| Titel: | Verbesserungen in der Zukerfabrication, worauf sich Francis Hoard Esq., in Liverpool, am 30. Septbr. 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. XLIII., S. 225 | 
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                        XLIII.
                        Verbesserungen in der Zukerfabrication, worauf
                           sich Francis Hoard
                           Esq., in Liverpool, am 30.
                              Septbr. 1837 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Nov. 1839, S.
                              165.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Hoard's Verbesserungen in der Zukerfabrication.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft eine eigenthümliche Anordnung der zum Versieben des
                              Zukerrohrs und anderer zukerhaltiger Säfte bestimmten Siedepfannen, wodurch eine
                              bedeutende Ersparniß an Brennmaterial, eine fortwährende Circulation der Flüssigkeit
                              beim Versieden, und eine wesentliche Erleichterung des Siedeprocesses erzielt werden
                              soll.
                           
                           Fig. 16 ist
                              eine perspectivische Ansicht des meiner Erfindung gemäß eingerichteten Apparates.
                              Fig. 17
                              ist ein Längendurchschnitt desselben, und Fig. 18 ein quer durch
                              Fig. 17
                              genommener Enddurchschnitt.
                           An allen diesen Figuren ist a, a ein länglicher Behälter,
                              der durch die vier Scheidewände b, c, d, e in die fünf
                              Fächer A, B, C, D, E abgetheilt ist. Durch den unteren
                              Theil dieses Behälters streicht ein Feuerzug f, f, in
                              welchem der Rauch und die Dünste aus dem Ofen in den Rauchfang strömen. Innerhalb
                              des Feuerzuges f, f befindet sich eine Reihe von Röhren
                              oder schmalen Kammern, in denen der Zukerrohrsaft oder sonstige zukerhaltige Saft
                              von Unten nach Aufwärts circulirt, wie durch Pfeile angedeutet ist. Die Folge dieser
                              Einrichtung ist, daß sich der Saft die Wärme weit schneller und wirksamer aneignet,
                              als dieß bei dem Baue der bisher zu diesem Zweke verwendeten Kessel (teaches) der Fall ist. Die Fächer A, B des Behälters a communiciren durch Röhren
                              mit dem Fache C, welches selbst wieder auf gleiche Weise
                              mit dem Fache D in Verbindung steht. Lezteres
                              communicirt gleichfalls wieder durch eine Röhre mit dem Fache E, wie dieß Alles in der Zeichnung deutlich zu sehen ist. F ist der Ofen. G ein
                              Register, welches zur Regulirung des Zuges in dem Schornsteine dient.
                           Ich will nun zeigen, wie mit diesem Apparate gearbeitet wird, und dabei annehmen, daß
                              derselbe bereits einige Zeit in Thätigkeit ist, so daß der größere Theil des
                              Inhaltes des Faches A eben in das Fach C übergegangen ist. Das Fach A wird nämlich in diesem Falle von den Klärungsgefäßen her frisch
                              aufgefüllt. Wenn der Saft zum Sieden gekommen, so schäumt man ihn ab, wobei man den
                              Schaum in die um das Gefäß a, a herum laufende Rinne h, h wirft, damit er in dieser in den für ihn bestimmten
                              Behälter abfließen kann. Wenn sich die Flüssigkeit in dem lezten Fache N in einem zum Ablassen geeigneten Zustande befindet, so
                              öffnet man den Hahn i, damit der Saft in die Kühlgefäße,
                              welche etwas tiefer als das Gefäß a, a angebracht sind,
                              abfließe. Unmittelbar nachdem die Flüssigkeit in E bis
                              zur Höhe des Hahnes i gesunken, schließt man diesen Hahn
                              und eröffnet dafür den Hahn der aus dem Fache D in das
                              Fach E führenden Röhre, damit die Flüssigkeit aus
                              ersterem in lezteres fließe. Ist dieß geschehen, so öffnet man den zwischen den
                              Fächern C, D befindlichen Hahn, und läßt die Flüssigkeit
                              aus dem Fache C in das Fach D überstießen; und wenn auch dieser Hahn wieder geschlossen worden, so
                              öffnet man den Hahn zwischen den Fächern B, C, damit die
                              Flüssigkeit aus dem ersteren Fache in das leztere gelangen kann. Auf diese Weise
                              fährt man so lange fort die Hähne zu öffnen und zu schließen, bis das Fach B nichts mehr abgeben kann, wo man dann dasselbe von den
                              Klärungsgefäßen aus mit frischem Safte füllt. Hieraus erhellt, daß die beiden Fächer
                              abwechselnd den Saft zum weiteren Versieden vorbereiten, und daß während der Inhalt
                              des einen verarbeitet, jener des anderen erwärmt wird. Wenn aller Saft aus den
                              Klärungsgefäßen in die Fächer A, B geschafft worden, und
                              das sogenannte Absieden (boiling-off) notwendig
                              wird, wobei die Flüssigkeit in den Fächern so tief gesunken ist, daß sie nicht mehr
                              durch die Hähne fließen kann, so wird die Flüssigkeit mit Hülfe einer Pumpe aus
                              einem Fache in das andere geschafft. Damit die entleerten Fächer hiebei nicht
                              ausbrennen, füllt man sie mit Wasser.
                           Ich binde mich an keine bestimmte Form des Gefäßes a, a
                              und der Fächer, wenn das Princip meines Apparates beibehalten bleibt.
                           
                        
                     
                  
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