| Titel: | Verbesserungen an den Dampfkesseln, worauf sich Ellis L. Horton von Hartford in Connecticut (Vereinigte Staaten) ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. LXX., S. 420 | 
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                        LXX.
                        Verbesserungen an den Dampfkesseln, worauf sich
                           Ellis L. Horton von
                           Hartford in Connecticut (Vereinigte Staaten) ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Franklin Journal im Mechanics' Magazine, No. 853.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Horton's Verbesserungen an den Dampfkesseln.
                        
                     
                        
                           Mein verbesserter Kessel kommt, was die äußere Gestalt betrifft, einem gewöhnlichen
                              Kessel gleich; ich bringe in demselben aber eine sogenannte bewegliche Dampfkammer
                              an, die einen großen Theil des innerhalb des Cylinders befindlichen Raumes einnimmt,
                              jedoch so, daß zwischen ihm und dem Cylinder eine 3 bis 4 Zoll dike Wasserschichte
                              bleibt, welche dem direct auf das äußere Gehäuse oder den Cylinder wirkenden Feuer
                              ausgesezt ist. Es wird auf solche Weise, wie die Erfahrung lehrte, die
                              Dampferzeugung erhöht, während die Wassermenge, die der Kessel zu führen hat,
                              bedeutend vermindert wird.
                           In der beigegebenen Zeichnung zeigt Fig. 19 den Kessel von
                              Außen betrachtet. Fig. 20 ist eine seitliche Ansicht der Dampfkammer. Fig. 21 eine Endansicht
                              derselben. Fig.
                                 22 ein Querdurchschnitt des Kessels sammt der in ihr befindlichen
                              Dampfkammer. Diese Kammer ist central und mittelst der Zapfen a, b in dem cylinderförmigen Gehäuse oder Kessel aufgehängt. Sie hat in
                              der Hauptsache die Gestalt eines Cylinders, wie aus dem Durchschnitte Fig. 3 zu
                              ersehen; an ihrer oberen Seite ist sie jedoch von c bis
                              zu d offen; und diese Oeffnung, welche sich durch ihre
                              ganze Länge erstrekt, ist von solcher Weite, daß ein Mann von dem Einsteigloche des Kessels her zum
                              Behufe der Reinigung oder Reparatur des Kessels sowohl als der Kammer in sie
                              einsteigen kann. Längs dieser Oeffnung steigen die beiden Seiten, wie man in der
                              Zeichnung sieht, so weit empor, daß sie die innere Wand des Kessels beinahe
                              berühren. An der einen Seite, wie z.B. hier bei c, ist
                              an Zapfen ein concaver Dekel, den man durch die punktirte Linie e angedeutet sieht, aufgehängt. Dieser Dekel hat mit der
                              Kammer eine und dieselbe Krümmung, damit er in diese zurükgeschlagen werden kann und
                              nur wenig Raum einnimmt. Er bildet, wenn er aufgezogen ist, einen Canal, in dem das
                              Wasser, welches allenfalls beim Aufschäumen die Seitenwände übersteigt, und welches
                              sonst in die Kammer gelangen würde, abfließt. Von ihm aus steigt die durch punktirte
                              Linien angedeutete Röhre f empor, wodurch verhütet wird,
                              daß das Wasser durch die Oeffnungen, die nothwendig zum Behufe des Durchganges des
                              Dampfes gelassen sind, in den Kessel fließe. An jenen Kesseln, in denen das Wasser
                              nicht aufschäumt, kann der Dekel e wegbleiben. Die Welle
                              a der Kammer ist hohl, und sezt durch eine in dem
                              Haupte des Kessels befindliche Stopfbüchse g; an ihrem
                              äußeren Ende ist sie vierekig geformt, damit man die zum Umtreiben derselben
                              dienende Kraft auf sie wirken lassen kann. Durch diese hohle Welle läuft eine Röhre
                              h, i, die, wie Fig. 20 zeigt, zweimal
                              unter rechten Winkeln abgebogen ist, und bei h beinahe
                              bis auf den Boden der Dampfkammer hinabreicht. Diese Röhre ist bei i mit einem Hahne, welcher beliebig geöffnet und
                              geschlossen werden kann, ausgestattet. Man ist hiedurch in den Stand gesezt, das
                              Wasser, welches sich durch Verdichtung des Dampfes oder aus irgend einer anderen
                              Ursache in der Kammer ansammelt, auszublasen. j ist die
                              Dampftrommel und k, k der zwischen der Kammer und dem
                              Kessel befindliche Raum.
                           Man wird hieraus abnehmen, daß durch das nahe Hinanreichen der Seiten des offenen
                              Theiles der Kammer an den cylindrischen Kessel selbst bei bedeutendem Aufschäumen
                              des Wassers das Eindringen desselben in die Kammer verhütet wird. Ich muß jedoch
                              bemerken, daß, wenn man sich dieses Kessels bedienen wollte, ohne die Kammer als
                              Dampfbehälter zu verwenden, dieß gleichfalls mit Vortheil geschehen könnte, wenn man
                              das Wasser in der Kammer bis auf die gewöhnliche Wasserlinie im Kessel steigen
                              ließe. Ich habe gefunden, daß selbst in diesem Falle die Dampfentwikelung noch
                              bedeutend rascher von Statten geht, als in cylindrischen Kesseln, die mit keiner
                              Kammer ausgestattet sind. Die Röhre h, i kann unter
                              diesen Umständen als Speisungsröhre dienen; das durch sie eingesprizte Wasser wird
                              die Dampfabgabe weit weniger beeinträchtigen, als eine directe Einsprizung des
                              Wassers in den Kessel.
                           
                        
                     
                  
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