Thiere zuzubereiten. Dd. 7. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Thomas Edmondson
                                 in Manchester: auf Verbesserungen an Buchdrukerpressen.
                                 Dd. 9. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem James White,
                                 Ingenieur in Lambeth: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie, um den Thon zu Ziegeln und Baksteinen zu formen.
                                 Dd. 12. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem William
                                    Chesterman, Ingenieur in Burford, Oxford:
                                 auf Verbesserungen an Stubenoͤfen Dd. 12. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Mooses Poole im
                                 Lincolns Inn, London: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Naͤgeln, Bolzen etc. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 12. Nov. 1839.
                              
                           
                              Demselben: auf
                                 Verbesserungen an Webestuͤhlen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 12. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem William Wiseman,
                                 Kaufmann im George Yard, Lombard Street: auf
                                 Verbesserungen in der Alaunfabrication. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 16. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem John Burn Smith
                                 in Salford bei Manchester: auf Verbesserungen an den
                                 Maschinen zum Vorbereiten, Vorspinnen, Spinnen und Zwirnen der Baumwolle und
                                 anderer Faserstoffe. Dd. 16. Nov 1839.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 Patentagent im Chancery Lane: auf eine Entdekung, wodurch gewisse vegetabilische
                                 Faserstoffe anstatt des Flachses, Hanfes, der Baumwolle etc. zur Fabrication von
                                 Papier, Garn und Geweben brauchbar gemacht werden koͤnnen. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt Dd. 19. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Francis Worrell
                                    Stevens in Chigwell, Essex: auf
                                 Verbesserungen an den Apparaten zum Forttreiben der Boote und anderer Fahrzeuge.
                                 Dd. 19. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem John Parsons in
                                 der Stag Tavern, Fulham Road: auf sein Verfahren das
                                 Rauchen der Schornsteine zu verhuͤten oder demselben abzuhelfen. Dd. 21. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem Robert Hawthorn
                                 und William
                                    Hawthorn, Civilingenieurs in
                                 Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen
                                 an den Locomotiv- und anderen Dampfkesseln; sie beziehen sich auf die
                                 Kessel selbst und das Fortleiten des Dampfes von diesen zu den Cylindern. Dd. 21. Nov
                                    1839.
                              
                           
                              Dem John Faram in
                                 Middlewich, Chester: auf eine verbesserte
                                 Construction der Ausweichstellen bei Eisenbahnen. Dd. 21. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Pierre Auguste
                                    Ducote im St. Martin's Lane: auf Verbesserungen im Bedruken des
                                 Porzellans, der Toͤpferwaaren, des Papiers, der Gewebe, des Leders etc.
                                 Dd. 21. Nov.
                                    1839.
                              
                           
                              Dem William Danbury
                                    Holmes, Civilingenieur im Lambeth Square,
                                 Surrey: auf Verbesserungen in der Construction eiserner Schiffe und Boote. Dd. 23. Nov
                                    1839.
                              
                           
                              Dem John Hunt,
                                 Ingenieur in Greenwich: auf eine verbesserte Methode
                                 Schiffe fortzutreiben und zu steuern. Dd. 23. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Richard Hornsley
                                 in Spittlegate, Lincoln: auf eine verbesserte
                                 Saͤemaschine. Dd. 25. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem John Sutton in
                                 John Street, Lambeth, Surrey: auf ein verbessertes
                                 Verfahren Triebkraft zu gewinnen. Dd. 25. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem James Craig in
                                 Edinburgh: auf eine Verbesserung an der Maschine zur
                                 Fabrication des endlosen Papiers. Dd. 25. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem Arthur Collen in
                                 Stoke-by-Nayland, Suffolk: auf
                                 Verbesserungen an Pumpen. Dd. 25. Nov. 1839.
                              
                           
                           
                              Dem James Matley in
                                 Manchester: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
                                 Zurichten der baumwollenen Lampendochte. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 25. Nov. 1839.
                              
                           
                              Dem George Rennie,
                                 Civilingenieuer in Holland Street, Blackfriars: auf
                                 verbesserte Methoden Boote und Schiffe fortzutreiben. Dd. 26 Nov. 1839.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Decbr. 1839, S. 372.)
                              
                           
                        
                           Preisaufgabe auf Funkenabhalter für Dampfwagen.
                           Fuͤr die Jahre 1838–39 ist von dem Verein zur Befoͤrderung des
                              Gewerbfleißes in Preußen die silberne Denkmuͤnze und noch außerdem 500 Thlr.
                              fuͤr denjenigen ausgesezt, welcher eine Einrichtung an Dampfmaschinenwagen
                              angibt, durch welche das Umherstreuen von gluͤhenden Schlaken und Funken
                              durch den Rost und aus dem Schornsteine, die den transportirten Wagen, den
                              mitfahrenden Personen, oder den in der Naͤhe der Eisenbahn befindlichen
                              feuerfangenden Gegenstaͤnden nachtheilig werden koͤnnten,
                              verhuͤtet wird, ohne dadurch die Betriebskraft der Maschine, unter
                              uͤbrigens gleichen Umstaͤnden, zu beeintraͤchtigen. – Es
                              wird dabei bemerkt: seitdem die Dampfwagen auf den Eisenbahnen mit einer sehr
                              bedeutenden Geschwindigkeit angewendet werden, hat man zur Vergroͤßerung der
                              Wirksamkeit dieser Maschinen darauf Bedacht nehmen muͤssen, die
                              Dampferzeugung und zu diesem Zweke wiederum die Verbrennung des Feuermaterials zu
                              befoͤrdern. Da nun leztere am sichersten durch Verstaͤrkung des
                              Luftzuges erreicht ward, der auf dem kuͤrzesten Wege entstand, wenn man den
                              Rost von Unten ganz frei ließ, um den Zutritt der Luft zu den Brennmaterialien zu
                              erleichtern, so ist daraus der doppelte Uebelstand hervorgegangen, einerseits, daß
                              die gluͤhenden Kohlen durch die Roststaͤbe frei auf die Bahn fallen,
                              von wo sie durch den Wind noch gluͤhend in der Umgegend verbreitet werden
                              koͤnnen, andererseits daß der starke Zug die gluͤhenden
                              Kohlentheilchen und Funken oben durch den Schornstein treibt und von hier aus auf
                              feuerfangende Gegenstaͤnde wirft. Dadurch sind Waaren auf dem vom Dampfwagen
                              bewegten Wagenzuge entzuͤndet, Kleidungsstuͤke der mitfahrenden
                              Personen vielfach versengt worden, ja sogar nahe gelegene duͤrre Moos-
                              und reife Getreidefelder in Brand gerathen. Um diesen Gefahren zu begegnen, haben
                              zwar schon C. Jones von Portsmouth in Virginien, W. S.
                              Curtis in Deptford und W. Schultz in Philadelphia verschiedene Vorschlaͤge gemacht, auch hat
                              das englische Oberhaus nicht nur durch eine Commission die
                              Feuergefaͤhrlichkeit der Dampfwagen fuͤr die durchschnittenen Gegenden
                              und besonders die in der Naͤhe der Bahnen befindlichen Gebaͤude
                              pruͤfen, sondern auch uͤber die Zwekmaͤßigkeit mehrerer, zur
                              Verhuͤtung dieser Gefahr bekannt gewordenen Vorrichtungen, Maͤnner wie
                              Rennte, D. Lardner, R. Stephenson, Ch. J. Blund, J.
                              U. Rastrick und H. Carle
                              vernehmen lassen (siehe Mech. Magaz., No. 671, 680, 683 und 695, in Dingler's Journal Bd. LXI. S. 245;
                              Bd. LXII. S. 109 und 448, und Bd. LXIII. S. 321). Allein wenn auch von einigen Vorrichtungen
                              angefuͤhrt wird, daß seit ihrer Anwendung keine Hauptbeschaͤdigungen
                              mehr vorgekommen seyn sollen, so scheint es doch, daß bisher keine angegeben wurde,
                              welche nicht nur dem fraglichen Zweke vollkommen entspricht, sondern auch den
                              Leistungen der Maschinen keinen Eintrag thut. (Verhandl. des preuß. Gewerbevereins
                              1839, S. 31.)
                           
                        
                           Weitere Berichte über das Dampfschiff Archimedes.
                           Wir haben bereits im polytechn. Journale Bd. LXXIII
                                 S. 396 berichtet, daß das Dampfschiff Archimedes, welches zwei Maschinen
                              zu je 45 Pferdekraͤften aus der Fabrik der HHrn. Rennie hatte, und statt der Ruderraͤder mit dem Smith'schen Schraubentreiber ausgestattet worden war, am
                              Anfange des Sommers 1839 probirt wurde; daß aber die Versuche durch das Bersten des
                              einen der Kessel eine Unterbrechung erlitten. Man hat nun seither die Kessel durch
                              neue ersezt, und auch an dem Schraubentreiber, der fruͤher aus einer einzigen
                              Windung von 7 Fuß Durchmesser und 8 Fuß Hoͤhe bestand, einige Modificationen
                              angebracht. Lezterer besteht naͤmlich dermalen aus zwei halben
                              Schraubenwindungen von 5 Fuß 9 Zoll Durchmesser und 8 Fuß Hoͤhe, welche
                              einander diametral gegenuͤber an der Treibwelle so angebracht sind, daß sie
                              nur einen Raum von 5 Fuß
                              in der Laͤnge des Schiffes einnehmen. Nachdem diese Abaͤnderungen
                              getroffen worden stellte man im Oktober 1839 eine Probefahrt zwischen London und
                              Gravesend an. Die Streke von 28 bis 30 engl. Meilen ward bei guͤnstigem Winde
                              und guͤnstiger Fluth in 2 Stunden zuruͤkgelegt. Da Alles
                              guͤnstig war, so laͤßt sich aus dieser Leistung noch kein sicheres
                              Resultat ziehen; doch bestimmte man die mittlere Geschwindigkeit des Fahrzeuges mit
                              der Fluth und gegen dieselbe. Das Resultat war folgendes:
                           
                              
                                 Zeit zum Durchfahren einer engl. Meile mit
                                    der Fluth
                                 4 Min. 32 Sec.
                                 
                              
                                 Zahl der Umlaͤufe der Treibwelle in
                                    einer Minute
                                 22
                                 
                              
                                 Die Geschwindigkeit betrug daher in der
                                    Zeitstunde
                                 13,2 engl. Meil.
                                 
                              
                                 Zeit zum Durchfahren einer engl. Meile
                                    gegen die Fluth
                                 9 Min.   5 Sec.
                                 
                              
                                 Zahl der Umlaͤufe der Treibwelle in
                                    einer Minute
                                 23
                                 
                              
                                 Die Geschwindigkeit betrug daher in der
                                    Zeitstunde
                                 6,6   engl. Meil.
                                 
                              
                                 Die mittlere Geschwindigkeit war
                                    demnach
                                 9,9   engl. Meil.
                                 
                              
                           Die Treibwelle machte im mittleren Durchschnitte 22 1/2 Umlaͤufe in der
                              Minute; dieß gibt also multiplicirt mit 5 1/3, d.h. mit der Vermehrungskraft des
                              Raͤderwerkes, welches die Bewegung von der Treibwelle an den Treiber
                              fortpflanzt, 120 als die Zahl der Umlaͤufe, welche die Schraube in jeder
                              Minute macht. Wenn sich die Schraube durch einen festen Koͤrper bewegen
                              wuͤrde, so wuͤrde sie sich bei jedem Umlaufe um die Laͤnge
                              ihres Ganges oder um 1200 Fuß in der Minute vorwaͤrts bewegen, was 13,6 engl.
                              Meilen in der Zeitstunde gibt. Da jedoch das Schiff und mithin auch die Schraube
                              sich nur um 9,9 engl. Meil. in der Zeitstunde vorwaͤrts bewegte, so mußte die
                              Schraube in jeder Zeitstunde um 3,7 engl. Meilen in der Richtung ihrer Spindel
                              zuruͤkgewichen seyn. Die beim Treiben des Schiffes wirklich zu Nuzen
                              gebrachte Kraft betrug daher 72,7 Proc., und die uͤbrigen 27,3 Proc. wurden
                              auf Erzielung des noͤthigen Widerstandes gegen den Treibapparat verwendet.
                              (Civil Eng. and Archit. Journ. November 1839, S.
                              443.)
                           
                        
                           Ueber das beste Verhältniß zwischen der Kraft und der
                              Tonnenzahl der Dampfschiffe
                           hielt Hr. Scott Russell vor der British Association in Birmingham einen Vortrag, aus dem
                              das Athenacum Nachstehendes mittheilt. „Die
                                 meisten Dampfboot-Eigenthuͤmer machten sich zur Regel, eine im
                                 Verhaͤltnisse zur Tonnenlast geringe Kraft anzuwenden; nur wo es sich
                                 hauptsaͤchlich um große Geschwindigkeit handelte, nahm man mit einem
                                 großen Aufwande an Brennmaterial, der mit der Zunahme der Geschwindigkeit nicht
                                 im Verhaͤltnisse stand, zu einem hoͤhern Kraftverhaͤltnisse
                                 seine Zuflucht; d.h. man wendete hohe Kraͤfte und eine große Menge
                                 Brennmaterial auf und erzielte dadurch nur eine geringe Zunahme an
                                 Geschwindigkeit. Hienach mußte nothwendig die Anwendung geringerer
                                 Kraͤfte und geringerer Geschwindigkeiten in finanzieller Hinsicht als das
                                 Vortheilhafteste erscheinen. Dieser Schluß hat sich jedoch keineswegs
                                 bewaͤhrt; denn eine Untersuchung der Buͤcher mehrerer Compagnien
                                 in Hinsicht auf den Verbrauch an Brennmaterial hat dargethan, daß die Anwendung
                                 hoher Kraͤfte und großer Geschwindigkeiten oͤkonomischer ist, als
                                 jene geringer Kraͤfte. Hr. Russel schrieb dieß
                                 dem von ihm bezuͤglich auf die Wellen aufgestellten Principe zu, und
                                 gelangte, indem er den Gegenstand einer hoͤchst sorgfaͤltigen
                                 Pruͤfung unterstellte, zu einem Resultate, welches ihm eben so neu als
                                 merkwuͤrdig schien. Das Princip desselben ist, daß es bei der Fahrt eines
                                 Dampfschiffes auf offener See, auf der dasselbe Gegenwinden ausgesezt ist, eine
                                 gewisse Hoͤhe der Geschwindigkeit und des Kraftaufwandes gibt, welche mit
                                 einem geringeren Aufwande an Brennmaterial erzielt werden kann, als eine
                                 geringere Geschwindigkeit mit geringerer Kraft. Hr. Russel hat dieß fuͤr ein Schiff arithmetisch bestimmt, und
                                 hienach eine Formel construirt, nach der die Berechnung auch fuͤr andere
                                 Faͤlle geschehen kann.
                              
                           Schoͤnes Wetter. 1200 Tonnen, 400
                              Pferdekraͤfte, 9 Meilen in der Zeitstunde, 216 Meilen des Tages, eine Tonne
                              Steinkohlen per Stunde, 2160 Meilen in 10 Tagen, 240
                              Tonnen Steinkohlen.
                           1200 Tonnen, 500 Pferdekraͤfte, 10 Meilen in der Zeitstunde, 240 Meilen des
                              Tages, 1 1/4 Tonnen Steinkohlen per Stunde; 2160 Meilen
                              in 9 Tagen, 370 Tonnen Steinkohlen.
                           
                           Schlechtes Wetter. 1200 Tonnen, 400 Pferdekraͤfte,
                              5 Meilen in der Zeitstunde, 120 Meilen des Tages, eine Tonne Steinkohlen per Stunde; 2160 Meilen in 18 Tagen; 436 Tonnen
                              Steinkohlen.
                           1200 Tonnen, 500 Pferdekraͤfte, 6 3/4 Meilen in der Zeitstunde; 162 Meil. des
                              Tages, 1 1/4 Tonnen Steinkohlen per Stunde; 2160 Meilen
                              in 13 1/5 Tagen, 395 Tonnen Steinkohlen.
                           Allgemeine Formel. Es sey v
                              die Geschwindigkeit eines bestimmten Dampfschiffes bei gutem Wetter; v' die Geschwindigkeit desselben Schiffes bei schlechtem
                              Wetter; v'' ein Schiff von hoͤherer Kraft bei
                              schoͤnem, und v''' dasselbe Schiff bei schlechtem
                              Wetter; p die Kraft des ersteren und p' jene des lezteren Schiffes, so ist
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 75, S. 75
                              
                           im Falle der Aufwand gleich ist, wonach man leicht berechnen
                              kann, welches das hoͤchste Kraftverhaͤltniß ist, bei dem sich ein
                              Vortheil in Hinsicht auf den Verbrauch an Brennmaterial ergibt. – Dieses
                              Princip gilt uͤbrigens nur fuͤr laͤngere Seereisen; denn da wo
                              das Schiff keinen laͤnger andauernden unguͤnstigen
                              Witterungseinfluͤssen ausgesezt ist, wuͤrde ein groͤßerer
                              Aufwand an Kraft nothwendig nur groͤßere Kosten nach sich ziehen.
                           
                        
                           Sonderbare Methode Schiffe länger zu machen.
                           Man hat im vergangenen Herbste auf der Werfte in Chatham mit dem Dampfboote Gleaner
                              eine bisher noch nicht erhoͤrte Operation vorgenommen, um ihm eine
                              groͤßere Laͤnge zu geben. Man saͤgte dasselbe naͤmlich
                              in einer den dritten Theil seiner Laͤnge betragenden Entfernung von dem
                              Hintertheile des Schiffes entzwei, legte von dem vorderen Theile aus eine Art
                              Eisenbahn, und entfernte auf dieser mit Huͤlfe von Spillen und anderen
                              Vorrichtungen in 5 Minuten den vorderen Theil um 18 Fuß von dem Hinteren. Die beiden
                              getrennten Theile wurden sodann durch ein zwischen sie hinein gezimmertes
                              Zwischenstuͤk wieder mit einander verbunden! (Civil
                                 Engineers and Architects Journal. Okt. 1839, S. 395.)
                           
                        
                           Eine neue Steuerung der Ventile an den Locomotiven.
                           Die HHrn. Peel, Williams und Peel an den Soho-Eisenwerken, welche sich in neuerer Zeit
                              gleichfalls auf den Bau von Locomotiven verlegten, haben der
                              Liverpool-Manchester-Eisenbahn kuͤrzlich ihre erste Maschine
                              abgeliefert. Dieselbe gleicht im Allgemeinen in ihrer Form sowohl als in ihrer
                              Einrichtung den bereits an dieser Bahn gebraͤuchlichen Maschinen,
                              unterscheidet sich aber durch die Art und Weise, auf welche ihre Ventile in Bewegung
                              gesezt werden. Es sind naͤmlich keine Excentrica an ihr vorhanden, sondern an
                              ihrer Stelle sind an der Kurbelwelle zwei Stirnraͤder angebracht, welche zwei
                              andere Raͤder von gleichem Durchmesser treiben. Diese lezteren befinden sich
                              unmittelbar uͤber ersteren und laufen in einem Rahmen, der von der
                              Kurbelwelle getragen wird, so daß die Entfernung zwischen ihren Mittelpunkten immer
                              ein und dieselbe bleibt, und durch die Bewegung der Maschine auf ihren Federn keine
                              Veraͤnderung erleidet. Diese Raͤder sind an einer kurzen Welle, an
                              deren beiden Enden sich ein kleiner Krummzapfen befindet, aufgezogen, und diese
                              Krummzapfen dienen zur Bewegung einer Verbindungsstange, die an der Ventilspindel
                              angebracht ist. – An dem zum Umkehren der Bewegung dienenden Hebe! haben die
                              genannten Mechaniker gleichfalls eine Verbesserung angebracht, welche von Nuzen zu
                              seyn scheint. – Die mit der neuen Maschine angestellten Probefahrten sielen
                              gut aus, denn sie traf jedesmal vor der bestimmten Zeit ein. (Civil Eng. and Arch. Journal. Novbr. 1839.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Farbholz-Schneidmaschine des Hrn. de Vallery.
                           Hr. Bussy erstattete der Société d'Encouragement im Namen der fuͤr die
                              chemischen Kuͤnste niedergesezten Commission einen Bericht uͤber die
                              im polyt. Journal Bd. LXXIV. S. 408
                              beschriebene und abgebildete Maschine, aus dem wir zur Ergaͤnzung
                              Nachstehendes beifuͤgen.
                           Die Maschine des Hrn. de Vallery wirkt nicht durch
                              Zermalmung, sondern nach Art einer Sage, und indem sie das Holz senkrecht gegen
                              dessen Fasern angreift. Sie liefert daher ein vollkommen gleichfoͤrmiges
                              Pulver, welches mit den nach den bisherigen Methoden gemahlenen Farbhoͤlzern
                              verglichen, folgende Unterschiede bemerken laͤßt. Unter dem Mikroskope
                              untersucht, scheint dasselbe naͤmlich aus ziemlich regelmaͤßigen
                              Bruchstuͤken zu bestehen, und auf der durch das Schneidgeraͤth
                              hervorgebrachten Schnittflaͤche bemerkt man eine Menge Zellen, in denen der
                              Faͤrbestoff enthalten ist, und welche senkrecht gegen ihre
                              Laͤngenachse durchschnitten sind. Die gewoͤhnlichen Pulver dagegen
                              sind sehr unregelmaͤßig und bestehen aus laͤnglichen Fasern von sehr
                              verschiedener Dike, an denen die Zellen weit weniger bloß gelegt und
                              gewoͤhnlich nach deren Laͤngenachse, d.h. nach der Laͤnge der
                              Fasern zerrissen sind. Hieraus geht hervor, daß sich der Faͤrbestoff aus
                              ersterem Pulver weit vollkommener ausziehen lassen muß, als aus lezterem, und zwar
                              mit Ersparniß an Zeit, Material und Arbeitslohn. Ferner kommt zu bemerken, daß die
                              Holzstuͤkchen, aus denen das neue Pulver besteht, bei der ihnen
                              eigenthuͤmlichen Form beim Waschen leicht von der Wolle und den Zeugen, auf
                              welche sie sich ablagerten, loslassen, was von sehr großem Vortheile ist. Es wird
                              naͤmlich hiedurch moͤglich, direct aus dem Bade, in dem sich das Holz
                              befindet, zu faͤrben, was bei den gewoͤhnlichen Pulvern, deren Fasern
                              sich so fest in die Wolle oder die Zeuge hineinschieben, daß sie auch durch das
                              sorgfaͤltigste Auswaschen nicht mehr vollkommen beseitigt werden
                              koͤnnen, nicht angeht.
                           Die Vorzuͤge der nach der neuen Methode gemahlenen Farbhoͤlzer fanden
                              von Seiten der Faͤrber auch bereits eine solche Wuͤrdigung, daß die
                              Anstalt des Hrn. de Vallery, obwohl sie erst seit ein
                              Paar Jahren im Gang ist, doch schon jezt an die Fabrikanten des Departements der
                              unteren Seine allein jaͤhrlich 3 Mill. Kilogramme ihrer Producte liefert. Es
                              hat sich nicht bloß der Verbrauch dieser Pulver allgemeiner verbreitet, sondern man
                              kann, was von weit groͤßerer Wichtigkeit ist, bei der außerordentlichen
                              Feinheit derselben mehrere Farbhoͤlzer, die sich bisher nicht fuͤr den
                              Faͤrber eigneten, zum Faͤrben benuͤzen. Dazu gehoͤrt
                              namentlich das rothe Sandelholz, welches seinen
                                 Faͤrbestoff nur aͤußerst schwer abgibt, und deßhalb bisher
                              noch nicht zum Faͤrben verwendet ward. Es gehen naͤmlich dermalen
                              schon bedeutende Mengen Sandelholzpulver nach Elbeuf und in andere Fabriken, wo es
                              hauptsaͤchlich verwendet wird, um den Grund fuͤr die
                              kuͤpenblauen Tuͤcher zu geben. Ja an ein einziges Haus zu Elbeuf
                              wurden bis zu 25,000 Kilogr. dieses Pulvers geliefert. Alles dieß wird durch die
                              vorliegenden Zeugnisse mehrerer Fabrikanten bestaͤtiget, und mehrere dieser
                              lezteren stehen auch bereits mit Hrn. de Vallery
                              uͤber Errichtung von Farbholzmuͤhlen nach seinem Systeme an ihren
                              Fabriken in Unterhandlung.
                           
                        
                           Himly's
                              Lichtbilder.
                           Am 19. Oktbr. v. J. legte Hr. Dr. Karl Himly, Docent der Physik und Chemie an der
                              Universitaͤt zu Goͤttingen, der koͤniglichen Societaͤt
                              der Wissenschaften daselbst ein von ihm verfertigtes Lichtbild vor, welches in
                              mehrfacher Beziehung von denen des Hrn. Daguerre sich
                              unterscheidet. Waͤhrend bei den leztern das Bild bekanntlich aus Queksilber
                              oder vielmehr aus Silberamalgam gebildet zu seyn scheint, spielen bei dem
                              erstgenannten noch andere Metalle, die nicht in der Hize sich verfluͤchtigen
                              lassen, eine wichtige Rolle. Mit Anwendung solcher Metalle ist es gelungen, durch
                              starkes Erhizen der Metallplatte, auf der das Bild sich zeigt, dem Bilde selbst eine
                              viel groͤßere Festigkeit zu geben, als dieß bei denen des Hrn. Daguerre der Fall ist. Wahrscheinlich ist es, daß hiebei
                              durch die Erhizung ein Zusammenfritten des lokeren Metallbildes hervorgebracht wird.
                              Waͤhrend die Daguerre'schen Bilder sehr sorgsam
                              gegen jede mechanische Einwirkung bewahrt werden muͤssen, kann man ein auf
                              genannte Weise zubereitetes Bild ohne die geringste Verlezung in feines Papier
                              eingewikelt Wochen lang in der Tasche herum tragen. Auch laͤßt sich dasselbe
                              mit Anwendung eines
                              Haarpinsels durch Wasser oder Spiritus oͤfters abwaschen und reinigen. Wenn
                              gleich man nun auch ferner sehr sanft mit dem Finger daruͤber streichen kann,
                              so widersteht es doch einem staͤrkeren Reiben mit gleichzeitiger Anwendung
                              eines Drukes nicht, da hiebei, wegen der Weichheit der Metalle, die feinen
                              Metalltheilchen gleichsam verbogen und nieder gestrichen werden. Indem man nun auch
                              mittelst eines Pinsels im Stande ist, eine schwarze Farbe auszustreichen, so wird
                              man es auch erreichen koͤnnen, Abdruͤke zu machen, sobald eine Farbe
                              gefunden seyn wird, welche nur von demjenigen Metall, aus welchem das Bild besteht,
                              angenommen wird, waͤhrend die uͤbrige Metallplatte sich
                              unempfaͤnglich dagegen zeigt, oder auch, wenn das Umgekehrte Statt findet.
                              Ueberhaupt scheint diese Art des Abdruks, wie sie auch beim Steindruk uͤblich
                              ist, am meisten zur Vervielfaͤltigung der Lichtbilder geeignet zu seyn.
                              Einige Versuche haben gelehrt, daß man wahrscheinlich am leichtesten durch eine
                              chemische Behandlung der Platte zum Ziele gelangen wird, weil das Metall der Platte
                              und dasjenige, aus welchem das Bild besteht, sehr verschiedene chemische
                              Eigenschaften besizen, und es daher auch mehrere Substanzen gibt, die nur auf eines
                              dieser Metalle eine Einwirkung ausuͤben, wodurch den angefuͤhrten
                              Erfordernissen am leichtesten Genuͤge geleistet werden kann. Eine zweite
                              Eigenthuͤmlichkeit der besagten Bilder ist die, daß man denselben gewisse
                              verschiedene Farbentoͤne nach Willkuͤr mittheilen kann, so daß sie ein
                              schwaͤrzliches, grauliches oder gelbliches Ansehen erhalten. Bei dieser
                              Behandlung, und dieses ist noch besonders zu erwaͤhnen, tritt das Bild viel
                              lebhafter und frischer hervor, wodurch die Deutlichkeit desselben sehr
                              gefoͤrdert wird. Wurde unter denselben Umstaͤnden, wie da sind:
                              Lichtstaͤrke der beleuchteten Gegenstaͤnde, Tageszeit, Dike der
                              Jodschicht, Zeit, waͤhrend welcher das Bild in ein und derselben camera obscura sich befindet etc., ein Bild ganz nach
                              Daguerre's Vorschrift bereitet, so ergab sich, daß es
                              an Deutlichkeit den vorerwaͤhnten Bildern stets etwas nachstand.
                              (Goͤtting. Gel. Anz.)
                           
                        
                           Ueber die Bereitung von Leuchtgas aus Wasserdampf und
                              Theer.
                           Nachdem Hr. Selligue in Frankreich ein Verfahren zur
                              Leuchtgasbereitung aus Wasserdampf und Schieferoͤhl oder Fetten
                              uͤberhaupt angegeben hat, welches im polyt. Journal Bd. LXXI. S. 29 beschrieben und in
                              theoretischer Hinsicht Bd. LXXII. S. 141
                              besprochen wurde, faͤngt man auch in England an Versuche uͤber diese
                              Gasbereitung anzustellen. Nach dem Courier hat
                              naͤmlich ein gewisser Graf Val Marino in London am
                              12. Dec. in Gegenwart mehrerer Sachverstaͤndigen einen kleinen Gasometer
                              durch Roͤhren mit einem Ofen aus Baksteinen in Verbindung gesezt, welcher
                              leztere drei eiserne Cylinder enthielt; der eine davon wurde mir Wasser durch einen
                              Heber, der andere aber mit Theer gespeist und beide Substanzen in dem dritten
                              Cylinder mit einander zersezt. Nach ungefaͤhr einer halben Stunde wurde das
                              Gas an die Brenner geleitet, und es zeigte sich reines und kraͤftiges Licht,
                              vollkommen frei von Rauch oder unangenehmem Geruch. Bei diesem aus so wohlfeilen
                              Materialien gewonnenen Gas ist der in den Steinkohlengasfabriken
                              gebraͤuchliche Reinigungsproceß entbehrlich, und es kommt auch viel
                              wohlfeiler zu stehen, als lezteres. Val Marino hat auf
                              sein Verfahren ein Patent genommen und bemerkt, daß jede Art von bituminoͤsem
                              oder Fettstoff dem Zwek eben so gut entspricht, wie Pech oder Theer.
                           
                        
                           Ueber die durch das Brennen von Wachskerzen und durch das
                              Athmen bewirkte Verderbniß der Luft.
                           Hr. Dr. Ure sagte am Schlusse eines Aufsazes uͤber
                              die Leuchtkraft verschiedener Lampen und Kerzen, den wir im polyt. Journal Bd. LXXIV. S. 202 mittheilten, daß die Luft
                              durch das Brennen zweier Wachskerzen von der daselbst angegebenen Groͤße
                              beinahe in demselben Maaße verdorben wird, wie durch das Athmen eines erwachsenen
                              Menschen. Hierauf erwiedert nun Hr. Ch. Th. Coathupe im
                              Mechanics' Magazine, No. 841, daß er sich Monate
                              lang mit Untersuchung der Wirkung des Athmens auf bestimmte Luftmengen
                              beschaͤftigt, und auch im London and Edinb. Philos.
                                 Journal, Jun. 1839 Einiges hieruͤber bekannt gemacht habe. Einem aus
                              130 Versuchen gezogenen mittleren Durchschnitte gemaͤß betruͤge
                              hienach die taͤgliche, durch das Athmen bedingte Verschlechterung der Luft, in so fern sie
                              durch das von den Lungen eines erwachsenen Menschen ausgestoßene kohlensaure Gas
                              bedingt ist, kaum mehr als 4 Proc. Die Luftmenge, welche diesen Versuchen
                              gemaͤß innerhalb 24 Stunden durch die Lungen eines Erwachsenen geht,
                              betraͤgt nicht uͤber 266,66 Kubikfuß, wovon 10 66 Kubikfuß in
                              kohlensaures Gas, welches 5,45 Unzen Avoirdup reinen Kohlenstoffes
                              aͤquivalent ist, verwandelt werden. Auf die Stunde reducirt gibt dieß also
                              fuͤr einen Erwachsenen eine Erzeugung von 768 Kubikzoll kohlensauren Gases,
                              welche 99 6 Gr. Kohlenstoff aͤquivalent sind. Da nun 100 Gr. Wachs 81,75
                              Kohlenstoff enthalten und 12,94 Gr. Kohlenstoff 100 Kubikzoll kohlensauren Gases
                              aͤquivalent sind, so werden bei einem stuͤndlichen Verbrauche von 125
                              bis 126 Gr. Wachs 102 Gr. Kohlenstoff, die 790,5 Kubikzoll kohlensauren Gases
                              aͤquivalent sind, erzeugt. Hieraus folgt, daß das Brennen einer Wachskerze von der von Dr.
                                 Ure angegebenen Art die Luft eines Gemaches mehr verdirbt, als sie durch
                              das Athemholen eines Erwachsenen verdorben wird. Nimmt man die Bevoͤlkerung
                              von Großbritannien, sagt Hr. Coathupe ferner, zu 26 1/2
                              Mill. an, so erzeugen diese in einem Jahre nicht weniger als 10 Billionen 342
                              Millionen 957,244 Kubikfuß kohlensaures Gas oder 147,072 Tonnen Kohlenstoff!
                           
                        
                           Délion's Bereitungsart des Knallqueksilbers.
                           Man loͤst uͤber bloßem Feuer 15 Unzen Queksilber in 10 1/2 Pfd.
                              Salpetersaͤure von 36 Proc. auf, indem man den anzuwendenden Kolben nur zu
                              zwei Drittel seines Inhalts anfuͤllt. Sobald sich kein Salpetergas mehr
                              entbindet und die Fluͤssigkeit eine Orangefarbe angenommen hat, beseitigt man
                              das Gefaͤß vom Feuer und gießt nach 10 bis 15 Minuten dauerndem Erkalten den
                              Inhalt in einen anderen Kolben, worin sich schon 5 1/4 Liter Weingeist von 36 Proc.
                              befinden. Lezteren Kolben verbindet man sogleich mit einem zur Verdichtung der sich
                              entbindenden Daͤmpfe bestimmten Apparat und nach Verlauf von ungefaͤhr
                              8 Stunden ist die Operation beendigt. Es ist gut, wenn die Temperatur bei der
                              lezteren Operation hoͤchstens 8° R. betraͤgt und wo
                              moͤglich sollte man sie bei einer Temperatur unter 0° vornehmen.
                           Um aus den verdichteten Daͤmpfen Nuzen zu ziehen, loͤst man 15 Unzen
                              Queksilber in 8 1/2 Liter Salpetersaͤure aus und gießt die
                              Fluͤssigkeit in einen Kolben, welcher 2 1/2 Liter Weingeist und 4 bis 5 Liter
                              der bei der vorhergehenden Operation verdichteten Fluͤssigkeit
                              enthaͤlt.
                           Nach dem einen oder anderen Verfahren erhaͤlt man im Durchschnitt 17 Unzen
                              Knallqueksilber. (Echo du monde savant No. 491.)
                           
                        
                           Verbesserte Methode Inschriften in Steine einzuhauen.
                           Hr. C. Page in Pimlico ist kuͤrzlich auf ein
                              Verfahren gekommen, welches fuͤr die Steinmeze von nicht unbedeutender
                              Wichtigkeit ist. Es ist bekannt, daß beim Einhauen der Inschriftenlettern in Marmor
                              die Kanten leicht abspringen, so daß man gezwungen ist, die hiedurch entstehenden
                              Maͤngel durch einen Anstrich zu verdeken. Diesem Uebelstande laͤßt
                              sich nun nach Hrn. Page's Angabe dadurch abhelfen, daß
                              man die polirte Marmoroberflaͤche, bevor man den Meißel an sie ansezt, mit
                              einer Schichte Cement uͤberzieht. Der Cement verhuͤtet naͤmlich
                              das Abspringen der Marmorsplitter so vollkommen, daß die Buchstaben nach Beseitigung
                              des Schuzmittels so rein und scharf, als wenn sie in Kupfer gestochen waͤren,
                              zum Vorscheine kommen. (Civil Engin. and Archit.
                                 Journal. Okt. 1839.)
                           
                        
                           Ueber die Pflasterung der Pferdeställe mit Holz.
                           Hr. Capitaͤn Streatfield sandte an das Corps of the
                              Royal Engineers nachstehende Notiz uͤber die Holzpflasterung, welche auf den
                              Vorschlag des Hrn. Capitaͤn Alderson in den
                              Cavalleriestaͤllen in Brighton probirt und im Januar 1838 ausgefuͤhrt
                              worden. „Die Pflasterung des ersten Stalles, der nun ein Jahr uͤber
                                 bestaͤndig in Gebrauch gewesen, scheint einer staͤrkeren
                                 Abnuͤzung zu unterliegen, als man anfaͤnglich erwartete; denn der
                                 unter die Hinterfuͤßen der Pferde fallende Theil der Pflasterung ist
                                 bereits auf eine Tiefe von wenigstens 1/4 Zoll abgenuͤzt. Uebrigens muß noch
                                 laͤngere Zeit gestattet werden, bevor man vollkommen uͤber die
                                 Dauerhaftigkeit dieser Pflasterung, von welcher der Quadratfuß auf 2 Sch. 3 D.
                                 zu stehen kommt, aburtheilen darf. – Die im August 1837 nach Purbeck's Methode mit Kieseln, welche in eine eigene
                                 Masse (horse pitching) eingebettet sind, gelegte
                                 Pflasterung scheint sich gut zu erhalten, und ist unstreitig eine Verbesserung
                                 der gewoͤhnlichen Kieselpflasterung. Der Quadratfuß von ihr kommt auf 6
                                 D. zu stehen, waͤhrend der Quadratfuß der gewoͤhnlichen
                                 Kieselpflasterung 4 1/4 D. kostet. Ich glaube, daß es am besten seyn
                                 duͤrfte, wenn man die Staͤlle von Unten herauf bis zu zwei
                                 Drittheilen nach Purbeck's Methode, von hier aus
                                 weiter aber mit Kieseln, welche in Steinmoͤrtel eingebettet sind,
                                 pflastern wuͤrde. Der Quadratfuß einer derlei Pflasterung wuͤrde
                                 sich aus 11 D. berechnen.“ (Civil Eng. and
                                 Arch. Journ. Nov. 1839, S. 439.)
                           
                        
                           Ueber eine bewegliche, gegen Einbruch geschüzte
                              Geldkiste.
                           In einem Gebaͤude in Manchester, in welchem stets große Geldsummen
                              vorraͤthig gehalten werden, dient zur Verwahrung derselben ein aus 2 Fuß
                              diken Steinbloͤken gebautes, mit einer starken eisernen Thuͤre
                              versehenes Gemach von 6 Fuß im Gevierte. Der Scheitel der Thuͤre ist
                              ungefaͤhr 9 Fuß von der Deke des Gemaches, welches 30 Fuß Hoͤhe hat,
                              entfernt. In diesem Gemache nun befindet sich eine eiserne Geldkiste, in deren Seite
                              eine Thuͤr angebracht ist, welche, wenn die Kiste aufgezogen ist, mit der in
                              der Wand befindlichen Thuͤr zusammenfaͤllt, waͤhrend, wenn die
                              Kiste herabgesenkt ist, der Raum zwischen ihr und der Wand nicht uͤber 2 Zoll
                              betraͤgt, so daß es bei herabgelassener Kiste unmoͤglich ist, in das
                              Zimmer einzudringen. Das Emporheben der Kiste wird mit einer Art von hydraulischen
                              Presse bewerkstelligt. Es befindet sich zu diesem Behufe in der Mitte des Bodens des
                              Gemaches der Cylinder, in welchem der Kolben, dessen Scheitel an dem Boden der Kiste
                              festgemacht ist, spielt. Die von dem Cylinder an die Pumpe fuͤhrende
                              Roͤhre sezt durch die Wand, und kann, wenn sie luftdicht erhalten wird, auf
                              eine beliebige Entfernung geleitet werden, so daß sich die Pumpe nicht in dem
                              Gebaͤude selbst oder in dessen Nachbarschaft zu befinden braucht. (Mechanics' Magazine, No. 840)
                           
                        
                           Ein sehr zwekmäßiges Verfahren Rostfleken aus Weißzeug zu
                              beseitigen.
                           Eines der besten Mittel zur Beseitigung von Rostfleken aus Weißzeug ist eine schwache
                              Aufloͤsung von salzsaurem Zinnoxydul (Zinnsalz); die flekige Waͤsche
                              wird darin fast augenbliklich entfaͤrbt. Jedenfalls muß sie nachher mit
                              vielem Wasser ausgewaschen werden, um das aufloͤsliche Eisensalz
                              wegzuspuͤlen, welches durch die Einwirkung des Zinnsalzes aus das basisch
                              schwefelsaure Eisenoxyd entstand.
                           Die Kleesaͤure ist bekanntlich ebenfalls zu diesem Zwek anwendbar; nicht so
                              bekannt ist aber, daß ihre oft langsame Wirkung bei Gegenwart von metallischem Zinn
                              ausfallend beschleunigt und verstaͤrkt wird. Wenn man naͤmlich in
                              einen ganz reinen zinnernen Loͤffel das durch Eisenoxyd verunreinigte und
                              gehoͤrig befeuchtete Weißzeug bringt und darin mit einer concentrirten
                              Aufloͤsung von Kleesaͤure versezt, so werden die gelben Fleken schnell
                              und vollstaͤndig verschwinden.
                           Oft findet man das Weißzeug nach dem Reinigen durchloͤchert, was man
                              gewoͤhnlich der angewandten Kleesaͤure (oder dem Kleesalz) zuschreibt;
                              dieß war aber immer schon vorher der Fall und wurde nur durch die
                              Schwefelsaͤure veranlaßt, welche bei der Verwandlung des schwefelsauren
                              Eisenoxyduls in basisch schwefelsaures Eisenoxyd in Freiheit gesezt wird;
                              bekanntlich reicht auch sehr wenig Schwefelsaͤure hin, um den Holzstoff in
                              aufloͤsliche Substanzen zu verwandeln.
                           Wenn sehr viel Weißzeug von Rostfleken zu reinigen ist, kommt die Anwendung von
                              Kleesaͤure zu hoch zu stehen; das Zinnsalz ist aber nicht nur eben so
                              wirksam, sondern auch wenig kostspielig. (Echo du monde
                                 savant, No. 498.)
                           
                        
                           
                           Handelsstatistik Frankreichs.
                           Der Handel Frankreichs hatte nach den kuͤrzlich bekannt gemachten amtlichen
                              Documenten im J. 1838 folgende Gestalt angenommen:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 75, S. 80
                              Land- u. Seehandel in
                                 Millionen Francs ausgedruͤkt; Mittlerer Durchschnitt vom Jahre 1827 bis
                                 1836; Einfuͤhr: allgemeiner Handel; specieller Handel; Ausfuhr;
                                 Ein- u. Ausfuhr zusammen; Allgemeiner und specieller Handel; Einfuhr in
                                 Mill. Francs ausgedruͤkt; auf franzoͤsischen Schiffen; auf fremden
                                 Schiffen; zu Land; Ausfuhr in Mill. Francs ausgedruͤkt; Handel auf franz.
                                 Schiffen in Mill. Frc. ausgedruͤkt; aus den franz. Colonien; aus St.
                                 Pierre u. Miquelon u. la Grande Pêche; aus dem Auslande; nach den franz.
                                 Colonien; nach St. Pierre, Miquelon u. la Grande Pêche; nach dem
                                 Auslande
                              
                           (Aus der France industrielle, 1839.
                              No. 33.)