| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und Zwirnen der Baumwolle, Wolle und anderer Faserstoffe, worauf sich Joseph Whitworth, Ingenieur in Manchester, am 19. November 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. LIII., S. 265 | 
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                        LIII.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und
                           Zwirnen der Baumwolle, Wolle und anderer Faserstoffe, worauf sich Joseph Whitworth, Ingenieur
                           in Manchester, am 19. November 1836 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Dec. 1839, S.
                              193.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Whitworth's Maschinen zum Spinnen der Baumwolle etc.
                        
                     
                        
                           Das Neue und Eigenthümliche meiner gegenwärtigen Erfindung läßt sich in zwei
                              Abschnitte bringen. In den ersten derselben gehört eine verbesserte Einrichtung des
                              sogenannten Hauptes (headstock) einer selbstthätigen
                              Mule; in den zweiten gehört die Anwendung von Expansionsrollen beim Aufwinden des
                              Garnes auf die Spindeln.
                           Fig. 11 ist
                              ein Grundriß oder eine horizontale Ansicht der Haupttheile einer mit meinen
                              Verbesserungen ausgestatteten selbstthätigen Mule. Fig. 12 ist eine
                              Rükenansicht derselben Maschine. Fig. 13 ist ein
                              Durchschnitt, welcher in der Nähe des Hauptes quer durch den Wagen der Mule geführt
                              ist. Fig. 14
                              ist ein ähnlicher Durchschnitt durch den Wagen der Mule, welcher jedoch in der Nähe des zur Rechten
                              gelegenen Endes von Fig. 11 geführt ist. Um den Bau und die Einrichtung des verbesserten
                              Hauptes noch deutlicher zu machen und auch die Bewegungen seiner Theile zu
                              erläutern, habe ich dasselbe in Fig. 15 und 16 in größerem
                              Maaßstabe und zum Theil im Durchschnitte gezeichnet. An sämmtlichen Figuren sind
                              übrigens zur Bezeichnung derselben Theile die gleichen Buchstaben beibehalten
                              worden.In der Zeichnung des Originales sind nicht alle Theile der Beschreibung gemäß
                                    und vollkommen genau bezeichnet, was wir nicht uns zur Last zu legen
                                    ersuchen. A. d. R
                              
                           Eine gerade stehende Welle a, die ihre rotirende Bewegung
                              von irgend einer Triebkraft her erhält, Pflanzt diese Bewegung mittelst einer
                              Trommel und eines Treibriemens b, b an die beiden Rollen
                              c, k fort. Die erstere dieser Rollen ist an einer
                              senkrecht stehenden, in dem Haupte aufgezogenen Welle d
                              befestigt. Das durch den Treibriemen b und die Rolle c bewirkte Umlaufen der Welle d sezt mittelst des Winkelräderwerkes e, e, e
                              die Strekwalzen in Bewegung, wie dieß aus Fig. 11, 12, 13 zu ersehen. An dem
                              unteren Ende dieser Welle cl ist ein Winkelgetrieb f
                              angebracht, und dieses greift in ein Winkelrad g,
                              welches lose an der langen horizontalen Welle h, h, h,
                              die sich den Rüken der Mule entlang erstrekt, läuft. Wird dieses lose Rad g mittelst der Klauenbüchse i an die horizontale Welle h geschirrt, so
                              treibt das (Betrieb f die Welle h um; zugleich werden aber auch mittelst des an dem Ende der Welle
                              befindlichen Winkelräderwerkes die einem meiner früheren Patente gemäß
                              eingerichteten Schraubenspindeln E*, E* in Bewegung
                              gesezt, wodurch der Wagen ausgezogen und das Garn ausgestrekt wird. Während des
                              Auslaufens des Wagens und während der Strekung des Garnes wird auch die Drehung
                              bewerkstelligt, und zwar auf folgende Weise.
                           Die Rolle k, welche der Rolle c vollkommen gleich und ähnlich ist, ist an dem oberen Ende einer Röhre
                              j, j, die den unteren Theil der stehenden Welle d umfaßt und lose an ihr umläuft, befestigt. An dem
                              unteren Ende dieser Röhre ist dagegen eine ausgekehlte Rolle l angebracht, über welche das endlose Band m,
                              das, wie in Fig.
                                 11 und 13 ersichtlich, die ausgekehlte, in dem Mulenwagen aufgezogene Rolle n treibt, und dadurch auch die zur Bewegung der Spindeln
                              dienenden Trommeln in rotirende Bewegung sezt, geschlungen ist. Der Wagen trifft,
                              nachdem er beinahe das äußerste Ende seines Laufes erreicht hat, auf einen
                              Aufhälter, welcher an einer horizontalen Stange o, die
                              quer von dem Hebel p der Klauenbüchse i ausläuft, angebracht ist. Indem der Wagen gegen den
                              Aufhälter trifft, zieht die Stange den Hebel p zurük,
                              wodurch auch die Klauenbüchse i zurükgezogen, und die
                              Welle h von dem Triebwerke losgemacht wird, so daß der
                              Wagen augenbliklich zum Stillstehen kommt. Gleichzeitig wirkt ein Arm q in dem sich in der Nähe des Endes des Hebels p eine Spalte befindet, auf einen senkrechten Hebel r; und indem hiedurch das untere Ende dieses Hebels nach
                              Vorwärts gezogen wird, wird der an dessen oberem Ende befindliche Fänger aus der
                              Auskerbung 1 des senkrechten Bolzens s, s, der den
                              Riemenführer trägt, ausgehoben. Der Bolzen s schiebt
                              sich in dillenförmigen Unterlagen, die von einem geradestehenden Träger auslaufen;
                              und da er mit einem Gewichte r belastet ist, so sinkt er
                              in Folge seiner Schwere herab, sobald er von dem Fänger befreit wird. Hiebei gelangt
                              der Treibriemen b von den beiden Rollen c, r auf die nächste Rolle u, während der Bolzen aus der Auskerbung 1 in die Auskerbung 2 gefallen ist,
                              die nunmehr auf dem Ende des Hebels r aufruht. Die Rolle
                              u läuft lose an der Röhre j, und mithin bleibt während dieser Zeit, während der der sogenannte
                              Rüklauf Statt findet, d.h. während welcher ein Theil des Garnes bis zur Spize des
                              Közers herab von der Spindel abgewunden wird, die Welle d unbewegt. An dem unteren Ende des senkrechten Bolzens s hängt an einem Zapfen ein kleiner Drüker, dessen Ende
                              eine Schrägfläche bildet. So wie der Bolzen s
                              herabsinkt, drükt die Schrägfläche auf einen Finger, der in der Nähe des Endes eines
                              horizontalen verschiebbaren Federbolzens v hervorragt,
                              wodurch dieser Bolzen zurükgedrängt wird. Das entgegengesezte Ende des horizontalen
                              Bolzens v ist in eine Kerbe eingelassen, welche sich in
                              der Seite eines geradestehenden Bolzens w befindet.
                              Dieser leztere schiebt sich in dillenförmigen Unterlagen, die von einem in dem
                              Gestelle des Hauptes angebrachten Träger auslaufen; auch trägt er den Riemenführer
                              des Rüklaufapparates. Wenn der horizontale Bolzen v auf
                              die beschriebene Weise durch das Spiel des Drükers aus der Kerbe heraus gezogen
                              worden, wird der geradstehende Bolzen w durch die Kraft
                              seiner Feder herabgedrükt, und der Treibriemen von der Rolle x auf die Rolle y hinüber geschoben. Der
                              Riemen des Rüklaufapparates erhält seine Bewegung durch eine Rolle z, welche sich an einer Welle befindet, die durch ein
                              Räderwerk mit der Haupttreibwelle a in Verbindung steht.
                              Die Rolle x schiebt sich lose an der in dem
                              Hauptbefindlichen Röhre j; die Rolle y dagegen ist an dieser Röhre befestigt. Durch die
                              Übertragung des Treibriemens von der losen Rolle x auf die fixirte y, wird also die Rolle j in einer der früheren entgegengesezten Richtung
                              umgetrieben; hiedurch wird die Rolle j in gleiche
                              Bewegung versezt, und hieraus folgt, daß die Spindeln zurüklaufen und das Garn eine
                              Streke weit von ihnen abgewunden wird.
                           Wenn das Spiel der Maschine so weit gediehen, muß der Wagen wieder einzulaufen
                              beginnen, was auf folgende Weise bewirkt wird. Der Falldraht wirkt beim Herabtreten
                              auf einen Hebel, und hiedurch wird die horizontale Stange A vorwärts bewegt. Diese Stange zieht, indem sie mit dem unteren Ende des
                              Hebels r in Verbindung steht, diesen nach sich, wodurch
                              der Bolzen s, der auf dem Scheitel dieses Hebels
                              aufruhte, frei wird. Ich brauche jedoch diese Art der Vorwärtsbewegung der Stange
                              A nicht näher zu beschreiben, da ich sie nicht als
                              neu in Anspruch nehme. Der auf solche Weise frei gewordene Bolzen s sinkt aus der Kerbe 2 in die Kerbe 3 herab, und läßt,
                              indem dieß geschieht, den Treibriemen auf die Rolle B
                              gleiten, die lose an der Röhre j läuft und mithin durch
                              die Reibung des Treibriemens umgetrieben wird. Dieselbe Bewegung der Stange A nach Vorwärts bewirkt auch, daß ein anderen Seite
                              befindlicher Zahn oder eine Schrägfläche auf einen herabhängenden Fanghebel C wirkt. Wenn dieser Hebel auf solche Weise
                              zurükgetrieben wird, ist es dem beschwerten Ende des Hebels D gestattet, von dem Fanghebel herabzusinken, und mit seinem anderen Ende,
                              welches somit emporsteigt, den Bolzen s emporzuheben und
                              den Riemen des Rüklaufapparates auf die lose Rolle x
                              überzutragen. An dem Knaufe oder an der Nabe der losen Rolle B ist ein Getrieb E, welches mithin zugleich
                              mit ersterer umläuft, befestigt; und dieses Getrieb E
                              greift in ein Zwischenrad F, welches, indem es in die
                              Zähne des Schnekenrades G eingreift, dieses in Bewegung
                              sezt. Da der Umfang des Schnekenrades verschiedene Radien hat, und sich in
                              verschiedenen Höhen herumwindet, so muß das Zwischenrad F in Übereinstimmung mit dem in den Radien des Schnekenrades
                              vorgehenden Wechsel vor- und zurüktreten, um stets gehörig in dasselbe
                              eingreifen zu können. Eben so muß sich auch das Schnekenrad auf und nieder bewegen,
                              damit der arbeitende Theil seines Umfanges stets mit dem Zwischenrade
                              zusammentrifft. Um das Eingreifen des Zwischenrades in das Schnekenrad zu
                              vermitteln, ist die Welle des ersteren in einem Schwungrahmen H aufgezogen, der, indem er lose an der Röhre j läuft, mittelst einer an seinem Arme I
                              befestigten belasteten Schnur in Thätigkeit erhalten wird, wie man in Fig. 11, 12 und 13 sieht. An
                              dem Schnekenrade ist eine Schraube K angebracht, die in
                              einer an dem Gestelle befestigten Scheide L spielt.
                              Durch das Schnekenrad sowohl als durch die Schraube läuft die senkrechte Welle M, und an diese Welle ist ersteres mittelst einer Feder
                              und eines Falzes auf solche Weise geschirrt, daß es sich auf und nieder schieben
                              kann.
                           
                           Hieraus geht hervor, daß, wenn die lose Rolle E mittelst
                              des Treibriemens umgetrieben wird, das an ihr befestigte Getrieb E, indem es gleichfalls mit umläuft, das Zwischenrad F in rotirende Bewegung versezt; und daß, indem die
                              Zähne dieses lezteren in das Schnekenrad G eingreifen,
                              sowohl dieses als auch dessen Welle M umgetrieben wird.
                              In Folge des Umlaufens des Schnekenrades G bewirkt
                              dessen Schraube K, welche in der ausgeschraubten Scheide
                              L spielt, ein allmähliches Emporsteigen des
                              Schnekenrades an seiner Welle, so daß nach einander die verschiedenen Durchmesser
                              des Schnekenrades mit dem Zwischenrade in Berührung kommen. Obwohl das Getrieb E und das Rad F nur eine
                              gleichförmige Umlaufsbewegung haben, so wird doch bei der Verschiedenheit des
                              Umfanges des Schnekenrades dieses und dessen Welle mit verschiedenen
                              Geschwindigkeiten laufen, je nachdem dieser oder jener Radius des Schnekenrades mit
                              dem Zwischenrade in Berührung steht. An dem unteren Theile der stehenden Welle M befindet sich ein Winkelrad N, und dieses greift in ein Winkelgetrieb O,
                              das an der horizontalen längs des Rükens der Maschine hinlaufenden Welle h aufgezogen ist. Dieselben Verschiedenheiten in der
                              Geschwindigkeit, welche an der Welle M vorkommen,
                              pflanzen sich demnach auch an die Welle h und an die
                              querlaufenden Schraubenspindeln fort, und folglich wird der Wagen bei seinem
                              Einlaufen auch einen entsprechenden Wechsel in der Geschwindigkeit erfahren.
                           Da aus einem meiner früheren Patente bekannt ist, auf welche Weise der Wagen mittelst
                              der Schraubenspindeln E*, E* zum Einlaufen gebracht
                              wird, so habe ich nur mehr zu beschreiben, wie das Garn mit Laufbändern, die durch
                              Expansionsrollen in Bewegung gesezt werden, auf die Spindeln aufgewunden wird.
                           In dem Grundrisse Fig. 11, so wie auch in dem Querdurchschnitte Fig. 14 sieht man eine
                              gerade Zahnstange P, welche auf Pfosten, die auf dem
                              Boden des Spinnsaales ruhen, festgemacht sind. In diese Verzahnung greift ein
                              Getrieb O ein, welches an der in dem Mulenwagen
                              aufgezogenen senkrechten Welle der Laufbandrolle R
                              befestigt ist. Hieraus folgt, daß wie der Wagen einläuft, die Laufbandrolle
                              umgetrieben wird. Von der Rolle R läuft aber ein
                              endloses Band an die entsprechende Rolle S, die in der
                              Nähe der Mitte des Wagens an einer senkrechten Spindel aufgezogen ist, so daß die
                              Wellen von R und S sich also
                              gleichzeitig bewegen müssen. An lezterer dieser Wellen befindet sich ein Zahnrad T, welches in ein anderes an der Welle der Laufbandrolle
                              V angebrachtes Zahnrad T
                              eingreift; und von dieser Rolle V läuft das Band aus,
                              welches die zur Bewegung der Spindeln dienenden Trommeln treibt. Da auf diese Art die Aufnahmsbewegungen
                              der Spindeln mittelst der Verzahnung P und des Getriebes
                              Q von dem Einlaufen des Wagens abgeleitet werden, so
                              müßten die Geschwindigkeiten der Spindeln auch stets mit der Geschwindigkeit, mit
                              der der Wagen zurükkehrt, im Verhältnisse stehen. Dieß darf jedoch nicht der Fall
                              seyn; denn bei der Bildung der kegelförmigen Boden der Közer sowohl als auch beim
                              Aufbauen der Közer müssen die Spindeln verschiedene Geschwindigkeiten mitgetheilt
                              erhalten, wenn das Garn mit gleicher Spannung auf die Durchmesser der Kegelgestalt
                              aufgewunden werden soll. Diesen Wechsel in der Geschwindigkeit nun erziele ich
                              dadurch, daß ich bewirke, daß die Laufbandrollen R, S
                              während des Einlaufens des Wagens ihre Durchmesser vergrößern oder verkleinern, und
                              daß ich die Ausdehnung und Zusammenziehung dieser Rotten auf eine mit der Bildung
                              des Közerbodens im Einklange stehende Weise regulire.
                           Fig. 17 zeigt
                              die Expansionsrolle R mit ihrer Welle für sich allein
                              und in größerem Maaßstabe im Aufrisse gezeichnet. Fig. 18 ist eine
                              horizontale Ansicht derselben von der oberen Oberfläche der Rolle nach Abwärts zu
                              gesehen. Der Umfang der Rolle besteht aus mehreren beweglichen Kreissegmenten a, a, a, welche sich an den Armen b, b, b eines an der senkrechten Welle befestigten Rades W schieben. Unter diesem Rade W befindet sich eine Scheibe X, in die mehrere
                              krummlinige Spalten, deren Zahl mit jener der beweglichen Kreissegmente a correspondiren muß, geschnitten sind. Durch jede
                              dieser Spalten ragt von den unteren Seiten der entsprechenden Kreissegmente a her ein Zapfen empor, so daß hiedurch diese Segmente
                              geführt und in ihrer Stellung erhalten werden. Die Scheibe X ist auf dem Scheitel einer Laterne oder eines durchbrochenen Gehäuses
                              Y befestigt, und läuft mit dieser lose an der Welle
                              d, durch deren unteren hohlen Theil die von einem
                              kleinen Rollwagen f aus emporsteigende Spindel e eine Streke weit emporreicht. Durch die Spindel und
                              durch Spalten, welche in die Seitenwände des hohlen Theiles der Welle d geschnitten sind, ist der Quere nach ein Bolzen g geführt, dessen Enden sich in zwei einander
                              gegenüberliegenden spiralförmigen Fugen i, i, die in den
                              Seiten der Laterne angebracht sind, bewegen. Der Rollwagen f läuft mit kleinen Reibungsrollen auf einer Bahn Z, die, wie man in Fig. 11 und 14 sieht,
                              unter dem Mulenwagen der Quere nach über den Boden des Spinnsaales gezogen ist, und
                              deren vorderes Ende während der Bildung des Közerbodens allmählich aus ihrer
                              horizontalen Stellung emporgehoben werden muß. Dieses Emporheben des vorderen
                              Bahnendes kann entweder dadurch, daß bei dem jedesmaligen Auslaufen des Wagens ein
                              Sperrkegel in ein an dem Schraubenträger h angebrachtes
                              Sperrrad eingreift, oder auch mittelst irgend einer anderen Vorrichtung, die ich nicht in Anspruch zu
                              nehmen gesonnen bin, bewirkt werden.
                           Wenn die Bahn Z solchermaßen in eine Schrägfläche
                              umgewandelt worden, wird, indem beim Auslaufen des Mulenwagens der Rollwagen f auf derselben hinansteigt, die Spindel e in der Scheide der Welle d
                              emporgehoben. Die Folge hievon ist, daß der Bolzen g
                              etwas höher in den Spiralfugen i, i der Laterne Y emporsteigt; und mit ihr auch die Scheibe X um etwas Weniges herumgetrieben wird; daß die Seiten
                              der in die Scheibe geschnittenen krummlinigen Spalten die Zapfen c nach Einwärts drüken, und daß folglich der Durchmesser
                              der Rolle R eine Zusammenziehung erleidet. In der Nähe
                              der Mitte der Mule und parallel mit der Bahn Z ist bei
                              K auf dem Boden des Spinnsaales eine ähnliche Bahn
                              gezogen, die auf gleiche Weise betrieben wird. Auf dieser Bahn läuft gleichfalls ein
                              Rollwagen f, von dem aus eine Spindel in die in der
                              Welle des Rades der Rolle S angebrachte Aushöhlung
                              emporsteigt. Diese Rolle besteht gleich der Rolle R aus
                              mehreren Kreissegmenten, die sich auf einem an einer stehenden Welle fixirten Rade
                              bewegen, und von deren unterer Seite aus Zapfen c durch
                              die krummlinigen Spalten ragen, welche in eine unterhalb angebrachte Scheibe
                              geschnitten sind Die krummlinigen Spalten der unter der Rolle S befindlichen Scheibe sind jedoch in einer Richtung geschnitten, welche
                              der Richtung der Spalten der unter der Rolle R
                              befindlichen Scheibe entgegengesezt ist. Dagegen biegen sich die Spiralfugen i, i, welche in die Seitentheile der Laterne, an der
                              diese Scheibe festgemacht ist, geschnitten sind, nach derselben Richtung, wie die
                              Spiralfugen der Laterne Y. Hieraus ergibt sich, daß beim Auslaufen des Wagens die
                              auf den Schrägflächen Z und K hinanrollenden Rollwagen bewirken, daß sich die Rolle S ausdehnt, während sich die Rolle R zusammenzieht; und daß, wenn der Wagen einläuft und
                              die Rollwagen über die Schrägflächen hinablaufen, das Umgekehrte, nämlich eine
                              Zusammenziehung der Rolle S und eine Ausdehnung der
                              Rolle R erfolgen muß. Durch diese Ausdehnung und
                              Zusammenziehung der Rollen R, S wird bewirkt, daß beim
                              Einlaufen des Wagens der Welle der Rolle S verschiedene
                              Geschwindigkeiten mitgetheilt werden, damit das an ihr befindliche Getrieb auf
                              solche Weise auf die Welle der Laufbandtrommel wirke, daß die Spindeln beim
                              Aufwinden des Garnes während der Bildung der Közerboden und während des Aufbauens
                              der Közer mit wechselnden, doch aber bestimmten Geschwindigkeiten umlaufen. Der
                              Nuzen, der hieraus für die Mulespinnerei erwachsen muß, wird allen Sachverständigen
                              zur Genüge einleuchten.
                           
                           Der Wagen trifft beim Einlaufen das Ende eines horizontalen Feberbolzens l, l, der sich an dem Haupte befindet, und der hiedurch
                              zurükgetrieben wird. Bei diesem Zurüktreiben kann ein senkrechter Bolzen m, welcher durch eine in den Hinteren Theil des
                              Federbolzens l, l geschnittene Längenspalte gestekt ist,
                              in dieser Spalte herabsinken und mittelst der belasteten Schnur n, n den Bolzen s des
                              Treibbandführers so emporheben, daß das Treibband von der Rolle B auf die Rollen c und k übergetragen wird, womit die Bewegungen der Mule
                              wieder von Vorne beginnen.
                           Beim Einlaufen des Wagens kommt ein an seinem Rüken befestigter schräger Arm mit
                              einem von dem Gewichte des Hebels D auslaufenden
                              gebogenen Arme in Berührung, wodurch dieser Hebel auf seinen Fänger emporgehoben
                              wird, wie man in Fig. 16 angedeutet sieht.
                           Zum Emporheben des herabgesunkenen Bolzens m und des
                              Gewichtes n ist an der hinterm horizontalen Welle h eine lose Rolle o
                              angebracht, welche einen Sperrkegel p trägt. Dieser
                              Sperrkegel greift in ein an der Welle h befestigtes
                              Sperrrad q; und von der Rolle o läuft an das obere Ende der Spindel des Bolzens m eine Schnur.
                           Beim Einlaufen des Wagens läuft die Welle h nach Rükwärts
                              um, wobei sie durch die Reibung allein bewirkt, daß die lose Rolle o umläuft, und den Sperrkegel p an den Scheitel des Sperrrades emporhebt, so daß er vermöge seiner
                              Schwere allein in die Zähne dieses Rades einfallen kann. Beim Auslaufen des Wagens
                              dreht sich die Welle h nach der entgegengesezten
                              Richtung, und hieraus folgt, daß das Sperrrad den Sperrkegel p und die lose Rolle o bis zu dem Aufhälter
                              i umtreibt. Indem die Rolle die an ihr und dem
                              Bolzen m befestigte Schnur s
                              aufwindet, hebt sie den herabgesunkenen Bolzen m mit
                              seinem Gewichte n empor, wo dann der horizontale
                              Federbolzen l wieder in seine frühere Stellung
                              zurükkehrt, und den Bolzen m auf die in Fig. 16 ersichtliche
                              Weise trägt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
