| Titel: | Ueber eine Verbesserung an den Rädern der Eisenbahnwagen. Von Hrn. John Rankin in Poplar. | 
| Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. II., S. 5 | 
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                        II.
                        Ueber eine Verbesserung an den Raͤdern der
                           Eisenbahnwagen. Von Hrn. John
                              Rankin in Poplar.
                        Aus dem Mechanics' Magazine No. 845.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Rankin, uͤber eine Verbesserung an den Raͤdern der
                           Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Der Zwek, den ich im Auge und den ich auch erreicht zu haben glaube, ist Verminderung
                              der Reibung der dermalen gebräuchlichen Räder an den Curven. Mehrere Ingenieurs sind
                              der Meinung, daß der Kegel des Rades ausreicht, um die Achse des Rades unter einem
                              rechten Winkel mit den Schienen zu erhalten, und daß der Randkranz selten oder gar
                              nie mit der äußeren Schiene der Curve in Berührung kommt. Ich gebe dieß zu, wenn die
                              Curve einen und denselben Radius hat, wenn die Maschine stets mit gleicher
                              Geschwindigkeit läuft, und wenn die Wagen von gleichem Gewichte sind. Allein selbst
                              in diesem Falle werden die Räder eine Neigung haben, in gerader Linie fortzulaufen;
                              denn die Centrifugalkraft wird sie gegen die äußere Schiene schleudern. Da sich der
                              Randkranz an dem dermalen gebräuchlichen Rade an der inneren Kante des Rades
                              befindet, so wird er sich also an der Schiene reiben, wodurch nicht nur eine
                              bedeutende Reibung, sondern auch ein bedeutender Verlust an Kraft entsteht. Ich habe
                              dieß bei meinen im Kleinen angestellten Versuchen stets gefunden, und glaube um so
                              mehr hierin Recht zu haben, als die äußere Schiene stets mehr der Abnüzung
                              unterliegt als die innere. Mein Rad hingegen, welches den Randkranz an seiner
                              äußeren Kante hat, wirkt an den Curven ganz anders, so zwar, daß wenn der Kegel die
                              Centrifugalkraft nicht aufzuheben im Stande ist, der Randkranz mit der inneren Schiene in Berührung
                              kommt, und eine Reibung erzeugt, welche sich nach jeder Curve justirt. Die Reibung
                              bringt daher hier einen Nuzen, indem sie nach demselben Principe wirkt wie das Ruder
                              an einem Schiffe. Die Versuche, welche ich anstellte, wurden an einer 24 Fuß langen
                              Bahn mit mehreren Curven und einer solchen Neigung vorgenommen, daß die Wagen von
                              selbst liefen. Die Räder und Wagen hatten sämmtlich gleiche Schwere und gleiche
                              Dimensionen und entsprechende Kegel und Randkränze, nur befand sich an meinem Rabe
                              der Randkranz an dem Sinaltheile des Kegels des Rades, wie man in der Abbildung Fig. 6 sieht.
                              An geraden Bahnstreken schienen das alte und das neue Radsystem gleich gut zu seyn;
                              denn an diesen gewann mein Rad nur sehr wenig, während an Curven sein Gewinn 1 in 8
                              betrug.
                           
                        
                     
                  
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