| Titel: | Verbesserungen an der hydrostatischen Lampe des Hrn. Chapuy. | 
| Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. LXII., S. 348 | 
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                        LXII.
                        Verbesserungen an der hydrostatischen Lampe des
                           Hrn. Chapuy.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Okt. 1859, S. 372.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Verbesserungen an Chapuy's hydrostatischer Lampe.
                        
                     
                        
                           Die Lampe, deren Beschreibung wir hier mittheilen, beruht auf einer neuen Anwendung
                              des Principes der Eingerichte mit Doppelwirkung, welches bereits in einem früheren
                              Berichte, den Hr. Péclet über die Lampen des Hrn. Chapuy erstattete, die Zustimmung der
                              Gesellschaft erhalten hat.Man findet diesen Bericht mit der Abbildung der älteren Lampe Chapuy's im polyt. Journ.
                                    Bd. LVII. S. 343. A. d. R.
                              
                           Die frühere Lampe Chapuy's
                              erfüllte die Aufgabe der Unterdrükung jedes Pfropfes, Hahnes oder Ventiles an einem
                              Oehlapparate für den Fall, daß das Oehl bei dem Schnabel eingetragen wird. Die
                              gegenwärtige bewirkt dasselbe an einer Lampe à la
                              Girard, d.h. an einer Umsturzlampe, an der das Oehl bei
                              einer stets offen bleibenden Mündung eingetragen wird.
                           Die in Fig. 19
                              abgebildete Lampe zeigt die drei Räume und die zwei Hauptröhren einer gewöhnlichen
                              Lampe à la
                              Girard. Der obere und der untere Raum haben Eingerichte
                              (gardes), die den Girard'schen vollkommen gleich sind. Der Druk in dem mittleren Raume B wird dagegen durch folgenden Apparat regulirt.
                           d, d' ist eine kleine Röhre, welche an der unteren
                              Scheidewand des zweiten Raumes B befestigt ist. Auf
                              diese Scheidewand ist die Röhre c, welche gleichsam nur
                              eine Fortsezung dieses Raumes bildet, gesezt. An dem Ende d' ist
                              eine Kapsel b angebracht, welche sich auch unter der
                              Abtropfröhre e befindet. a
                              ist die Röhre, bei der das Oehl eingegossen wird.
                           Wenn man nach vorausgehender Umstürzung der Lampe Oehl bei der Mündung a eingießt, so entweicht die in dem Raume B enthaltene Luft durch die Röhre d, d' und durch die Abtropfröhre, indem sie nur den Druk von einigen
                              Linien Oehl, die sich in der Kapsel b befinden, zu
                              überwinden hat. Ist die Lampe gefüllt, so fallen die ersten Tropfen, welche
                              abfließen, in die Kapsel b, verschließen die Mündung d' und werden in der Röhre a' aufgesogen, bis die steigende Oehlsäule der fallenden gleich ist. Wenn
                              somit das Gleichgewicht hergestellt ist, hört der Abfluß auf. Da die Luft nicht
                              anders als in dem Maaße ihres Entweichens bei der Mündung a' eindringen kann, so erfolgt auf diese Weise eine Regulirung des Drukes
                              in diesem Raume.
                           Diese Einrichtung, bei der die Luft freien Weg hat, wenn man die Lampe handhabt, bei
                              der sie hingegen während der Verbrennung eine Unterbrechung erleidet, verdient mit
                              Recht den Namen einer doppeltwirkenden (à double
                                 effet). Dieses Eingerichte findet seine unmittelbare Anwendung auf die
                              Lampen mit oberem Oehlbehälter, wie z.B. auf die Stangenlampen, Astrallampen,
                              antiken Lampen etc.; es macht sowohl das Umstürzen des Behälters, als den
                              eingeriebenen Pfropf unnöthig, so daß man, um sie zum Gebrauche herzurichten, das
                              Oehl nur bei einer offenen Mündung einzugießen braucht. Fig. 20 und 21 werden nach
                              dem Vorausgeschikten zur Versinnlichung dieser Apparate genügen.
                           Endlich ist dieses Eingerichte auch noch bei der Lampenfabrication in allen jenen
                              Fällen ohne Ausnahme anwendbar, wo man sich bisher des mit einer Luftröhre
                              versehenen eingeriebenen Pfropfes bediente.
                           Man findet die Chapuy'schen Lampen bei dem Lampisten Bernet in Paris rue
                                 Saint-André-des-Arcs.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
